Tatort Folge 141: Trimmel und Isolde

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Erscheinungsjahr: 1982
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Kommissar: Trimmel

Kurz und knapp – darum geht’s

Wagner-Klänge erfüllen die Hamburger Staatsoper an einem Herbstabend 1981: Der renommierte Dirigent Siegfried Matuschek führt „Tristan und Isolde“ auf. Im Publikum sitzt seine Tochter Isolde Bothüter – am nächsten Tag wird sie tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Hauptkommissar Paul Trimmel steht vor seinem letzten Fall, der ihn tief bewegt: Eine verzweifelte Notruflautsprecherin, eine eingesperrte Tochter und ein Ex-Mann, dessen Verhalten mehr Fragen aufwirft als beantwortet. Doch was hat es mit den mysteriösen 600 Mark auf sich? Und warum schweigt die kleine Isolde so beharrlich? Der Fall scheint gelöst – bis eine überraschende Wendung alles in Frage stellt …

Inhalt der Tatort-Folge „Trimmel und Isolde“

Die Musik Richard Wagners durchflutet den Saal der Hamburgischen Staatsoper. Unter den geschickten Händen des Dirigenten Siegfried Matuschek erwacht „Tristan und Isolde“ zu dramatischem Leben. Seine Tochter Isolde Bothüter sitzt im Publikum, neben ihr ihr italienischer Freund Valpone – es wird ihr letzter gemeinsamer Opernabend sein.

Am nächsten Spätnachmittag erreicht ein kaum verständlicher Hilferuf die Hamburger Polizei. Als die Beamten die Wohnung der Anruferin erreichen, bietet sich ihnen ein erschütterndes Bild: Isolde Bothüter liegt schwer verletzt am Boden, während aus den Lautsprechern weiterhin Wagners Klänge dröhnen. Jede Hilfe kommt zu spät.

Hauptkommissar Paul Trimmel und sein Team nehmen die Ermittlungen auf. Der Tatort erzählt eine Geschichte von Gewalt: Eine Wagnerbüste wurde zur tödlichen Waffe. Die ohrenbetäubend laute Musik hätte jeden Hilfeschrei übertönt – ein perfides Detail, das den erfahrenen Ermittler aufhorchen lässt. Doch die größte Erschütterung steht dem Team noch bevor: In einer verschlossenen Abstellkammer finden sie die neunjährige Tochter der Toten – auch sie trägt den Namen Isolde.

Die Spur führt schnell zu Klaus Bothüter, dem Ex-Mann des Opfers. Ein Zeuge will ihn am Tatort gesehen haben, seine Fingerabdrücke finden sich an der Tatwaffe, und während der Vernehmung zeigt er ein verstörendes Insiderwissen. Doch die Beweislage ist kompliziert: War er zur Tatzeit nicht in einem Restaurant? Und was hat es mit den verschwundenen 600 Mark auf sich?

Während die kleine Isolde unter der Obhut des Jugendamtes steht und schweigt, entwickelt sich ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen Trimmel und dem Hauptverdächtigen. Als Klaus Bothüter zu fliehen versucht und seine Tochter im Krankenhaus aufsucht, scheint der Fall klar. Doch vor Gericht nehmen die Ereignisse eine unerwartete Wendung, die selbst den erfahrenen Kommissar Trimmel an den Grenzen der Gerechtigkeit zweifeln lässt …

Hinter den Kulissen

„Trimmel und Isolde“ markiert einen besonderen Moment in der Tatort-Geschichte: Es ist der letzte Fall des legendären Hauptkommissars Paul Trimmel, verkörpert von Walter Richter, der die Reihe zwölf Jahre zuvor mit „Taxi nach Leipzig“ überhaupt erst begründete. Unter der Regie von Peter Weck wurde der Film von Oktober bis November 1981 in Hamburg und Umgebung gedreht. Die Verknüpfung von Wagners Operndrama mit einem modernen Kriminalfall schuf Drehbuchautor Friedhelm Werremeier nach seinem eigenen Roman. Bei der Erstausstrahlung am 19. September 1982 verfolgten über 16 Millionen Zuschauer Trimmels Abschied vom Bildschirm – eine würdige Beendigung einer Ära.

Videos zur Produktion

ARD Plus Trailer

Besetzung

Klaus Bothüter – Hertmut Becker
Marlies Effenberger – Christiane Krüger
Rechtsanwalt Schenkel – Klausjürgen Wussow
Dalkow – Hans Kahlert
Valpone – Wolfgang Unterzaucher
Kohlhäufel – Norbert Goth
Gerber – Wolfgang Müller
Westphal – Horst Michael Neutze
Staatsanwalt Portheine – Dieter Brammer
Richter Schellhorn – Paul Edwin Roth
Siegfried Matuschek – Prof. Uwe Röhl
Isolde Bothüter – Gaby Blum
Isolde Bothüter jun. – Judith Heinsohn
Trimmel – Walter Richter
Petersen – Ulrich von Bock
Laumen – Joachim Richert
Krombach – Edgar Hoppe
Karin Stiller – Elisabeth Ackermann
u.a.

Stab

Drehbuch – Friedhelm Werremeier
Regie – Peter Weck
Kamera – Gerd Thieme
Szenenbild – Gerd Staub
Kostüme – Ingeburg Wolf
Ton – Norbert Kinski
Schnitt – Annemarie Bremer
Produktionsleitung – Günther Handke

5 Kommentare

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  1. vor 9 Jahren

    Der Tatort Nummer 141. Hauptkommissar Trimmel aus Hamburg stößt auf seine Grenzen. Ein mutmaßlicher Mörder wird freigesprochen, oberflächige Befragungen von Zeugen sind ein maßgeblicher Grund. Den habe ich damals schon in Erstsendung gesehen, 35 Jahre jünger, mußte damals schon lächeln, wie sich zwei Ikonen der deutschen Schauspielkunst so, pubertär, aufzeigen konnten. = Herzblatt-Haarschnitt =. Die Handlung spannend aber auch nicht wirklich nachvollziehbar. KHK T. hinterließ schon einen auf Pension orientierten Eindruck, die Entschuldigungen der Richterschaft und die etwas lasch wirkende Gerichtsverhandlung, mit tuschelnden Staatsanwalt, hätte man bedeutend abkürzen können. Ehrlich.

  2. vor 9 Jahren

    Fast am Ende (+/- 1:21,00) als Trimmel mit Höffgen vor’m Gericht steht läuft im Hintergrund ein jünger und stolzer Adolf H. vorbei. Hihihi…

    Nicht der schönste Fall von KHK Trimmel, man muss ihm halt mal gesehen haben.

    Er ist übrigens wie viele andere Folgen auf Youtube zu finden.

  3. vor 8 Jahren

    Bei diesem letzten Auftritt von Walter Richter als Trimmel führte Peter Weck Regie. Peter Weck mag ich sowohl als Schauspieler als auch Regisseur sehr gern. Auch dieser letzte Trimmel gefällt mir gut, obwohl mir Paul Trimmel immer unsympatisch war.

  4. vor 7 Jahren

    Viele Gerichtsszenen, doch das macht nichts, da alle Protagonisten unterhaltsam sind.
    Ein gealterter, jedoch immer noch großartiger Trimmel, bringt den ausgebufften Journalisten Bothüter fast zu einem Geständnis, dieser fängt sich jedoch und lässt dann zeitgeistgerecht „Polizeistaat“-Tiraden los. Gegen jene Polizisten, die zu seinem Glück die Tochter und Tatzeugin nicht einmal sprechen durften. Den desillusionierten Trimmel scheint das persönlich nicht mehr zu jucken. Genau so wenig wie die Überheblichkeit des Fotografen und Freundes von Bothüter, der einen „Feldzug der Gerechtigkeit“ führt und förmlich in sich zusammensackt, als er die Wahrheit erkennt.

    Töchterchen jedenfalls hat es faustdick hinter den Ohren und fordert mit zuckersüßer Stimme, doch hartem Blick noch vorm Gerichtsgebäude vom Vater die erste Belohnung für ihr Schweigen ein – wie der Staatsanwalt es befürchtet hatte. In sofern kann man trefflich darüber streiten, ob es tatsächlich ein Freispruch für Bothüter war. Toller Film!

  5. vor 7 Jahren

    Besonders sehenswert daran war die kurze Szene von Christiane Krüger mit ihrer blitzblanken Kehrseite.

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