Die Tatort-Folge 036 „Nachfrost“, Kommissar Finkes vierter Fall, ist diejenige Episode, die bis heute ihren sensationellen Quotenrekord mit Abstand hält (Stand: April 2014): die TV-Premiere am 20. Januar 1974 erreichte 76 Prozent aller Fernsehzuschauer! Nicht unerheblich für diesen Erfolg war sicherlich das Mitwirken des späteren Hollywood-Regisseurs Wolfgang Petersen, der zu Beginn seiner Karriere in Deutschland diverse Tatort-Folgen in Szene setzte.


Hauptkommissar Finke (Klaus Schwarzkopf) wird zum Tatort in ein tristes Mietshaus in Kiel gerufen. Hier wurde die junge attraktive Mieterin Renate Plikat tot aufgefunden. Wie die Ermittlungen von Finke und seinem Team schnell ergeben, führte das Opfer ein alles andere als zurückhaltendes, braves Leben: Plikat gab sich nach außen hin konservativ, schlüpfte aber nachts in die Rolle eines Callgirls, um ihr Gehalt als Verkäuferin aufzubessern. Der Nebenjob erwies sich dabei als äußerst lukrativ für die hübsche Frau.

Damit stehen Finke und sein Assistent Franke vor einer langen Liste mit Personen, die im Mordfall „Nachtfrost“ vernommen werden müssen, um den Täter ermitteln zu können; zahlreiche Kunden, Kollegen, Freunde und Bekannte des Mädchens. Auch die Eltern von Renate werden durch die Kriminalpolizei befragt. Finke wird stutzig, als er erfährt, dass weder die Mutter, noch der Stiefvater Paul Strube etwas von der zweiten Identität ihrer Tochter gewusst haben wollen. Mysteriös sind auch die spurlos verschwundenen 20.000 Mark, die das Callgirl am Tag seines Todes noch von der Bank abgehoben hatte, um eine Boutique zu kaufen und sich selbstständig zu machen. Der Besitzer des eleganten Ladens macht dazu allerdings keine näheren Angaben.

Im Fall „Nachtfrost“ tun sich viele Fragen auf: Ist Renates Zuhälter Heiko Schulz in den Mord verwickelt? In welcher Beziehung stand er zu dem hübschen Mädchen? Welches Geheimnis hütet eigentlich Bertram Schaarf, Renates Freund und Sohn eines Fabrikbesitzers? Kommissar Finke beginnt, den Verdächtigen unangenehme Fragen zu stellen und prüft die wenigen Indizien, die ihm vorliegen. Dabei kommt schließlich ans Tageslicht, dass die Eltern der Toten viel mehr wissen, als sie zugeben wollen…

Besetzung
Kommissar Finke – Klaus Schwarzkopf
Assistent Franke – Hans-Peter Korff
Assistentin Scheffler – Ursula Sieg
Bertram Schaarf – Marcel Werner
Hugo Schaarf – John van Dreelen
Frau Schaarf – Ulla Jacobsson
Herr Strube – Uwe Dallmeier
Frau Strube – Helga Bammert
Monika Schäfer – Sabina Zimmermann
Schippka – Wolf von Gersum
Heiko Schulz – Peter Lakenmacher
Kioskbesitzer Miesbach – Rudolf Beiswanger
Drucker Seibt – Jürgen Mikol
Dr. Lehmann – Jochen Schmidt
Kommissar Lutz – Werner Schuhmacher
Putzfrau Frau Voss – Marga Maasberg
Metz – Günther Heising
Renk – Kurt Klopsch
Hermes – Peter Frank
Gröhner – Rudolf Möller
Plöss – Peter Petran
Zeller – Hans Kahlert
Herr Gallner – Herbert Mensching
u.a.

Stab
Drehbuch – Herbert Lichtenfeld
Regie – Wolfgang Petersen
Kamera – Jörg Michael Baldenius
Musik – Nils Sustrate