Tatort Folge 141: Trimmel und Isolde



Erscheinungsjahr: 1982
Kommissar: Trimmel
Ort: Tatort Hamburg


Es ist der letzte Tatort-Einsatz für den Hamburger Hauptkommissar Trimmel (Walter Richter): Zusammen mit seinem Assistenten Petersen. Und so ist auch eine Huldigung, dass der Kult-Kommissar bei seinem Abtritt nach immerhin zwölf Jahren im Titel der Folge verewigt wurde: „Trimmel und Isolde“.

Die Tatort-Folge beginnt am Es ist der Abend des 30. Septembers 1981. Der bekannte Dirigent Siegfried Matuschek führt an diesem Abend das Orchester der Hamburgischen Staatsoper zu Höchstleistungen. Das Stück: Richard Wagners Tristan und Isolde. Im Publikum sitzt auch seine Tochter, noch eine Isolde (Nachname: Brothüter), und ihr italienischer Liebhaber Valpone.

Am nächsten Tag geht bei der Hamburger Polizei ein Notruf ein. Kaum verständlich fleht eine Frau um Hilfe. Ihr Name: Isolde. Als Trimmels Kollegen in der Wohnung der Anruferin eintreffen, finden die Beamten die schwer verletzte Frau am Boden liegend vor. Offensichtlich wurde sie brutal niedergeschlagen. Kurz darauf erliegt sie noch am Tatort ihren Verletzungen. Auf dem Plattenspieler dreht sich indes immer noch eine Schalplatte – Wagners Tristan und Isolde. Der Lautstärkeregler steht auf der höchsten Stufe. Für Trimmel ist gleich klar: Bei dieser Lautstärke kann selbst der direkte Nachbar, Herr Dalkow, nichts von der Tat mitbekommen haben. Dieser kann das bestätigen und gibt zudem zu Protokoll, dass Isolde – die Tochter des berühmten Wagner-Dirigenten – selbst ein großer Fan des Komponisten war und ständig und sehr laut sein dessen Stücke gehört habe. Selbst ihre Ehe mit dem Redakteur Klaus Brothüter sei daran gescheitert und sie könne von Glück reden mit Valpone einen so musikbegeisterten neuen Partner gefunden zu haben.

Wie aufs Stichwort erscheint Valpone dann auch am Tatort. Der Tod seiner Freundin ist ein Schock für ihn. Trimmel und Petersen nehmen ihn zum Verhör mit aufs Revier und erfahren, dass Valpone für die Tatzeit ein Alibi hat. Indes gerät der Ex-Mann des Opfers unter Verdacht. Viele Indizien sprechen für seine Schuld und dann belastet er sich auch noch selbst. Bei seiner Vernehmung kann er sich extrem gut in die Täterrolle hineinversetzen – zu gut für einen Unschuldigen. Doch reicht diese Aussage als Schuldgeständnis vor Gericht? Nein, befinden die Richter und setzen Brothüter auf freien Fuß.

Unterdessen stellt sich heraus, dass die Tochter der Ermordeten und ihres Ex-Gatten den Täter gesehen haben muss. Für Trimmel ist klar, dass das Mädchen als einzige Zeugin in höchster Lebensgefahr schwebt. Für Trimmel und Isolde beginnt eine nervenaufreibende Mörderjagd.

Die Tatort-Folge 141 „Trimmel und Isolde“ ist eine Produktion des NDR und feierte am 19. September 1982 in der ARD Premiere. Es ist Trimmels letzter Einsatz und mit seinem Abtritt ging eine Ära zu Ende. Immerhin war er es, der in „Taxi nach Leipzig“ den allersten Tatort-Fall löste und damit den Startschuss für die erfolgreichste deutsche Krimi-Serie gab.

Besetzung
Klaus Bothüter – Hertmut Becker
Marlies Effenberger – Christiane Krüger
Rechtsanwalt Schenkel – Klausjürgen Wussow
Dalkow – Hans Kahlert
Valpone – Wolfgang Unterzaucher
Kohlhäufel – Norbert Goth
Gerber – Wolfgang Müller
Westphal – Horst Michael Neutze
Staatsanwalt Portheine – Dieter Brammer
Richter Schellhorn – Paul Edwin Roth
Siegfried Matuschek – Prof. Uwe Röhl
Isolde Bothüter – Gaby Blum
Isolde Bothüter jun. – Judith Heinsohn
Trimmel – Walter Richter
Petersen – Ulrich von Bock
Laumen – Joachim Richert
Krombach – Edgar Hoppe
Karin Stiller – Elisabeth Ackermann
u.a.

Stab
Drehbuch – Friedhelm Werremeier
Regie – Peter Weck
Kamera – Gerd Thieme
Szenenbild – Gerd Staub
Kostüme – Ingeburg Wolf
Ton – Norbert Kinski
Schnitt – Annemarie Bremer
Produktionsleitung – Günther Handke


5 Meinungen zum Tatort Folge 141: Trimmel und Isolde

  • Dirk • am 17.10.15 um 14:48 Uhr

    Der Tatort Nummer 141. Hauptkommissar Trimmel aus Hamburg stößt auf seine Grenzen. Ein mutmaßlicher Mörder wird freigesprochen, oberflächige Befragungen von Zeugen sind ein maßgeblicher Grund. Den habe ich damals schon in Erstsendung gesehen, 35 Jahre jünger, mußte damals schon lächeln, wie sich zwei Ikonen der deutschen Schauspielkunst so, pubertär, aufzeigen konnten. = Herzblatt-Haarschnitt =. Die Handlung spannend aber auch nicht wirklich nachvollziehbar. KHK T. hinterließ schon einen auf Pension orientierten Eindruck, die Entschuldigungen der Richterschaft und die etwas lasch wirkende Gerichtsverhandlung, mit tuschelnden Staatsanwalt, hätte man bedeutend abkürzen können. Ehrlich.


  • Paul • am 24.11.15 um 23:06 Uhr

    Fast am Ende (+/- 1:21,00) als Trimmel mit Höffgen vor’m Gericht steht läuft im Hintergrund ein jünger und stolzer Adolf H. vorbei. Hihihi…

    Nicht der schönste Fall von KHK Trimmel, man muss ihm halt mal gesehen haben.

    Er ist übrigens wie viele andere Folgen auf Youtube zu finden.


  • MadMonkey • am 9.5.17 um 21:13 Uhr

    Bei diesem letzten Auftritt von Walter Richter als Trimmel führte Peter Weck Regie. Peter Weck mag ich sowohl als Schauspieler als auch Regisseur sehr gern. Auch dieser letzte Trimmel gefällt mir gut, obwohl mir Paul Trimmel immer unsympatisch war.


  • Henning • am 15.12.17 um 0:37 Uhr

    Viele Gerichtsszenen, doch das macht nichts, da alle Protagonisten unterhaltsam sind.
    Ein gealterter, jedoch immer noch großartiger Trimmel, bringt den ausgebufften Journalisten Bothüter fast zu einem Geständnis, dieser fängt sich jedoch und lässt dann zeitgeistgerecht „Polizeistaat“-Tiraden los. Gegen jene Polizisten, die zu seinem Glück die Tochter und Tatzeugin nicht einmal sprechen durften. Den desillusionierten Trimmel scheint das persönlich nicht mehr zu jucken. Genau so wenig wie die Überheblichkeit des Fotografen und Freundes von Bothüter, der einen „Feldzug der Gerechtigkeit“ führt und förmlich in sich zusammensackt, als er die Wahrheit erkennt.

    Töchterchen jedenfalls hat es faustdick hinter den Ohren und fordert mit zuckersüßer Stimme, doch hartem Blick noch vorm Gerichtsgebäude vom Vater die erste Belohnung für ihr Schweigen ein – wie der Staatsanwalt es befürchtet hatte. In sofern kann man trefflich darüber streiten, ob es tatsächlich ein Freispruch für Bothüter war. Toller Film!


  • Walter Ulbricht • am 15.12.17 um 1:42 Uhr

    Besonders sehenswert daran war die kurze Szene von Christiane Krüger mit ihrer blitzblanken Kehrseite.


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