Polizeiruf 110: Wolfsland

Zum fünften Mal verkörpert die Schauspielerin Maria Simon im Polizeiruf 110 „Wolfsland“ Hauptkommissarin Olga Lenski. Wie ein einsamer Wolf, so streift auch die Ermittlerin aus Potsdam einzelgängerisch durch die brandenburgerische Landschaft. Um Einsamkeit und Entfremdung geht es auch in dem atmosphärisch dichten Krimi:

Trailer Polizeiruf – Wolfsland

Kommissarin Lenski und ihr Kollege, Polizeihauptmeister Horst Krause (gespielt von ebendiesem) werden zum Tatort in das abgeschiedene Dorf Kaskow in Brandenburg gerufen. In einem alten Schloss des Ortes ist eine Leiche aufgetaucht, hat ein Anrufer gemeldete – doch alles, was die beiden Kriminalisten dort vorfinden, ist ein toter Wolf. Olga Lenski und ihr Assistent Krause werden dabei Zeugen eines merkwürdigen Aufeinandertreffens: Die Schlossherrin Elisabeth von Taupitz richtet ein Jagdgewehr auf Stefan Waldner, der mit dem erschossenen Tier in den Armen auf ihrem Grundstück steht. Wie sich herausstellt, ist Waldner ein sogenannter Wolfswanderer, ein Einzelgänger, der sein Leben den Wölfen gewidmet hat. Er beschuldigt Elisabeth von Taupitz, sie habe den Wolf umgebracht und die Einwohner Kaskows gegen das Rudel aufgehetzt.

Es gelingt Hauptkommissarin Olga Lenski und Hauptmeister Krause, die beiden Streithähne auseinanderzubringen. Da vernehmen die vier plötzlich Schüsse, die offensichtlich am Waldrand abgefeuert wurden. Die Ermittler eilen zu Stefan Walders Bauwagen, der dort abgestellt ist. Und tatsächlich: auf den Wagen des Wolfbeobachters wurde geschossen. Die 17-jährige Jule Sobowski, die bei dem Anschlag verletzt wurde, kann sofort einen Tatverdächtigen nennen, als sie von Olga vernommen wird: es seien ihr eigener Vater und sein Komplize, der Tierarzt Hagen Stamm, gewesen! Die Ermittlungen von Lenski und Krause ergeben, dass Stamm als Jagdverwalter für Frau von Taupitz arbeitet. Hat die Schlossherrin die beiden Männer zu der Tat angestiftet?

Schon bald erkennen die Potsdamer Kriminalisten, dass Stefan Waldner mit seiner Liebe zu den Wölfen seit jeher auf viel Ablehnung im Dorf stieß. Die Bewohner sind gegen die geplante Errichtung eines Wolfszentrums, sobald sich in Kaskow eine Wolfsfamilie niedergelassen hat – und genau das passiert gerade. Erst als Lenski und Kraus herausfinden, dass Waldner in Kaskow eine Vergangenheit hat und es bei dem Konflikt zwischen Stefan Waldner und den Bewohnern nicht nur um Wölfe geht, wird die Spur im Fall „Wolfsland“ heißer. Jetzt müssen die Ermittler einen Mord verhindern – dieses Mal nicht den an einem Tier, sondern an einem Menschen.


Der Polizeiruf 110 „Wolfsland“, eine Produktion im Auftrag des RBB für Das Erste, wurde in der Zeit vom August bis September 2013 in Brandenburg und in der Lausitz gedreht. Für die Tierszenen arbeitete der Wolfsexperte Sebastian Koerner mit einem Rudel junger Wölfe.

Die Preview des Krimis fand am 28. November 2013 im Berliner Kino Babylon statt, im Fernsehen wird der Polizeiruf 110 „Wolfsland“ am Sonntag, den 15. Dezember 2013, um 20.15 Uhr im Ersten zu sehen sein.

Besetzung
Hauptkommissarin Olga Lenski – Maria Simon
Hauptmeister Horst Krause – Horst Krause
André Sobowski – Alexander Beyer
Elisabeth von Taupitz – Monika Lennartz
Franziska Adam – Maria Mägdefrau
Hagen Stamm – Götz Schubert
Jule Sobowski – Isabel Bongard
Marion Soboswki – Ulrike C. Tscharre
Polizist Wolle – Fritz Roth
Ruben Stamm – Vincent Redetzki
Stefan Waldner – Fabian Hinrichs
u.a.

Stab
Drehbuch – Rainer Butt, Ed Herzog
Regie – Ed Herzog
Kamera – Sebastian Edschmid
Musik – Martin Probst

9 Kommentare

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  1. vor 11 Jahren

    Habe mir als Lausitzerin und direkte Nachbarin der Wölfe diese Film angeschaut zugebenermaßen mit der leisen Hoffung, dass er für ein wenig Verständnis zwischen den Wolfgegenern und Befürwortern vermittelt. Leider war das ganze Gegenteil der Fall. Der Film vermittelte: Schaut ihr könnt auf die Wolfbefürworter schießen, ihn erschlagen, das macht nichts, auf die Wölfe sowieso, das macht maximal die Androhung von Waffenscheinentzug.

    Auch kriminaltechnisch war dieser Film eine absolute Niete oder wie könnte Mann oder Frau sich sonst erklären, dass die Tatsache, des sich prügelns für einen nachweislichen Mord ausreicht.

    Bleibt zu hoffen, dass einer darüber dreht, der sich auch wirklich mit dem Thema befasst hat und nicht nur auf Effekthascherei aus ist.

  2. vor 11 Jahren

    Dieser ‚Polizeiruf‘ zeigt, wie man eine gute Geschichte – Denunzieren ist wohl eine lang gepflegte Tradition – forografisch und dramaturgisch gut umsetzt. Die Hauptakteure – einschliesslich der Wölfe – spielen ihre Rollen überzeugend…

    Fazit: guter Sonntagabendkrimi !

    Gregor

  3. vor 11 Jahren

    Eher eine durchschnittlîche Folge vom Team
    Lenski & Krause.

  4. vor 11 Jahren

    Das war ja ne ganz seichte Nummer! Das Ende war vorhersehbar, und Spannung war leider gar keine da. Aber die Aufnahmen der Wolfshunde waren super anzusehen!

  5. vor 11 Jahren

    da frag ich mich ob der Drehbuchautor vom Wolf gebissen wurde und der Wolf Tollwut hatte. Der Film war mehr als langweilig und oede. Bitte nie wieder solchen Mist. Danke

  6. vor 11 Jahren

    das sollte nur ein Stern werden , geht aber irgendwie nicht

  7. Bea
    vor 10 Jahren

    Tollwut gibt es seit Jahren nicht mehr…immer noch weit verbreiteter Irrglaube.

    Ebenso, dass es den Jägern um das Wohl der Natur geh. Die kommen nicht mehr „auf ihre Quote“, weil der Wolf das Wild reguliert. Keiner, der sich Geweihe aufhängt und über Felle von toten Tieren läuft ist Tierfreund.

    Man sollte akzeptieren, dass der Wolf zurückgekommen ist und statt der Jagdlobby auch nur ein minimales Forum zu geben, für mehr Aufklärung sorgen („Wolf geht an Kinder etc“) und für hohe Zäune um Schafherden sorgen und die Schäfer hier gefälligst zum Wohl der Tiere finanziell unterstützen.
    Dass der Staat keine Zäune finanziert und der Jäger dann ja aber wenige wehrlose Tier abballern kann, kann jedoch kein Grund sein, was dagegen zu haben, dass der Wolf wieder da ist (nachdem er damals durch eben dieses Geballere ausgerottet wurde).

  8. Bea
    vor 10 Jahren

    wollte nicht nur einen stern geben, sorry

  9. vor 9 Jahren

    Ja, die Geschichte ist mal demonstrativ anders erzählt. Beginnt nicht mit einer menschlichen Leiche, die kommt erst „unterwegs“ im Laufe der Geschichte hinzu. Es wird uns auch keine unendliche Zahl von Verdächtigen angeboten. Und der Täter ist am Ende – Obacht, Spoiler ! – …
    .
    .
    .
    niemand, der noch schnell aus dem Hut gezogen wird, sondern der Vorhersehbare.

    Mag sein, dass das viele langweilig fanden. Ich zu Beginn auch. Aber wie Alexander Beyer hier den weinerlichen Familientyrannen und Denunzianten Sobowski gibt, das ist schon aller Ehren wert. Man beginnt ihn zu hassen, nicht für das, was er noch als halbes Kind getan hat, sondern dafür, wie er als trotzig-dummer Erwachsener vor einem steht. Und plötzlich hat die Geschichte nicht nur ein zweites mögliches Motiv, sondern einen doppelten Boden, eine weitere Dimension, mit der vorher nicht zu rechnen war. Es geht um Wölfe – ja, das auch. Aber in der Sache geht es um Loyalität und Verrat.

    3 Sterne sind das für mich allemal. Eine höhere Bewertung verhindert die – was zurecht angemerkt wurde – doch sehr holterdiepolter gestaltete Auflösung ohne echte Beweisführung am Ende.

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