Zolloberinspektor Kressin (Sieghardt Rupp) amüsiert sich. Der charmante Lebemann vergnügt sich auf einer Party, als ihm die attraktive Anna auffällt, die Frau des Malers Fred Markwitz. Kressins Flirtversuche ihr gegenüber sind jedoch erfolglos, die hübsche Blondine bleibt kühl und unnahbar. Kurzerhand wendet er sich Rita, einer Bewunderin des Kunstmalers, zu – und lädt sich selbst zu einer spontanen Übernachtung bei ihr ein.

Am nächsten Morgen wird Kressin von seinem Vorgesetzten zum Flughafen geschickt. Dort macht der junge Zollfahnder in der Frachtabteilung eine seltsame Entdeckung: Eine Lieferung mit Schaufensterpuppen, unterwegs nach Amsterdam, hat offensichtlich zu lange in der prallen Sonne gestanden und ist – geschmolzen! Die Figuren wurden aus Wachs hergestellt; unter der Oberfläche der Puppen kommen nun antike, wertvolle Madonnen aus dem 16. Jahrhundert zum Vorschein.

Anstatt auf das Eintreffen der Kriminalpolizei zu warten, macht sich Kressin sofort auf den Weg zu der Firma, die die Sendung in Auftrag gegeben hat. Als der Chef der Firma, Jan Morton, von dem Zollbeamten mit den gefundenen Antikschätzen konfrontiert wird, flüchtet der Verdächtige.

Der smarte Kressin liegt noch mit seiner neuesten Eroberung im Bett, als Kommissar Wagner anruft. Er teilt ihm mit, dass zwei Kunsträuber tot aufgefunden wurden. Als dringend tatverdächtig gilt Morton, ihm kann der zweifache Mord jedoch nicht unwiderleglich nachgewiesen werden. Bei seinen darauf folgenden Recherchen findet Kressin in Jan Mortons Geschäftsunterlagen Hinweise, dass – unter anderem – auch Bilder des Malers Markwitz durch die Firma verschickt wurden. Sodann sucht er den Künstler auf. Kressin wird dabei zufällig Zeuge eines Streits zwischen Markwitz und Max, für den der Maler gestohlene Bilder übermalt hatte, um sie getarnt schmuggeln zu können. Max, der Künstler und seine Frau Anna werden durch die Polizei verhaftet.

Da der Polizei insgesamt 28 Meldungen über gestohlene Bilder in der letzten Zeit vorliegen, aber nur ein Gemälde bislang sichergestellt werden konnte, macht sich Kressin auf den Weg nach Amsterdam, um dort die restlichen Kunstschätze aufzuspüren und Mortons Hintermänner dingfest zu machen. Er nimmt Eva, Mortons Sekretärin, mit, da er sich von ihr Informationen über Mortons Kontakte in Holland erhofft – doch Eva verfolgt ganz eigene Ziele…


In Kressins viertem Tatort-Einsatz „Kressin und die Frau des Malers“ ist der immer noch flüchtige Ganove Sievers kurz zu sehen; auch der Tatort-Kommissar Konrad aus Frankfurt hat einen Gastauftritt. Die Filmmusik, mit der die Tatort-Folge 018 untermalt ist, komponierte Klaus Doldinger – der Mann, der auch die berühmte, eingängige Titelmelodie der Krimireihe schrieb.

Die Erstausstrahlung des WDR-Krimis „Kressin und die Frau des Malers“ lief am 28. Mai 1972 im Ersten Programm der ARD.

Besetzung
Zollfahnder Kressin – Sieghardt Rupp
Anna – Heidi Stroh
Eva – Brigitte Skay
Max – Alexander Allerson
Fräulein Becker – Rosemarie Kühn
Georg – Günther Wissemann
Kommissar Konrad – Klaus Höhne
Kordes – Imo Heite
Kramp – Hartmut Hinrichs
Rita – Maria Brockerhoff
Stelldom – Guus Oster
Wagner – Herbert Steinmetz
Morton – Hans Quest
Markwitz – Wolfgang Hinze
Henk – Jeroen Krabbé
Kornman – Kees Brusse
Sievers – Ivan Desny
u.a.

Stab
Drehbuch – Klaus Recht, Pim de la Parra jr.
Regie – Pim de la Parra jr.
Kamera – Franz Bromet
Musik – Klaus Doldinger