Tatort Folge 643: Aus der Traum



Der Saarbrücken-Tatort bekommt nach Kommissar Max Palus Abschied aus dem aktiven Polizeidienst ein neues Ermittlergespann: Hauptkommissar Franz Kappl (Maximilian Brückner) arbeitet fortan mit Oberkommissar Stefan Deininger (Gregor Weber) zusammen. Deininger hatte sich nach Palus Pensionsantritt allerdings die Kommissariatsleitung erhofft, als ihm Kappl als neuer Chef einfach vor die Nase gesetzt wird. Der Oberkommissar reagiert wütend – kein guter Start für ihn und den neuen Leiter.
 
Die Ermittlungen im Fall „Aus der Traum“ stellen die erste Bewährungsprobe für das Saarbrücker Kripoteam dar. Zu dem Team gehören neben Deininger als Franz Kappls Assistent und Frau Braun als Sekretärin numehr Horst Jordan, Leiter der Spurensicherung, sein Mitarbeiter Ben und die Gerichtsmedizinerin Dr. Rhea Sing. Alle sind gespannt, wie sich „der Neue“ mit dem Rest der Dienststelle versteht. Dabei ist ihr erster gemeinsamer Einsatz besonders für Deininger schwer zu verkraften:

Oberkommissar Stefan Deininger trifft der Anblick seiner jungen, hübschen Kollegin bis ins Mark. Furchtbar zugerichtet liegt ihr Leichnam am Tatort vor ihm. Kathi Schaller hatte noch vor wenigen Stunden als Marilyn Monroe-Double verkleidet auf Deiningers Geburtstagsfeier „Happy Birthday to You“ gesungen. Kurz darauf wurde sie mit drei Schüssen in ihrer Wohnung getötet. Der Ermittler war schon seit langem an seiner Kollegin interessiert; schluchzend hört er sich noch einmal eine Aufzeichnung ihres Geburtstagsständchens für ihn an.

Ein kostbarer Ring, der am Tatort gefunden wird, führt das neue Ermittlerduo Kappl und Deininger in das Schmuckgeschäft Bader. Die Mitinhaberin Suzanne Bader kann den beiden Fahndern keine hilfreichen Informationen über den Käufer des Rings liefern, sie verweist auf ihren Ehemann, der zurzeit geschäftlich unterwegs ist. Eine Sackgasse.

Hauptkommissar Franz Kappl weist seine Mitarbeiter an, Näheres über das Opfer in Erfahrung zu bringen. Überrascht stellen diese bei ihren Recherchen fest, dass sie kaum etwas über Kathi Schaller wussten. Die schöne, fröhliche und allseits beliebte Kollegin erscheint plötzlich in einem ganz anderen Licht. Deininger erzählt Kappl im Zuge dessen, dass ihm Kathi einst anvertraut habe, dass sie einen Mann kennengelernt habe und dass sie plane, ihren Job zu kündigen und in das Musikgeschäft einzusteigen. Als Kappl genervt eine ironische Bemerkung äußert, geraten die beiden Kommissare erneut aneinander.

Ein am Tatort entdecktes Foto bringt die Ermittler auf die Spur von Charlie Wax, einem Musiker und Ex-Freund von Kathi – das muss der Mann sein, von dem die junge Frau gesprochen hatte. Kappl und Deininger wollen Wax vernehmen, doch der verliert die Nerven und flieht. Die Beamten können den Verdächtigen stellen, der hat jedoch ein Alibi für die Mordnacht…

 
Die vom SR produzierte Tatort-Folge 643 „Aus der Traum“, im Sommer 2006 in Saarbrücken und Umgebung gedreht, wurde erstmals am 15. Oktober 2006 im Ersten gezeigt. 6,76 Millionen Zuschauer sahen sich den ersten Einsatz des neuen Saarbrücker Tatort-Teams Kappl und Deininger an.

Besetzung
Franz Kappl – Maximilian Brückner
Stefan Deininger – Gregor Weber
Horst Jordan – Hartmut Volle
Dr. Rhea Singh – Lase Yavas
Alain Bader – Burghart Klaußner
Suzanne Bader – Lena Stolze
Kathi Schaller – Vaile Fuchs
Monsieur Raoul – Phillipe Jacq
Edith, Kiosk-Wirthin – Ingrid Braun
Zoll Schmitt – Hans-Georg Körbel
Herr Lauck – Schorsch Seitz
Pierre – Marc-Philipp Kochendörfer
Linde-Wirtin – Lea Linster
Charlie Wax – Andreas Schmidt
Ben – Urs Fabian Winger
Gerda Braun – Alice Hoffmann
u.a.

Stab
Drehbuch – Fred Breinersdorfer, Leonie Breinersdorfer
Regie – Rolf Schübel
Kamera – Christopher Rowe
Musik – Detlef Petersen

Bilder: SR/Manuela Meyer


13 Meinungen zum Tatort Folge 643: Aus der Traum

  • H. Sack • am 8.1.08 um 8:26 Uhr

    packender und interessanter tatort. finde ich super.


  • milou • am 9.4.13 um 21:04 Uhr

    es ist nicht zu verstehen dass dieses Tatort-Team abgesetzt wurde um durch die „Blödel-Truppe“ des neuen Saarland-Tatorts ersetzt zu werden.


  • tam • am 30.4.13 um 19:00 Uhr

    Super Team!


  • jochen f. • am 21.4.14 um 18:26 Uhr

    die beiden sind schlaftabletten. kein talent zu irgendetwas…………


  • Christine M. • am 26.5.14 um 19:28 Uhr

    Ein geniales Team! Ich liebe gerade diesen ersten Tatort mit den beiden, wo sie sich erst zusammenraufen müssen. Ich mag aber auch die anderen Tatorte mit den beiden und finde dieses Team super und bedauere es sehr, dass sie einfach abgesetzt wurden. Ich verstehe auch nicht, warum es von diesen Filmen noch keine DVD gibt. Ich schaue immer wieder mal danach, da ich diese Folge nur auf Video habe und die Cassette hakt, ist ja nicht mehr aktuell. Bitte wenigstens alle Tatorte Saarbrücken mit Kappl und Deininger auf DVD bringen!!!


  • eql • am 11.4.15 um 19:55 Uhr

    Ich fands toll. Selbst ohne die Krimihandlung wären die Dialoge als gutes Unterhaltungsprogramm bei mir durchgegangen.


  • Dirk • am 4.6.16 um 7:25 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 643 aus Saarbrücken. Die Nachfolger von Hauptkommissar Palu, die Kommissare Kappl und Deininger, versuchen gemeinsam Ermittlungen aufzunehmen und dann noch im Falle der Ermordung einer jungen Kollegin, bei allen beliebt und mit einem gefährlichen Doppelleben behaftet. Tja, leicht haben die beiden es untereinander nicht. Schnappte doch der eine dem anderen den Leiterposten weg. So ist das nun einmal. Aber man rauft sich zusammen, in diesem spannenden Tatort-Krimi aus 2006 und noch heute recht aktuell wirkend. Es geht um Koks, gepresst und teuer, um Liebschaften und nicht erlaubten Kontakten und um Mord. Sehenswert ist dieser Einsteigertatort und interessant. Ehrlich.


  • CarstenH • am 30.10.17 um 0:02 Uhr

    Klassischer Tatort. Sehr gutes Drehbuch, nette Story rund um die neuen Kommissare, Spannung, ruhige Kameraführung. Und dann noch Andreas Schmidt. Tolle Unterhaltung!


  • revilo • am 19.1.18 um 15:26 Uhr

    Kappl und Deininger in ihrer 1. Folge von insgesamt bis 7 Folgen dieser Tatort-Ermittler.

    Kriminalhauptkommissar Franz Kappl (Maximilian Brückner) und Oberkommissar Stefan Deininger (Gregor Weber) arbeiten in und um Saarbrücken. Die Tatortfolge “Aus der Traum“ ist ihre Pilotfolge. Doch nicht für alle, denn bis auf Kriminalhauptkommissar Franz Kappl (Maximilian Brückner) waren die anderen immer wiederkehrenden Mitglieder schon bei dem Vorgänger Kriminalhauptkommissar Max Palu vertreten. So ersetzt halt auch filmisch Kappl (Maximilian Brückner) den in Pension gegangenen Max Palu.
    Meiner Meinung nach hat sich auch deshalb filmisch nichts geändert außer dass eine “Blutauffrischung“ stattgefunden hat.
    In der Filmgeschichte wird Franz Kappl (Maximilian Brückner) als ein aus Bayern kommender Kriminalhauptkommissar eingeführt. Er hat ein Angebot aus dem Saarland bekommen um die Leitung der Abteilung von Palu zu übernehmen. Leider spekuliert auch Palu‘s Assistent Deininger (Gregor Weber) um diese Position, die er schon glaubt zu besitzen. Deshalb ist bei ihm in dieser Pilotfolge schon zuerst “Aus der Traum“ und die reale Situation danach lässt dann die Beiden ihre Zusammenarbeit unter einem sehr schlechten Stern beginnen. Als dann noch eine beliebte Kollegin von Deininger (Gregor Weber) ermordet wird, und das ihr erster gemeinsame Fall ist, sorgt das Vorgehen von Kappl (Maximilian Brückner), auch beim Mordopfer in ihren “Dreck“ zu wühlen, kurzfristig nicht zur Besserung dieser Situation.
    Diese Geschichte hört sich eigentlich gar nicht so schlecht an. Dazu wird die Besetzungsliste mit Namen wie Lena Stolze, Burghart Klaußner und auch Andreas Schmidt geschmückt, die bei mir auch einen hohen Stellenwert besitzen. Doch irgendwie gefällt mir die vorgetragene Geschichte überhaupt nicht, obwohl alle Schauspieler gar nicht zu schlecht spielen. Sie ist oft zu klischeehaft. Immer wieder fallen diese Elemente, wie schon so oft bei den Saarermittlern, in diese Geschichte ein, und lassen einige normale Strukturen oft sehr unrealistisch wirken.
    So hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte des Filmes viel mehr Sendezeit gebraucht hätte, aber was wir tatsächlich filmisch gesehen haben und das wie, hätte auch noch gekürzt werden können.
    Zum Schluss, als alles aufgeklärt ist, sorgt dann Kappl (Maximilian Brückner), gerade neu in Saarbrücken und noch nicht sicher, ob er bleiben will, dafür dass Deininger (Gregor Weber) zum Kriminalhauptkommissar befördert worden ist. Hier wird dann einmal in dieser Folge das Thema “Aus der Traum“ doch wieder zu einem Traum. So eine Darstellung für ein Happy-End sorgte dann bei mir schlussendlich, dass ich diese Folge mit gerade 3 kleinen Sternen bewerte.
    Abschließend ist mit dieser Pilotfolge hier der Einstieg des neuen Ermittlerteams eher schlecht als gut, und dies trug wohl auch einen Teil dazu bei, dass sie nach sieben Folgen abgelöst wurden.
    Grundsätzlich hatte ich diese Folge bei der Erstausstrahlung als etwas besser in Erinnerung.
    Diese Folge gehört nicht zu den besseren von den Kappl/Deininger-Folgen. Leider gab es aber noch Schlechtere und mit dem Ansehen dieser Pilotfolge konnte ich dann jetzt auch verstehen, dass man mit dem Nachfolger Stellbrink, gespielt von Devid Striesow, einen neuen Weg gehen wollte. Dieser war meiner Meinung nach aber auch eine Sackgasse.

    Meine Schulnote: 4+


  • Christian • am 29.3.22 um 21:41 Uhr

    Auch Jahre nach dem unrühmlichen Ende des Teams Deininger/Kappel empfinde ich die Saarbrücker Tatorte dieser Ära noch immer um so viel besser als Vieles, was sonst so unter dem Label „Tatort“ läuft.

    Soviel Lokalkolorit in Form von regional und überregional bekannten Persönlichkeiten (in welchem anderen Tatort bedient schon eine berühmte luxemburger Fernseh- und Sterneköchin die Kommissare in einem Biergarten?), hierzulande jedermann bekannten Örtlichkeiten sowie regionalen Besonderheiten und nicht zuletzt der häufig thematisierten Grenznähe zu Frankreich und Luxemburg, habe ich in keinem einem anderen Tatort erlebt.

    Dazu die durchaus realistische Darstellung der Polizeiarbeit sowie der in den meisten Kriminalfilmen kaum thematisierten Hemmnisse aus Bürokratie und gesetzlichen Verpflichtungen.

    Es gibt für mich tatsächlich keinen Lieblingstatort unter den 7 Deininger/Kappel-Folgen, alle erscheinen mir sehenswert, jeder auf seine Weise, jeder sein eigenes, durchaus auch heikles Thema behandelnd.

    Mir ist es, wie vielen anderen auch, ein Rätsel, wie der SR (saarländische Rundfunk) auf das schmale Brett kam, ein bundeweit erfolgreiches und anerkanntes, ja sogar hoch geschätztes Team, das zudem über Jahre zusammenwachsen und entsprechend routiniert und glaubwürdig vor der Kamera agieren konnte, sang und klanlos zu ersetzen, nein, auszutauschen.


  • Der Fremde • am 31.3.22 um 14:04 Uhr

    Die Kappl/Deininger-TO´s waren ja ehrlicherweise nicht unbedingt die großen „Reißer“.
    In dieser Folge war aber doch ganz interessant zu sehen, wie Deininger schon wieder als „ewiger Zweiter“ bestätigt wird (merke: feiere nie zu früh!), aber letztlich doch die Situation akzeptiert …
    Trotzdem bilden Kappl/Deininger m.E. eines der schwächsten TO-Teams in diesem Jahrtausend.
    Mich hat in diesem Team eigentlich nur die Gerichtsmedizinerin Dr. Singh (Lale Yavas) überzeugt. (PS: In Indien heißen „Singh“-Löwe grundsätzlich nur die männlichen Bürger, die weiblichen heißen „Kaur“-Edelstein; war wohl ein kleiner Recherchefehler der Namensgeber der Team-Mitglieder). ;-)


  • Der Fremde • am 31.3.22 um 14:15 Uhr

    Nachtrag: Für mich als eingefleischtem TO-Fan war auch neu, dass die Folgen Nr. 643 und 182 (mit Komm. Wiegand) beide denselben Titel hatten. Ich dachte, das wäre nur bei den TO´s Nr. 1 und 1000 („Taxi nach Leipzig“) der Fall gewesen …


  • slice me nice • am 1.4.22 um 11:26 Uhr

    Schade, ich hatte mich auf einen Tatort mit Kommissarin Wiegand gefreut… :-/
    Die Kappl/Deininger Tatorte waren tatsächlich nicht der Bringer und auch diesen musste ich kein zweites Mal sehen. Das einzig Bemerkenswerte an den Folgen waren Kappls Tuba-Übungen und seine Telefonate mit Papa.


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