Kurz und knapp – darum geht’s
Eine verzweifelte Mutter begeht Selbstmord, nachdem sie einen Richter getötet hat – eine Tat, die Kommissarin Inga Lürsen hilflos mit ansehen muss. Sandra Vegener war überzeugt, dass die Strahlung von Mobilfunkmasten für den Tod ihrer Tochter verantwortlich war, doch niemand glaubte ihr. Als Lürsen und ihr Kollege Stedefreund die Ermittlungen aufnehmen, stoßen sie auf ein undurchsichtiges Netz aus Lügen und Korruption. Doch als sie dem Sohn der Toten auf die Spur kommen, geraten sie selbst in Gefahr …
Inhalt der Tatort-Folge „Strahlende Zukunft“
Die Nacht über Bremen ist kühl und neblig, als Kommissarin Inga Lürsen durch die leeren Straßen irrt. Der Anruf von Sandra Vegener lässt sie nicht los – eine Frau, die sie vor Jahren nicht ernst genommen hatte. Doch dann der Schock: Vor ihren Augen überfährt Vegener einen Richter und stürzt sich anschließend vom Dach des Gerichtsgebäudes. Lürsen, gezeichnet von Schuldgefühlen, beginnt zu zweifeln. War die Frau wirklich psychisch krank, wie alle behaupteten? Oder steckt mehr dahinter?
Die Ermittlungen führen Lürsen und Stedefreund tief in die Welt der Mobilfunkindustrie. Sandra Vegener hatte behauptet, die Strahlung der Sendemasten habe ihre Tochter an Leukämie sterben lassen. Doch Richter, Staatsanwälte und Gutachter stempelten sie als verrückt ab. Warum erhielt ihr Ehemann Geld von der Mobilfunkfirma? Und wieso weigert sich der Staatsanwalt, die Ermittlungen voranzutreiben? Die Spuren führen zu einem undurchsichtigen Netz aus Korruption und Machtspielen, das bis in die höchsten politischen Kreise reicht.
Doch während Lürsen und Stedefreund versuchen, das Puzzle zusammenzusetzen, gerät der Sohn der Toten, Daniel, außer Kontrolle. Mit Lürsens Dienstwaffe bewaffnet, macht er Jagd auf diejenigen, die seiner Mutter geschadet haben. Als er die Tochter des Staatsanwalts entführt, spitzt sich die Lage zu. Auf dem Dach des Gerichtsgebäudes, wo alles begann, kommt es zum finalen Showdown …
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Strahlende Zukunft“ wurde vom 5. Juni bis 3. Juli 2006 in Bremen und Umgebung gedreht. Regie führte Mark Schlichter, das Drehbuch stammt von Christian Jeltsch. Sabine Postel feierte mit dieser Folge ihr zehnjähriges Jubiläum als Kommissarin Inga Lürsen, während Oliver Mommsen als Stedefreund erneut an ihrer Seite ermittelte. Die Folge wurde am 26. August 2007 im Ersten ausgestrahlt und erreichte eine Einschaltquote von 6,07 Millionen Zuschauern bei einem Marktanteil von 19,2 Prozent.
Besonders hervorzuheben ist die atmosphärische Inszenierung, die die düstere Stimmung des Films unterstreicht. Die kühlen, technoiden Bilder spiegeln die kalte Macht der Konzerne wider, gegen die Sandra Vegener vergeblich kämpfte. Die Folge wurde für ihre glaubwürdige und spannungsreiche Darstellung eines brisanten Themas gelobt und zählt zu den besten Tatort-Folgen des Jahres 2007.
Schön die neue Bewertungsfunktion!
Leider musste ich hier gerade einen Stern abgeben – m.E. ein Tatort der schlechtesten Sorte…
M
F
G
Sopur
also, es sei dahingestellt wie groß der spannungs- und Unterhaltungswert tatsächlich dabei war, aber meiner Meinung nach mehrere politisch-philosophische Problemkomplexe wurde in diesem Drehbuch sehr gut ineinander verwoben.
— „Nicht-tödliche-Waffentechnik“ – das ist mit Sicherheit eines DER Themen der (nicht mehr allzu fernen Zukunft) und wer das Know-how hat, der hat die Macht.
— Macht – auch das Gerangel zwischen Politik, Justiz, Medien und Wissenschaft gibt das Spiel der Kräfte gut wieder.
— Industrie und Konzerne- wie in diesem Fall die Handyfirma gehen nicht selten darüber hinaus, was ihnen eigentlich zusteht.. Verwicklungen nicht ausgeschlossen…
— Schicksale – auch einzelne unscheinbare Menschen können in diesem Spiel eine Schlüsselrolle einnehmen.
Insgesamt, gut vielleicht hätte es spannender ausfallen können, aber insgesamt hat man hier mehrere hochpolitische und zeitgemäße „heiße Eisen“ angepackt, wozu ich nur sagen kann: HUT AB !!
trotzdem: Münster rules !!
Schlechtester Tator ever!
gestern wurde der tatort „strahlende zukunft“ wiederholt und ich muss sagen, dass ich sehr positiv überrascht war sowohl über thema als über die machart des films. natürlich bietet es sich beim thema handystrahlen an, der geschichte erzählende elemente wie eine tagebuchkamera oder krisselnde bildschnitte zu geben. trotzdem traut man sich in der ard (leider auch beim tatort) nicht alzu oft zu neuen gestalterischen mitteln zu greifen. auch die kamera war toll. zum einen nah bei den kommissaren – zum anderen scheute sie sich nicht einen schnellen sprung in die vogelperspektive zu wagen oder schön mit gegenlicht zu spielen.
zur geschichte kann ich nur sagen: hut ab! mutig! ein thema aufzugreifen, welches von der masse als klischeebehaftet linksalternativ angesehen wird, wurde hier ernst genommen und zusätzlich werden politische verstrickungen (leider nur am ende des films) versucht aufzuzeigen.
es ist viel interessanter, eine folge zu sehen, in der es nicht nur um ein einzelschicksal geht, sondern um aktuelle politische debatten, korruptionsfälle, gesellschaftliche tendenzen. schließlich ist auch ein bildungsauftrag der ard eben solche themen anzusprechen.
liebe tatort-redaktion: bitte traut euch mehr solcher folgen!
JA, endlich ist es auch im Tatort-Drehbuch verarbeitet!
Das ist die Wahrheit und wir verstrahlen uns alle gegenseitig.
Industrie und Politik machen gemeinsame Sache, die Verbraucher und unschuldigen Bürger kassieren die Rechnung!
Daß dieser schmerzfreie Müll wieder gesendet wird…der Tatort ist unrealistisch, blödsinnig und sinnfrei.
Perfekt für Hypochonder und als Ökopropaganda geeignet.
Selbst wenn man jemanden mit Strahlen töten kann, wird da sicher kein Konzern Gegner von Handymasten totstrahlen. Ne ist klar…
In der Realität ist es eher so: Kaum steht der Handymast, kommen auf einer Bürgerversammlung lauter Leute mit Attesten an, daß sie seitdem Kopfschmerzen und Kopfschmerzen haben, Bauern aus der Umgebung behaupten, daß ihre Kühe weniger Milch geben und hastenichgesehen. Wenn dann irgendwann mal der arme Telekom-Vertreter sprechen darf, informiert er die Leute erstmal, daß der Mast noch gar nicht angeschaltet wurde…uuuups. Tja.
Unterhaltsam war der Tatort!
SEHENSWERT !!!
Guten Tag Herr Jeltsch,
zu dieser Thematik der Strahlenfolter würde ich gerne mit Ihnen in Kontakt treten.
Es geht darum, daß hier in Deutschland sehr viele Menschen Opfer von Strahlenfolterungen mittels Mikrowellen-und Schallwaffen sind.
Mit freundlichem Gruß
gez. Wahsmuth
Dieser Tatort macht zukunftsoptimistisch!
Und das ist mein Ernst. Denn es ist so mutig von Ihnen und es tut
(auch jungen!) betroffenen Menschen wie uns gut, dass dieses Thema endlich mehr Publicity bekommt!
Ich schlafe schlecht, meine Finger kribbeln und meine Waden krampfen.
Ich bin 28, rauche nicht mehr und merke diese Beschwerden, seit ich vor 2 Jahren wieder aus dem Ausland (ohne WLAN im Haus, ländliches Gebiet) in meine eigentlich geliebte Heimatstadt zurückgekommen bin. Ich nutze weder Handy noch WLAN, habe es auch an Geräten abgestellt, aber ich empfange in meiner Wohnung die WLAN-Netze von 12 (!) Nachbarwohnungen und es gibt hier innerhalb der Stadtgrenzen keine Wohnung mehr ohne Sendeanlage im näheren Umkreis. Ich bin erst im Nachhinein darauf gestoßen, daß meine Beschwerden typisch sind!
Ich habe keine Ahnung, wo ich hin soll… Und mein Leben aufgeben, weil es meinem Umfeld zu uncool ist, Kabel zu benutzen? Weil sie immer immer telefonieren und posten können müssen? Soll ich gegen alle Menschen in meinem Alltag kämpfen, ein komischer Sonderling sein? Sollen wir wegen Handys und WLAN vor der Zukunft kapitulieren? Das ist halt der Fortschritt?
Nein.
Wir brauchen das nicht!!!
Fragen Sie sich immer, ob Sie es brauchen und nutzen Sie es nur dann.
WLAN im Schlaf oder wenn Sie außer Haus sind?
Handy im Kinderwagen?
Oder in Ihrer Hosentasche neben Ihren empfindlichsten Körperstellen?
Handy immer an oder nur anschalten, wenn Sie es brauchen?
P.S.: Jeder Empfänger (z.B. Notebook-Antenne) strahlt auch, aber eher nur Sie an, nahe dem gesetzlichen Grenzwert… Lässt sich aber abstellen.
Und zwei, drei Jahre bestrahlen lassen ist weniger als das ganze restliche Leben. Es ist nicht egal, was wir ab jetzt tun.
Ziemlicher Käse. Man wollte vielmehr ein Thema transportieren als irgendwie Spannung aufkommen lassen.
Der Tatort mit der Nummer 671 aus dem Jahr 2007. In der Hansestadt Bremen ermitteln die Hauptkommissarin Lürsen und ihr Kollege Hauptkommissar Stedefreund die Gegebenheiten, welche zum Tod von zwei Personen auf dem Bremer Marktplatz führten. Ein beklemmender Tatort Fernsehfilm, den ich schon in Erstsendung gesehen habe und der ein flaues Gefühl bei mir ausgelöst hat. Die Aufnahme von Elektro-Smog in den Körper, zusätzlich zu den anderen bekannten Umwelteinflüssen aus der Industrie, ist ja mittlerweile nicht mehr zu verleugnen, auch schon bei der Entstehung dieses gut zu schauenden Tatort-Spielfilms. Die Einflussnahme von Röntgen-, Atom- und Radarstrahlung auf den menschlichen Körper hat man anfangs ja auch durch Science-Fiction-Gags zu verharmlosen versucht. Lürsen und Stedefreund in einer gut gedrehten Polizei-Story und einem Tatort-Umwelt-Krimi und mit authentischer und realistischer Wiedergabe ihrer polizeilichen Ermittlungsarbeit.
In Tatort a new Staatsanwalt is often corrupt, a woman with a tie (in an office in cold blue light) has to be mean and Bernhard Schütz is always the bad guy. The bad lady lives in an office that is cold and metallic blue, the good guys are two honest young people standing in the golden light of a setting sun. This was overdone: you should give the viewers some time to make up their minds about the characters. Here we get told: this one is bad and that one is good and there can’t be any doubt.
I liked Inge Lürsen better in episodes where she didn’t have to yell all the time.
Wie märchenhaft klingt das 18 Jahre später :-)