Tatort Folge 1051: Im toten Winkel

Kurz und knapp – darum geht’s

Ein alter Mann erstickt seine demenzkranke Ehefrau und versucht, sich anschließend selbst das Leben zu nehmen – doch er wird gerettet. Die Bremer Kommissare Lürsen und Stedefreund geraten bei ihren Ermittlungen in die Abgründe des deutschen Pflegesystems und decken eine erschütternde Realität häuslicher Pflege auf. Als plötzlich der Gutachter des Medizinischen Dienstes tot aufgefunden wird, stoßen die Ermittler auf ein Netzwerk aus Betrug, Überforderung und Verzweiflung, das sie selbst an ihre emotionalen Grenzen bringt…

Inhalt der Tatort-Folge „Im toten Winkel“

Schlaflos sitzt Rentner Horst Claasen im fahlen Licht seines Wohnzimmers. Seine Hände sind gefaltet, sein Gesicht gezeichnet von Erschöpfung und Entschlossenheit. Der Mischlingsrüde neben ihm hechelt leise in der drückenden Stille. Mit einem letzten tiefen Atemzug steht Claasen auf, geht ins Schlafzimmer und erstickt seine demente Ehefrau Senta mit einem Kissen. Kein dramatisches Musikthema untermalt diese erschütternde Szene, nur das verzweifelte Kratzen des ausgesperrten Hundes an der Tür durchbricht die Stille.

„Ich möchte nicht, dass die Nachbarn sich von uns belästigt fühlen. Tote riechen doch, oder?“, erklärt Claasen am Telefon der Polizei, bevor er bewusstlos wird. Die Bremer Kommissarin Inga Lürsen ist sichtlich betroffen, als sie den Fall übernimmt. Die sonst so beherrschte Ermittlerin kämpft mit der emotionalen Wucht des Geschehens, während ihr Kollege Stedefreund versucht, die professionelle Distanz zu wahren. Doch dies gelingt auch ihm nur schwer, als sie tiefer in die Lebenssituation der Claasens eintauchen.

Wie eisiger Nebel legt sich die Erkenntnis über die Kommissare, als sie verstehen, dass der alte Mann seine Frau aus finanzieller Not und Erschöpfung getötet hat. Die häusliche Pflege hatte alle Ersparnisse aufgezehrt, und eine Unterstützung durch die Pflegekasse blieb aus. Der gemeinsame Sohn Sven war mit seinem eigenen Leben überfordert – eine Familie im freien Fall zwischen Liebe, Pflichtgefühl und gesellschaftlichem Versagen.

Die Ermittlungen führen Lürsen und Stedefreund zu Carsten Kühne, einem Gutachter des Medizinischen Dienstes, der über Pflegestufen entscheidet – und damit über das Schicksal von Menschen wie den Claasens. Die Fahndung gleicht einer Reise durch ein vergessenes Deutschland: Sie begegnen Akke Jansen, die ihre demente Mutter Thea rund um die Uhr betreut und am Rande des Nervenzusammenbruchs steht. „Wann stirbst du endlich, Mama?“, entfährt es ihr in einem Moment der Verzweiflung. Dann ist da Oliver Lessmann, dessen Frau nach einem Unfall im Koma liegt und von unqualifizierten Pflegekräften betreut wird.

Als Kühne tot aus der Weser geborgen wird, nimmt der Fall eine dramatische Wendung. Die grauen Regenwolken über Bremen spiegeln die düstere Stimmung wider, während die Kommissare die Verbindungen zwischen dem Pflegedienst Domamed und dem Gutachter aufdecken. Ein System aus Abrechnungsbetrug und menschenunwürdigen Kompromissen kommt ans Licht. Doch wer hat ein so starkes Motiv, dass er zum Mörder wurde? Die Spur führt zu einer Person, die aus Verzweiflung handelte – und die Kommissare müssen sich fragen, ob sie an deren Stelle anders entschieden hätten…

Hinter den Kulissen

Der Tatort „Im toten Winkel“ ist die 1051. Folge der beliebten Krimireihe und der 37. Fall für das Bremer Ermittlerduo Inga Lürsen und Nils Stedefreund. Gedreht wurde die Produktion von X Filme Creative Pool für Radio Bremen vom 22. August bis zum 21. Oktober 2017 in Bremen und Bremerhaven sowie in den grenznahen Orten der Region.

Neben den Stammdarstellern Sabine Postel und Oliver Mommsen glänzt das Ensemble mit beeindruckenden Gastdarstellern: Dieter Schaad verkörpert den verzweifelten Rentner Horst Claasen mit erschütternder Präzision, Dörte Lyssewski brilliert als überforderte Tochter Akke Jansen, und Peter Heinrich Brix gibt dem ambivalenten Gutachter Kühne Tiefe. In weiteren Rollen sind Jan Krauter als Oliver Lessmann, Liane Düsterhöft als Senta Claasen und Matthias Brenner als Gerichtsmediziner Dr. Katzmann zu sehen.

Die Erstausstrahlung am 11. März 2018 erreichte beachtliche 10,21 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 27,9 Prozent für Das Erste – ein deutliches Zeichen dafür, wie sehr das Thema die Menschen bewegt. Das Drehbuch stammt von Katrin Bühlig, die 2010 für den Tatort „Altlasten“ für den Adolf-Grimme-Preis nominiert wurde. Regie führte Philip Koch, der zuvor bereits bei den Tatorten „Der Tod ist unser ganzes Leben“ und „Hardcore“ hinter der Kamera stand.

Besonders brisant: „Im toten Winkel“ ist der drittletzte Fall des Bremer Teams, das 2019 nach 34 gemeinsamen Fällen die Krimiserie verlassen wird. Sabine Postel und Oliver Mommsen kündigten an, sich nach den Folgen „Blut“ und „Wo ist nur mein Schatz geblieben“ neuen Theater- und Filmprojekten zu widmen.

Der Film stieß eine wichtige gesellschaftliche Debatte an: Rund 2,8 Millionen Menschen in Deutschland werden zu Hause gepflegt – etwa drei Viertel aller Pflegefälle. Laut einer Infratest-Studie fühlen sich über 40 Prozent der pflegenden Angehörigen „schwer belastet“, fast ebenso viele sogar „extrem belastet“. Die durchschnittliche Pflegedauer beträgt dabei zehn Jahre – eine enorme physische und psychische Herausforderung, die der Film schonungslos, aber mit großem Respekt für die Betroffenen darstellt.

Videos zur Tatort-Produktion

ARD Trailer

ARD Plus Trailer

Special

Besetzung

Hauptkommissarin Inga Lürsen – Sabine Postel
Hauptkommissar Nils Stedefreund – Oliver Mommsen
Kommissarin vom Dienst Helen Reinders, Tochter von Lürsen – Camilla Renschke
Rechtsmediziner Dr. Katzmann – Matthias Brenner
Gutachter Carsten Kühne – Peter Heinrich Brix
Angela Kühne – Irene Rindje
Horst Claasen – Dieter Schaad
Senta Claasen – Liane Düsterhöft
Sven Claasen, der Sohn – Nils Dörgeloh
Oliver Lessmann – Jan Krauter
Max Lessmann, der Sohn – Leon Gundlov
Akke Jansen – Dörte Lyssewski
Thea Janse, Akkes Mutter – Hiltrud Hauschke
Sabine Lahusen – Margret Völker
Malte Sievert – Jörn Knebel
Svenja Komarowa – Olga Dinnikova
Darja Pavlowa – Jana Lissovskaia
Grashina Kowalski – Maria M. Wardzinska
Sandra Möllers – Carmen Molinar
Dr. Slowinski – Sabine Urban
Kellner – Jakob Benkhofer
u.a.

Stab

Drehbuch – Katrin Bühlig
Regie – Philip Koch
Kamera – Jonas Schmager
Schnitt – Friederike Weymar
Szenenbild – Petra Albert
Ton – Urs Krüger
Musik – Michael Kadelbach

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71 Kommentare

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  1. vor 7 Jahren

    Ein guter Tatort. Starkes Thema, glaubhaft dargestellt. Schade, dass Brix so früh sterben muss. Und schade, dass Radio Bremen dem Kameramann kein Stativ zur Verfügung stellt. Die Kamera zittert sich durch den Tatort, dass man schwindelig wird. Trotzdem fünf Sterne!

  2. B
    vor 7 Jahren

    „Im toten Winkel“ zeigt die Wahrheit auch aus Sicht der Pflegenden.
    Das schlimmste ist die Einsamkeit!
    Wie wahr! !!

    Ob sich allerdings irgendwas ändert, weil der Tatort das Thema so public zeigt , wage ich zu bezweifeln.

    Funktionierst du nicht mehr in dieser Gesellschaft wirst du fallen gelassen.
    Ich weiß wovon ich rede, ich pflege seid seid 10 Jahren meinen Mann. Ich bin 45 , er 44.

    Dieser Tatort zeigt so viel Wahrheit, aber ich hätte lieber zum erholen einen „normalen “ Tatort gesehen

    Wut und Tränen! !

  3. vor 7 Jahren

    Super dargestellt! Wollte nach den letzten Tatort eigentlich nicht mehr schauen aber seit heute habe ich wieder Hoffnung…
    Weiter so????

  4. vor 7 Jahren

    5* plus.Ein Tatort mit ,,leider,,viel Warheit.Sehr Nachdänklich.Sehr viel Tiefgang.
    Traurig aber leider die Warheit.

  5. vor 7 Jahren

    Großartig. Beklemmend, hervorragend gemacht. Da kommt Wut hoch auf die Versager in Berlin…

  6. vor 7 Jahren

    Bedrückend. Die wahren Täter bleiben aber ungestraft

  7. vor 7 Jahren

    Endlich mal wieder ein Tatort zum anschauen. Hab die letzten Sonntage nicht mehr geschaut. Ich bin selbst Betroffene und kann nur sagen super dargestellt. Der Wirklichkeit so nah, gerade die Darstellung wenn der Mdk kommt und die Mutter ganz normal für Minuten Auftritt. Da versteht man die Welt nicht mehr.
    Ein toller Film weiter so???

  8. vor 7 Jahren

    eine art wiedergutmachung vom letzten tatort

  9. vor 7 Jahren

    Sehr bedrückend. Tatort als realistisches Sozialdrama. Schwere Kost am Sonntagabend.

  10. vor 7 Jahren

    Großartig mal was anderes , war sehr bewegend bedrückend tragisch starkes Thema macht mich sehr nachdenklich unglaublich gut gespielt

  11. C
    vor 7 Jahren

    Aktuelles Thema
    Traurig , aber leider realistisch !
    Es zeigt sehr deutlich, wie Angehörigen an ihre Grenzen kommen, wie wenig Beistand sie haben, bzw wie wenig sie sich auf „Profis“ verlassen können, wenn sie selbst nicht vom Fach sind.
    Ebenso zeigt es wieder einmal sehr deutlich, dass vieles eine Sache des Geldes ist.
    Auch Korruption ein nicht unwesentlicher Punkt.

    Und ich muss B zustimmen !!!
    Besonders traurig ist , dass für Menschen, besonders die alten , die nicht mehr wie gewohnt funktionieren, sondern auf Hilfe angewiesen sind, in unserem reichen Deutschland nichts mehr über ist.

    Dennoch sehe ich es auch so, dass sich auch durch diesen hochinteressanten Tatort nichts ändern wird.
    Denn die Menschen, die etwas verändern könnten, haben so viel Geld, dass sie niemals in eine solche Situation kommen werden.

  12. vor 7 Jahren

    Ganz, ganz schwere Kost am Sonntag Abend.
    Ohne den geringsten Zweifel eines der wichtigsten Themen unserer Zeit. Das schauspielerische Talent ging in diesem Thema – ohne das dies eine Überraschung wäre – komplett unter. Die gesellschaftliche Realität ist düster, von kriminellen Machenschaften durchzogen und ohne Hoffnung auf Besserung.
    Nun kann man darüber streiten, ob dies ein potentielles Thema für einen Tatort sein kann oder für eine Drehbuch-Ausarbeitung hinhalten darf – wäre dies doch eher das Metier von Sendungen im Reporting- und Talkshow Format.
    Jeder Tatort ist i.d.R. eine in sich abgeschlossene Story, die einen mit dem Glauben an den Prozess und die daraus resultierende gesellschaftliche Gerechtigkeit zurücklässt. Das ist letztendlich auch meine Erwartung.
    Ohne der Thematik ihre Wichtigkeit abzusprechen wünsche ich mir dennoch eher einen Tatort, der sich in bekannten Fahrwassern bewegt.
    Und das auch, wenn ich an meinen verstorbenen, Demenz-erkrankten Vater zurückdenke.

  13. vor 7 Jahren

    Preisverdächtig guter Tatort !

    Hat mich schwer beeindruckt und bedrückt.

    Fantastische Schauspieler !
    So muss Tatort !

  14. vor 7 Jahren

    Ich bin froh in diesem Bereich nicht mehr arbeiten zu müssen. Es wird betrogen, da würde einem Außenstehenden hören und sehen vergehen.
    Die Kassen verdienen sooooo viel Geld und streben sich die Angehörigen zu unterstützen. Die, die ihre Lieben zu Hause pflegen möchten sind einfach in den A… gekiniffen

  15. vor 7 Jahren

    ich schaue sonst nur Tatort münster.aber der hat mein leben als allein lebender so fastziniert. die reine warheit die neue Regierung soll sich daß zu herzen nehmen,

  16. vor 7 Jahren

    Beängstigend, aber so ist die Realität. Der Pflegeberuf verlangt nach mehr Anerkennung. Es muss sich was ändern.
    War auch schon in der Situation des Pflegenden.
    Ein großes Lob für diesen Tatort, das dieses Thema aufgegriffen wurde, das trifft den Nerv der Zeit.

  17. vor 7 Jahren

    Zumindest Frau Lürsen braucht sich als Beamte später keine Sorgen um die Erstattung Ihrer Pflegekosten zu machen. Weder gesetzlich Versicherte noch Selbständige sind so gut im Pflegefall abgesichert wie Beamte und deren Ehepartner. Warum gilt das nicht für alle Bürger. Die gesetzliche Pflegeversicherung reicht allein nicht aus und gute Zusatzversicherungen sind zu teuer.

  18. vor 7 Jahren

    sehr realistisch dargestellt und sehr gut thematisch aufbereitet
    alle relevanten Themen,wie Pflegepersonen-Pflegesituationen-Pflegedienste-MDK-und zuletzt die Hilflosigkeit und das Ausgeliefertsein der kranken Menschen die versorgt werden(müssen) wurden angesprochen
    hätte mir anschließend eine Nachbereitung des Themas z.B.bei Anne Will gewünscht

  19. vor 7 Jahren

    dieser Tatort entspricht der Wirklichkeit, pflege meinen Mann seit 2005 inzwischen auch Pflegergrad 4. Ich war betroffen und würde mir wünschen daß viele Personen welche Entscheidungen treffen müssen dabei nicht nur die Kosten im Blick hätten. Man sollte für jeden dankbar sein welcher häusliche Pflege übernimmt. Spart doch der Staat eine Unmenge an Geld.

  20. vor 7 Jahren

    Wieder ein Spitzen-Tatort aus Bremen zu einem realistischem Thema. Das zeigt wie Privatisierung von Pflege und auch andere menschliche Vorsorge und Fürsorgebereiche zu Missbrauch einladen und zu Gelddruck-Maschinen benutzt werden. Ich hoffe das viele Menschen diesen Tatort gesehen haben und wach geworden sind, was hier im Staate los ist. Die Politik sieht kein Handlungsbedarf, will stattdessen weiter privatisieren.

  21. vor 7 Jahren

    Starker Tobak. Klasse Tatort. Klasse Team.

  22. vor 7 Jahren

    Hallo , ich gehöre zum exam. Pflegepersonal. Habe in der ambulanten sowie stationären Pflege gearbeitet. Kann die im Tatort aufgezeigten negativen Zustände in der Pflege zu 100% bestätigen. Diese unhaltbaren Zustände sind doch seit vielen Jahren bekannt und immernoch ist die Bevölkerung entsetzt wenn es öffentlich gemacht wird. Solange die Regierung der Privatisierung in der Pflegelandschaft keinen Riegel vorschiebt werden die Betreiber von Pflegediensten und Pflegeheimen weiter versuchen den obtimalsten Profit aus der Pflege und Betreuung von hilfsbedürftigen Menschen zu erzielen und das bestimmt nicht auf reale und ehrliche Weise.

  23. vor 7 Jahren

    …im Übrigen ist es mir nicht mehr möglich, in der Bewertung weniger als 5 Sterne zu geben. Von mir wären hier lediglich 3 Sterne fällig.

  24. vor 7 Jahren

    Ja, ein Tatort, der alte und junge Leute beeindruckt und der den Generationen zu denken gibt.
    UND GANZ WICHTIG: Ein Tatort, der endlich mal NICHT der Wunschwelt des Merkel-Klüngels entsprungen ist!!! Hier wurde deutsche Wirklichkeit gezeigt!

  25. H.
    vor 7 Jahren

    Der Tatort macht tief betroffen und zeigt deutlich die Belastungen und Probleme häuslicher Pflege und der Betroffenen. Hier erfolgt viel zu wenig Unterstützung. Die Politik muss einfachere und wirksamere Rahmenbedingungen schaffen, um häusliche Pflege menschenwürdig für die zu Pflegenden und die Pflegenden zu ermöglichen.

  26. vor 7 Jahren

    Schrecklich, jetzt sorgt der zuletzt im Aufwind befindliche TO noch für eine Depression zu Wochenbeginn bei mir, die Russen-Pflegedienst-Mafia war auch dabei (dt. Pflegediensten ist das ja alles fremd…). Habe nur zu Ende geguckt, um hier noch die Sterne wegzubekommen, diese Funktion ist aber z. Z. scheinbar blockiert, Wahnsinn…
    Gucke weiter TO, so HB aber kurz vor dem Eintrag auf dem persönlichen Index!

  27. vor 7 Jahren

    So, jetzt sind die Sterne wohl weg, habe die Grafiken einfach blockiert!

  28. vor 7 Jahren

    Dieser Tatort ist so gut, dass er weh tut. Demenz ist, so glaube ich, auch die heftigste Form der Pflegebedürftigkeit – grade in den ersten Stadien der Krankheit. Gleichzeitig hat er nach vielen belastenden Szenen einen versöhnlichen Schluss, in der Lürsens Tochter ihr versichert, sich im Alter selbstverständlich um sie kümmern zu wollen. Einer echten Tochter kann man da nur wünschen, dass sie sich da nicht übernimmt… noch mehr, wenn die Tochter nicht Staatsanwältin, sondern vielleicht „nur“ Bäckereifachverkäuferin ist.

    Ein paar harte Wahrheiten gibt es nämlich leider. Die grundsätzliche ist, dass wir irgendwann irgendwo dran sterben müssen – und die gute medizinische Versorgung ist eben nicht nur die Chance, steinalt zu werden, sondern sie kann auch eine Verlängerung des Siechtums bedeuten. Eine weitere ist die Tatsache, dass die Pflegeversorgung komplett in der Hand gewinnorientierter Unternehmen liegt. Da kann man zumindest unterstellen, dass die geeignete Versorgung nicht immer die einzige Triebfeder der handelnden Personen ist. Und zu guter Letzt: wer hat denn in der „guten alten“ Zeit die Pflege der Alten übernommen? Richtig, das waren diejenigen, die heutzutage von der Politik als „Heimchen am Herd“ beschimpft werden – die klassischen Mütter und Hausfrauen. Und selbst wenn sich heute eine Frau gegen alle gesellschaftlichen Widerstände für dieses Modell entscheiden würde, könnte sie es sich vermutlich gar nicht leisten. Immer häufiger müssen beide arbeiten gehen, um über die Runden zu kommen – sofern man nicht sowieso schon wieder geschieden ist.

    Zurück zum Tatort: das war ein Thema, wo ich mir wirklich überlegt habe, ihn anzuschauen. Ich bin froh, es getan zu haben. Alle Macher und Schauspieler dieser Produktion haben bewiesen, dass sie von dieser Welt sind. Ein Thema, welches wohl nur selten zu einem würdigen Ende für alle führt, wurde hier hervorragend umgesetzt – als Themenkrimi, versteht sich. Dafür von mir natürlich 5 Sterne!

  29. vor 7 Jahren

    Das ist kein Film, dass ist die Realität!
    Hervorragend dargestellt, hervorragend gespielt, erschütternd real in allen Facetten.
    Wir hoffen mal, dass diejenigen die sich in diesem Film wiedererkannt haben , Ihre Bestes als Pflege-Dienstleister , Gutachter, Pflegekraft in höchstem Bewusstsein für die anvertrauten Menschen leisten. Das diejenigen, die für die Bereitstellung der Gelder und deren korrekte Zuordnung ( Einstufung) zuständig sind, dieses in höchstem Maße von Ehrlichkeit, Menschlichkeit und uneigennützig tun. Wir hoffen… denn die Hoffnung STIRBT zu letzt – und NICHT diejenigen die mit diesem Schicksal leben müssen!

  30. vor 7 Jahren

    Der Tatort war gut gedreht und das Thema trifft jeden von uns. Früher oder später. Es waren zwar einige Ungenauigkeiten dabei, aber es ist ja auch Unterhaltungsfernsehen und keine Dokumentation.
    Allerdings gab es eine Szene, die der gesamten Zuschauerschaft zu denken geben sollte. Die Szene, wo gesagt wird, dass der Pflegedienst 15000-20000€ je Monat für die 24 stündige Pflege einer Intensivpatientin durch speziell geschultes Pflegepersonal bekommen würde. Hat da mal jemand den Taschenrechner gezückt? Das sind 20-27 € pro Stunde! Inclusive aller Lohnnebenkosten, Ausfallzeiten und Gesamtorganisiation. Hat jemand von euch schon mal einen Handwerker für diesen Stundensatz bekommen? Dafür kann man nur Hilfspersonal einsetzen, aber niemals spezialisiertes Fachpersonal.
    Gute Pflege kostet!
    Gute Pflege sollte es uns wert sein!

  31. vor 7 Jahren

    Gute Sozialstudie Deutschlands … Wachstum von Armut u. a. Stichwort Tafeln etc. , keine innenpolitische Solidarität mehr in Deutschland 0-Politikwechsel… Verteilung der Mittel… Mehr intellektuelles Geschwafel statt tatsächliche Hilfen für die Bedürftigen Familien, Alte, Junge mehr bürokratische Hürden statt Hilfe, leistet Betrug Vorschub. Und auch hier werden schmutzig reich Gewordene wieder reicher und die Armen ärmer… Klug im heutigen Tatort in Szene gesetzt. Wunsch: medial mehr Wahrheit dieser Themen zeigen!

  32. vor 7 Jahren

    Der Tatort aus Bremen mit der Nummer 1051, heute in Erstsendung im Ersten. Die Hauptkommissarin Lürsen und ihr Kollege, der Hauptkommissar Stedefreund, ermitteln aufgrund von zwei Tötungsdelikten und einen Selbstmord. Ein schnörkelloser und gefühlsbetonter, im Kreise der häuslichen Pflege spielender, Tatort-Fernsehfilm, ohne Pathos und Extravaganzen gedreht und vorgeführt, mit tragisch dargestellten und betroffen wirkenden Personen aber auch mit gefühlskalten und kriminellen, im Bereich schwer und schwerstkranker und pflegebedürftigen Menschen eingesetzten und tätigen Elementären, welche das große Geld mit dem Leid aller Betroffenen illegal und gefühlskalt machen konnten. Kein Action-Thriller, eher ein gesellschaftliches Psycho-Drama, dennoch spannend abgedreht, wurde da im sonnabendlichen Fernsehprogramm gezeigt, ein Tatort-Spielfilm realistisch und hart und sehr aufmerksam würdig. Die gute schauspielerische Besetzungsliste und die aufgezeigten darstellerischen Fähigkeiten aller Akteure machen diesen Tatort-Spielfilm sehens- und wiederholungswert.

  33. vor 7 Jahren

    Ein Suuuper Tatort, ja ich denke als normaler Mensch Ist das Leben im Allgemeinen kaum noch bezahlbar. Auch wenn das keiner wahr haben will . Als Arbeitslose weiß ich wovon ich rede. Aber uns geht’s ja allen sooooo gut. Da habe ich in der Kur ganz andere Dinge gesehen . Menschen weil sie krank waren und nicht pünktlich ihr Geld bekamen am Rande des Existenzminimums lebten. Wir haben uns sehr von sozial sein entfernt. Der Tatort sprach mir aus der Seele weiter so.

  34. vor 7 Jahren

    Ein klasse Tatort, ein hartes Thema, schwer zu ertragen aber so wahr!


  35. Ende der Erstausstrahlung

  36. vor 7 Jahren

    Ja dieser Tatort zeigt unsere deutsche Wirklichkeit im Alltag!

    3/4 aller zu Pflegenden in unserem Lande werden in den 5 Pflegegraden zu Hause von Angehörigen gepflegt!
    Es sind unsere Mütter und Väter, sowie Großmütter und Großväter,
    die nach dem 2. Weltkrieg unsere Städte und den Wohlstand aufgebaut haben!
    Die selbst trotz Flucht und Vertreibung wieder Hand angelegt, und eine neue Heimat geschaffen haben!
    Die sind jetzt pflegebedürftig geworden oder inzwischen verstorben.

    Diese Generation hat nach gesundem Menschenverstand mehr Unterstüzung, mehr Fürsorge und Betreuung verdient!

    Deutlich erkennbar mehr, als diejenige die in diesem Land nur die Hand aufhalten!

    Ich wünsche noch einen schönen
    Sonntagabend!

  37. vor 7 Jahren

    absolut identisch!!. Genau solche Personen, wie die Tochter der dementiell erkrankten Mutter, habe ich fast täglich in meiner Arbeit erleben „dürfen“. „Bitte helfen sie mir, ich kann nicht mehr“. Daraufhin ( 2002) und der Situation in meiner Gegend, habe ich mich zum Aufbau eines Bereiches für dementiell veränderte Menschen ,in meinem Altenheim entschlossen. Weil diese Menschen einfach von der Pflegeversicherung „vergessen“ wurden. Die Praxis gab mir Recht und die jetzige Pflegereform versucht etwas zu lindern. Nur bei den jetzt angedachten Beträgen, wird es mehr solche Aussagen und Ereignisse ,wie im Tatort gesagt bzw. gezeigt,“ kann ich mir nicht leisten“, „will meinen Kindern nicht zur Last fallen „geben. Der Film sollte den Entscheidern vor ihren Entscheidungen gezeigt werden.

  38. vor 7 Jahren

    Respekt!
    Ein großer Tatort, und ich als Bremerin bin stolz auf Radio Bremen, von dessen Team dieses brennende gesellschaftliche Thema so beeindruckend behandelt wurde.
    Auf blöde Sprüche und witzige Gags hat man verzichtet. Das wäre auch nicht angebracht gewesen.
    Aber man hat in anderen Produktionen schon so manche Geschmacklosigkeit erlebt, so daß es mir wichtig ist, es zu erwähnen.
    Ich gebe aus voller Überzeugung die 5 Sterne.

  39. vor 7 Jahren

    Leider hat man die Funktion der Sternvergabe blockiert so das man nur noch 5 Sterne geben kann!
    Ich würde diesem Tatort maximal 3 Sterne geben. Und zwar für die Schauspieler. Und auf keinen Fall für das Drehbuch.! Also auch wenn mich jetzt sicher viele in diesem Forum nicht verstehen, aber ich persönlich würde mir wieder mehr Tatorte wünschen die ohne sozialkritische Themen auskommen. Zu diesen speziellen Themen gibt es auf vielen öffentlich rechtlichen Sendern Reportagen, Berichte und viele Möglichkeiten sich zu informieren.!
    Für mich war also dieser Tatort keine 5 Sterne Wert sondern maximal 3 Sterne.
    Die Sterne haben nur die Schauspieler verdient weil die sich redlich bemüht haben das Publikum nicht einschlafen zu lassen. Aber mit solchen Drehbüchern bestraft werden. Dann als nächste Leidtragende einige Fernsehzuschauer die sich auf ihren spannenden Sonntagstatort gefreut haben. Und dann so enttäuscht werden. Wenn Montag morgen der Wecker klingelt will ich Sonntags abends wenigstens gut unterhalten werden und nicht wieder alles Sozialkritisches in komprimierter Fassung noch mal vorgesetzt zu bekommen.

  40. vor 7 Jahren

    Ich bin sehr erstaunt, dass dieser Tatort so gönnerhaft bewertet wird. Das Thema ist natürlich berührend und man kann nichts dagegen haben, dass ein sozialpolitisches Thema beleuchtet wird. Allerdings sollte dabei schon nicht vergessen werden, dass dem Publikum ein spannender Krimi präsentiert werden sollte. Dies ist meiner Meinung nach gänzlich vergessen gegangen, ich habe mich schon lange nicht mehr so sehr gelangweilt. Insofern: das Forum „Tatort“ wurde meiner Meinung nach dafür benutzt, ein relevantes soziales Problem prominent darzustellen.
    Leider scheint es technisch nicht möglich zu sein, weniger als fünf Sterne zu geben. Verdient hat dieser Tatort aber höchstens zwei.

  41. vor 7 Jahren

    Sehr gutes Thema,treffend aufbereitet. Von der Realität krass eingeholt. That‘ live in Germany…

  42. vor 7 Jahren

    Grüße liebe Gemeinschaft

    Ne, das war diesmal nichts. Ich versuche stets positive Aspekte für mich rauszusehen, aber hier – das zog sich wie Hechtsuppe. Ab der 45 Minute endlich ein Mord, der als richtiges Verbrechen durchgeht…
    Kaum Unterhaltung, keine Spannung.
    Das Alter ist wohl eine betrübliche Sache, nach wie vor, geb ich zu. Jeder hat Angst davor. Aber für sowas war ich diesen Sonntag Abend nicht in Stimmung.
    Hier geb ich 1 Stern.

  43. vor 7 Jahren

    Man kann tatsächlich nur 5 Sterne abgeben, daher macht eine Kritik zum jetzigen Zeitpunkt keinen Sinn.

  44. vor 7 Jahren

    Beeindruckend, stark gespielt, gutes Drehbuch. Absoluter Realitätsbezug.
    Verdiente fünf Punkte.

  45. vor 7 Jahren

    Diesmal werden standardmäßig 5 Sterne eingetragen. Bravo!
    Weiter so.
    Das ist die beste Erfindung. Das ist endlich mal wirklich erfrischend anders.

  46. BG
    vor 7 Jahren

    Bei diesem Tatort kann man auch nichts anderes als fünf Sterne geben. Er war wirklich klasse…

  47. vor 7 Jahren

    Philip Koch packt ein sehr schwieriges Thema unserer Gesellschaft und für die Politik an. Es gelingt ihm hervorragend. Das auch deshalb, weil das Thema ohne die Bevormundung angegangen wird, die der Tatort seinen Zuschauern häufig zumutet. Das Thema wird von einigen Facetten dargestellt und beschrieben. Zurück bleibt aber gerade deswegen auch ein sehr mulmiges Gefühl im Bauch. Jeder von uns ist ja betroffen, irgendwann zumindest… Und es wird – wie im realen Leben – keine Lösung gefunden. Verdiente 5 Sterne.

  48. vor 7 Jahren

    Einfach klasse. Die traurige Wahrheit in Deutschland. Genauso geht es im wahren Leben zu. Wer jemals in seinem Leben Familienangehörige gepflegt hat, kann ein Lied davon singen wie viel Ärger man mit ignoranten Krankenkassen-Mitarbeitern und überlasteten genervten und zum Teil wirklich schlecht ausgebildeten Pflegedienstpersonal hat. Da ist Wut und Verzweiflung vorprogrammiert.
    Wer dann nebenbei auch noch selbst Familie und einen Vollzeitjob hat kommt sehr schnell an seine Grenzen. Eine Pflegebedürftigkeit ist für beide Seiten nicht schön.
    Somit Daumen ganz hoch für diesen super Tatort. Soviel Wahrheit in einen Film gepackt- ganz großes Kino !!!

  49. vor 7 Jahren

    @ Henning: Ich teile im Wesentlichen Ihre Ansichten zum gegenständlichen TO.

    Dieser TO war mehr Sozialdrama als Krimi. Die überzeugenden schauspielerischen Leistungen kamen hier nicht aus dem Kommissariats-Team, sondern von den pflegenden bzw. zu pflegenden Personen. Insbesondere Dörte Lyssewki als Anke (lt. og. Besetzungsliste: „Akke“) sowie der alte Mann, der seine Frau umbrachte und sich dann „suizidierte“, überzeugten mich, während dessen Sohn nicht allzu glaubwürdig spielte.
    M.E. zeigt schon allein der Ausdruck „Sich-Suizidieren“ die Hilflosigkeit der Fr. Lürsen (bzw. der Gesellschaft im allgemeinen) im Umgang mit diesem heiklen Thema, wenn ihr kein passenderer Begriff dazu einfällt. Aber welcher Begriff ist dafür schon passend? M.E. sollte ein solcher Begriff jedenfalls weniger sachlich sein, als eher das Gefühlschaos widerspiegeln, wenn die betreffende Person bereit ist, „alles“ bedingungslos aufzugeben.

  50. vor 7 Jahren

    Ich hatte mir mehr von diesem Tatort versprochen….z. B. auch, dass er anschließend bei Anne Will diskutiert wird zu diesem ach so heiklen Thema. Aber welcher Politiker stellt sich schon gerne diesen Fragen? Die haben alle nur gut Lachen und haben schöne Reden für ihre Entscheidungen am grünen Tisch. Leider wurden in diesem Tatort die Situationen der Pflegekräfte nicht wirklich angesprochen….nur die schwarzen Schafe, die es in allen Bereichen gibt. Die Situation der Tochter kenne ich schon vor mehr als 40 Jahren….Eine damalige Kollegin hatte eine Nachbarin, die ihre schwerst erkrankte Mutter über Jahre pfegte und auch ihr ist die Handausgerutscht mit den Worten: „Mutter willst du nicht endlich sterben“…! Und das wird noch schlimmer werden in Deutschland….! Meine Schwiegermutter war 4 Jahre im Pflegeheim….ich kenne beide Seiten. Ich hoffe für mich, dass mir dieser Schritt erspart bleibt, bzw. dass ich rechtzeitig Vorsorge treffen kann.

  51. vor 7 Jahren

    @Der Fremde:

    Hallo, die Figur, die Dörte Lyssewski hier verkörpert, trägt den Namen Akke, nicht Anke. Genannt wird der Vorname von Frau Jansen (Tochter) in Minute 49:50.

    Beste Grüße aus der Redaktion!

  52. vor 7 Jahren

    Vorweg, von mir gibt es 4 Sterne. Sehr bewegender Tatort. Bremen hat wieder ein großes gesellschaftliches Thema gewählt und wie in den allermeisten Fällen dies sehr sehr gut rübergebracht. Der TO war zweigeteilt, zunächst war es vielmehr Drama als Kriminalfall, in der zweiten Hälfte sehr klassischer Tatort. Das Drama war sehr bewegend und fast nicht zu ertragen. Kein Thema geht so viele Menschen an, bewegt so viele von uns und wird gleichzeitig so sehr verdrängt wie die Pflege von Angehörigen. Vor allem die Nebenrollen haben schauspielerisch sehr überzeugt.
    Der Kriminalfall war mir hingegen zu klassisch gestrickt, drei Tatverdächtige, die große unbekannte Mafia im Hintergrund, als Alibis mussten mal wieder ein Blitzerfoto und eine unglaubwürdig angebotene Prostitution herhalten. Deshalb leichte Abzüge in der B-Note. Ansonsten: Well done Bremen!

  53. vor 7 Jahren

    Hallo,
    es gab in jüngster Zeit tatsächlich den einen oder anderen Tatort, den ich als treuer Fan weggeschaltet habe, aber der Tatort gestern war beeindruckend. Nicht nur in der Pflege werden große Profite gemacht, sondern allgemein wird an der Krankheit der Menschen gut verdient. Da ist doch was faul in der Gesellschaft! Hut ab vor den Angehörigen, die sich um ihre Alten kümmern. Nicht jeder kann oder will das. Haben aber die Alten und Pflegbedürftigen nicht eine gute Betreuung und Pflege verdient? Ist es aber nicht erschütternd, dass sich häufig die Betroffenen keine professionelle Betreuung (mehr) leisten können? Ich hoffe, dass die zuständigen Politiker sich demnächst ernsthafter um das Thema Pflege kümmern. So kann es jedenfalls nicht weitergehen.

  54. vor 7 Jahren

    Hurra! Die Sternevergabe klappt jetzt wieder.
    Und nach diesem TO mit der Altenpflege wünsche ich mir als Nächstes noch einen mit der Säuglingspflege.

  55. vor 7 Jahren

    Der gestrige Tatort war (fast) mehr als gespielte Realität.
    Unser Dasein bestimmt die „Tatorte des Lebens“ und nicht eine fiktive „Räubergeschichte“.
    Das war gestern absolute Klasse, machmal hatte man das Gefühl eine Dokumentation mit Live-Stream zu sehen. Die DarstellerInnen großartig, das Thema brisant, hochaktuell und voll getroffen.
    Wie man aus manchen Kritiken heraus lesen kann, haben viele Menschen Angst vor der Realität, besser wäre es sich einfach den Tatsachen zu stellen. Und z.B. diesen „Tatort“ als ein Startzeichen für eine breit aufgestellte und umfassende Diskussion über den Bereich Pflege und alt werden zu verstehen.

  56. vor 7 Jahren

    Liebe Nutzerinnen und Nutzer,

    wir entschuldigen uns in aller Form für die gestrige Fehlfunktion bei der Stern-Vergabe im Kommentarfeld. Wir arbeiten derzeit an der Ursachenforschung, um ein erneutes Auftreten unbedingt zu verhindern.

    Mit besten Grüßen aus der Redaktion,
    Sabine

  57. vor 7 Jahren

    Gratulation zu diesem Tatort! Meine persönliche Geschichte zu dem Thema gibt es unter shrib.com/?v=md#L-zVJzbR29A9tPjoeZIM

  58. vor 7 Jahren

    Harte Kost zum Tatort-Termin am Sonntag, aber das gehört auch dazu und bildet die wunderbare Spannweite des Formats perfekt ab (wenn ich durchaus auch diejenigen verstehe, die eben zu diesem Termin nichts gegen einen „normalen“ Krimi einzuwenden hätten).
    Einsamkeit, Überforderung, Ausweglosigkeit, kriminelle Machenschaften, Bürokratismus… das wurde sehr präzise und auch berührend gespielt, auf den erhobenen Zeigefinger wurde ebenso verzichtet wie auf den gar zu kalkulierten Druck auf die Tränendrüse. Schauspielerisch fast ausnahmlos exzellent, einzig dann die Auflösung des Falles geriet mir dann ein wenig banal und beinahe beliebig, unglaubwürdig fast, wie überhaupt der Sohn wohl die schwächste, am wenigsten differenzierte Figur war.
    Ceterum censeo: „Bremen“ ist immer umso stärker, je zurückgenommener die Lürsen ist. Vier Sterne glatt von mir.

  59. vor 7 Jahren

    Einer der besten Tatorte seit langem- weil so lebensnah und ohne Effekthascherei. Danke dafür.
    Mögen uns die (immer wieder guten) Bremer Tatorte noch lange erhalten bleiben!

  60. vor 7 Jahren

    die Sternevergabe korrigiere ich bei diesem TO absichtlich nicht – ich frag´mich da beispielsweise : was sollen diese ganzen teilweise völlig entgleisten TO Experimente , wenn das reale Leben in Deutschland die besten Drehbücher schreibt . Ich denk mal diese Botschaft ( neudeutsch „message“ ) ist ganz schön rübergekommen . Dazu noch ohne aufdringlichen digitalen Cyberschnickschnack . So sieht halt das reale Leben im letzten Abschnitt aus .
    Und wie war das nochmal : TO Bremen hört demnächst auf ????

  61. vor 7 Jahren

    Vielleicht teilweise etwas langatmig, aber durchaus realistisch. Nach 28 Jahren Pflegearbeit, davon 23 als Examinierter, sowohl in Kliniken als auch in der häuslichen Pflege, bemerke ich hier keinerlei überzeichnete Klischees.

    Allerdings als Krimithematik, wie gesagt, eventuell etwas zu behäbig. Daher nur 4 Sternchen.

  62. vor 7 Jahren

    Interessant, dass hier private Anbieter nicht (nur) auf Kosten der Pflegenden, sondern zu Lasten der Patienten Gewinnmaximierung betreiben – noch dazu gemeinsam mit den beteiligte Angehörigen (sic!).

    Daher dann doch volle fünf!!!!!!!!

  63. vor 7 Jahren

    So was von zutreffendem Thema, das ich mehr wie Begeister von diesem Tatort bin.
    Selber bin ich 62, Schwerbeschädigt und Grundsicherungsempfänger.
    MDK ….. da kann ich nur noch drüber lachen ( ob wohl einem nur das Heulen übrig bleibt ).
    Ein falsches Wort, ein Handgriff von einem selber und noch viele Hundert andere Sachen und die vom MDK legen dir das zu deinen Ungunsten aus.
    Bei meinem letzten Besuch von den Leuten hatte ich mir etwas erhofft ……. aber keine Änderungen erreicht. Wenn man dann deren Bericht liest, ist meine Wohnung schon zum Anfang in der falschen Etage, Psychische Beschwerden wurden nicht erkannt und und und …….
    Darf nun Morgen bei der Krankenkasse zum dritten mal ( zum dritten mal innerhalb von 6 Monaten ) einen Einspruch einlegen …… Danke !
    In dieser Folge konnte ich mich in den Gedankengängen der Beteiligten, recht gut rein denken und auch die Folgen da raus erkennen, die so in meinem Umfeld auch genau so geschehen sind.

    Habe mal 7 Jahre in Schweden gewohnt und erlebt, das es auch anders gehen kann.
    Deutschland ist meiner Meinung nach so was von Lobby Arbeit kaputt regiert, das dieser Film eigentlich jeder Politiker sehen müsste und da zu einen eigenen Bericht schreiben sollte um zu erkennen, das diese Leute dieses Thema auch verstanden haben …… oder halt nicht.

    Würde für diesen Tatort gerne 100 Punkte vergeben ……… ist aber leider nicht möglich ;-(

    Wünsche mir dieser Tatorte, die sich mit dem Realen Leben in unserem Land auseinander setzten würden.

    Nur eine Meinung von

    Bert

  64. vor 7 Jahren

    dieses Thema hätte schon lange mal aufgegriffen werden sollen ,denn das ist die Angst vieler sehr vieler älteren Menschen in Deutschland, vor allem die Alters-Armut und die Pflege sind ein Thema das noch viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommt, und wenn die Paare solange miteinander lebten, sich gegenseitig das Versprechen gaben einander zu helfen beim Ableben ,Erlösen,
    wiso noch quälen mit Paragrafen des Rechts? lasst Den gehen Der will.
    Dieses Gesetz sollte schon lange überholt werden in anderen Ländern funktioniert es .

  65. vor 7 Jahren

    Hart und wahr – nicht nur in Deutschland. Echt guter Tatort, der alle Aspekte des Altwerdens beleuchtet. Braucht keine weiteren Kommentare, es wurde bereits alles gesagt. Spitze!

  66. vor 7 Jahren

    …und nach dem TO mit der Alterspflege und der Säuglingspflege sollte man darüber nachdenken, ob nicht noch einer mit dem Thema Gartenpflege aufgelegt wird {für den Gartenfreund}.
    Und dann noch einer mit dem Thema Textil- und Wäschepflege.
    Aber der erhält von mir höchstens einen Stern.
    Das weiß ich jetzt schon.

  67. vor 7 Jahren

    @ Walter Ulbricht: Zum Thema „Gartenpflege“ gab´s doch schon einen TO mit der Fr. Furtwängler, der hieß – glaub´ ich – „Erntedank e.V.“ und machte sich über die Kleingarten-Besitzer lustig. Die Komm. Lindholm verkleidete sich bei einem Kleingartenbesitzer-Fest als Gemüse, etc. War eher eine TO-Farce als ein ernstzunehmender Krimi.

  68. vor 7 Jahren

    Das ist die Realität,
    Habe auch 45 Jahre gearbeitet und zum Schluß einen Herzinfarkt und 5! Schlaganfälle bekommen. Als Pflegefall und mit Familie bekommt man keine Unterstützung- Bekomme gerade soviel, daß ich mit Müh und Not meine Familie ernähren kann oder mir meine notwendigen Medikamente leisten kann. Da ich um zu überleben meine private Rentenversicherung auszahlen ließ (Man bekommt dann leider nur ca. 2/3 des Geldes wieder, muß ich, obwohl meine Lebenserwartung niedrig eingeschätz wurden, weitere 10 Jahre Krankenkasse zusätzlich zahlen. Das stand alles aber nicht vorher in den Verträgen. Wurde von Hr. Schröder eingeführt und von Fr. Merkel gerne übernommen. Leben gibt es nicht mehr. Ich hoffe auf baldige Einführung einer Abwrack-Prämie für Rentner und Schwerbehinderte, damit der Rest der Familie vielleicht überleben kann und noch ein bißchen Freude am Leben hat.

  69. vor 6 Jahren

    dies ist der erste Tatort der wirklich das heutige Problem darstellt! Ich habe auch jahrelang meine Eltern begleitet in der Pflegesituation! Und ich muss sagen ich bin manchmal auch genauso an diese Grenzen gekommen! Hut ab Chapeau für diesen Tatort er zeigt wirklich die Realität!

  70. vor 6 Jahren

    Ein sehr ergreifender Tatort
    Aus eigener Erfahrung weiss ich wie alleine man mit der Pflege von einem Demenzkranken gelassen wird
    Man ist fertig, komplett fertig, hat keine Ruhe mehr und hofft jeden Tag, dass es endlich aufhört bzw besser wird
    Demenzkranke sind bei der Begutachtung oft völlig klar und niemand glaubt einem
    Für mich waren die Jahre der Pflege eine unglaubliche Belastung, sollte ich an Demenz erkranken hoffe ich das meine Kinder so vernünftig sind und mich in ein Pflegeheim geben. Am Ende der Pflege, wenn man einfach nicht mehr kann dann kann es passieren das pure Verzweiflung und Hass aufkommt und wenn dann wie bei meiner Mutter nach mehreren Schlafanfällen der Tod eintritt kommt die Entlastung und man sagt endlich ist es vorbei und dann kommt der Punkt wo es einem das Herz bricht

    Ich wünsche so sehr das diese Krankheit bekämpft werden kann und das man Hilfe von seriösen Pflegediensten bekommt
    Leider war der Pflegedienst den wir beauftragt hatten fast genauso schlimm wie der im Tatort gezeigte
    ..

  71. WW
    vor 6 Jahren

    Fantastisch!
    Authentische Figuren, authentische Situationen und authentische Probleme führen zu einem erschreckenden Abbild der Wirklichkeit.
    Wenn die Überforderung durch Pflege in den Abgrund führt…

  72. vor 5 Jahren

    Endlich mal ein Tatort mit Niveau, sehr interessantes Thema und von den Schauspielern bewegend dargestellt. Nach vielen schlechten Tatortfolgen ein Lichtblick,wenn nicht gar ein Feuerwerk am Horizont.Vielen Dank

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