Tatort Folge 1051: Im toten Winkel



Eine erstickte alte Frau liegt im Ehebett, ihr Mann sterbend daneben. Was ist im Schlafzimmer der Familie Claasen geschehen? Der Bremer Tatort „Im toten Winkel“ beleuchtet kritisch das Thema der häuslichen Pflege, das Leid der Kranken, die psychische, physische und häufig auch finanzielle Überforderung der pflegenden Angehörigen.

Die Tatort-Kommissare Inga Lürsen (Sabine Postel) und Nils Stedefreund (Oliver Mommsen) geraten im Zuge der Ermittlungen in den „toten Winkel“ des Pflegesystems in Deutschland. Besonders Lürsen ist angesichts der menschlichen Schicksale, denen sie begegnet, schockiert und persönlich sehr betroffen.

Es ist der drittletzte Tatort-Einsatz des Bremer Teams. Die Schauspieler Sabine Postel und Oliver Mommsen werden nach ihrem nächsten – bereits abgedrehten – Fall „Blut“ (Arbeitstitel) für Radio Bremen noch einen weiteren Fall 2019 lösen, damit die Segel streichen und sich neuen Theater- und Filmprojekten widmen.

Der Krimi „Im toten Winkel“ wird am Sonntag, den 11. März 2018 um 20.15 Uhr erstmals im Ersten Programm der ARD ausgestrahlt.

Inhalt der Tatort-Folge „Im toten Winkel“

Horst Claasen, mit 85 Jahren schon lange in Rente, sitzt im Tatort „Im toten Winkel“ in seinem Wohnzimmersessel. Die Hände sind ineinander gefaltet, während der ältere Herr grübelt, abwägt und bedauert. Sein Blick ist starr, er atmet schwer. Die Entscheidung fällt ihm nicht leicht. Der Mischlingsrüde wartet geduldig neben seinem Herrchen und hechelt ruhig.

Plötzlich ändert sich der Blick des alten Mannes: Horst Claasen ist sich jetzt sicher. Er atmet noch einmal tief durch, steht auf und schreitet entschlossen in Richtung Schlafzimmer. Der Hund folgt treu, wird jedoch von Claasen ausgesperrt.

Mit einem Kissen erstickt der Rentner seine Ehefrau Senta, die schlafend im Doppelbett liegt. Es kostet ihn viel Kraft, der Frau das Kissen aufzudrücken, denn die wacht auf und wehrt sich händeringend. Der Hund bellt aufgeregt im Flur und kratzt an der Schlafzimmertür. Dann erlischt das Leben in Senta Claasen. Ihr Mann schluckt eine Handvoll Tabletten und will gerade der Polizei Bescheid geben, als es an der Haustür klingelt. Der Bremer Gutachter Carsten Kühne vom Medizinischen Dienst der Krankenversicherung steht vor der Tür, er möchte die Pflegebedürftigkeit von Frau Claasen beurteilen – doch der Ehemann öffnet nicht. „Ich will […], dass Sie uns aus der Wohnung holen. Ich möchte nicht, dass die Nachbarn sich von uns belästigt fühlen. Tote riechen doch, oder?“ erklärt Claasen der Polizei noch am Telefon, bevor er bewusstlos wird.

Die Bremer Tatort-Ermittler Lürsen und Stedefreund treffen im Krimi „Im toten Winkel“ am Ort des Geschehens ein. Horst Claasen wird gerade in einem Krankenwagen abtransportiert; der alte Mann hat überlebt, ist aber noch nicht vernehmungsfähig. Der Rechtsmediziner Dr. Katzmann, der die Tote bereits untersucht hat, klärt die Kommissare über die ersten Ermittlungsergebnisse auf: Die Rentnerin wurde erstickt, da gibt es keinen Zweifel. Gleich hat Inga Lürsen den Verdacht, dass es sich um einen gemeinschaftlich begangenen Suizid handeln könnte. – Oder war es „ganz einfach Mord“, wie Katzmann lakonisch anmerkt?

Die Kripo erfährt von dem verpassten Termin der Claasens mit dem Medizinischen Dienst und kontaktiert den viel beschäftigten Gutachter Kühne. Der hat gerade einen weiteren Termin bei Akke Jansen, die ihre demenzkranke Mutter Thea in den eigenen vier Wänden pflegt. Rundum die Uhr, nonstop. Die Tochter ist nach vier Jahren Pflege mit ihren Kräften und Nerven am Ende und erhofft sich von Kühne den Zuspruch für eine monatliche Finanzspritze durch die Krankenkasse. Doch der verneint. Jansen ist außer sich.

Ein weiterer Pflegefall führt den Gutachter des MDK zu einer jungen Familienmutter, die nach einem Unfall mit einem schweren Schädel-Hirntrauma ans Bett gefesselt ist, weder sprechen noch selbstständig atmen kann. Der Ehemann Oliver Lessmann glaubt, die von der Kasse gestellten Intensivpfleger seien teilweise nicht ausreichend geschult, um die stark hilfsbedürftige Ehefrau zu betreuen. Kühne versichert dem besorgten Familienvater beim Abschied, Druck bei der Qualitätsicherung des Medizinischen Dienstes zu machen. „Versprochen.“

Währenddessen erfahren die Kriminalhauptkommissare Inga Lürsen und Nils Stedefreund Einzelheiten über die Erkrankung des Opfers: Senta Claasen war an Alzheimer erkrankt, musste Antidepressiva und Antipsychotika in hoher Dosis schlucken. Ihr Mann stemmte die anstrengende häusliche Pflege ganz allein, trotz seines eigenen Alters. Der gemeinsame Sohn der Claasens, Sven, will von alledem nichts gewusst haben. Er zeigt sich überrascht von der akuten Krankheit seiner Mutter und kann die Tat seines Vaters kaum begreifen.

Als Horst Claasen im Krankenhaus zu sich kommt, gibt er Inga Lürsen zu Protokoll, er habe sich die Pflege schlichtweg nicht mehr leisten können. Gleichzeitig wollte er seinen Sohn nicht belasten, der schon mit seinem eigenen Leben kaum zurecht kommt. Claasen hat noch immer das Ziel, wieder mit seiner verstorbenen Frau vereint sein und schafft es schließlich, noch im Krankenbett Selbstmord zu begehen. Zur Überraschung der Kripo bleibt der Rentner jedoch nicht das letzte Todesopfer: Kühne wird aus der Weser gefischt. Doch ertrunken ist der MDK-Angestellte nicht, ein schwerer Schlag auf den Hinterkopf hat laut Dr. Katzmann zum Tod geführt. Der Fall „Im toten Winkel“ bekommt damit ein neues Ausmaß. Lürsen und Stedefreund nehmen sowohl den Medizinischen Dienst, als auch das Bremer Pflegeunternehmen Dobamed näher unter die Lupe …


Es sind gut drei Viertel aller Pflegefälle, die in Deutschland zuhause betreut werden. Das sind etwa 2,8 Millionen Menschen derzeit. Laut einer Studie von Infratest fühlen sich über 40 Prozent der Angehörigen, die pflegen, „schwer belastet“, beinahe ebenso viele sogar „extrem belastet“. Dabei steht eine durchschnittliche Pflegedauer von zehn Jahren im Raum – entsprechend schwierig ist es für Ehepartner, Kinder und Geschwister, der oftmals steigenden Pflegebedürftigkeit eines Kranken über einen langen Zeitraum gerecht zu werden und die eigenen Bedürfnisse hinten anzustellen.

Auch die Darsteller Sabine Postel und Oliver Mommsen wurden von Radio Bremen befragt, wie sie zu dem schwierigen Thema im Tatort „Im toten Winkel“ stehen. Postel erklärte, sie müsse sich zwangsläufig auch privat damit auseinandersetzen, da es in ihrer Familie tatsächlich einen Pflegefall gibt. Der jüngere Mommsen hingegen beschäftigte sich erst durch die Dreharbeiten bewusst mit dem Thema. Sein Fazit: „Alt werden in Deutschland kann ganz schön scheiße sein.“

Das Drehbuch zum Bremer Tatort Nummer 1051 „Im toten Winkel“ stammt von Katrin Bühlig, die 2010 für das Skript des Tatorts „Altlasten“ (Tatort-Folge 750) für den Adolf-Grimme-Preis nominiert wurde. Regie in „Im toten Winkel“ führte Philip Koch (Tatorte „Der Tod ist unser ganzes Leben“, „Hardcore“).

Die Filmarbeiten dauerten von August bis Oktober 2017 und wurde parallel, also „Back-to-back“ mit dem Nachfolgefall „Blut“ (AT) gedreht.

Videos zur Tatort-Produktion

Trailer 1: ARD-Vorschau zum Tatort „Im toten Winkel“



Trailer 2: Special zur Tatort-Folge „Im toten Winkel“



Die Redaktion von Tatort-fans meint …

Sabine (38 J. | Kinoliebhaberin)

„Wir haben uns das Leben einfach nicht mehr leisten können“ ist einer von vielen Sätzen in diesem Tatort, die nachdenklich stimmen. „Im toten Winkel“ klingt ruhige Töne an und zwangsläufig stellt man sich am Ende selbst die Frage: Wie wird das im Alter? Der Regisseur führt gekonnt durch das sehr gute Drehbuch von Katrin Bühlig. Prädikat „sehenswert“.

Gerald (38 J. | IT-Nerd)

Dieser Tatort aus Bremen kommt ganz ohne Action aus. Zum richtigen „Krimi“ wird’s aber erst beim Mord am Gutachter, die Geschichte um das alte Ehepaar gehört für mich eher zur Kategorie Drama. Trotzdem ist der Film alles in allem rund und man kann ihn sich wohl einmal anschauen.

Tatort-Besetzung

Hauptkommissarin Inga Lürsen – Sabine Postel
Hauptkommissar Nils Stedefreund – Oliver Mommsen
Kommissarin vom Dienst Helen Reinders, Tochter von Lürsen – Camilla Renschke
Rechtsmediziner Dr. Katzmann – Matthias Brenner
Gutachter Carsten Kühne – Peter Heinrich Brix
Angela Kühne – Irene Rindje
Horst Claasen – Dieter Schaad
Senta Claasen – Liane Düsterhöft
Sven Claasen, der Sohn – Nils Dörgeloh
Oliver Lessmann – Jan Krauter
Max Lessmann, der Sohn – Leon Gundlov
Akke Jansen – Dörte Lyssewski
Thea Janse, Akkes Mutter – Hiltrud Hauschke
Sabine Lahusen – Margret Völker
Malte Sievert – Jörn Knebel
Svenja Komarowa – Olga Dinnikova
Darja Pavlowa – Jana Lissovskaia
Grashina Kowalski – Maria M. Wardzinska
Sandra Möllers – Carmen Molinar
Dr. Slowinski – Sabine Urban
Kellner – Jakob Benkhofer
u.a.

Tatort-Stab

Drehbuch – Katrin Bühlig
Regie – Philip Koch
Kamera – Jonas Schmager
Schnitt – Friederike Weymar
Szenenbild – Petra Albert
Ton – Urs Krüger
Musik – Michael Kadelbach

Bilder-Galerie zum Krimi aus Bremen

Hinweis zur Voting-Fehlfunktion am 11.03.2018

Lieber Nutzerinnen und Nutzer von Tatort-Fans,

leider kam es aus uns bislang unbekannten technischen Gründen am Sonntagabend (11.03.2018, zum Zeitpunkt der Fernsehpremiere des Tatorts „Im toten Winkel“) zu Problemen bei der Auswahl der Bewertungs-Sterne im Kommentarfeld: Es wurden stets volle fünf Sterne angezeigt. Wir haben alle Nutzer, die in dem angebenen Zeitraum gevotet haben, angeschrieben und über die Möglichkeit einer Nachbewertung informiert. Das angezeigte Gesamtergebnis wurde schließlich von uns aktualisiert und entspricht nun der realen Einschätzung der Nutzer von Tatort-Fans.de.


71 Meinungen zum Tatort Folge 1051: Im toten Winkel

  • LiLiLu • am 11.3.18 um 21:04 Uhr

    Ein guter Tatort. Starkes Thema, glaubhaft dargestellt. Schade, dass Brix so früh sterben muss. Und schade, dass Radio Bremen dem Kameramann kein Stativ zur Verfügung stellt. Die Kamera zittert sich durch den Tatort, dass man schwindelig wird. Trotzdem fünf Sterne!

    Antworten
  • B • am 11.3.18 um 21:13 Uhr

    „Im toten Winkel“ zeigt die Wahrheit auch aus Sicht der Pflegenden.
    Das schlimmste ist die Einsamkeit!
    Wie wahr! !!

    Ob sich allerdings irgendwas ändert, weil der Tatort das Thema so public zeigt , wage ich zu bezweifeln.

    Funktionierst du nicht mehr in dieser Gesellschaft wirst du fallen gelassen.
    Ich weiß wovon ich rede, ich pflege seid seid 10 Jahren meinen Mann. Ich bin 45 , er 44.

    Dieser Tatort zeigt so viel Wahrheit, aber ich hätte lieber zum erholen einen „normalen “ Tatort gesehen

    Wut und Tränen! !

    Antworten
  • Möhre • am 11.3.18 um 21:43 Uhr

    Super dargestellt! Wollte nach den letzten Tatort eigentlich nicht mehr schauen aber seit heute habe ich wieder Hoffnung…
    Weiter so????

    Antworten
  • Heike • am 11.3.18 um 21:45 Uhr

    5* plus.Ein Tatort mit ,,leider,,viel Warheit.Sehr Nachdänklich.Sehr viel Tiefgang.
    Traurig aber leider die Warheit.

    Antworten
  • Thorsten • am 11.3.18 um 21:46 Uhr

    Großartig. Beklemmend, hervorragend gemacht. Da kommt Wut hoch auf die Versager in Berlin…

    Antworten
  • MM223 • am 11.3.18 um 21:48 Uhr

    Bedrückend. Die wahren Täter bleiben aber ungestraft

    Antworten
  • Ulla • am 11.3.18 um 21:49 Uhr

    Endlich mal wieder ein Tatort zum anschauen. Hab die letzten Sonntage nicht mehr geschaut. Ich bin selbst Betroffene und kann nur sagen super dargestellt. Der Wirklichkeit so nah, gerade die Darstellung wenn der Mdk kommt und die Mutter ganz normal für Minuten Auftritt. Da versteht man die Welt nicht mehr.
    Ein toller Film weiter so???

    Antworten
  • chrom • am 11.3.18 um 21:49 Uhr

    eine art wiedergutmachung vom letzten tatort

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  • Moritz • am 11.3.18 um 21:51 Uhr

    Sehr bedrückend. Tatort als realistisches Sozialdrama. Schwere Kost am Sonntagabend.

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  • Irma • am 11.3.18 um 21:55 Uhr

    Großartig mal was anderes , war sehr bewegend bedrückend tragisch starkes Thema macht mich sehr nachdenklich unglaublich gut gespielt

    Antworten
  • C • am 11.3.18 um 21:56 Uhr

    Aktuelles Thema
    Traurig , aber leider realistisch !
    Es zeigt sehr deutlich, wie Angehörigen an ihre Grenzen kommen, wie wenig Beistand sie haben, bzw wie wenig sie sich auf „Profis“ verlassen können, wenn sie selbst nicht vom Fach sind.
    Ebenso zeigt es wieder einmal sehr deutlich, dass vieles eine Sache des Geldes ist.
    Auch Korruption ein nicht unwesentlicher Punkt.

    Und ich muss B zustimmen !!!
    Besonders traurig ist , dass für Menschen, besonders die alten , die nicht mehr wie gewohnt funktionieren, sondern auf Hilfe angewiesen sind, in unserem reichen Deutschland nichts mehr über ist.

    Dennoch sehe ich es auch so, dass sich auch durch diesen hochinteressanten Tatort nichts ändern wird.
    Denn die Menschen, die etwas verändern könnten, haben so viel Geld, dass sie niemals in eine solche Situation kommen werden.

    Antworten
  • Deedplace • am 11.3.18 um 21:57 Uhr

    Ganz, ganz schwere Kost am Sonntag Abend.
    Ohne den geringsten Zweifel eines der wichtigsten Themen unserer Zeit. Das schauspielerische Talent ging in diesem Thema – ohne das dies eine Überraschung wäre – komplett unter. Die gesellschaftliche Realität ist düster, von kriminellen Machenschaften durchzogen und ohne Hoffnung auf Besserung.
    Nun kann man darüber streiten, ob dies ein potentielles Thema für einen Tatort sein kann oder für eine Drehbuch-Ausarbeitung hinhalten darf – wäre dies doch eher das Metier von Sendungen im Reporting- und Talkshow Format.
    Jeder Tatort ist i.d.R. eine in sich abgeschlossene Story, die einen mit dem Glauben an den Prozess und die daraus resultierende gesellschaftliche Gerechtigkeit zurücklässt. Das ist letztendlich auch meine Erwartung.
    Ohne der Thematik ihre Wichtigkeit abzusprechen wünsche ich mir dennoch eher einen Tatort, der sich in bekannten Fahrwassern bewegt.
    Und das auch, wenn ich an meinen verstorbenen, Demenz-erkrankten Vater zurückdenke.

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  • Alex • am 11.3.18 um 21:58 Uhr

    Preisverdächtig guter Tatort !

    Hat mich schwer beeindruckt und bedrückt.

    Fantastische Schauspieler !
    So muss Tatort !

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  • Buri • am 11.3.18 um 21:59 Uhr

    Ich bin froh in diesem Bereich nicht mehr arbeiten zu müssen. Es wird betrogen, da würde einem Außenstehenden hören und sehen vergehen.
    Die Kassen verdienen sooooo viel Geld und streben sich die Angehörigen zu unterstützen. Die, die ihre Lieben zu Hause pflegen möchten sind einfach in den A… gekiniffen

    Antworten
  • Künkel Uwe • am 11.3.18 um 21:59 Uhr

    ich schaue sonst nur Tatort münster.aber der hat mein leben als allein lebender so fastziniert. die reine warheit die neue Regierung soll sich daß zu herzen nehmen,

    Antworten
  • Claudia • am 11.3.18 um 22:00 Uhr

    Beängstigend, aber so ist die Realität. Der Pflegeberuf verlangt nach mehr Anerkennung. Es muss sich was ändern.
    War auch schon in der Situation des Pflegenden.
    Ein großes Lob für diesen Tatort, das dieses Thema aufgegriffen wurde, das trifft den Nerv der Zeit.

    Antworten
  • Luis • am 11.3.18 um 22:00 Uhr

    Zumindest Frau Lürsen braucht sich als Beamte später keine Sorgen um die Erstattung Ihrer Pflegekosten zu machen. Weder gesetzlich Versicherte noch Selbständige sind so gut im Pflegefall abgesichert wie Beamte und deren Ehepartner. Warum gilt das nicht für alle Bürger. Die gesetzliche Pflegeversicherung reicht allein nicht aus und gute Zusatzversicherungen sind zu teuer.

    Antworten
  • Rosi • am 11.3.18 um 22:00 Uhr

    sehr realistisch dargestellt und sehr gut thematisch aufbereitet
    alle relevanten Themen,wie Pflegepersonen-Pflegesituationen-Pflegedienste-MDK-und zuletzt die Hilflosigkeit und das Ausgeliefertsein der kranken Menschen die versorgt werden(müssen) wurden angesprochen
    hätte mir anschließend eine Nachbereitung des Themas z.B.bei Anne Will gewünscht

    Antworten
  • Schurig • am 11.3.18 um 22:01 Uhr

    dieser Tatort entspricht der Wirklichkeit, pflege meinen Mann seit 2005 inzwischen auch Pflegergrad 4. Ich war betroffen und würde mir wünschen daß viele Personen welche Entscheidungen treffen müssen dabei nicht nur die Kosten im Blick hätten. Man sollte für jeden dankbar sein welcher häusliche Pflege übernimmt. Spart doch der Staat eine Unmenge an Geld.

    Antworten
  • Wolfgang • am 11.3.18 um 22:02 Uhr

    Wieder ein Spitzen-Tatort aus Bremen zu einem realistischem Thema. Das zeigt wie Privatisierung von Pflege und auch andere menschliche Vorsorge und Fürsorgebereiche zu Missbrauch einladen und zu Gelddruck-Maschinen benutzt werden. Ich hoffe das viele Menschen diesen Tatort gesehen haben und wach geworden sind, was hier im Staate los ist. Die Politik sieht kein Handlungsbedarf, will stattdessen weiter privatisieren.

    Antworten
  • gremlin • am 11.3.18 um 22:04 Uhr

    Starker Tobak. Klasse Tatort. Klasse Team.

    Antworten
  • Karin • am 11.3.18 um 22:05 Uhr

    Hallo , ich gehöre zum exam. Pflegepersonal. Habe in der ambulanten sowie stationären Pflege gearbeitet. Kann die im Tatort aufgezeigten negativen Zustände in der Pflege zu 100% bestätigen. Diese unhaltbaren Zustände sind doch seit vielen Jahren bekannt und immernoch ist die Bevölkerung entsetzt wenn es öffentlich gemacht wird. Solange die Regierung der Privatisierung in der Pflegelandschaft keinen Riegel vorschiebt werden die Betreiber von Pflegediensten und Pflegeheimen weiter versuchen den obtimalsten Profit aus der Pflege und Betreuung von hilfsbedürftigen Menschen zu erzielen und das bestimmt nicht auf reale und ehrliche Weise.

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  • Deedplace • am 11.3.18 um 22:06 Uhr

    …im Übrigen ist es mir nicht mehr möglich, in der Bewertung weniger als 5 Sterne zu geben. Von mir wären hier lediglich 3 Sterne fällig.

    Antworten
  • rollo • am 11.3.18 um 22:08 Uhr

    Ja, ein Tatort, der alte und junge Leute beeindruckt und der den Generationen zu denken gibt.
    UND GANZ WICHTIG: Ein Tatort, der endlich mal NICHT der Wunschwelt des Merkel-Klüngels entsprungen ist!!! Hier wurde deutsche Wirklichkeit gezeigt!

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  • H. • am 11.3.18 um 22:08 Uhr

    Der Tatort macht tief betroffen und zeigt deutlich die Belastungen und Probleme häuslicher Pflege und der Betroffenen. Hier erfolgt viel zu wenig Unterstützung. Die Politik muss einfachere und wirksamere Rahmenbedingungen schaffen, um häusliche Pflege menschenwürdig für die zu Pflegenden und die Pflegenden zu ermöglichen.

    Antworten
  • henne • am 11.3.18 um 22:09 Uhr

    Schrecklich, jetzt sorgt der zuletzt im Aufwind befindliche TO noch für eine Depression zu Wochenbeginn bei mir, die Russen-Pflegedienst-Mafia war auch dabei (dt. Pflegediensten ist das ja alles fremd…). Habe nur zu Ende geguckt, um hier noch die Sterne wegzubekommen, diese Funktion ist aber z. Z. scheinbar blockiert, Wahnsinn…
    Gucke weiter TO, so HB aber kurz vor dem Eintrag auf dem persönlichen Index!

    Antworten
  • henne • am 11.3.18 um 22:10 Uhr

    So, jetzt sind die Sterne wohl weg, habe die Grafiken einfach blockiert!

    Antworten
  • Henning • am 11.3.18 um 22:13 Uhr

    Dieser Tatort ist so gut, dass er weh tut. Demenz ist, so glaube ich, auch die heftigste Form der Pflegebedürftigkeit – grade in den ersten Stadien der Krankheit. Gleichzeitig hat er nach vielen belastenden Szenen einen versöhnlichen Schluss, in der Lürsens Tochter ihr versichert, sich im Alter selbstverständlich um sie kümmern zu wollen. Einer echten Tochter kann man da nur wünschen, dass sie sich da nicht übernimmt… noch mehr, wenn die Tochter nicht Staatsanwältin, sondern vielleicht „nur“ Bäckereifachverkäuferin ist.

    Ein paar harte Wahrheiten gibt es nämlich leider. Die grundsätzliche ist, dass wir irgendwann irgendwo dran sterben müssen – und die gute medizinische Versorgung ist eben nicht nur die Chance, steinalt zu werden, sondern sie kann auch eine Verlängerung des Siechtums bedeuten. Eine weitere ist die Tatsache, dass die Pflegeversorgung komplett in der Hand gewinnorientierter Unternehmen liegt. Da kann man zumindest unterstellen, dass die geeignete Versorgung nicht immer die einzige Triebfeder der handelnden Personen ist. Und zu guter Letzt: wer hat denn in der „guten alten“ Zeit die Pflege der Alten übernommen? Richtig, das waren diejenigen, die heutzutage von der Politik als „Heimchen am Herd“ beschimpft werden – die klassischen Mütter und Hausfrauen. Und selbst wenn sich heute eine Frau gegen alle gesellschaftlichen Widerstände für dieses Modell entscheiden würde, könnte sie es sich vermutlich gar nicht leisten. Immer häufiger müssen beide arbeiten gehen, um über die Runden zu kommen – sofern man nicht sowieso schon wieder geschieden ist.

    Zurück zum Tatort: das war ein Thema, wo ich mir wirklich überlegt habe, ihn anzuschauen. Ich bin froh, es getan zu haben. Alle Macher und Schauspieler dieser Produktion haben bewiesen, dass sie von dieser Welt sind. Ein Thema, welches wohl nur selten zu einem würdigen Ende für alle führt, wurde hier hervorragend umgesetzt – als Themenkrimi, versteht sich. Dafür von mir natürlich 5 Sterne!

    Antworten
  • Madelaine Wieser • am 11.3.18 um 22:14 Uhr

    Das ist kein Film, dass ist die Realität!
    Hervorragend dargestellt, hervorragend gespielt, erschütternd real in allen Facetten.
    Wir hoffen mal, dass diejenigen die sich in diesem Film wiedererkannt haben , Ihre Bestes als Pflege-Dienstleister , Gutachter, Pflegekraft in höchstem Bewusstsein für die anvertrauten Menschen leisten. Das diejenigen, die für die Bereitstellung der Gelder und deren korrekte Zuordnung ( Einstufung) zuständig sind, dieses in höchstem Maße von Ehrlichkeit, Menschlichkeit und uneigennützig tun. Wir hoffen… denn die Hoffnung STIRBT zu letzt – und NICHT diejenigen die mit diesem Schicksal leben müssen!

    Antworten
  • Violaceae • am 11.3.18 um 22:23 Uhr

    Der Tatort war gut gedreht und das Thema trifft jeden von uns. Früher oder später. Es waren zwar einige Ungenauigkeiten dabei, aber es ist ja auch Unterhaltungsfernsehen und keine Dokumentation.
    Allerdings gab es eine Szene, die der gesamten Zuschauerschaft zu denken geben sollte. Die Szene, wo gesagt wird, dass der Pflegedienst 15000-20000€ je Monat für die 24 stündige Pflege einer Intensivpatientin durch speziell geschultes Pflegepersonal bekommen würde. Hat da mal jemand den Taschenrechner gezückt? Das sind 20-27 € pro Stunde! Inclusive aller Lohnnebenkosten, Ausfallzeiten und Gesamtorganisiation. Hat jemand von euch schon mal einen Handwerker für diesen Stundensatz bekommen? Dafür kann man nur Hilfspersonal einsetzen, aber niemals spezialisiertes Fachpersonal.
    Gute Pflege kostet!
    Gute Pflege sollte es uns wert sein!

    Antworten
  • Peter Severin • am 11.3.18 um 22:25 Uhr

    Gute Sozialstudie Deutschlands … Wachstum von Armut u. a. Stichwort Tafeln etc. , keine innenpolitische Solidarität mehr in Deutschland 0-Politikwechsel… Verteilung der Mittel… Mehr intellektuelles Geschwafel statt tatsächliche Hilfen für die Bedürftigen Familien, Alte, Junge mehr bürokratische Hürden statt Hilfe, leistet Betrug Vorschub. Und auch hier werden schmutzig reich Gewordene wieder reicher und die Armen ärmer… Klug im heutigen Tatort in Szene gesetzt. Wunsch: medial mehr Wahrheit dieser Themen zeigen!

    Antworten
  • Dirk • am 11.3.18 um 22:30 Uhr

    Der Tatort aus Bremen mit der Nummer 1051, heute in Erstsendung im Ersten. Die Hauptkommissarin Lürsen und ihr Kollege, der Hauptkommissar Stedefreund, ermitteln aufgrund von zwei Tötungsdelikten und einen Selbstmord. Ein schnörkelloser und gefühlsbetonter, im Kreise der häuslichen Pflege spielender, Tatort-Fernsehfilm, ohne Pathos und Extravaganzen gedreht und vorgeführt, mit tragisch dargestellten und betroffen wirkenden Personen aber auch mit gefühlskalten und kriminellen, im Bereich schwer und schwerstkranker und pflegebedürftigen Menschen eingesetzten und tätigen Elementären, welche das große Geld mit dem Leid aller Betroffenen illegal und gefühlskalt machen konnten. Kein Action-Thriller, eher ein gesellschaftliches Psycho-Drama, dennoch spannend abgedreht, wurde da im sonnabendlichen Fernsehprogramm gezeigt, ein Tatort-Spielfilm realistisch und hart und sehr aufmerksam würdig. Die gute schauspielerische Besetzungsliste und die aufgezeigten darstellerischen Fähigkeiten aller Akteure machen diesen Tatort-Spielfilm sehens- und wiederholungswert.

    Antworten
  • Petra • am 11.3.18 um 22:38 Uhr

    Ein Suuuper Tatort, ja ich denke als normaler Mensch Ist das Leben im Allgemeinen kaum noch bezahlbar. Auch wenn das keiner wahr haben will . Als Arbeitslose weiß ich wovon ich rede. Aber uns geht’s ja allen sooooo gut. Da habe ich in der Kur ganz andere Dinge gesehen . Menschen weil sie krank waren und nicht pünktlich ihr Geld bekamen am Rande des Existenzminimums lebten. Wir haben uns sehr von sozial sein entfernt. Der Tatort sprach mir aus der Seele weiter so.

    Antworten
  • Charlie • am 11.3.18 um 22:42 Uhr

    Ein klasse Tatort, ein hartes Thema, schwer zu ertragen aber so wahr!

    Antworten
  • General • am 11.3.18 um 22:56 Uhr

    Ja dieser Tatort zeigt unsere deutsche Wirklichkeit im Alltag!

    3/4 aller zu Pflegenden in unserem Lande werden in den 5 Pflegegraden zu Hause von Angehörigen gepflegt!
    Es sind unsere Mütter und Väter, sowie Großmütter und Großväter,
    die nach dem 2. Weltkrieg unsere Städte und den Wohlstand aufgebaut haben!
    Die selbst trotz Flucht und Vertreibung wieder Hand angelegt, und eine neue Heimat geschaffen haben!
    Die sind jetzt pflegebedürftig geworden oder inzwischen verstorben.

    Diese Generation hat nach gesundem Menschenverstand mehr Unterstüzung, mehr Fürsorge und Betreuung verdient!

    Deutlich erkennbar mehr, als diejenige die in diesem Land nur die Hand aufhalten!

    Ich wünsche noch einen schönen
    Sonntagabend!

    Antworten
  • Karl-Heinz Stradmann • am 11.3.18 um 22:57 Uhr

    absolut identisch!!. Genau solche Personen, wie die Tochter der dementiell erkrankten Mutter, habe ich fast täglich in meiner Arbeit erleben „dürfen“. „Bitte helfen sie mir, ich kann nicht mehr“. Daraufhin ( 2002) und der Situation in meiner Gegend, habe ich mich zum Aufbau eines Bereiches für dementiell veränderte Menschen ,in meinem Altenheim entschlossen. Weil diese Menschen einfach von der Pflegeversicherung „vergessen“ wurden. Die Praxis gab mir Recht und die jetzige Pflegereform versucht etwas zu lindern. Nur bei den jetzt angedachten Beträgen, wird es mehr solche Aussagen und Ereignisse ,wie im Tatort gesagt bzw. gezeigt,“ kann ich mir nicht leisten“, „will meinen Kindern nicht zur Last fallen „geben. Der Film sollte den Entscheidern vor ihren Entscheidungen gezeigt werden.

    Antworten
  • Dolly • am 11.3.18 um 22:59 Uhr

    Respekt!
    Ein großer Tatort, und ich als Bremerin bin stolz auf Radio Bremen, von dessen Team dieses brennende gesellschaftliche Thema so beeindruckend behandelt wurde.
    Auf blöde Sprüche und witzige Gags hat man verzichtet. Das wäre auch nicht angebracht gewesen.
    Aber man hat in anderen Produktionen schon so manche Geschmacklosigkeit erlebt, so daß es mir wichtig ist, es zu erwähnen.
    Ich gebe aus voller Überzeugung die 5 Sterne.

    Antworten
  • Gilla • am 11.3.18 um 23:00 Uhr

    Leider hat man die Funktion der Sternvergabe blockiert so das man nur noch 5 Sterne geben kann!
    Ich würde diesem Tatort maximal 3 Sterne geben. Und zwar für die Schauspieler. Und auf keinen Fall für das Drehbuch.! Also auch wenn mich jetzt sicher viele in diesem Forum nicht verstehen, aber ich persönlich würde mir wieder mehr Tatorte wünschen die ohne sozialkritische Themen auskommen. Zu diesen speziellen Themen gibt es auf vielen öffentlich rechtlichen Sendern Reportagen, Berichte und viele Möglichkeiten sich zu informieren.!
    Für mich war also dieser Tatort keine 5 Sterne Wert sondern maximal 3 Sterne.
    Die Sterne haben nur die Schauspieler verdient weil die sich redlich bemüht haben das Publikum nicht einschlafen zu lassen. Aber mit solchen Drehbüchern bestraft werden. Dann als nächste Leidtragende einige Fernsehzuschauer die sich auf ihren spannenden Sonntagstatort gefreut haben. Und dann so enttäuscht werden. Wenn Montag morgen der Wecker klingelt will ich Sonntags abends wenigstens gut unterhalten werden und nicht wieder alles Sozialkritisches in komprimierter Fassung noch mal vorgesetzt zu bekommen.

    Antworten
  • SkiManSki • am 11.3.18 um 23:10 Uhr

    Ich bin sehr erstaunt, dass dieser Tatort so gönnerhaft bewertet wird. Das Thema ist natürlich berührend und man kann nichts dagegen haben, dass ein sozialpolitisches Thema beleuchtet wird. Allerdings sollte dabei schon nicht vergessen werden, dass dem Publikum ein spannender Krimi präsentiert werden sollte. Dies ist meiner Meinung nach gänzlich vergessen gegangen, ich habe mich schon lange nicht mehr so sehr gelangweilt. Insofern: das Forum „Tatort“ wurde meiner Meinung nach dafür benutzt, ein relevantes soziales Problem prominent darzustellen.
    Leider scheint es technisch nicht möglich zu sein, weniger als fünf Sterne zu geben. Verdient hat dieser Tatort aber höchstens zwei.

    Antworten
  • Hallöle • am 11.3.18 um 23:15 Uhr

    Sehr gutes Thema,treffend aufbereitet. Von der Realität krass eingeholt. That‘ live in Germany…

    Antworten
  • Garbak • am 12.3.18 um 0:00 Uhr

    Grüße liebe Gemeinschaft

    Ne, das war diesmal nichts. Ich versuche stets positive Aspekte für mich rauszusehen, aber hier – das zog sich wie Hechtsuppe. Ab der 45 Minute endlich ein Mord, der als richtiges Verbrechen durchgeht…
    Kaum Unterhaltung, keine Spannung.
    Das Alter ist wohl eine betrübliche Sache, nach wie vor, geb ich zu. Jeder hat Angst davor. Aber für sowas war ich diesen Sonntag Abend nicht in Stimmung.
    Hier geb ich 1 Stern.

    Antworten
  • Kathi • am 12.3.18 um 0:02 Uhr

    Man kann tatsächlich nur 5 Sterne abgeben, daher macht eine Kritik zum jetzigen Zeitpunkt keinen Sinn.

    Antworten
  • Karin • am 12.3.18 um 0:50 Uhr

    Beeindruckend, stark gespielt, gutes Drehbuch. Absoluter Realitätsbezug.
    Verdiente fünf Punkte.

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  • Walter Ulbricht • am 12.3.18 um 1:50 Uhr

    Diesmal werden standardmäßig 5 Sterne eingetragen. Bravo!
    Weiter so.
    Das ist die beste Erfindung. Das ist endlich mal wirklich erfrischend anders.

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  • BG • am 12.3.18 um 2:31 Uhr

    Bei diesem Tatort kann man auch nichts anderes als fünf Sterne geben. Er war wirklich klasse…

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  • Frank • am 12.3.18 um 8:22 Uhr

    Philip Koch packt ein sehr schwieriges Thema unserer Gesellschaft und für die Politik an. Es gelingt ihm hervorragend. Das auch deshalb, weil das Thema ohne die Bevormundung angegangen wird, die der Tatort seinen Zuschauern häufig zumutet. Das Thema wird von einigen Facetten dargestellt und beschrieben. Zurück bleibt aber gerade deswegen auch ein sehr mulmiges Gefühl im Bauch. Jeder von uns ist ja betroffen, irgendwann zumindest… Und es wird – wie im realen Leben – keine Lösung gefunden. Verdiente 5 Sterne.

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  • Nicki • am 12.3.18 um 9:21 Uhr

    Einfach klasse. Die traurige Wahrheit in Deutschland. Genauso geht es im wahren Leben zu. Wer jemals in seinem Leben Familienangehörige gepflegt hat, kann ein Lied davon singen wie viel Ärger man mit ignoranten Krankenkassen-Mitarbeitern und überlasteten genervten und zum Teil wirklich schlecht ausgebildeten Pflegedienstpersonal hat. Da ist Wut und Verzweiflung vorprogrammiert.
    Wer dann nebenbei auch noch selbst Familie und einen Vollzeitjob hat kommt sehr schnell an seine Grenzen. Eine Pflegebedürftigkeit ist für beide Seiten nicht schön.
    Somit Daumen ganz hoch für diesen super Tatort. Soviel Wahrheit in einen Film gepackt- ganz großes Kino !!!

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  • Der Fremde • am 12.3.18 um 9:24 Uhr

    @ Henning: Ich teile im Wesentlichen Ihre Ansichten zum gegenständlichen TO.

    Dieser TO war mehr Sozialdrama als Krimi. Die überzeugenden schauspielerischen Leistungen kamen hier nicht aus dem Kommissariats-Team, sondern von den pflegenden bzw. zu pflegenden Personen. Insbesondere Dörte Lyssewki als Anke (lt. og. Besetzungsliste: „Akke“) sowie der alte Mann, der seine Frau umbrachte und sich dann „suizidierte“, überzeugten mich, während dessen Sohn nicht allzu glaubwürdig spielte.
    M.E. zeigt schon allein der Ausdruck „Sich-Suizidieren“ die Hilflosigkeit der Fr. Lürsen (bzw. der Gesellschaft im allgemeinen) im Umgang mit diesem heiklen Thema, wenn ihr kein passenderer Begriff dazu einfällt. Aber welcher Begriff ist dafür schon passend? M.E. sollte ein solcher Begriff jedenfalls weniger sachlich sein, als eher das Gefühlschaos widerspiegeln, wenn die betreffende Person bereit ist, „alles“ bedingungslos aufzugeben.

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  • Katharina Hentschel • am 12.3.18 um 10:37 Uhr

    Ich hatte mir mehr von diesem Tatort versprochen….z. B. auch, dass er anschließend bei Anne Will diskutiert wird zu diesem ach so heiklen Thema. Aber welcher Politiker stellt sich schon gerne diesen Fragen? Die haben alle nur gut Lachen und haben schöne Reden für ihre Entscheidungen am grünen Tisch. Leider wurden in diesem Tatort die Situationen der Pflegekräfte nicht wirklich angesprochen….nur die schwarzen Schafe, die es in allen Bereichen gibt. Die Situation der Tochter kenne ich schon vor mehr als 40 Jahren….Eine damalige Kollegin hatte eine Nachbarin, die ihre schwerst erkrankte Mutter über Jahre pfegte und auch ihr ist die Handausgerutscht mit den Worten: „Mutter willst du nicht endlich sterben“…! Und das wird noch schlimmer werden in Deutschland….! Meine Schwiegermutter war 4 Jahre im Pflegeheim….ich kenne beide Seiten. Ich hoffe für mich, dass mir dieser Schritt erspart bleibt, bzw. dass ich rechtzeitig Vorsorge treffen kann.

    Antworten
  • Sabine • am 12.3.18 um 10:45 Uhr

    @Der Fremde:

    Hallo, die Figur, die Dörte Lyssewski hier verkörpert, trägt den Namen Akke, nicht Anke. Genannt wird der Vorname von Frau Jansen (Tochter) in Minute 49:50.

    Beste Grüße aus der Redaktion!

    Antworten
  • CarstenH • am 12.3.18 um 11:16 Uhr

    Vorweg, von mir gibt es 4 Sterne. Sehr bewegender Tatort. Bremen hat wieder ein großes gesellschaftliches Thema gewählt und wie in den allermeisten Fällen dies sehr sehr gut rübergebracht. Der TO war zweigeteilt, zunächst war es vielmehr Drama als Kriminalfall, in der zweiten Hälfte sehr klassischer Tatort. Das Drama war sehr bewegend und fast nicht zu ertragen. Kein Thema geht so viele Menschen an, bewegt so viele von uns und wird gleichzeitig so sehr verdrängt wie die Pflege von Angehörigen. Vor allem die Nebenrollen haben schauspielerisch sehr überzeugt.
    Der Kriminalfall war mir hingegen zu klassisch gestrickt, drei Tatverdächtige, die große unbekannte Mafia im Hintergrund, als Alibis mussten mal wieder ein Blitzerfoto und eine unglaubwürdig angebotene Prostitution herhalten. Deshalb leichte Abzüge in der B-Note. Ansonsten: Well done Bremen!

    Antworten
  • H. Petra • am 12.3.18 um 11:54 Uhr

    Hallo,
    es gab in jüngster Zeit tatsächlich den einen oder anderen Tatort, den ich als treuer Fan weggeschaltet habe, aber der Tatort gestern war beeindruckend. Nicht nur in der Pflege werden große Profite gemacht, sondern allgemein wird an der Krankheit der Menschen gut verdient. Da ist doch was faul in der Gesellschaft! Hut ab vor den Angehörigen, die sich um ihre Alten kümmern. Nicht jeder kann oder will das. Haben aber die Alten und Pflegbedürftigen nicht eine gute Betreuung und Pflege verdient? Ist es aber nicht erschütternd, dass sich häufig die Betroffenen keine professionelle Betreuung (mehr) leisten können? Ich hoffe, dass die zuständigen Politiker sich demnächst ernsthafter um das Thema Pflege kümmern. So kann es jedenfalls nicht weitergehen.

    Antworten
  • Walter Ulbricht • am 12.3.18 um 13:09 Uhr

    Hurra! Die Sternevergabe klappt jetzt wieder.
    Und nach diesem TO mit der Altenpflege wünsche ich mir als Nächstes noch einen mit der Säuglingspflege.

    Antworten
  • Nightwolf • am 12.3.18 um 14:17 Uhr

    Der gestrige Tatort war (fast) mehr als gespielte Realität.
    Unser Dasein bestimmt die „Tatorte des Lebens“ und nicht eine fiktive „Räubergeschichte“.
    Das war gestern absolute Klasse, machmal hatte man das Gefühl eine Dokumentation mit Live-Stream zu sehen. Die DarstellerInnen großartig, das Thema brisant, hochaktuell und voll getroffen.
    Wie man aus manchen Kritiken heraus lesen kann, haben viele Menschen Angst vor der Realität, besser wäre es sich einfach den Tatsachen zu stellen. Und z.B. diesen „Tatort“ als ein Startzeichen für eine breit aufgestellte und umfassende Diskussion über den Bereich Pflege und alt werden zu verstehen.

    Antworten
  • Sabine • am 12.3.18 um 14:40 Uhr

    Liebe Nutzerinnen und Nutzer,

    wir entschuldigen uns in aller Form für die gestrige Fehlfunktion bei der Stern-Vergabe im Kommentarfeld. Wir arbeiten derzeit an der Ursachenforschung, um ein erneutes Auftreten unbedingt zu verhindern.

    Mit besten Grüßen aus der Redaktion,
    Sabine

    Antworten
  • Eberhard Dietel • am 12.3.18 um 16:52 Uhr

    Gratulation zu diesem Tatort! Meine persönliche Geschichte zu dem Thema gibt es unter shrib.com/?v=md#L-zVJzbR29A9tPjoeZIM

    Antworten
  • Hanz W. • am 12.3.18 um 18:38 Uhr

    Harte Kost zum Tatort-Termin am Sonntag, aber das gehört auch dazu und bildet die wunderbare Spannweite des Formats perfekt ab (wenn ich durchaus auch diejenigen verstehe, die eben zu diesem Termin nichts gegen einen „normalen“ Krimi einzuwenden hätten).
    Einsamkeit, Überforderung, Ausweglosigkeit, kriminelle Machenschaften, Bürokratismus… das wurde sehr präzise und auch berührend gespielt, auf den erhobenen Zeigefinger wurde ebenso verzichtet wie auf den gar zu kalkulierten Druck auf die Tränendrüse. Schauspielerisch fast ausnahmlos exzellent, einzig dann die Auflösung des Falles geriet mir dann ein wenig banal und beinahe beliebig, unglaubwürdig fast, wie überhaupt der Sohn wohl die schwächste, am wenigsten differenzierte Figur war.
    Ceterum censeo: „Bremen“ ist immer umso stärker, je zurückgenommener die Lürsen ist. Vier Sterne glatt von mir.

    Antworten
  • Hannelore Ellersiek • am 12.3.18 um 19:16 Uhr

    Einer der besten Tatorte seit langem- weil so lebensnah und ohne Effekthascherei. Danke dafür.
    Mögen uns die (immer wieder guten) Bremer Tatorte noch lange erhalten bleiben!

    Antworten
  • alter Fan • am 12.3.18 um 21:20 Uhr

    die Sternevergabe korrigiere ich bei diesem TO absichtlich nicht – ich frag´mich da beispielsweise : was sollen diese ganzen teilweise völlig entgleisten TO Experimente , wenn das reale Leben in Deutschland die besten Drehbücher schreibt . Ich denk mal diese Botschaft ( neudeutsch „message“ ) ist ganz schön rübergekommen . Dazu noch ohne aufdringlichen digitalen Cyberschnickschnack . So sieht halt das reale Leben im letzten Abschnitt aus .
    Und wie war das nochmal : TO Bremen hört demnächst auf ????

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  • Mr. Marple • am 12.3.18 um 23:38 Uhr

    Vielleicht teilweise etwas langatmig, aber durchaus realistisch. Nach 28 Jahren Pflegearbeit, davon 23 als Examinierter, sowohl in Kliniken als auch in der häuslichen Pflege, bemerke ich hier keinerlei überzeichnete Klischees.

    Allerdings als Krimithematik, wie gesagt, eventuell etwas zu behäbig. Daher nur 4 Sternchen.

    Antworten
  • Mr. Marple • am 12.3.18 um 23:55 Uhr

    Interessant, dass hier private Anbieter nicht (nur) auf Kosten der Pflegenden, sondern zu Lasten der Patienten Gewinnmaximierung betreiben – noch dazu gemeinsam mit den beteiligte Angehörigen (sic!).

    Daher dann doch volle fünf!!!!!!!!

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  • SchwedenBert • am 13.3.18 um 3:00 Uhr

    So was von zutreffendem Thema, das ich mehr wie Begeister von diesem Tatort bin.
    Selber bin ich 62, Schwerbeschädigt und Grundsicherungsempfänger.
    MDK ….. da kann ich nur noch drüber lachen ( ob wohl einem nur das Heulen übrig bleibt ).
    Ein falsches Wort, ein Handgriff von einem selber und noch viele Hundert andere Sachen und die vom MDK legen dir das zu deinen Ungunsten aus.
    Bei meinem letzten Besuch von den Leuten hatte ich mir etwas erhofft ……. aber keine Änderungen erreicht. Wenn man dann deren Bericht liest, ist meine Wohnung schon zum Anfang in der falschen Etage, Psychische Beschwerden wurden nicht erkannt und und und …….
    Darf nun Morgen bei der Krankenkasse zum dritten mal ( zum dritten mal innerhalb von 6 Monaten ) einen Einspruch einlegen …… Danke !
    In dieser Folge konnte ich mich in den Gedankengängen der Beteiligten, recht gut rein denken und auch die Folgen da raus erkennen, die so in meinem Umfeld auch genau so geschehen sind.

    Habe mal 7 Jahre in Schweden gewohnt und erlebt, das es auch anders gehen kann.
    Deutschland ist meiner Meinung nach so was von Lobby Arbeit kaputt regiert, das dieser Film eigentlich jeder Politiker sehen müsste und da zu einen eigenen Bericht schreiben sollte um zu erkennen, das diese Leute dieses Thema auch verstanden haben …… oder halt nicht.

    Würde für diesen Tatort gerne 100 Punkte vergeben ……… ist aber leider nicht möglich ;-(

    Wünsche mir dieser Tatorte, die sich mit dem Realen Leben in unserem Land auseinander setzten würden.

    Nur eine Meinung von

    Bert

    Antworten
  • Susanna Killer • am 13.3.18 um 10:46 Uhr

    dieses Thema hätte schon lange mal aufgegriffen werden sollen ,denn das ist die Angst vieler sehr vieler älteren Menschen in Deutschland, vor allem die Alters-Armut und die Pflege sind ein Thema das noch viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommt, und wenn die Paare solange miteinander lebten, sich gegenseitig das Versprechen gaben einander zu helfen beim Ableben ,Erlösen,
    wiso noch quälen mit Paragrafen des Rechts? lasst Den gehen Der will.
    Dieses Gesetz sollte schon lange überholt werden in anderen Ländern funktioniert es .

    Antworten
  • MoMi • am 13.3.18 um 16:15 Uhr

    Hart und wahr – nicht nur in Deutschland. Echt guter Tatort, der alle Aspekte des Altwerdens beleuchtet. Braucht keine weiteren Kommentare, es wurde bereits alles gesagt. Spitze!

    Antworten
  • Walter Ulbricht • am 13.3.18 um 16:51 Uhr

    …und nach dem TO mit der Alterspflege und der Säuglingspflege sollte man darüber nachdenken, ob nicht noch einer mit dem Thema Gartenpflege aufgelegt wird {für den Gartenfreund}.
    Und dann noch einer mit dem Thema Textil- und Wäschepflege.
    Aber der erhält von mir höchstens einen Stern.
    Das weiß ich jetzt schon.

    Antworten
  • Der Fremde • am 13.3.18 um 18:59 Uhr

    @ Walter Ulbricht: Zum Thema „Gartenpflege“ gab´s doch schon einen TO mit der Fr. Furtwängler, der hieß – glaub´ ich – „Erntedank e.V.“ und machte sich über die Kleingarten-Besitzer lustig. Die Komm. Lindholm verkleidete sich bei einem Kleingartenbesitzer-Fest als Gemüse, etc. War eher eine TO-Farce als ein ernstzunehmender Krimi.

    Antworten
  • karl-heiinz eisfeld • am 15.8.18 um 19:42 Uhr

    Das ist die Realität,
    Habe auch 45 Jahre gearbeitet und zum Schluß einen Herzinfarkt und 5! Schlaganfälle bekommen. Als Pflegefall und mit Familie bekommt man keine Unterstützung- Bekomme gerade soviel, daß ich mit Müh und Not meine Familie ernähren kann oder mir meine notwendigen Medikamente leisten kann. Da ich um zu überleben meine private Rentenversicherung auszahlen ließ (Man bekommt dann leider nur ca. 2/3 des Geldes wieder, muß ich, obwohl meine Lebenserwartung niedrig eingeschätz wurden, weitere 10 Jahre Krankenkasse zusätzlich zahlen. Das stand alles aber nicht vorher in den Verträgen. Wurde von Hr. Schröder eingeführt und von Fr. Merkel gerne übernommen. Leben gibt es nicht mehr. Ich hoffe auf baldige Einführung einer Abwrack-Prämie für Rentner und Schwerbehinderte, damit der Rest der Familie vielleicht überleben kann und noch ein bißchen Freude am Leben hat.

    Antworten
  • Christian Huber • am 11.10.19 um 23:37 Uhr

    dies ist der erste Tatort der wirklich das heutige Problem darstellt! Ich habe auch jahrelang meine Eltern begleitet in der Pflegesituation! Und ich muss sagen ich bin manchmal auch genauso an diese Grenzen gekommen! Hut ab Chapeau für diesen Tatort er zeigt wirklich die Realität!

    Antworten
  • Isolde55 • am 12.10.19 um 18:24 Uhr

    Ein sehr ergreifender Tatort
    Aus eigener Erfahrung weiss ich wie alleine man mit der Pflege von einem Demenzkranken gelassen wird
    Man ist fertig, komplett fertig, hat keine Ruhe mehr und hofft jeden Tag, dass es endlich aufhört bzw besser wird
    Demenzkranke sind bei der Begutachtung oft völlig klar und niemand glaubt einem
    Für mich waren die Jahre der Pflege eine unglaubliche Belastung, sollte ich an Demenz erkranken hoffe ich das meine Kinder so vernünftig sind und mich in ein Pflegeheim geben. Am Ende der Pflege, wenn man einfach nicht mehr kann dann kann es passieren das pure Verzweiflung und Hass aufkommt und wenn dann wie bei meiner Mutter nach mehreren Schlafanfällen der Tod eintritt kommt die Entlastung und man sagt endlich ist es vorbei und dann kommt der Punkt wo es einem das Herz bricht

    Ich wünsche so sehr das diese Krankheit bekämpft werden kann und das man Hilfe von seriösen Pflegediensten bekommt
    Leider war der Pflegedienst den wir beauftragt hatten fast genauso schlimm wie der im Tatort gezeigte
    ..

    Antworten
  • WW • am 14.10.19 um 9:43 Uhr

    Fantastisch!
    Authentische Figuren, authentische Situationen und authentische Probleme führen zu einem erschreckenden Abbild der Wirklichkeit.
    Wenn die Überforderung durch Pflege in den Abgrund führt…

    Antworten
  • Klein Cornelia • am 7.4.20 um 23:39 Uhr

    Endlich mal ein Tatort mit Niveau, sehr interessantes Thema und von den Schauspielern bewegend dargestellt. Nach vielen schlechten Tatortfolgen ein Lichtblick,wenn nicht gar ein Feuerwerk am Horizont.Vielen Dank

    Antworten
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