In der Tatort-Folge 600 „Scheherazade“ will eine notorische Lügnerin die beiden Kommissare Inga Lürsen (Sabine Postel) und Stedefreund (Oliver Mommsen) aus Bremen von einer Verschwörungstheorie rund um den 11. September 2001 überzeugen.
Lürsen und Stedefreund stehen im Tatort „Scheherazade“ kurz vor einem Durchbruch. Die beiden Kommissare sind mitten in einem Verhör und stehen kurz davor, dem Verdächtigen endlich ein Geständnis zu entlocken. Bevor dieser jedoch eine Tatbeteiligung zu Protokoll geben kann, wird das Verhör ungeplanterweise gestört, weil eine junge Frau auf dem Revier in Bremen aufgetaucht war. Diese Unterbrechung sorgt dafür, dass der Verdächtige doch kein Geständnis macht. Lürsen, die eh schon müde und gereizt ist, ärgert sich besonders darüber. Die ungehaltene Stimmung wird nicht besser, als im Tatort „Scheherazade“ klar wird, wer die Pause im Verhör hervorgerufen hat. Bei der Frau handelt es sich um eine alte Bekannte der Kommissarin, Manu, die sie vorher schon eines Totschlages in der Drogenszene überführt hatte.
Manu ist bekannt für ihre maximal halbwahren Geschichten, daher auch der Titel „Scheherazade“ passend zu der Erzählerin aus „1001 Nacht“. Diesmal ist die junge Frau verängstigt und behauptet, dass ihr Freund brutal umgebracht worden sei. Lürsen glaubt Manu kein Wort. Stedefreund ist gegenüber der Fremden jedoch offener und hört sich zumindest deren Geschichte an. Diese erweist sich im Tatort „Scheherazade“ bald als eine Verschwörungstheorie, denn bei Manus Freund soll es es sich um einen der geplanten Todespiloten vom 11. September handeln, der jedoch spontan in Deutschland gebleiben war.
Trotz Lürsens Zweifeln machen sich die Bremer Fahnder sicherheitshalber auf zu Manus Wohnung, wo sich angeblich die Leiche befinden soll. Wie die Fahnderin im Tatort „Scheherazade“ schon vermutet hatte, finden sie in der Wohnung gar nichts. Weder eine Leiche ist dort noch irgendwelche Spuren, dass tatsächlich ein Verbrechen stattgefunden hat oder in Manus Erzählungen auch nur ein Fünkchen Wahrheit stecken könnte. Während Lürsen ihren Verdacht bestätigt sieht, glaubt Stedefreund der jungen Frau weiterhin. Könnte sie Recht damit haben, dass Bremen Schauplatz einer weltpolitischen Verschwörung rund um die Terroranschläge ist? Und wenn Manu, die unter chronischen Angstzuständen leidet, im Tatort „Scheherazade“ wirklich die Wahrheit sagt, was kann Stedefreund dagegen ausrichten?
In der Zwischenzeit ist Kommissarin Inga Lürsen überraschenderweise einer alten Liebe wieder begegnet, die die Fahnderin zu einer Entscheidung zwingt.
Mit dem 600. Tatort erhält das Bremer Tatort-Team eine weitere Jubliäumsfolge, da auch im 500. Fall in der Hansestadt ermittelt wurde. Der Krimi, der sich einer Weltverschwörung widmet, wurde von Claudia Prietzle und Peter Hennig gemeinsam gedreht. Das Skript steuerte Christian Jeltsch, der vorher für seine Arbeit schon den Grimme-Preis erhalten hatte, bei. Am 5. Juni 2005 wurde der Bremer Tatort „Scheherazade“ zum ersten Mal ausgestrahlt.
Der Tatort mit der Nummer 600 aus Bremen. Die Hauptkommissare Lürsen und Stedefreund von der dortigen Mordkommission ermitteln in einem seltsamen und verschlagenen Fall, für sich selbst und eher untypisch. Durch eine stadtbekannte und der Lürsen zugängliche notorische Schwindlerin wird eine angebliche Weltverschwörung aufgerufen und Stedefreund fährt voll darauf ab, unterstützt diese mit Geldgaben, nicht ganz freiwillig, eher ausleihen ohne zu fragen. Ehrlich? Den schaue ich mir kein zweites Mal an, konnte nächtelang nicht schlafen.
Ich würde diesen Tatort gerne noch einmal sehen. Wie groß ist, dass er noch einmal läuft?
Hip, fast, colourful, sexy, in and out of focus and very 2004. Handheld cameras, lots of running, and a confusing story without an ending. And why not, not all Tatorts should be the same, with a Kommissar catching the killer. Was there even a killer?
Wie von mir von der Ästhetik des Films her vermutet, werkte hier – wie 7 Jahre später in der Folge ‚Ordnung im Lot‘ – derselbe Regisseur: Peter Henning.
Auch hier geht es um eine psychisch auffällige Frau (Manu), hinsichtlich derer Fr. Lürsen zunächst sehr skeptisch auftritt.
Die entzückende junge Manu wird durch Esther Zimmering allerdings m.E. um einiges sympathischer dargestellt als die psychisch kranke Frau in ‚Ordnung im Lot‘ (Mira Partecke).
Ich mag diese ‚alte‘ Folge mit etwas ‚Trash‘-Charakter, die – wie @kvas sagt – „very 2004“ ist:
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