„Demokratie stirbt in Finsternis“ ist der fünfte Einsatz der Kriminalkommissarin Olga Lenski (Maria Simon) und ihrem Kollegen Adam Raczek (Lucas Gregorowicz), die gemeinsam an der deutsch-polnischen Grenze im Umkreis von Swiecko bei Frankfurt an der Oder ermitteln. Der Polizeiruf 110 beginnt mit einem traumatischen Erlebnis für die alleinerziehende Fahnderin: Während sie und ihre kleine Tochter schlafen, verwüsten Einbrecher die Wohnung. Lenskis Nerven liegen blank.
Der rbb-Krimi „Demokratie stirbt in Finsternis“ erlebt am Sonntag, den 29. April 2018 um 20.15 Uhr seine Erstausstrahlung – wie immer im Ersten Programm.
Inhalt der Polizeiruf 110-Folge „Demokratie stirbt in Finsternis“
Kommissarin Olga Lenski und ihre Tochter Alma essen gemeinsam Abendbrot, putzen sich im Schlafanzug die Zähne und krabbeln zusammen ins Bett. Ein Abend wie jeder. Als Alma ihre Mama jedoch am nächsten Morgen wachrüttelt, glaubt die ihren Augen nicht zu trauen: Die gesamte Wohnung ist verwüstet. Jemand hat sich offensichtlich nachts Zutritt verschafft und unbemerkt ein Chaos angerichtet, Fernseher und Fahrrad geklaut. Mit dem Handy von Lenski wurde sogar ein Video von den Schlafenden gedreht, das Gerät wurde aufgrund seines Alters allerdings am Tatort zurückgelassen. Als Lenski die Aufnahme zu sehen bekommt, wird ihr bewusst, was alles hätte passieren können. Die Angst um ihre geliebte Tochter ist für die Alleinerziehende auszuhalten. Die Kommissarin fühlt sich unsicher und ohnmächtig.
Lenskis Kollegen aus dem Polizeikommissariat sind im Polizeiruf „Demokratie stirbt in Finsternis“ schnell vor Ort um zu helfen, Spuren zu sichern und den Täter zu ermitteln. Adam Raczek macht der psychisch angeschlagene Zustand von Olga Sorgen. Kurzerhand observiert er in der nächsten Nacht die Wohnung, um gegebenenfalls einen weiteren Übergriff verhindern zu können. Die Hauptkommissarin hat Alma zur Oma gebracht und versucht indessen, die Wohnung aufzuräumen. Doch Lenski fehlt es an Kraft. Weinend bricht sie vollkommen übermüdet im Flur zusammen.
Dem Rat ihrer Mutter folgend sucht sich Olga Lenski für die kommende Zeit eine Unterkunft auf dem Land, fernab von ihrer Wohnung und der Erinnerung an die nächtlichen Ereignisse. Sie spürt, dass sie dringend abschalten muss. Raczek fährt seine erschöpfte Kollegin zum Hof, auf dem ein Familienvater (Jürgen Vogel) mit seinen zwei Kindern nahezu autark lebt. Sogar der Strom wird selbst erzeugt, im nahegelegenen Bach werden Fische gefangen, auf dem Feld Rüben angebaut. Der perfekte Ort, um Kraft zu sammeln – glaubt Olga.
Schon in den ersten Minuten ihres Aufenthalts stellt sie nämlich fest, dass die erhoffte Idylle trügt. Die Frau des Hofbesitzers Lennard Kohlmorgen ist erst vor wenigen Wochen ausgezogen, und die pubertierende 16-jährige Tochter Ulrike attackiert ihren Vater, wann immer es geht: Sie macht ihn für die gescheiterte Ehe verantwortlich. Der halb so alte Henry begreift währenddessen kaum, was um ihn herum geschieht.
Lenski, die fortan nah am Familiengeschehen lebt, bekommt die Spannungen deutlich zu spüren. Als die Mutter Valeska Kohlmorgen plötzlich auf dem Hof auftaucht und die Kinder für einige Tage mitnehmen möchte, wehrt sich Lennard mit Händen und Füßen dagegen. Lenski mischt sich ein und ergreift Partei für die Mutter, die mit Ulrike und Henry schließlich verschwindet.
In der Zeit ohne die Kinder lernen sich Kohlmorgen und Lenski näher kennen. Die urlaubsreife Ermittlerin beginnt den Mann zu mögen, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Welt verändern und zu einem besseren Ort zu machen. Er – und auch seine Ex Valeska – gehören der „Prepper Community“ an, einer Gruppe, die sich auf den Katastrophenfall einstellt und die damit erwartete Auflösung der gesellschaftlichen Ordnung.
Der Polizeiruf „Demokratie stirbt in Finsternis“ wäre kaum ein Krimi, würde nicht ein Verbrechen begangen: Und tatsächlich kommt der Hofbetreiber Lennard eines Nachts mit seinen betäubten Kindern im Geländewagen nach Hause. Er trägt sie im Schutz der Dunkelheit in die Scheune; Lenski beobachtet das Geschehen heimlich vom Fenster aus und folgt ihrem Gastgeber. Sie stellt ihn zur Rede. Der überrumpelte Familienvater berichtet von einer Lebensmittelvergiftung, die Kommissarin wundert sich über die seltsame Geschichte.
Als Adam Raczek Lenski endlich auf dem Handy erreicht, lässt sie eine Nachricht Böses ahnen: Valeska Kohlmorgen wurde ermordet in einem Waldstück entdeckt. Was ist in der Nacht wirklich geschehen? Obwohl Raczek im Laufe der Ermittlungen mehr und mehr Indizien gegen den mutmaßlichen Täter Lennard Kohlmorgen sammeln kann, glaubt Lenski an dessen Unschuld. Ob das bloß mit ihren Gefühlen für Lennard zusammenhängt? Ist Lenski nicht länger objektiv?
Die Redaktion von Tatort-fans meint …
Sabine (38 J. | Kinoliebhaberin)
Gerald (38 J. | IT-Nerd)
Polizeiruf 110-Besetzung
Hauptkommissarin Olga Lenski – Maria Simon
Hauptkommissar Adam Raczek – Lucas Gregorowicz
Inspektor Karol Pawlak – Robert Gonera
Starszy Aspirant Edyta Wisniewski – Katharina Bellena
Polizeihauptmeister Wolfgang Neumann – Fritz Roth
Gerichtsmediziner Dr. Marian Kaminski – Tomek Nowicki
Lennard Kohlmorgen – Jürgen Vogel
Valeska Kohlmorgen – Patrycia Ziolkowska
Ulrike Kohlmorgen – Sofie Eifertinger
Henry Kohlmorgen – Jona Eisenblätter
Ulysses – Dimitrij Schaad
Alex, Ulrikes Freund – Karl Schaper
Maria Lenski, Mutter von Olga – Natalia Bobyleva
u.a.
Polizeiruf 110-Stab
Drehbuch – Matthias Glasner, Mario Salazar
Regie – Matthias Glasner
Kamera – Florian Foest
Schnitt – Heike Gnida
Musik – HomeSweetHome
Traurig, niederziehend und absolut nicht spannend. Sehr schade. Diesen armen kleinen Jungen zu sehen, war furchtbar.
Dieser Quatsch toppt alles
Selten so einen Stuss gesehen.
Der anfängliche Optimismus verflog zusehends.
Immer widersprüchlichere, skurilere als auch unrealistischere Handlungsstränge verursachten bei mir nur Kopfschütteln.
Jürgen Vogel als belebendes Element schafft zwar eine sehr dichte Athmosphäre… Aber diese Handlung, dieses Drehbuch ist einfach nur richtig schlecht. Wie oben schon erwähnt, Jürgen Vogel ist vollkommen verschenkt.
Lange Strecken fade, und dann nervig, völlig überzogen, stereotyp. Man sieht’s halt immer wieder a bissele ungern: platte Weltuntergangs-, wahlweise -errettungsfantasien, mit Pädagogik reichlich aufgemotzt, keifende pubertäre Gören, persönliche Involviertheiten der Kommissare etc. pp…. ach ja. Knapp an einem Stern vorbeigeschrammt, aber der ist für die wirklich untragbaren Fälle reserviert
Nun waren die Experimente des letzten Jahres, welche uns über lange Strecken den Sonntagabend Krimi vermiesten, vorbei. Im Gegenteil die letzten Wochen standen für erstklassige Tatortunterhaltung. Doch nun übernimmt der Polizeiruf die experimentelle Suche, zum Glück ist der ja quantitativ beschränkt. Man nehme eine Lebenskrise bei einer Ermittlerin (natürlich beim weiblichen Part des Teams) und füge ein Wirrwar an Verschwörungstheorie, Cyberkriminalität und Hinterwäldnern hinzu. Endlich wird dann aus diesem farblosen Team, welches bislang nie an die Spitze herangekommen ist, ein düstere graue Melange. Das die schauspielerische Leistung dabei erstmals auch bei den beiden Protagonisten stimmte, Jürgen Vogel verdient gar Bestnoten, konnte den Film nicht retten. Dafür war die Kapitalismuskritik zu plakativ, dann muss sogar das Weihnachtsgeschäft Ende April herangezogen werden, Marx und Engels hätten sich vor Lachen den Bauch gehalten. Ich fand es eher zum heulen! Aufgerundet den obligaten Mindest einen Stern.
Das war für mich der schlechteste Film seit langem. Die Bezeichnung Tatort hat er nicht verdient.
Eine ideenarme Horrorgeschichte wird auch durch eingesprengte Küchenpsychologie und durch die Besetzung mit einem oder zwei guten Schauspielern nicht zum Kriminalfilm.
Auf die Zuschauerquote bin ich gespannt.
Jürgen Vogel als Highlight ; die Story als solche eigentlich ganz interessant – aber was hat dieser Streifen bitte noch mit dem Wesen eines Sonntagabendkrimis der Sendereihe Polizeiruf 110 zu tun ? – irgendwie im falschen Karton verkauft .
Abstruser Quatsch. Schade um die Schauspieler.
Wer ist für so einen Mist verantwortlich? Derjenige sollte seinen Hut nehmen. Ein versauter Sonntag Abend.
das thema war natürlich sehr komplex für einen krimi dieser länge , dennoch hat jede/r im team intensiv , glaubhaft und überzeugend gespielt . daher tiefer gehend und nachdenklicher als so mancher krimi , in dem action , mord und totschlag im vordergrund stehen . fünf sterne .
Ich habe mich gefragt, warum dieser Polizeiruf von fast allen so verrissen wird. Ist er wirklich so schlecht wie behauptet? Nein, ist er nicht! Die Kritiken, die dem Film fahrlässige Vereinfachungen vornehmen strotzen selbst davon. Da werden Zitate einfach umgewidmet, damit die Kritik dann passt. Und dann der Ton der Kritiken ist wirklich in manchen Fällen so rotzig, dass man sich fragt, wo der oder die sein Handwerk gelernt hat. Ich habe den Eindruck, dass hier eine Regisseur/Drehbuchautor abgestraft wird, weil er ein Thema anspricht, dass wir gerne verdrängen in seiner Dringlichkeit. Wir konsumieren zuviel. Ein alter Hut, zugegeben, aber wir bekommen es nicht gerne gesagt. Der Ausverkauf unserer Ressourcen hat längst ein beängstigendes Maß angenommen, aber wir tun so, als sein das alles gar nicht so schlimm. Was könnte passieren, wenn bestimmte Kräfte Oberhand gewinnen? Zugegeben, dieser Polizeiruf ist kein Wohlfühlkrimi, der sich in den üblichen Bahnen bewegt, wo es am Schluss den Täter gibt, den man als den „Bösen“ verorten kann. Das Leben ist leider auch nicht so einfach! Warum sind alle so schnell fertig mit ihrer Meinung? Weil es einfacher ist, als sich mit den Aussagen mal ernsthaft zu befassen. Dann ergibt sich zwar ein Bild, das ziemlich verstörend ist, aber durchaus eines, über das man nachdenken sollte.
Sorry für die 2 Sterne. Natürlich 5
Prepper mit Angstneurosen bis zum Suizid. Demagogische Anarcho-Hacker in der Scheune. Die abgehängte dunkeldeutsche Dorfjugend mit Holzbein und Knarre. Einmal ohne jede Logik durch den Mixer gejagt. Werden das tatsächlich die Zutaten eines möglichen Blackouts sein? Man könnt drüber lachen, wenn man nicht ahnte, dass diese Zombie-Apokalypse nach Hausrezept der ARD vermutlich „irgendwie“ ernst gemeint war. Unterirdisch.
Toll! Habe seit Ewigkeiten wieder mal Tatort geschaut und bin begeistert. Dieses Werk stellt Fragen und eröffnet Betrachtungsebenen und kann natürlich nicht die Antworten liefern. Das ist alles sehr assoziativ, symbolisch, ausschnittshaft, aber für mich hat sich daraus eine zusammenhängende skurril schöne Landschaft ergeben, die mich sehr berührt und nachdenklich gemacht hat. Finde diese Fernseh-Umsetzung einer inneren Theater-Bühnen Ästhetik genial!!!! Danke!!!
Ambitioniert, doch da die Drehbuchschreiber vor lauter Eifer die Übersicht verloren haben. Sprich zu viele Themen und Handlungen auf unter 90 Minuten einzukochen das schafft nicht jeder. Besonders dann, wenn es durch zu viele Widersprüche zu unlogischer Handlung kommt.
Sämtliche Darsteller geben zwar ihr allerbestes, nur aus einem grottenschlechten Drehbuch wird am Ende kein guter Film.
Schade um die Zeit, sich so ein Schwachsinn anzusehen!! Einfach dumm!
Wieder ein Kriminalfilm, der voll an die Wand gefahren wurde. Experimentel? Langsam reicht es.
…schlimmer geht’s nimmer…oder…?
ich schließe mich dem Grundtenor der obigen Kritiken an, dass der Inhalt/Plot dieser P110-Folge zwar vielleicht gut gemeint, aber handwerklich schlecht und unglaubwürdig dargestellt wurde.
Dabei sind sowohl Maria Simon als auch Jürgen Vogel sehr gute Schauspieler. Die Figur der Fr. Lenski driftet – auch die letzten Folgen schon – m.E. zu sehr ins Depressive ab. Im Unterschied zu Fr. Lenski hatte Hr. Raczek durchaus recht, wenn Valeska eine DEPRESSIVE Frau war. Sie hatte keinen anderen Grund für die „Tötung auf Verlangen“ (ihren verkappten Suizid) als den, dass „die Welt schlecht ist“. Mit dieser Begründung hätte fast jede/r einen Grund, sich umzubringen. Aber Fr. Lenski mag diesen Begriff wahrscheinlich deshalb nicht, weil sie selbst weiß, dass sie zumindest eine DEPRESSIVE PHASE durchlebt.
Den 2. Stern gibt es von mir für die m.E. sehr gute Leistung der jungen Schauspielerin Sofie Eifertinger, welche die pseudo-intellektuelle Pubertierende mit sich überschlagender Stimme m.E. durchaus glaubhaft dargestellt hat. Bin gespannt, ob demnächst weitere gute Auftritte von ihr in anderen Filmen erfolgen werden.
Die persönliche Krise der Kommissarin war für den Verlauf der Geschichte eigentlich überflüssig (außer als Anlass für den im Nachhinein unglaubwürdigen Urlaubstipp der doch eher konsumorientierten Oma), und Jürgen Vogel spielt immer den selben Charakter – irgendwie Dreck am Stecken und/oder verschroben aber doch sooo lieb – aber insgesamt fand ich die Geschichte spannend mit unheimlichen Momenten, was auch nicht schlecht war. Die Aussage, dass viele Befreiungsideen noch erdrückender und rücksichtsloser sind als die derzeitige Situation, passt ganz gut, wenn man sich so in der Welt umsieht. Die Gruppen hatten alle ganz verschiedene Vorstellungen von Befreiung, aber alle haben schon die eigene Gruppe extrem unterdrückt. Bei den Computerfuzzies durfte noch nicht mal einer den Mund aufmachen, wenn er wollte. Die düstere apokalyptische Stimmung erwartet man nicht unbedingt in einem Polizeiruf, aber warum nicht? Mit hat er gefallen.
Das Thema ist ein wenig zu groß für dieses Format und zwangsläufig bleibt vieles unerzählt und offen und Geschichtsstränge zerfelddern an mehreren Stellen. Man taucht ein in die Idylle Brandenburgs und bekommt am Rande mit dass selbst hier die Menschen zu Zombies werden wenn die Ordnung zerbricht.
Obwohl der Polizeiruf spannend ist und das Thema natürlich viel Platz für Fantasie und Fiktion bietet läuft er irgendwie nicht so richtig rund. Die Bilder sind toll. Die Schauspieler auch. Maria Simon verzaubert einmal mehr und man fragt sich wann Hollywood endlich auf sie aufmerksam wird. Jürgen Vogel ist wie immer eine Bank.
Doch die Story ist gespickt mit Zufällen und Ungereimtheiten. Die vor Einbruch und persönlichen Traumata flüchtende Kommissarin landet genau in der Familie wo einen Tag später ein Mord passiert und der Weltuntergang anfängt. Mitten im benachbarten Nirgendwo besetzen nämlich Hacker eine zerfallene Villa, der Oberguru predigt übertheatralisch Anarchie, seine Schergen (überforderte Statisten?) sitzen mit leeren Blicken an den Laptops. Kollege Adam ermittelt und dient fleißig als Weltretter aber die Weltzerstörer sind schon weg haben aber genug Zeit ihm per Videobotschaft ihr Motiv zu erklären. Ähnlich wenig überzeugt die Wut der Dorfjugend.
Insgesamt also deutliche Abzüge weil man aus einem tollen Thema mit tollen Schauspielern nicht mehr gamacht hat.