Kurz und knapp – darum geht’s
Benjamin Wolters, der selbsternannte „letzte Playboy von Konstanz“, wird erschossen in seiner luxuriösen Villa aufgefunden – nur einen Tag nachdem er seine Freunde zum Russischen Roulette herausgefordert hatte. Die Ermittler Blum und Perlmann stoßen auf eine dekadente Clique, die von Wolters manipuliert, gedemütigt und finanziell abhängig gemacht wurde – jeder von ihnen hatte ein Motiv, ihn zu töten. Als ein zweiter Todesfall die Ermittlung weiter verkompliziert, führt die Spur zu einem früheren Vorfall in der Schweiz, bei dem ein junger Mann bei einem tödlichen Spiel sein Leben verlor und die Überlebenden nun ins Visier einer rachsüchtigen Seele geraten.
Inhalt der Tatort-Folge „Todesspiel“
Die Morgensonne spiegelt sich in den blankpolierten Champagnerflaschen, die achtlos auf dem teuren Marmorboden verstreut liegen. In der Stille der Villa am Bodensee ist nur das leise Tropfen eines Wasserhahns zu hören, als Hauptkommissarin Klara Blum die weitläufigen Räume betritt. Der Hausherr Benjamin Wolters liegt mit zwei Schusswunden im Kopf auf dem blutverschmierten weißen Teppich. „Der letzte Playboy von Konstanz“, wie ihn die Lokalpresse nannte, hat sein letztes Spiel gespielt.
„Er hatte so viele Feinde wie Namen im Telefonbuch“, erklärt Daniel Gabler, ein ehemaliger Casting-Show-Teilnehmer, der es nur auf den zweiten Platz schaffte und seither vom Wohlwollen des reichen Wolters abhängig war. Die Gästeliste der letzten Party liest sich wie ein Katalog aus Motiven: Marcus Pracht, ein Hedge-Fonds-Manager mit Geldproblemen; Nadine Weiss, Boutique-Besitzerin, die gerade von Wolters gegen eine Jüngere ausgetauscht wurde; und die rätselhafte Alisa Adam, die möglicherweise von Wolters vergewaltigt wurde.
Für Kai Perlmann bietet der Fall die perfekte Gelegenheit, seine Undercover-Fähigkeiten zu beweisen. Frisch aus dem Skiurlaub zurückgekehrt, schleust er sich als reicher Müßiggänger in die Clique ein. „Seien Sie vorsichtig“, warnt Blum ihren Kollegen, „diese Menschen spielen gefährliche Spiele.“ Wie gefährlich, wird ihm klar, als er nach einer durchzechten Nacht auf einer Champagnerrechnung von 1.100 Euro sitzenbleibt – ein kleiner Preis für die Erkenntnis, dass in dieser Gesellschaft das Leben so billig ist wie der teure Schaumwein teuer.
Während Blum in ihrer methodischen Art die Verdächtigen verhört, stößt sie auf den Polizeibeamten Klaus Nobbe, dessen Tochter Julia in einer Klinik sitzt – traumatisiert durch ein Erlebnis, an dem Wolters beteiligt war. „Manche Menschen verdienen es nicht zu leben“, hatte Nobbe dem Playboy gedroht. Doch seine Alibis scheinen wasserdicht wie ein Bodensee-Dampfer bei Windstille.
Als Marcus Pracht tot am Ufer des Bodensees gefunden wird, verändert sich das Bild. Die anfängliche Vermutung eines Selbstmordes zerbröckelt wie die Fassade der heilen Welt dieser privilegierten Jungerwachsenen. Der Gerichtsmediziner Kurt Wehmut erinnert sich an einen ähnlichen Fall in der Schweiz: Ein junger Mann, Boris Koenig, hatte sich dort ebenfalls mit einem Trommelrevolver erschossen – und dieser junge Mann war der Bruder von Alisa Adam.
Die Jagd nach der Wahrheit gleicht einem russischen Roulette – jede falsche Entscheidung könnte tödlich sein. „In diesem Spiel gibt es keine Gewinner“, sagt Blum, während sie langsam begreift, dass die eigentliche Gefahr erst beginnt. Denn Alisa Adam hat begonnen, ihr eigenes Spiel zu spielen – ein Spiel um Schuld, Sühne und Vergeltung für ihren Bruder.
Hinter den Kulissen
Die Tatort-Folge „Todesspiel“ ist der 26. Fall für Hauptkommissarin Klara Blum (Eva Mattes) und der 22. für ihren Kollegen Kai Perlmann (Sebastian Bezzel). Regie führte Jürgen Bretzinger, der bereits 2011 beim „Tatort: Schmuggler“ hinter der Kamera stand. Das Drehbuch stammt aus der Feder von Leo P. Ard, der für seine sozialkritischen Plots bekannt ist.
Die Dreharbeiten fanden von April bis März 2013 in Baden-Baden, Kreuzlingen und Konstanz statt. Für das imposante Anwesen des Millionenerben Benjamin Wolters diente das malerische Schloss Seeburg in Kreuzlingen als Kulisse. Um das historische Gebäude, das sonst als Restaurant genutzt wird, für den Fernsehfilm verwenden zu können, wurde es von der Produktionsfirma komplett neu eingerichtet.
Die Erstausstrahlung des 896. Tatorts am 19. Januar 2014 verfolgten 9,95 Millionen Zuschauer, was einem beachtlichen Marktanteil von 26,40 Prozent entsprach. Besonders die Darstellung einer dekadenten, privilegierten Generation löste Diskussionen aus.
In einem Interview erklärte Drehbuchautor Leo P. Ard, dass er zu dem Film durch ein eigenes Erlebnis inspiriert wurde: Er hatte beobachtet, wie angetrunkene Wohlstandsjugendliche einem Obdachlosenzeitungsverkäufer Geld boten, wenn er auf allen Vieren bellen würde – und anschließend untereinander wetteten, ob er es tun würde oder nicht. Diese Szene der menschlichen Erniedrigung fand ihren Weg in verschiedenen Variationen in den Film.
Die Besetzung überzeugte mit bekannten Gesichtern: Neben den Stammermittlern Eva Mattes und Sebastian Bezzel brillierte besonders Torben Liebrecht als Marcus Pracht, Daniel Roesner als gescheiterter Castingstar Daniel Gabler und Anna Bederke als geheimnisvolle Alisa Adam.
Geil:-)
Der übliche Mist vom Bodensee .
Welch eine armselige Musik, die einem Tatort eigentlich nicht zu Gesicht stehen sollte. Da scheint einer noch einen alten Musikcomputer auf dem Speicher gefunden zu haben und klimpert darauf herum. Oder war es ein sonstiger Mitarbeiter der Produktion, der sich da versuchte und sich die Taschen füllen will? Habe mich schon gewundert dass der „Composer“ nicht im Vorspann stand.
Ganz nett gemacht, aber andere Kommissare hätten mehr aus der Geschichte rausgeholt. 3 Sterne.
War ein guter tatort!sehr realistisch!
Ein sehr guter und bis zum Schluß spannender Tatort!
Anfänglich etwas zäh – zum Ende dann sehr spannend!
sehr gut
ich fand den tatort ziemlich gut und frage mich was das für ein lied war, welches in der lounge „gesungen“ wurde.weiß das jemand?
Wie erwartet ein super Tatort! Gute witzige Dialoge und spannend bis zum Schluss. Freue mich schon auf den naechsten aus Konstanz.
Unterhaltsam, spannend und bis zum Ende undurchsichtig. Großes Lob an das Drehbuch. Einzig die letzten 15 Minuten sind negativ abgefallen.
Die Darsteller haben mich größtenteils überzeugt.
Nur irgendwie irritierend, dass Mattes und Bezzel ihrem Sidekick schauspielerisch und ermittlungstechnisch unterliegen.
Dieser Tatort hat mal wieder gezeigt, dass man die Trdition auch mit guter Qualität hochhalten kann.
Das war ein toller Tatort. Ich liebe Clara Blum gerade als Person so sehr, wie immer wunderbar!
Vor allem der superschöne Bodensee……5 Sterne für das Alpenpanorama und das TO Team
Kennt jemand die Musik aus der „Sex-Szene“ am Anfang des Tatorts?
Weiß jemand wie das Lied zu Beginn hieß?
Die Story war nicht schlecht, obwohl ich die Blum schon besser drauf war. Die Pointen waren jedoch gut.
Wie heisst der Song, der ganz am Anfang lief?
Ich mochte den Sond, den der Bursche inne Disco gesungen hat! Weiss jemand mehr darüber?!
Also ich fand den Tatort auch gut udn kann die Kritik nicht verstehen !!!
Dummerweise muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich den Song, den „Daniel Gabler“ zum Besten gab, gar nicht so schlecht fand und ich seitdem nen Ohrwurm habe… (hoffentlich liest das jetzt keiner meiner Freunde :-D ).
Weiß jemand, ob es den Song wirklich gibt, und wie er heisst ?
Vielen Dank und weiter so …
Zum Tatort mit Simone Thomalla: Warum lässt man heutzutage Dinge nicht einfach so, wie sie sind und den Zuschauern auch gefallen. Simone Thomalla und Martin Wuttke sollen abgesetzt werden. Es ist einfach zum Heulen, was die „Öffentlich Rechtlichen“ mit einem machen! Entweder wird nur Mist vorgesetzt und man muss noch dafür bezahlen oder wenn einem etwas gefällt, wird es abgesetzt. Weil man angeblich modern sein will. Ich finde jedenfalls das Thomalla und Wuttke gut sind und bleiben sollten.
Ein unzufriedener Tatort-Fan!!!!!!
der hatte was, spannende und vorstellbare Handlung, und Eva Mattes hat bei mir sowieso immer viele Sterne
Der Tatort mit der Nummer 896 aus Konstanz. Die Hauptkommissare Frau Blum und Herr Perlmann ermitteln in diesem interessant zu schauenden Tatort-Kriminalfilm im Reich der Schönen und Reichen, Exzentriker und Egoisten, Gelangweilter und Gegängelten. Es geht um ein merkwürdiges Kreiselspiel, welches einen, zweifelsohne, das Adrenalin im Körper höher jagen lässt und um Intrigen, Demütigungen, Rache und Mord. Perlmann darf in dieser Szene kurz mal verdeckt ermitteln, dieser Alleskönner kann dieses, Blum setzt auf destabilisierende Gespräche. Je länger dieser Tatort-Streifen dauert, desto mehr frage ich mich, was denn da los ist und es kommt klamm heimlich Spannung auf. Die Szene am Bodenseeufer wirkt schon nachhaltig. Wie ich meine ein sehens- und wiederholungswerter Tatort. Die naschende Putzfrau, auch als Reinigungspersonal oder Hygienefachkraft bezeichnet, wird durch Heidi Vogel-Reinsch dargestellt. So.
Ein Tatort der bessern Art mit guten Schauspieler und einer intressanten Story
Ich muss sagen, als ich den Trailer/die Bewertungen laß war ich mir unsicher wie gut der Film sein würde.
Ich dachte, dass wird ein ganz normaler Tatort.
Allerdings ist dieser Tatort wirklich gut. SEHR SEHENSWERT!
Der Tatort „Todesspiel“ in der Wiederholung vom 03.05. war für mich ein Zufallstreffer, den ich außerordentlich genossen habe. Eine clevere, ruhig dahinfließende – und zugleich (in der 2. Hälfte besonders) zunehmend spannende Geschichte, die mich an klassische Krimis im Stile einer „alten Miss Marple“ erinnert hat. Es ist einfach wohltuend, in „Frau Blum“ eine fast altmodisch gediegene, un-neurotische Ermittlerin zu sehen, – heute eher eine Seltenheit. Es muß nicht immer eine borderline-syndrom geplagte oder zickige Powerfrau sein, die versucht eine krassere weibliche Ausgabe harter Männertypen zu sein. Private verkorkste Männer- und Kinder-Bewältigungsprobleme finden hier erfreulicherweise praktisch nicht statt.
Auch Perlmann, den man ja in seiner trockenen Art aus den Edenhofer Krimis kennt, tut mit seinem „jungenhaften“ Stil ohne dabei ein Waschlappen zu sein mal wirklich gut!
Insgesamt 4 von 5 Sternen hierfür, da noch etwas mehr an prickelnder Spannung in seine undercover-Begegnungen mit diesen verkorksten Existenzen hätte eingebaut werden können. Insgesamt aber eine Freude für Tatort-Nostalgiker!