Tatort Folge 582: Eine Leiche zuviel



„Eine Leiche zuviel“ taucht im Anatomiekurs der Universität Münster auf – Rechtsmediziner Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) ist schockiert. Die weibliche Leiche ist für den Jahrgang 1935 viel zu jung und weist eine verdächtige Einstichstelle unter dem rechten Rippenbogen auf. Die Identität der Toten ist schnell geklärt: es handelt sich um Dr. Amélie Blanc, eine junge französischen Chemikerin, die dem Institutsleiter Professor Gregor Härtling noch bis vor einigen Wochen hospitierte. Blanc wurde zum letzten Mal bei der Abschlussfeier der Forschungsgruppe lebend gesehen. Was geschah in der Zwischenzeit?

Der Täter wusste genau, was er tat, da ist sich Prof. Boerne sicher. Die Obduktion durch den Rechtsmediziner ergibt, dass das Opfer einen gewaltsamen Tod starb. Kurz zuvor hatte sie Geschlechtsverkehr. Boerne stellt das Sperma sicher, um den Täter durch eine DNA-Analyse auf die Schliche zu kommen. Die professionelle Konservierung des Opfers lässt ihn und den zum Fall hinzugezogenen Hauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl) vermuten, dass der Mörder im Umfeld des Instituts zu finden ist; sofort veranlasst der Kriminalbeamte eine Genuntersuchung für alle wichtigen Mitarbeiter des Instituts von Prof. Härtling – einschließlich des Professors selbst. Karl-Friedrich Boerne ist es dabei sichtlich unangenehm, seinen Kollegen in die Untersuchung miteinzubeziehen, denn er und Gregor sind befreundet.

In der Zwischenzeit ist der Ehemann des Opfers, Thierry Blanc, aus Paris in Münster eingetroffen. Der Witwer beginnt, eigene Nachforschungen im Fall „Eine Leiche zu viel“ anzustellen – sehr zum Leidwesen von Boerne und Thiel, die dadurch bei ihren Ermittlungen zunehmend unter Druck gesetzt werden. Auch die Forschungsgruppe gerät in Stress, den durch eine anstehende Preisverleihung für Dr. Carla Hanke rückt das Institut in das Interesse der Medien. Nachdem Prof. Boerne seinem Kollegen und Freund Härtling in Gegenwart von Dr. Kehl und Dr. Hanke erklärt, dass er auch von ihnen eine DNA-Probe benötigt, begeht Gregor Härtling Selbstmord. Karl-Friedrich ist außer sich. War der Suizid ein Art Schuldgeständnis, ist der Fall „Eine Leiche zu viel“ damit geklärt? Was sonst könnte den Institutsleiter in den Tod getrieben haben?

Als auch Thierry Blanc tot aufgefunden wird und er die gleiche Einstichstelle wie seine ermordete Frau aufweist, gerät die Theorie von Härtlings Schuld ins Wanken. Wer steckt hinter den beiden Morden? Boerne gelingt es, den flüchtigen Täter zu stellen – und wird von ihm niedergeschlagen…


Die Tatort-Folge 582 „Eine Leiche zu viel“ ist der sechste Fall des Münsteraner Tatort-Teams Thiel und Boerne und gleichzeitig die einzige Episode aus Münster, in der Staatsanwältin Wilhelmine Klemm nicht auftaucht. Die Dreharbeiten zum Krimi fanden in Köln und Münster statt. In der Domstadt Münster entstanden einige Aufnahmen am Institut der Anatomie und Pathologie der Westfälischen Wilhelms-Universität; auch der bekannte Prinzipalmarkt und das Restaurant Kiepenkerl dienten als Kulissen.

Die Erstausstrahlung des Fernsehkrimis am 5. Dezember 2004 im Ersten sahen 8,89 Millionen Zuschauer. Das entsprach einem Marktanteil von 24,60 Prozent.

Tatort – Eine Leiche zuviel Trailer



Besetzung

Kommissar Frank Thiel – Axel Prahl
Professor Karl-Friedrich Boerne – Jan Josef Liefers
Dr. Kehl – Lars Gärtner
Nadeshda Krusenstern – Friederike Kempter
Silke Haller – Christine Urspruch
Professor Gregor Härtling – Jürgen Hentsch
Herbert Thiel – Claus D. Clausnitzer
Marlis Härtling – Petra Hinze
Dr. Carla Hank – Nele Mueller-Stöfen
Erika Boerne – Carola Regnier
Dr. Schroth – Stefan Gebelhoff
Staatsanwältin Dorn – Ute Willing
Thierry Blanc – Silvan-Pierre Leirich

Stab

Regie – Kaspar Heidelbach
Buch – Dorothee Schön und Georg Schott
Musik – Arno Steffen
Kamera – Clemens Messow

Bilder: WDR/Jürgen Thiele


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23 Meinungen zum Tatort Folge 582: Eine Leiche zuviel

  • Kathy • am 10.3.10 um 15:41 Uhr

    Familie kann man sich nicht aussuchen, die hat man. Und so muss nicht nur Thiel mit einem Hippie ´Vadder´ leben, nein, in dieser Folge lernen wir Boernes `Mama´ kennen und das alleine steigerte den Unterhaltungswert der Folge exponentiell nach oben. Insgesamt ist es eine wahnsinnig unterhaltsame Folge die bestimmt zu den besten Münsteraner Tatorten zählt. Nur wirft sie auch Fragen auf: Warum z.B. heißt Boernes Vater hier auf einmal Heinz-Friedrich und nicht mehr August? Und warum wohnt seine Mutter bei ihm, wenn er doch aus Münster kommt? Vielleicht wurde den Scriptschreibern das auch alles zu viel, da Erika Boerne in „Tempelräuber“ auf einmal verstorben zu sein scheint. Schade, denn die Mutter des „herzlosen“ Rechtsmediziners hatte schon was. :)


  • Maja • am 17.7.13 um 11:12 Uhr

    Gibt es die Folge als DVD? Wenn ja, WO? Ich habe es nicht gesehen, würde ich aber so gerne! :)


  • Jörg Thomas • am 17.7.13 um 17:45 Uhr

    Ob es die Folge als Kauf-DVD gibt, kann ich nicht sagen, könnte aber eine Kopie von meiner Aufnahme ziehen. bei Interesse Bitte melden.


  • Maja • am 28.8.13 um 13:16 Uhr

    Hallo Jörg Thomas, habe erst jetzt gesehen, dass ich eine Antwort bekommen habe. Danke schööön! Meine Suche war bisher vergebens. Gerne nehme ich das Angebot an. Wie kann ich Sie erreichen?


  • Sebastian • am 1.11.13 um 18:38 Uhr

    Hallo ,

    bin auch auf der Suche nach der Folge vom Tatort Münster: Eine Leiche zu Viel.

    Würde mich über Antworten sehr freuen,


  • Gerd Graf • am 8.11.13 um 19:23 Uhr

    Sehr guter, typischer Tatort aus Münster. Es macht Spaß, ihn auch mehrmals zu sehen.


  • Roman Zhdanov • am 23.12.13 um 13:12 Uhr

    Hat irgendjemand vielleicht eine Aufnahme von diesem echt klasse Tatort ? Ich finde den nirgendswo…:(


  • Maja • am 12.2.14 um 19:28 Uhr

    Ich habe die Folge in einer Dreier Box (575 Herzversagen, 582 Eine Leiche zuviel und 586 Dunkle Wege) vor kurzem bei Amazon gefunden und gekauft. Nun habe ich die mit Begeisterung gesehen und verkaufe die Box wieder. Wer möchte:
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  • tatort-fan • am 9.3.14 um 18:06 Uhr

    Hammer Tatort! Am besten ist Boernes Mama :) der Tatort ist super spannend und lustig, halt wie die meisten aus Münster. Eine der besten Folgen muss ich sagen!


  • manni • am 20.3.14 um 8:03 Uhr

    Tiehl und Böerne sind der kracher, allein schon die gegensätzlichen charaktere, und kleine Assistentin hat auch nichts zu lachen bei ihren Chef, die Staatsanwältin Klemm ist auch immer klasse mit ihrer qualmerei, und dann noch Tiehles Kiffender Vadder, insgesammt ein spassiges Gespann, meine Frau und ich freuen uns immer auf den Tatort aus Münster.


  • ERwin Henkel • am 23.3.14 um 17:45 Uhr

    Ich muss einmal eine ganz traurige Geschichte hier loswerden. Bitte, liebe TO-Fans, nehmt mir das nicht übel. Denn ich werde nie diesen Abend des 5. Dezember 2004 vergessen….

    Ich hatte, als alter Münsteraner, auch damals den TO gesehen. ‚Eine Leiche zuviel‘, was für ein absurdes Thema! Wenige Stunden später saß ich bei mir auf dem Teppich, unfähig auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Mein Bruder hatte spätabends angerufen und mir mitgeteilt, dass meine Schwägerin Petra wenige Stunden zuvor ganz überraschend gestorben war. Plötzlich gab es dort, in meiner alten Heimatstadt, in bitterer Wahrheit tatsächlich eine Leiche zuviel…

    Meine Schwägerin starb im noch jungen Alter von nur 46 Jahren an einer Autoimmunkrankheit. Sie war ein lieber Mensch, der von ihrem Mann und den beiden Kindern schmerzlich vermisst wurde.

    Seitdem schaffe ich es nicht mehr, mir diesen Münster-Tatort ein weiteres Mal anzusehen.

    Danke! EH


  • Hanna • am 29.7.14 um 20:59 Uhr

    Einer der besseren Tatorte aus Muenster. Ich finde es allerdings sehr schade, dass der Schwerpunkt derart auf den Kommissaren und ihrem privaten Umfeld liegt. Bei den sehr alten Tatorten wird geschaetzt 80% der Verdaechtigenkreis gezeigt – was mir besser gefaellt. Bei diesem Tatort lernt man weder Opfer noch Taeter oder die Tatverdaechtigen kennen. Gefuehlt sieht man zu 90% die Kommissare samt Familienanhang. M.E. nach stimmt der Schwerpunkt hier nicht, aber jedem das seine bzw. seine Lieblingstatortreihe.


  • Susi • am 31.7.14 um 19:04 Uhr

    Alle Tatort-Sendungen aus Münster mit der genialen Besetzung Prahl/Liefers und gigantisch. Ich möchte jede Woche so ein Highlight sehen. Diese einmaligen Dialoge hört man in keinem anderen Tatort. Deshalb schaue ich nur die aus Münster an.
    Leider kann ich den WDR nicht sehen, sondern nur die Sendungen auf ARD. Schade.
    Viele Grüße
    Susi


  • Norbert • am 2.8.14 um 22:18 Uhr

    @Susi
    Die Münster-Folgen werden recht oft wiederholt. Wenn alle Stricke reißen: Ich habe bisher 17 von den insgesamt 25 Folgen hier ;-)


  • Adalbert • am 23.8.14 um 22:10 Uhr

    Ich mag diesen Teil auch sehr!
    Weiss jemand hier zufällig wo die das Hähnchen essen? Das ist doch nicht der Kiepenkerl….


  • Ute Buettner • am 15.3.15 um 9:11 Uhr

    Immer wieder cool !!!!!


  • Dirk • am 21.7.15 um 21:53 Uhr

    Der Tatort Nummer 582, heute um 22:00 h, NDR. Hauptkommissar Thiel und der Alleswisser Professor Boerne ermitteln wieder gemeinsam und Krusenstern darf mithelfen. Eine auf alt getrimmte und konservierte Leiche wird gefunden, in der Rechtsmedizin. Aber nicht mit Boerne. Der eitle Pfau hat aufgepasst und den Nimmersatt Thiel informiert. Dann taucht der Ehemann der Toten auf, ein Franzose, schreit rum und geht von dannen. Thiels Vater, der mit dem Taxi, spielt mit und die Mutter von Boerne. Wie schön, die Familie einmal kennenzulernen. Wie immer ein Krimi aus Münster, bei dem man sich bequem zurück lehnen kann, immer wissend, der Fall wird geklärt, unterhaltsam und perfekt. Ich schaue diesem Praktiker und seiner Eminenz immer wieder gerne zu, Pleite und Knete ergänzen sich. Aber, mal ehrlich, ungehobelt sind die beiden, deshalb können die wahrscheinlich miteinander. Die gucken von oben auf die Schuhe.


  • Sigrun Seeliger • am 24.7.15 um 21:17 Uhr

    Mich würde mal interessieren wo die Beiden ihr Håhnchen gegessen haben! Wie oder wer kann mir dabei helfen?


  • Gudrun • am 27.12.16 um 13:35 Uhr

    Für mich definitiv einer der besten Tatorte aus Münster. Interessante Handlung, witzig und nachdenklich zugleich. Man lernt die Persönlichkeiten der beiden Hauptakteure besser kennen und versteht, dass es eine tiefe Bindung gibt. Alberich kommt auch mal mit nach vorne. Sollte öfter der Fall sein.


  • Peter Souczek • am 10.3.18 um 0:06 Uhr

    Guten Tag , mit hat dieser Tatort sehr gut gefallen! Da war ja auch mal eine kurze Sequenz eines Klassischen Musikstücken zu hören!! Finde leider keine Info dazu im Net!!! Kann mie da wer elfen ???? Besten Dank
    herzlichst peter


  • Olli • am 18.3.18 um 5:36 Uhr

    Das Restaurant bzw. den Imbiß mit den Hähnchen habe ich nicht erkannt.
    Aber zwei Drehorte in Köln: das Hotel, in dem der Mann der verstorbenen wohnt, gab es damals unter diesem Namen (Hotel Einig) in Köln in der Johannisstr. zwischen Hbf. und Musikhochschule.
    Das Haus des sich suizidierenden Professors steht an der Uferstr. 24 im Kölner Ortsteil Rodenkirchen am Rhein. Es ist bei Maps zwar verpixelt, aber die Mauer und die Hausnummer sind eindeutig.
    Als Kulisse für die Wohnung von Börne und Theiel diente wie so oft das gelbe Geböude mit den typischen Sprossenfenstern in der Tür und den Wohnungen in der Siebengebirgsallee 60 in Köln.


  • Volker Meyer • am 22.3.20 um 14:41 Uhr

    TO Münster…immer wieder gerne…!


  • Tatort-Liebhaber • am 25.10.22 um 21:47 Uhr

    Ich schliesse mich den positiven Bewertungen an: wunderbar einfach erzählt, auch eindimensional im positiven Sinn ohne pseudokomplexes Gedöns oder pseudopolitische Pseudokritik an irgendwas. Vielleicht liegt’s am Alter? 2004 waren die Tatorte noch nicht so spinnerig-überspannt. Ich hatte diesen Tatort noch nicht gesehen. Finale Blutgrätsche! Super! Vielen Dank auch für den eingearbeiteten Hinweis auf die DVDs nach den Nachfragen in den Kommentaren! Die Seite wird sehr gut betreut!


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