Tatort Folge 538: Bienzle und der Taximord



Hauptkommissar Ernst Bienzle (Dietz Werner Steck) und seine Kollegen von der Mordkommission der Kripo Stuttgart stehen ein weiteres Mal vor einem kniffligen Fall: innerhalb eines Jahres wurden gleich zwei Taxifahrer Opfer eines Mordanschlags. Als der zweite Fahrer erstochen aufgefunden wird, erinnert sich Bienzle an den bislang ungelösten Leichenfund im vergangenen Jahr, bei dem ebenfalls ein Taxifahrer durch eine Messerwunde getötet wurde.

Kommissar Bienzle steht nun vor der Leiche von Konrad Lenzen. Die Indizien deuten wie im damaligen Fall auf einen Raubmord hin; die Taschen des Toten sind leer. Bienzle sucht zusammen mit seinem Kollegen Günter Gächter (Rüdiger Wandel) die Verlobte des ermordeten Taxifahrers, Anita Holz, auf, während zwischenzeitlich die Fahndung nach den letzten Fahrgästen von Lenzen läuft. Anita ringt um Fassung: ein Jahr zuvor ist ihr erster Ehemann, Gerhard Holz, auf genau dieselbe Weise verstorben. – Er war das erste Opfer des Serientäters! Ein tragischer Zufall? Oder steckt mehr dahinter?

Zeit zum Trauern hat Anita Holz kaum, denn ihr Taxiunternehmen muss weiterlaufen. Der wirtschaftliche Druck lastet schwer auf den Schultern der Firmenchefin Holz. Sie hat sich gegen die Konkurrenz bislang hartnäckig durchgesetzt und die Übernahme ihrer Taxiflotte durch ein anderes Unternehmen erfolgreich verhindert. Ihr härtester Konkurrent und Gläubiger ist Erich Blacher, ein Besitzer gleich mehrerer Flotten. Wie Bienzle erfährt, wollte Konrad Lenzen seiner zukünftigen Ehefrau finanziell unter die Arme greifen, um die Firma vor der Insolvenz zu bewahren. Damit wäre Anita endlich ihren größten Gläubiger losgeworden. Blacher hat es indes schon lange auf ihren Betrieb abgesehen – aber würde der ehrgeizige Unternehmer selbst vor Mord nicht zurückschrecken, um sein Ziel zu erreichen? Bienzle geht der Spur im Fall „Bienzle und der Taximord“ nach…

Während der Stuttgarter Kommissar und sein Team fieberhaft ermitteln, gerät die Taxibranche mehr und mehr in Aufruhr. Seit den unaufgeklärten Attacken fühlt sich die Berufsgruppe nicht mehr sicher, denn selbst wenn die Fahrer vorsichtig sind: Der Mörder ist noch auf freiem Fuß und damit eine potentielle Gefahr. Da sich hinter jedem Fahrgast der Täter verbergen könnte, reagieren die Taxifahrer zunehmend verunsichert und aggressiv. Die Stimmung unter den Fahrern ist angeheizt, unabhängig davon, ob sie für ein Taxiunternehmen tätig sind oder ob sie selbstständig arbeiten: alle haben Angst vor einer weiteren Attacke des Serienkillers. Einzig Erich Blacher hat Grund zur Freude, denn mit Lenzens Tod hat er endlich Zugriff auf die finanzschwache Firma Holz…

Hauptkommissar Bienzles 18. Tatort-Einsatz „Bienzle und der Taximord“ wurde im November bis Dezember 2002 in Stuttgart und Baden-Baden gedreht. Das Drehbuch zum SWR-Tatort schrieb Felix Huby, der in seiner beruflichen Karriere als Journalist und Schriftsteller bislang über 30 Tatort-Skripte verfasste.

Die Tatort-Folge 538 „Bienzle und der Taximord“ wurde erstmalig am 3. August 2003 im Ersten gezeigt.

Video 30 Sekunden aus den ersten 30 Minuten



Darsteller

Rüdiger Wandel (Kommissar Günter Gächter)
Katrin Saß (Anita Holz)
Christian Redl (Erich Blacher)
Rita Russek (Hannelore Schmiedinger)
Robert Glatzeder (Thomas Breuer)
Reinhold Ohngemach (Johannes Klenk)
Hilmar Eichhorn (Norbert Faist)
Markus Kirschbaum (Tim Roloff)
Günter Mack (Martin Gollhofer)
Carola Schwelien (Elke Heidenreich)
Klaus Spürkel (Dr. Kocher)
Dirk Salomon (Schober)
Brigitte Zeh
Christoph Bach
Joana Adu-Gyamfi
Udo Thies
Martin Schleker
Christian Pätzold
Peter Jochen Kemmer

Stab

Regie – Hans-Christoph Blumenberg
Buch – Felix Huby
Kamera – Thomas Makosch
Schnitt – Roswitha Gnädig
Musik – Stephan Massimo
Produktion – SWR


4 Meinungen zum Tatort Folge 538: Bienzle und der Taximord

  • Gerhard Pettirsch • am 6.5.14 um 19:39 Uhr

    Ein besonders unrealistischer Huby-Tatort. Wo sind die typischen türkischen und iranischen Taxifahrer die das Taxigewerbe westdeutscher Grosstädte prägen. Eine Achtziger Jahre Geschichte von 2003.

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  • Dirk • am 4.12.15 um 16:50 Uhr

    Der Tatort Nummer 538 aus Stuttgart. Der anfangs als Hauptkommissar Bienzle ermittelnde Beamte der dortigen Mordkommission, wird im Laufe der Ermittlungen zum 1. Hauptkommissar ernannt und das Ganze in einer Atmosphäre, welche auf negative Disziplinarmaßnahmen schließen lassen könnte. Gesucht wird in diesem Tatort-Fernsehfilm ein mehrfacher Taxifahrermörder, der seine Taten immer als Raubmorde tarnte und in Wirklichkeit nur Konkurrenten aus dem Weg räumen wollte. Im Zuge der Ermittlungen besuchte der Bienzle einen pensionierten Kollegen, der den ersten Mord vor tatsächlich einem Jahr bearbeitete und sich, wie sein Nachfolger, an Einzelheiten überhaupt nicht mehr erinnern konnte. Da fragt sich der unbeteiligte Zuschauer doch insgeheim, was ist den bloß in Stuttgart los? Fälle über Fälle! Gemächlicher Tatort-Spielfilm, kann man schauen, der guten Besetzung wegen.

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  • MadMonkey • am 4.12.22 um 18:40 Uhr

    Das Tempo ist wunderbar gemächlich und man lässt sich Zeit mit dem ermitteln. Erfrischend Altmodisch schöner Tatort.

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  • Der Fremde • am 30.9.23 um 9:07 Uhr

    Ich gebe @Gerhard Pettirsch Recht: Auch 2003 gab es in Stuttgart wohl nicht nur ausschließlich deutsche Taxifahrer.
    Christian Redl spielte – wie im TO meistens – den fiesen Bösen, auch dieses Mal ziemlich überzeugend.

    Und Bienzle hätte sich beim Kleidungskauf doch besser von Hannelore beraten lassen. Der von ihm selbständig gekaufte schwarze Anzug sah furchtbar aus … ;-)

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