Tatort Folge 535: Das Phantom



Eine Tankstelle wird ausgeraubt – im Polizeialltag kein ungewöhnlicher Fall. Doch die Bilder, die die Überwachungskamera vom Täter liefert, treffen Hauptkommissar Freddy Schenk (Dietmar Bär) wie der Schlag: Der Räuber gleicht Ronald Lochte wie ein Zwilling! Lochte sitzt seit numehr fast sechs Jahren wegen eines Banküberfalls im Gefängnis, Schenk selbst hat ihn damals hinter Gittern gebracht.

Plötzlich scheint es möglich, dass der vermeintliche Kriminelle tatsächlich unschuldig ist, wie er seit seiner Verhaftung stets behauptete. Sollte das die Wahrheit sein, hat der Kölner Kripo-Beamte einen verheerenden Fehler begangen und der alte Fall erscheint in einem neuen Licht. Ist der Doppelgänger auch für den damaligen Bankraub verantwortlich?

Mittlerweile hat Ronald Lochtes hübsche Freundin Verena den Häftling jedoch dazu überredet, die Tat zu gestehen, da bei einem Geständnis in Verbindung mit guter Führung und Sozialprognose die Haftbedingungen oftmals gelockert werden und eine vorzeitige Entlassung möglich ist. Als Lochts Antrag auf eine baldige Entlassung wider Erwarten nicht genehmigt wird, rastet der unschuldig Inhaftierte aus. Wütend erschlägt er einen Vollzugsbeamten. Lochte gelingt die Flucht aus dem Gefängnis. Der Flüchtige, der sich nun mehr denn je als ein Opfer der Justiz sieht, begibt sich auf einen Rachefeldzug und hinterlässt dabei eine blutige Spur, die sich quer durch ganz Köln zieht.

An Freddy Schenk nagt derweil das schlechte Gewissen. Während Max Ballauf in Ronald Lochte nur einen blindwütigen Mörder sieht, bleibt er für Schenk trotz seiner blutigen Taten ein Opfer. Die Kommissare nehmen die Verfolgung auf. Lochte versucht nicht nur verzweifelt seinen Verfolgern zu entkommen, sondern auch jene Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, von denen er sich verraten fühlt. Mit dem Wissen, dass er lebenslänglich im Gefängnis sitzen wird, sobald er gefasst wird, verteidigt er den letzten Funken Freiheit – selbst wenn es ihn das Leben kostet.


Kaspar Heidelbach, der bereits den ersten Fall der Kölner Kommissare Ballauf und Schenk im Jahr 1997 (Tatort-Folge 371 „Willkommen in Köln) inszenierte, führte beim WDR-Tatort „Das Phantom“ Regie. Die Dreharbeiten zur Tatort-Folge 535 fanden von November bis Dezember 2001 in Köln und Umgebung statt, die Erstausstrahlung des Krimis lief am 9. Juni 2003 im Ersten Programm der ARD.

Musik-Playlist
Love is in the air – Paul Young
Happiness is a warm gun – Beatles
Living next door to Alice – Smokie
When you’re in love with a… – Dr. Hook
All or nothing – O-Town
Andante con moto – Schubert/Alban Berg Quartett
Rossa mela della sera – Zucchero
Kung Fu fighting – Carl Douglas

Besetzung
Freddy Schenk – Dietmar Bär
Max Ballauf -Klaus J. Behrendt
Franziska Tessa Mittelstaedt
Verena Radek – Katharina Müller-Elmau
Staatsanwalt von Prinz – Christian Tasche
Frau Mangold – Anna Stieblich
Pathologe Dr. Roth – Joe Bausch
Kriminalbeamter Schmidtke – Christian Kahrmann
Ronald Lochte – Roman Knizka
Dr. Mangold – Matthias Redlhammer
Elke Meerbusch – Barbara Philipp

Stab
Regie: Kaspar Heidelbach
Kamera: Arthur Ahrweiler
Buch: Norbert Ehry
Musik: Arno Steffen

Bilder: WDR/Uwe Stratmann


8 Meinungen zum Tatort Folge 535: Das Phantom

  • Joachim Pense • am 6.2.14 um 21:43 Uhr

    Dass die Doppelgängergeschichte, die den Aufhänger bildete, im weiteren Verlauf praktisch keine Rolle spielte, fand ich schon bemerkenswert. Starke Töchter auch.


  • Christian Kupper • am 6.2.14 um 21:55 Uhr

    Grade lief der Tatort als Wiederholung im WDR, das ist tatsächlich einer der schlimmsten Kölner Tatorte überhaupt. Das Drehbuch ist derart voll von Logiklöchern, dass ich mich wundere, dass Bär und Behrendt sich darauf eingelassen haben:
    – Die Polizisten, die in der Notaufnahme und später im Garten des Gutachters sterben, stellen sich derart tapsig an, dass es einem den Atem verschlägt. Schon mal was von Eigensicherung gehört?
    – Nachdem die Personenschützer festgestellt haben, dass der Bierwagenkutscher gefesselt im Laderaum liegt, haben sie (in der nächsten Szene zu sehen) gewartet, bis Schenk vor Ort war? Warum gehen sie nicht sofort im Keller nachsehen, was mit der Wirtin passiert ist?
    -Die Geliebte identifiziert irgendein Unfallopfer als Lochte, obwohl von ihm (dem Unfallopfer) nichts mehr zu erkennen war?! Und: Schenk und Ballauf hätten Lochte doch sehr wohl selber identifizieren können, sie kannten ihn ja. Und nachdem Ballauf die Geliebte bereits zweimal verarscht hat, hätte sie Verdacht schöpfen müssen…

    Das nur drei Beispiele. Das war vergeudete Lebenszeit heute Abend, schade. (Die Fernsehzeitung hat’s gewusst, aber ach…)


  • Seebaer • am 19.7.15 um 21:31 Uhr

    Einfach klasse. ☺☕


  • Dirk • am 27.7.16 um 14:15 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 535 aus Köln und die beiden Hauptkommissare Ballauf und Schenk kriegen in diesem Thriller aus dem Jahr 2003 nun wirklich nichts geschenkt. Mit schweren Jungs haben die es buchstäblich zu tun, die schenken auch keinem etwas, gehen über Leichen und teilen aus, genau wie Ballauf und Schenk. Nicht gerade einer der besten Tatort-Spielfilme der letzten Jahren aus der rheinischen Domstadt, aber dennoch gut und entspannend zu schauendes Action-Kino, am schönsten gleich analytisch unter Tatort-Freunde. Prima.


  • wolko • am 1.5.18 um 13:37 Uhr

    Ein sehr guter Tatort.


  • Paul • am 4.5.18 um 4:19 Uhr

    Das einzige schöne an diesen Tatort ist der Ford Mustang…


  • kvas • am 14.4.20 um 15:26 Uhr

    Very well filmed drama (watch the 1st minute!), this is a cameraman who understands how to make a point of view interesting. The story however is rather boring.


  • Philipp • am 25.11.21 um 1:47 Uhr

    Die Story ist in der Tat unlogisch und schwach, die gelungene Inszenierung und guten Schauspieler hieven das schwache Drehbuch aber immer noch auf eine solides Befriedigend.
    Trotzdem gibt es mit Ballauf und Schenk bessere Folgen.


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