Der Bremer Tatort „Schatten“ beschäftigt sich mit dem Terrorismus durch die RAF in den 1970ern. Durch einen aktuellen Mord gerät dieses gewaltsame Kapitel der deutschen Geschichte nicht nur in den Fokus der Ermittlungen von Hauptkommissarin Inga Lürsen (Sabine Postel) und Kommissar Stedefreund (Oliver Mommsen) – für Lürsen wird der Fall auch zu einer Konfrontation mit ihrer eigenen Vergangenheit, welche die Ermittlerin selbst zur Tatverdächtigen macht.
Tatort Schatten – Trailer
Der Tatort „Schatten“ enthält einen Rückblick in die RAF-Zeit und genauer in die Nacht von dem 08. auf den 09. Mai 1976, als die bekannte Terroristin Ulrike Meinhof im Gefängnis gestorben ist. Diese Nachricht löste bei den Anhängern und Sympathisanten der RAF in ganz Deutschland Gewaltausbrüche und Unruhen aus. Besonders in Bremen ging es dabei blutig zu: Eine Gruppe von jungen Menschen stürmte die Zentrale des Unternehmens Weserexpress und tötete dabei eine Wachmann. Zu dem Mord hatte sich Sören Feldmann bekannt, der jedoch vor einer Verhaftung in Richtung Naher Osten untertauchen konnte.
Dieser tragische Tod wird im Tatort „Schatten“ durch eine weitere Gewalttat wieder präsent. Denn die Kommissare Lürsen und Stedefreund bekommen die Ermittlungen im Mordfall eines Enthüllungsjournalisten aufgetragen. Dieser hatte vor 26 Jahren zur Bremer Gruppe an RAF-Anhängern gehört – wollte jedoch laut einigen Dokumenten in seiner Wohnung die anderen Mitglieder wegen der Ereignisse 1976 erpressen. Viele dieser Mitglieder und Sympathisanten führen mittlerweile ein ganz normales Leben und sind Verleger, Politiker oder Rechtsanwälte.
Zu denen, die sich in den 1970ern von der RAF angezogen fühlten, gehören im Tatort „Schatten“ jedoch auch heutige Polizisten. Einer dieser Staatsdiener ist Kommissarin Inga Lürsen von der Kriminalpolizei in Bremen, die jetzt durch ihre Vergangenheit einige Probleme mit den eigenen Kollegen bekommt. Denn für die Fahnder ist es nur wahrscheinlich, dass ein Gruppenmitglied den Journalisten durch den Mord zum Schweigen bringen wollte.
Lürsens Vergangenheit kommt ans Licht, als in Bremen plötzlich Feldmann auftaucht, der vor 26 Jahren wegen des Mordes an dem Wachmann aus Deutschland geflohen war. Wie es der Zufall so will, ist es im Tatort „Schatten“ ausgerechnet Kommissarin Inga Lürsen, die den RAF-Terroristen schließlich festnimmt. Dieser erkennt die Fahnderin wieder und hält mit seinem Wissen, dass auch Lürsen mal Beziehungen zur RAF hatte, natürlich nicht hinter dem Berg.
Feldmanns Anschuldigungen gegenüber der Kommissarin treffen deren Partner vollkommen unerwartet. Stedefreund ist sich im Tatort „Schatten“ auch nicht mehr sicher, wem von beiden er glauben soll. Die Bremer Kriminalpolizei nimmt jedoch Feldmanns Informationen zum Anlass, um Inga Lürsen zu suspendieren – schließlich könnte sie sogar eine Mordverdächtige sein. Damit gibt sich die Polizisten nicht zufrieden und führt innoffiziell ihre Untersuchungen fort – allein, um alle von ihrer Unschuld zu überzeugen.
Bald wird den Bremer Polizisten im Tatort „Schatten“ jedoch bewusst, dass wahrscheinlich kein Mitglied der damaligen Gruppe den Journalisten umgebracht hat. Doch wer ist dann der Täter? Und wurde der Wachmann 1976 wirklich von Feldmann ermordet?
Die Bremer Tatort-Folge 506 „Schatten“, welche sich mit dem RAF-Terrorismus auseinandersetzt, erhielt jeweils eine Nominierung für den Fernsehfilmpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und den Adolf-Grimme-Preis. Das Drehbuch stammte von Thorsten Näter, welcher bei dem am 28. Juli 2002 erstausgestrahlten Krimi auch Regie führte. Besonderer Stargast bei dem Tatort war der James Bond Darsteller Roger Moore, der sich selbst spielte.
Besetzung
Hauptkommissarin Inga Lürsen – Sabine Postel
Kommissar Stedefreund – Oliver Mommsen
Karl-Heinz Worms – Peter Sattmann
Armin Wulf – Dieter Pfaff
Lothar Köster – Burghart Klaußner
Renate Lahn – Angela Roy
Walter Miske – Paul Faßnacht
Helen, Ingas Tochter – Camilla Renschke
Gerard Wulf – Matthias Koeberlin
Sören Feldmann – Dominique Horwitz
Gast beim Sechs-Tage-Rennen – Roger Moore
u.a.
Stab
Buch und Regie – Thorsten Näter
Szenenbild – Dietmar Linke
Kamera – Michael Faust
Kostüme – Astrid Karras
Der Tatort aus Bremen mit der Nummer 506 aus dem Jahr 2002. Ein politisch recherchierender Journalist wird ermordet und die zuständige Mordermittlerin, Hauptkommissarin Lürsen, kennt den aus der gemeinsamen aktivistischen Jugendzeit in der Friedensbewegung. Zusammen mit ihrem Kollegen Stedefreund, trifft Lürsen im Laufe der Untersuchung auf eine zweite, nicht unbekannte, Person aus der Vergangenheit und das Ganze rutscht in Richtung RAF (Rote Armee Fraktion) und ihrem schweißigen Umfeld. Das beschert Lürsen eine Suspendierung durch den Dienstherrn und Kommissar Stedefreund informiert sie extern über dienstliche Belange, da Lürsen nun privat weiter schnüffelt und alte Kontakte aufleben lässt. Immerhin, ein Mord, welcher über ein viertel Jahrhundert zurück liegt, eine aktuelle Tötung sowie eine kriminelle Erpressung kann aufgedeckt werden, auch wenn dieses wiederum Menschenleben kostet. Kein knallharter Tatort-Thriller, aber spannend und interessant zu schauen, mit einer Hauptkommissarin, die eine politische Vergangenheit hat und diese geschickt bei der Aufklärung eines Kapitalverbrechens, auch im Sinne der Behörden, einsetzt. Sehens- und wiederholungswerter Tatort-Spielfilm der besseren Szenerie und Handlung und mit einer hervorragenden Besetzungsliste. Gut.
Eine der besten Bremer Tatorte überhaupt!
Der Tatort aus Bremen mit der Nummer 506 aus dem Jahr 2002. Ein politisch recherchierender Journalist wird ermordet und die zuständige Mordermittlerin, Hauptkommissarin Lürsen, kennt den aus der gemeinsamen aktivistischen Jugendzeit in der Friedensbewegung. Zusammen mit ihrem Kollegen Stedefreund, trifft Lürsen im Laufe der Untersuchung auf eine zweite, nicht unbekannte, Person aus der Vergangenheit und das Ganze rutscht in Richtung RAF (Rote Armee Fraktion) und ihrem schweißigen Umfeld. Das beschert Lürsen eine Suspendierung durch den Dienstherrn und Kommissar Stedefreund informiert sie extern über dienstliche Belange, da Lürsen nun privat weiter schnüffelt und alte Kontakte aufleben lässt. Immerhin, ein Mord, welcher über ein viertel Jahrhundert zurück liegt, eine aktuelle Tötung sowie eine kriminelle Erpressung kann aufgedeckt werden, auch wenn dieses wiederum Menschenleben kostet. Kein knallharter Tatort-Thriller, aber spannend und interessant zu schauen, mit einer Hauptkommissarin, die eine politische Vergangenheit hat und diese geschickt bei der Aufklärung eines Kapitalverbrechens, auch im Sinne der Behörden, einsetzt. Sehens- und wiederholungswerter Tatort-Spielfilm der besseren Szenerie und Handlung und mit einer hervorragenden Besetzungsliste. Gut.
Sehr guter Tatort mit hochkarätiger Besetzung. Einen Gastauftritt hat hier Roger Moore.