Tatort Folge 656: Der Tote vom Straßenrand
Erscheinungsjahr: 2007
Kommissar: Kappl und Deininger
Ort: Tatort Saarbrücken
Ein als Autounfall getarnter Mord an einem Mathematiker sorgt in der Tatort-Folge 656 „Der Tote vom Straßenrand“ bei den neuen Saarbrückener Kommissaren Franz Kappl (Maximilian Brückner) und Stefan Deininger (Gregor Weber) aus Saarbrücken für allerlei Fragen und Probleme bei der Aufklärung.
Mitten am Tag gibt es in Saarbrücken einen tragischen Autounfall. Die Straßen sind voll von dem alltäglichen Berufsverkehr, als ein Käfer – ohne zu bremsen – mit hohem Tempo in ein parkendes Fahrzeug kracht und dann zum Stehen kommt. Bei dem Unfall wird auch die Tür des Käfers geöffnet, woraufhin aus dem Auto der leblose Fahrer auf den Asphalt kippt.
Alles sieht im Tatort „Der Tote vom Straßenrand“ danach aus, als habe der Mann mitten bei der Fahrt einen Herzinfarkt gehabt und deswegen die Kontrolle über den Wagen verloren. Nur durch einen glücklichen Zufall und eine schnelle Reaktion kommt in dem Krimi die Wahrheit ans Licht: Das Opfer ist nicht an einem Herzinfarkt gestorben, sondern an einer Vergiftung durch Kohlenmonoxid. Eine Gerichtsmedizinerin der Saarbrückener Polizei, Dr. Rhea Singh, war im Tatort „Der Tote vom Straßenrand“ per Zufall am Unfallort und hatte, als sie sich um das Opfer kümmern wollte, das tödliche Gas bemerkt.
Ab diesem Zeitpunkt steht in dem Tatort „Der Tote vom Straßenrand“ fest, dass es die Fahnder Kappl und Deininger von der Saarbrückener Kriminalpolizei mit einem Mord zu tun haben, der wie ein perfektes Verbrechen fast unbemerkt geblieben und als vermeintlicher Unfalltod nicht weiter untersucht worden wäre. Wahrscheinlich hatte jemand den Mord lange im Voraus geplant und irgendwie die Abgase des Wagens in den Innenraum geleitet.
Bei dem Opfer handelte es sich um Kurt Nagel, welcher als Mathematiker am Saarbrückener Institut für Verfahrenstechnik gearbeitet hatte. In dem Portemonnaie des Toten finden die Ermittler 7000 Euro Bargeld. Bei ihren Untersuchungen finden Kappl und Deininger im Tatort „Der Tote vom Straßenrand“ heraus, dass Nagel bei seinem Job als Mathematiker ein sehr gutes Gehalt bekommen hatte und seine Freundin, die stellvertretende Leiterin des Instituts, noch besser bezahlt worden war. Diese Information erstaunt die Polizisten, da sie so gar nicht zu der finanziellen Situation des Opfers passt. Nagel hatte nicht nur in einer ungepflegten, alten Sozialwohnung gelebt, sondern auch noch zahlreiche Schulden angesammelt, die er nicht mehr zahlen konnte.
Die Kommissare Kappl und Deininger finden im Tatort „Der Tote vom Straßenrand“ schnell den Grund für die katastrophale finanzielle Situation des Toten: Der Mathematiker war spielsüchtig gewesen. Weil er der festen Überzeugung war, dass er ein perfektes Spielsystem für das Roulette berechnet hatte, konnte Nagel das Spielen einfach nicht sein lassen, auch wenn er deswegen sein Elternhaus verkaufen musste. Könnte der Mörder also etwas mit der Sucht des Toten zu tun haben oder aus dem Umfeld der Spielbanken stammen? Vielleicht hatte sich der Tote ja von anderen Geld geliehen, um weiter seiner Sucht nachgehen zu können.
Doch auch eine andere Ermittlungsrichtung könnte sich im Tatort „Der Tote vom Straßenrand“ als erfolgreich erweisen. So hatte Nagel zu einer Gruppe von ehemaligen DDR-Bürgern gehört, welche sich früher gegenseitig bei der Flucht aus Ostdeutschland unterstützt hatten. Heute ist die Beziehung jedoch weniger durch gegenseitig Hilfe als durch allseitige Erpressung geprägt. Hatte einer dieser Männer etwas mit Nagels Tod zu tun?
Kappl und Deininger kommen bei ihren Ermittlungen im Tatort „Der Tote vom Straßenrand“ nicht wirklich voran und lassen sich dazu noch gerne von der schönen Rhea Singh ablenken, die beiden Männern leicht den Kopf verdreht. Doch die Gerichtsmedizinerin hat noch einen weiteren wirklich ungebetenen Verehrer: Ihr Ex-Freund hatte die Trennung noch nicht überwunden und verfolgt die Medizinerin jetzt bald auf Schritt und Tritt.
Die beiden Fahnder tappen noch weiter im Dunkeln, als plötzlich ein weiterer Mann auftaucht – ein Irrer, der auch vor Gewalt gegenüber Polizisten nicht zurückschreckt…
Der Tatort „Der Tote vom Straßenrand“ ist der zweite Fall für das neue Kommissar-Duo Kappl und Deininger aus Saarbrücken. Die Episode wurde von Léonie-Claire und Fred Breinersdorfer geschrieben, von denen auch schon das Drehbuch zur Tatort-Premiere der Kommissare stammte. Regisseur des am 18. Februar 2007 erstausgestrahlten Krimis war Rolf Schübel.
Tatort „Der Tote vom Straßenrand“ – Trailer
Besetzung
Franz Kappl – Maximilian Brückner
Stefan Deininger – Gregor Weber
Gerda Braun – Alice Hoffmann
Horst Jordan – Hartmut Volle
Ute Richter – Ulrike Grote
Rainer Woltermann – Wanja Mues
Reinhard Lischki – Peter Franke
Ben – Urs Fabian Winiger
Alexander Rabnik – Fabian Busch
Dr. Reha Singh – Lale Yavas
u.a.
Stab
Drehbuch – Fred Breinersdorfer, Leonie-Claire Breinersdorfer
Regie – Rolf Schübel
Kamera – Christopher Rowe
Musik – Detlef Petersen und Nico Fintzen
Bilder: SR/Manuela Meye
18 Meinungen zum Tatort Folge 656: Der Tote vom Straßenrand
Hab Die Folge eben gesehen…
Obwohl ich den nur nebenher gesehen hab, hab ich mir gleich spontan ne Frage gestellt, die allerdings die ganze Geschichte etwas fraglich werden lässt *lach*
Ich hab mir gedacht:
Woher nehmen die die Info, dass CO (KohlenMONoxid) schwerer als Luft sein soll?!
Haben die etwa aus Versehen nach CO2 (KohlenDIoxid)gegoogelt?
Meines Wissens (und das hab ich auch grade nochmal nachgeschlagen) ist CO etwas leichter als Luft…
Jepp, das mit dem Kohlenmonoxid… Da reiten die etwas zu heftig drauf rum und verbreiten gar zu oft, dass es schwerer als Luft sei, schade, schade, jeder Feuerwehrmann, jeder Sanitäter hätte da bessere Fakten liefern können. Hat mir gestern auch nicht gefallen.
Habe den Film eben mit meiner Frau im HR geschaut …
Als Naturwissenschaftler / Ingenieurin weiss man nicht ob man bei dem Stuss lachen oder weinen soll…
Bitte Nachsitzen, einen Sachkundigen mal übers Drehbuch schauen lassen oder zumindest mal den Unterschied zwischen CO und CO2 googlen!
Guter Fall der Kollegen aus Saarbrücken …
nur so viel:
§ 238 StGB:
(1) Wer einem Menschen unbefugt nachstellt, indem er beharrlich
seine räumliche Nähe aufsucht,
unter Verwendung von Telekommunikationsmitteln oder sonstigen Mitteln der Kommunikation oder über Dritte Kontakt zu ihm herzustellen versucht,
unter missbräuchlicher Verwendung von dessen personenbezogenen Daten Bestellungen von Waren oder Dienstleistungen für ihn aufgibt oder Dritte veranlasst, mit diesem Kontakt aufzunehmen,
ihn mit der Verletzung von Leben, körperlicher Unversehrtheit, Gesundheit oder Freiheit seiner selbst oder einer ihm nahe stehenden Person bedroht oder
eine andere vergleichbare Handlung vornimmt und dadurch seine Lebensgestaltung schwerwiegend beeinträchtigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Auf Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren ist zu erkennen, wenn der Täter das Opfer, einen Angehörigen des Opfers oder eine andere dem Opfer nahe stehende Person durch die Tat in die Gefahr des Todes oder einer schweren Gesundheitsschädigung bringt.
(3) Verursacht der Täter durch die Tat den Tod des Opfers, eines Angehörigen des Opfers oder einer anderen dem Opfer nahe stehenden Person, so ist die Strafe Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren.
(4) In den Fällen des Absatzes 1 wird die Tat nur auf Antrag verfolgt, es sei denn, dass die Strafverfolgungsbehörde wegen des besonderen öffentlichen Interesses an der Strafverfolgung ein Einschreiten von Amts wegen für geboten hält.
also… das wäre geklärt
Gregor
Scheylock weint dicke Krokodilstränchen…wie rührend.
Kennt jemand den Namen des Liedes bei Spielzeit 19 Minuten (Einstieg in rotes Auto)?
Gut, dass diese Tatortfolge nochmal wiederholt worden ist…hatte sie bisher verpasst…
Scheylock, aufgrund welcher erdrückenden Beweislage beruht die Hypothese, ich sei kein TO-Fan
Tse tse, also das ist ja wohl für eine Anklage etwas dünn…das zerreißt dir ja jeder Haftrichter in Nullkommanix ;-) Ich finde auch man muss nicht jede Folge gesehen haben. Mit locker über 500 bin ich da denke ich gut dabei und außerdem kann man sich von den ersten 200 Folgen sowieso die meisten schenken. Waren vielleicht in den 70ern interessant, aber heute schlafen einem ja dabei die Füße ein.
ich finde den trotzdem gut – trotz der CO-Geschichte!
Kennt jemand den Namen des Darstellers, der Kurt Nagel spielt (das Opfer)? Bin leider nirgends fündig geworden. Der Schauspieler is ja recht attraktiv behaart und in der Pathologie wird die Kameraeinstellung so gewählt, dass man seine Schamhaare und seinen Penis sieht. Nötig wäre diese Einstellung nicht gewesen, meist liegt das ja im verborgenen Kamerawinkel.
@Tom
das ist mit sehr großer Wahrscheinlichkeit Enno Hesse. Ich habe diverse Bilder verglichen mit der gespielten Leiche und auf dieser Seite taucht auch der Name Enno Hesse auf:
sg-media.de/Serien/Tatort/details/detail_350.html?ie=1
Ist übrigens eine sehr gute Folge, muß ich mir glatt nochmal reinziehen ;-)
Meine Vermutung mit Enno Hesse ist leider falsch, laut der IMDb spielt dieser den „René“. Bleibt die Frage weiterhin offen…
@ Tom, ich kann mich da ‚mal kurz „outen“, das bin ich!
… und „der Schauspieler is ja recht attraktiv behaart“. Danke! :-)
http://dieartefactory.jimdo.com/kamera/tatort/
Argh, wurde heut wiederholt.
Die CO Geschichte. CO und CO2 verdraengen O, da hilft auch keine Gasmaske. CO ist dazu ein gefaehrliches Blutgift, da ist die Raumsaettigung erstmal unwichtig wenn es schon in kleinen Konzentrationen in der Blutbahn den O-Austauch blokiert.
Aber als der Herr Hauptkommissar nicht schiessen durfte weil das CO explodieren koennte war mal gut. Ein paar Fehlerchen, waer geschenkt. Eine Story um dieses ominoese CO aufzubauen und darueber nur quarsch zu ermitteln ist dem TO nicht wuerdig.
Schoen dass das Team besseres zu bieten hat.
Der Tatort mit der Nummer 656 aus Saarbrücken. Die beiden Hauptkommissare der dortigen Mordkommission, Kappl und Deininger, ermitteln in einer ungewöhnlichen Mordserie. Die Opfer, augenscheinlich mindestens zwei der Hoch-Intelligenz angehörige Personen, werden mit Gas getötet, hinterhältig, lautlos, gemein und billig, in jedem Ofenrohr zu finden. Und dieser Sachverhalt macht gerade die Spannung aus, welche dieser saarländische Tatort-Spielfilm mit seinen beiden hervorragenden Mordermittlern hinterlässt. Es geht um Spielsucht, Schulden (Spielschulden sind Ehrenschulden gilt hier nicht), Rache und Neid. Auch die beiden Kommissare sollen in die Giftfalle gelockt werden, der subtile Mörderling schreckt auch vor einer Beseitigung braver Staatsdiener nicht zurück. Sehenswert ist der Streifen alle Male. Top-renn.
Kappl und Deininger in ihrer 2. Folge von insgesamt 7 Folgen dieser Tatort-Ermittler.
Die Kriminalhauptkommissare Franz Kappl (Maximilian Brückner) und Stefan Deininger (Gregor Weber) arbeiten in und um Saarbrücken. In der Tatortfolge “Der Tote vom Straßenrand“ bekommen es die Kommissare mit dem Fall eines Mathematikers zu tun, dessen Tod als Unfall getarnt werden sollte.
Irgendwie ist diese 2. Folge in der Qualität durchweg eine Stufe unter der ersten Folge. Sie hat zwar eine Geschichte über Stalkingopfer, Seilschaften, Spielsucht und im Endeffekt auch Serienmörder. Doch ist dort dann so viel drin und im Endeffekt am Ende wenig herausgekommen. Die Schauspieler gehen eigentlich alle mit dieser Geschichte unter, egal ob talentiert oder nicht. Vielleicht kann man bei diesem Urteil noch die Alice Hoffmann (Sekretärin “Miss Marple“ Gerda Braun) und den Peter Franke (spielt einen der Verdächtigen mit Namen Reinhard Lischki) ausschließen.
Die Geschichte fängt schon auf Zwei-Sterne-Niveau an. Ein Unfall wird recht billig dargestellt. Zufällig sind Kappl und Deininger zusammen mit der hübschen Rechtsmedizinerin Dr. Rhea Singh (Lale Yavaş) in der Nähe beim Essen. Sie gehen dann mal kurz an der Unfallstelle vorbei und sehen dort auch mal nach. Dabei stellt die Rechtsmedizinerin Dr. Rhea Singh (Lale Yavaş) fest, dass der Unfalltote auf jeden Fall anders gestorben sein muss, wie man eigentlich annimmt. Die Ermittler übernehmen dann den Fall und können mit einigen, für den Zuschauer fast schon unzumutbaren Situationen, beweisen, dass der Unfalltote einem planmäßigen Mord zum Opfer fiel. Eigentlich ist die Aufklärung und wie man vorgeht dann geschichtlich ganz gut, wird aber eher schlecht und manchmal sogar abstrakt wirkend gezeigt. Dazu gibt es in dieser Folge im Privatbereich der Ermittler noch Nebenschauplätze, die ebenso, unangenehm gezeigt, in diese Folge passen. So muss man über mehr wie zwei Sterne für diese Folge gar nicht mehr nachdenken. Und wenn man sich diese gezeigte Geschichte dann doch noch zu Herzen nimmt, kann man alles in allen an dem abschließenden Motiv der Taten auch noch zweifeln. Eigentlich muss man das sogar.
Sieben Folgen hatten Kappl (Maximilian Brückner) und Deininger (Gregor Weber) zusammen. Danach wurde ihr Vertrag nicht mehr verlängert. Nach den ersten zwei Folgen hatte ich in Bezug auf diese Ermittler vollstes Verständnis dafür.
Bei den Saarländern ist es bestimmt nicht einfach, gute Tatort‘s zu machen. Das Budget wird wohl nicht sehr hoch sein. Gut ist es aber, wenn man das im Film nicht so merkt. Doch das wurde bei dieser Folge auch nicht geschafft.
Die zweite Folge Kappl/Deininger-Folge “Der Tote vom Straßenrand“ ist einfach von vorne bis hinten ein glatter 2 Sterne Film. In dieser Wertung hat er keine Höhepunkte und auch keine Tiefpunkte. Gut, der Film ist nicht langweilig, aber ich brauche ihn mir nicht mehr anzusehen.
Meine Schulnote: 4
Bei den Kommentaren hier las ich mit Interesse die Diskussion darüber, ob hier Co-Gas und CO₂-Gas verwechselt wurden. Tatsächlich haben CO und Luft beinahe das gleiche Gewicht, weshalb das flüssig eingeleitete Gas nur langsam nach oben schwebt und sich dann vermischt. Zu viel wurde es mir mit dem Chemielatein allerdings gegen Ende, wo ein Polizist die wirklich sehr hübsche Gerichtsmedizinerin wegen vermeintlicher Explosionsgefahr des Gases aufhalten möchte. Ich nehme es den Drehbuchverfassern nicht übel, wenn sie in der 8. oder 9. Klasse im Chemieunterricht durchgefallen sind, aber hier hätte man unter allen am Film Beteiligten vielleicht doch einen Kundigen erwarten können. Unterhaltend war der Film dennoch, auch wenn mich die naiven Einwürfe des zweiten Kommissars nervten. Wie wollte der eigentlich ermitteln, wenn außer einem spekulativen Täterprofil keine weiteren Anhaltspunkte zum Fall vorgelegen haben, so hat die Geschichte geholpert.