Kurz und knapp – darum geht’s
Am Aasee in Münster wird ein grausiger Fund gemacht: Ein kopfloser Frauentorso treibt im Wasser, kurz darauf werden weitere Leichenteile gefunden. Als Rechtsmediziner Prof. Karl-Friedrich Boerne bei der Obduktion Reste von Trüffeln und erlesenen Weinen im Magen der Toten findet, erinnert der Fall erschreckend an den berüchtigten Rohrbach-Mord aus den 1950er Jahren – einen der größten Justizskandale der Stadtgeschichte. Während Kommissar Frank Thiel noch rätselt, wer das Opfer sein könnte, geschieht bereits ein zweiter Mord nach demselben Muster.
Inhalt der Tatort-Folge „Mörderspiele“
„Ich greif‘ da in Schwämme mit 1000 Löchern – dieser Fall ist wie Qualle in Aspik“, stöhnt Kommissar Thiel angesichts der verworrenen Ermittlungen. Zunächst muss die Identität der kopflosen Leiche geklärt werden – keine leichte Aufgabe für die Ermittler. Als sich die Studentin Laura Schott meldet und ihre Dozentin Solveig Helmhövel als vermisst meldet, scheint eine erste Spur gefunden. Doch Solveigs Ehemann Sigbert Helmhövel, ein Antiquar und guter Bekannter von Prof. Boerne, behauptet, seine Frau sei im Urlaub auf Madeira.
Die Situation wird noch komplizierter, als der ukrainische Geschäftsmann Dr. Oleg Buykov auf der Bildfläche erscheint und in der Toten seine verschwundene Ehefrau Olga identifiziert. Selbst das Bundeswirtschaftsministerium schaltet sich ein und mahnt zur Diskretion – hat hier etwa die russische Mafia ihre Finger im Spiel?
Bevor Thiel und sein Team diese Frage klären können, wird die Studentin Laura Schott ermordet aufgefunden – auf makabre Weise in Plastiksäcke verpackt und am Turm der Lambertikirche aufgehängt. Auch in ihrem Magen: Trüffel und erlesener Rotwein. Die Ermittlungen führen zu dem Geschwisterpaar Sigbert Helmhövel und seiner Schwester Monika Hanke-Helmhövel, die einen Bauernhof betreibt. Als Prof. Boerne dort auf eigene Faust ermittelt, stößt er auf ein Netz aus verborgenen Leidenschaften, verschmähter Liebe und tödlicher Eifersucht.
Während Staatsanwältin Wilhelmine Klemm zunehmend unter Druck gerät, den Fall schnell aufzuklären, gerät Boerne in Lebensgefahr. Auf dem Bauernhof wird er von Monikas rumänischem Knecht mit einer Schrotflinte gejagt. Am Ende muss sich auch die tough auftretende Staatsanwältin einem dramatischen Showdown stellen, als sie sich der Mörderin gegenübersieht.
Drehzeit und Sendetermin
Die Dreharbeiten für den fünften Fall des Münsteraner Ermittlerduos fanden in Münster und Umgebung statt. Bei seiner Erstausstrahlung am 25. April 2004 im Ersten erreichte der Film eine beachtliche Einschaltquote von 24 Prozent (8,34 Millionen Zuschauer).
Ich liebe die Tatorte der beiden, aber dieser hat mir nicht gefallen. Er war zu makaber und zu wenig Humor drin.
Naja, realistisch ist was anderes. Aber mir gefallen die drei Frauen und zwei Männer aus MS sonst eigenlich immer sehr gut.
Ich find der TO hat zuwenig Aktion gehabt und war dennoch vollkommen überlastet mit Inhalt. Die Geschichte mit der Olga Wurde gar nicht richtig erzählt. Und das Verkaufsmodel im Wohnheim hätte auch noch realistischer auserzählt werden.
Spannen fand ich es aber irgendwie auch nicht selbst die Entführung machte den Eindruck eines Tee-Trinkens im Altenheim.
Und noch was auf so einen großen Hof der nicht im Ökolandbau betrieben wird läuft kein Schwein auf Stroh. Geschweige den das der Schweine Stall so einfach betretten werden kann. Und der Eberstall ist auch viel zu groß. Und dann Zuchteber? Das war mit Sicherheit kein Zuchtbetrieb. Schon mal was von künstlicher Besamung gehört?
Aber es weiß ja eh jeder dass es nicht realistisch sein muss!
Der schlechteste Tatort aus Münster, den ich je gesehen habe. Schade für den Tatort, schade für die Zeit, schade für die Stadt Münster!
Ein super Tatort!! Einfach nur spannend! Ich finde es gut dass dieses mal eher die Spannung und Action im Vordergrund steht. Wirklich mega! Und auch witzig, wie die Klemm am ende fragt: Mussten sie jetzt so landen? Und darauf Thiel: ja sonst wären sie jetzt tot.
einfach zu gut! Und die Verfolgungsjagt von Boere war auch super spannend. Der hatte aber auch ein Pech in der folge…
kurze frage nur: warum trägt der diese halskrause? Hab ich da was verpasst oder ist das beim sprung durchs fenster passiert?
Leute, was mault Ihr hier rum. Dass die Tatortreihe die POlizeiarebiet nicht wiederspiegelt, ist doch klar. Genauso wie Journlisten in keinem bekannten Film realistisch dargestellt werden. Weiß ich, weil bin einer. Und wenn Wiederholungen von Tatorten mit Kultcharalter kommen, dann freut Euch oder schaltet dich einfach ab bzw. um. Wer keine Fernbedienung hat, kann seinen Arsch erheben und den Knopf drücken. So long, immer schön locker bleiben. Ach und die US-Serien stinken gegenüber Tatort aber sowas von ab…
Freu mich auf die nächsten MS-Tatorte, mir fehlen nur noch vier bis ich ale auf Platte hab.
Ich fand den Tatort an sich ganz gut, aber eine Sache hier in der Beschreibeung macht mich stutzig:
Wann wir denn im Film erwähnt, welcher Nationalität der Knecht von Monika Hanke- Helmhövel hat?
Ich kann mich nicht daran erinnern. -Okay, es ist schon ein bisschen her, dass ich den Film geguckt habe, aber ich wüsste nicht, dass das überhaupt gesagt wird….
Regisseur Stephan Meyer gelingt dabei ein bemerkenswerter Balanceakt zwischen der gewohnten Münsteraner Leichtigkeit und einem abgründigen Psychogramm kleinbürgerlicher Brutalität. Die Geschichte um einen historischen Mordfall, der als Blaupause für neue Verbrechen dient, entwickelt sich zu einer beklemmenden Studie über die Macht unerfüllter Sehnsüchte in der westfälischen Provinz.
Besonders Rosel Zech als Monika Hanke-Helmhövel brilliert in der Rolle einer Frau, deren äußere Härte nur mühsam ihre innere Zerrissenheit kaschiert. Ihre Darstellung einer in gesellschaftlichen Konventionen gefangenen Lesbian verleiht dem Film eine überraschend zeitgemäße Note zur Diskussion über verdrängte Identitäten im ländlichen Raum.
Die bewährte Chemie zwischen Axel Prahl und Jan Josef Liefers funktioniert auch im bereits fünften gemeinsamen Fall tadellos. Ihre Dialoge sind gespickt mit pointierten Seitenhieben, die diesmal jedoch durch die zunehmend düstere Atmosphäre eine neue Färbung erhalten. Wenn Boerne durch nächtliche Kornspeicher stolpert, während draußen ein mordlustiger Knecht mit Schrotflinte lauert, erinnert das fast an Gothic Horror à la Edgar Allan Poe.
Bemerkenswert ist auch die filmische Umsetzung. Die Kamera von Michael Tötter fängt das herbstliche Münsterland in kühlen, dezenten Farben ein. Die verwinkelte Altstadt wird zum Labyrinth, in dem sich historische und gegenwärtige Verbrechen spiegeln. Der Aasee, sonst beliebtes Ausflugsziel, verwandelt sich in ein düsteres Gewässer, das seine Geheimnisse nur widerwillig preisgibt.
Die Schwächen des Films liegen in einigen überkonstruiert wirkenden Plotwendungen – besonders die Nebenstory um den ukrainischen Geschäftsmann wirkt aufgesetzt – und in der etwas zu bemühten Parallele zum historischen Mordfall. Doch diese Kritikpunkte fallen kaum ins Gewicht angesichts der souveränen Inszenierung und der psychologischen Tiefe, die der Film entwickelt.
Was als klassischer Krimi beginnt, entwickelt sich zu einem vielschichtigen Drama über Schuld, verbotene Liebe und die Schatten der Vergangenheit. Meyer verzichtet dabei weitgehend auf reißerische Effekte und setzt stattdessen auf subtile Andeutungen und langsam sich verdichtende Atmosphäre. Selbst das große Finale mit der bedrohten Staatsanwältin wirkt weniger wie ein Action-Showdown als vielmehr wie die logische Konsequenz einer tragischen Entwicklung.
Fazit: Ein überraschend komplexer und atmosphärisch dichter „Tatort“, der die Balance zwischen Regional-Krimi und psychologischem Drama souverän meistert. Die Münsteraner beweisen einmal mehr, dass sich Unterhaltsamkeit und Tiefgang nicht ausschließen müssen.
Ein schwacher Tatort. Die Geschichte war unrealistisch, irgendwie hanebüchen, als hätte ein Praktikant das Drehbuch geschrieben. Die Figuren wirkten wenig glaubhaft und die ganze Geschichte mit ihrer blutigen Realität in Worten, nicht Bildern) und den bizarren Charakteren wirkte wie eine Fahrt in der Geisterbahn.
Zudem kam irgendwie nicht viel Spannung auf. Leider keine Empfehlung.
Der Tatort 565 aus Münster mit den beliebten Hauptakteuren Hauptkommissar Thiel und Gerichtsmediziner Professor Boerne sowie Staatsanwältin Klemm und Kommissarin Nadeshda Krusenstern. Wobei Frau Haller natürlich nicht unerwähnt bleiben sollte. Mehrmals gesehen, muß ich mir die Handlung dieses Tatort-Reißers immer wieder einmal durch den Kopf gehen lassen. Vom Skript her genial und auch gut auf die Leinwand gebracht. Und wie der Boerne rennen kann! Naja, will ja auch noch etwas länger seinen Rotwein verkosten. Aber der Trittbrettfahrer aus der Ukraine. Auf Ideen kommen die Leute. Nee, kannste mal sehen. Diesen Spielfilm-Krimi kann man ohne weiteres mehrmals schauen, im Rahmen eines gemütlichen Fernsehabend mit Peanuts and Beer. Kann aber auch Rotwein und Trüffeln sein. Sehenswert.
Ich fand den Tatort super. Es ist echt blöd wie einige darauf herum hacken… Klar gab es schon bessere von den beiden, aber deswegen muss man diesen nicht gleich schlecht machen.LG eure Nina!
PS: vielleicht kennen mich einige von euch. Wer weiss woher?!:-)
Die Musik im Film.
Giaccomo Puccini: Vissi d’arte, aus: Tosca (Sopran: Maria Callas).
Giuseppe Verdi: Fuoco di gioia, aus: Othello (in der Szene, als Prof. Boerne aus dem Fenster ruft „Ruhe da unten, ich höre Musik“)
Nicht meine Lieblingsfolge, aber dennoch ansehnlich. Der Humor ist mir persönlich auch ein wenig zu kurz gekommen. Hätte man akzeptieren können, wenn die Geschichte gut gewesen wäre. Ein wenig verworren. Dennoch definitiv eine der guten Folgen aus Münster.
Für mich ohne Zweifel eine der besten Tatort Folgen überhaupt. Die Handlung ist sehr spannend. Es gibt verschiedene Lösungsansätze und immer wieder kommen unerwartete Wendungen. Es wird nie langweilig. Thiel und Boerne als Team, wie ich es sehen will. Thiel als emotionaler, aber dennoch pragmatischer Ermittler, der mit der Geschichte zu kämpfen hat absolut sehenswert. Der Bezug zu einem Mordfall aus den 50er Jahren absolut gelungen. Staatsanwältin Klemm ist involviert, weil ihre Jugendfreundin ein Teil dieser Geschichte ist. Sie zeigt sich gefühlvoll, witzig, aber dennoch sehr couragiert. Eine tolle Frau eben. Boerne in hochform. Einmal nicht der arrogante, selbstgefällige und oberflächliche Rechtsmediziner, sondern ein Mensch, der persönlich involviert ist, der Gefühle zeigt und selbst aktiver wird als in allen anderen Folgen. Er schlägt sogar jemanden nieder, um sich selbst zu retten. Die Szene auf dem Bauernhof Helmhövel spannend und witzig zugleich. Thiels und Boernes Verhältnis zeigt sich auch, als Thiel Angst um Boerne hat, als dieser sich in die Maschine ziehen lässt. Für mich auch ganz besonders erwähnenswert die schauspielerische Leistung von Rosel Zech. Sie war eine tolle Schauspielerin und trägt diese Folge. Diese Folge MUSS man gesehen haben. Natürlich 5 Sterne von mir.
Nachtrag. Für diejenigen, die auf Witze stehen gibt es auch ein paar.
Beispiel das Gespräch zwischen Vaddern und Thiel: „Seit wann gehst denn Du zum Friseur?“ „Seit auf meinem Kopf Haare wachsen.“
Oder die Diskussion zwischen Boerne und Klemm: „Da will uns jemand an die Eier.“ „An meine Eier nicht Herr Professor.“
Nur mal so für die genauen Hinschauer. Etwa bei min 17 sitzt Thiel und der Ukrainische Unternehmer hinten im Mercedes. In der Frontalansicht mit beiden sind die Kopfstützen weg geklappt und bei der Aufnahme von der Seite sind sie heraus geklappt. Gruß r.t.
Nachtrag – in Szene bei etwa 19. min sitzen sie wieder im Mercedes. Da passt es. Gruß r.t.
Ein ganz früher Fall aus dem nun schon 17 Jahre bestehenden Team aus Münster. Auch hier ermittelt Prof. Boerne schon fleißig mit und bringt sich selbst in missliche Lagen. Thiel ist der Choleriker den man kennt und die Story schön und spannend gestrickt, der Klamauk ist noch dezenter. Kamera und Szenenschnitt wirken etwas holpriger und ungelenker, der Ton ist etwas dröhnend durch übersteuerte Hintegrundgeräusche als bei heutigen Fälle und auch die Musik spielt keine große Rolle. Alles in allem hat es viel Spaß gemacht diesen Fall aus den Tiefen des TO-Kosmos zu heben und zu schauen.
Boerne und Thiel sind ganz einfach die besten. Auch Frau Haller und die rauchende Staatsanwaeltin möchte ich nicht missen. Schauspielerisch top!! Die Stories finde ich unterhaltsam.
was soll das denn? Heute sollte die Wiederholung kommen, stattdessen kommt „Summ summ summ“ – verstehe wer will. Sehr ärgerlich.
Bina, man kann es sich in der Mediathek ansehen. :-)
Grandios. Von Anfang bis Ende. Echtes Tatort Highlight.
Normalerweise bin ich ein großer Fan der Münsteraner Tatorte. Aber diesen fand ich eher schwach. Die gesamte Handlung wirkte konstruiert und eher an den Haaaren herbei gezogen, selbst normalerweise großartige Schauspieler kamen teilweise künstlich und hölzern rüber, es gab kaum Humor und Spannung kam auch nur ganz zum Schluß ein bißchen auf. Eher zum vergessen.
Nur ein wenig Schlaumeierei:
Monika Hanke-Helmhövel wird von Rosel Zech gespielt und Karl Kranzkowski ist als Sigbert Helmhövel dabei. Bitte oben in der Besetzungsliste korrigieren.
@Schatz,
vielen Dank für den Hinweis, direkt angepasst.