Kurz und knapp – darum geht’s

Im Wiener Krankenhaus ist Ruhe angesagt – oder scheint es zumindest. Oberinspektor Marek (Fritz Eckhardt) liegt nach einer Magen-OP zur Genesung, als er plötzlich bemerkt, dass sein Zimmergenosse spurlos verschwunden ist. Während das Pflegepersonal von einem natürlichen Tod spricht, lassen erste feine Details Zweifel aufkommen. Kaum ist Marek nach einer erholsamen, aber auch kräftezehrenden sechswöchigen Rehabilitation in der idyllischen Wachau zurückgekehrt, kreuzen sich plötzlich seine Wege mit drei mysteriösen Gestalten – entflohene Schwerverbrecher, deren Auftauchen den Verdacht nähren, dass der Mord im Krankenhaus und die Ausbruchsgeschichte untrennbar miteinander verbunden sind.

Inhalt der Tatort-Folge „Mord im Krankenhaus“

Der Alltag in einem Wiener Krankenhaus nimmt oft ein vorhersehbares Muster an – bis ein ungeplanter Zwischenfall alles ins Wanken bringt. Nachdem Oberinspektor Marek operiert wurde, kehrt er in sein Krankenzimmer zurück und stellt fest, dass sein Bettnachbar, der zuletzt noch anwesend war, nicht mehr auffindbar ist. Zunächst wird der Tod des Mannes als Folge eines Herzinfarkts abgetan, doch Mareks Instinkt und akribische Beobachtungsgabe lassen ihn an dieser Version zweifeln.

Während der Krankenhausräume leise Gespräche und das Rascheln von Krankenpfleger-Uniformen eine Atmosphäre von Routine und Verletzlichkeit schaffen, dringen subtile Hinweise an die Oberfläche, die einen Mord vermuten lassen. Der Fall gewinnt an Komplexität, als Marek – noch immer angeschlagen von seiner OP – von drei alten Bekannten auf einem Donauschiff überrascht wird. Schnell wird klar, dass diese Männer längst nicht harmlos sind: Es handelt sich um entflohene Häftlinge, deren kriminelle Vergangenheit und undurchsichtigen Motive den Ermittlern ein mulmiges Gefühl bescheren.

Zurück in Wien, nehmen Oberinspektor Marek und sein verlässlicher Partner, Bezirksinspektor Wirz, die Ermittlungen auf. Sie stossen auf ein dichtes Netz aus widersprüchlichen Aussagen, geheimnisvollen Hinweisen und undurchsichtigen Identitäten. Jeder neu gewonnene Hinweis wirft weitere Fragen auf: War der Tod im Krankenhaus wirklich natürlich, oder war hier jemand im Spiel, der sich in die dunklen Geschäfte der Wiener Unterwelt eingeschlichen hat? Der Zusammenhang zwischen dem mysteriösen Verschwinden des Zimmergenossen und dem unerwarteten Erscheinen der entflohenen Gangster wird immer klarer – und mit jedem Puzzleteil steigt die Spannung, die den Zuschauer bis zum packenden Finale in Atem hält.

Hinter den Kulissen

„Mord im Krankenhaus“ ist die achte Tatort-Folge um Oberinspektor Marek und entstand im Jahr 1978 als gemeinsame Produktion des ORF und der ARD. Unter der Regie von Michael Kehlmann, der die besondere Fähigkeit besitzt, Spannung und feine humorvolle Momente miteinander zu verweben, gelang es, einen Kriminalfall zu inszenieren, der sowohl atmosphärisch als auch inhaltlich überzeugt. Hauptdarsteller Fritz Eckhardt brachte nicht nur seine charismatische Präsenz, sondern auch seine Handschrift als Drehbuchautor in die Produktion ein. Die Dreharbeiten fanden im Mai und Juni 1978 in Wien und Umgebung statt – ein zeitloses Setting, das den Fall mit authentischer Wiener Kulisse und einem Hauch von Nostalgie versieht.

Diese aufwendig gestaltete Episode verknüpft geschickt die scheinbar zufälligen Ereignisse eines Krankenhausaufenthalts mit der dunklen Welt der entlaufenen Schwerverbrecher und zeigt dabei, dass selbst in den vertrauten Räumen der Heilkunst dunkle Geheimnisse lauern können.

Besetzung

Oberinspektor Marek – Fritz Eckhardt
Wirz – Kurt Jaggberg
Berntner – Albert Rolant
Wodak – Liselotte Plauensteiner
Zoller – Joseph Hendrichs
Schwester Gertraud – Elisabeth Stiepl
Franzi, Spitalsdiener – Peter Josch
Frau Schrötter – Annelise Stöckl
Herr Schrötter – Wolfgang Weiser
Dr. Zyllius – Guido Wieland
Frau Flanzl – Dolores Schmidinger
Herr Flanzl – Kurt Sowinetz
Frau Molitor – Ida Krottendorff
Wirtin – Mizzi Tesar
Frau Zyllius – Helly Servi
Herr Herschina – Herbert Prikopa
Rotz – Bernhard Hall
Baron – Ernst Cohen
Stoss – Ludwig Hirsch
Oberinspektor Klein – Otto Tausig
Dr. Rieger – Gerhard Steffen
Tankwart – Michael Herbe
Funkstreifenbeamter – Gerhard Dorfer

Stab

Drehbuch – Fritz Eckhardt
Regie – Michael Kehlmann
Kamera – Rudolf H. Murth
Kostüme – Barbara Langbein
Bauten – Gerhard Hruby
Schnitt – Renate Jelinek
Produktionsleitung – Helmut Pascher