Kurz und knapp – darum geht’s
Ein kleines Mädchen stirbt nach der Behandlung mit sanfter Medizin durch ihren Vater, einen überzeugten Alternativmediziner. Als er trotz Anklage wegen Vernachlässigung der Fürsorgepflicht freigesprochen wird, überfährt ihn kurz darauf ein SUV vor dem Gerichtsgebäude. Chefinspektor Moritz Eisner und Majorin Bibi Fellner vermuten hinter dem Mord die rachsüchtige Mutter des Kindes, eine ehemalige kolumbianische Guerillakämpferin. Als die Ermittler in einen erbitterten Glaubenskrieg zwischen Schulmedizin und alternativen Heilmethoden geraten, beginnt ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel, das Eisner beinahe das Leben kostet…
Inhalt der Tatort-Folge „Krank“
Schwer atmend liegt Moritz Eisner gefesselt auf dem kalten Betonboden einer verlassenen Lagerhalle. Das Bewusstsein droht ihm immer wieder zu entgleiten, der Schwindel umfängt ihn wie ein dunkler Nebel. Über ihm schwebt in schwindelerregender Höhe die Hallendecke, sein Blick ist getrübt. Als sich eine schwarz gekleidete Gestalt mit entsicherter Waffe über ihn beugt, erkennt er sein Gegenüber: „Gleich vorbei, Herr Oberstleutnant.“ In der Zwischenzeit rast Bibi Fellner mit Vollgas durch die Straßen Wiens, ungeduldig auf das Lenkrad trommelnd, mit der verzweifelten Ahnung, dass ihr Partner in Lebensgefahr schwebt.
Der Fall beginnt mit einem brutalen Mord: Peter Simon, ein Humanenergetiker und Naturheiltherapeut, wird nach seinem Freispruch vor dem Gerichtsgebäude von einem schwarzen SUV überfahren – zweimal, um sicherzugehen. Der Alternativmediziner war angeklagt, weil er seine fünfjährige Tochter Rosa nicht mit Antibiotika behandeln ließ, sondern auf naturheilkundliche Methoden setzte. Das Kind verstarb an einer bakteriellen Infektion, die mit Schulmedizin leicht heilbar gewesen wäre. „Ein sinnloser Tod“, murmelt Bibi, während sie die Tatortfotos betrachtet, die in ihrer kühlen Sachlichkeit die Grausamkeit des Geschehens noch verstärken.
Hauptverdächtige ist die Mutter des Kindes, Maria Ana Moreno, die wie ein Schatten durch Wien huscht. Die Wiener Winternebel scheinen sie zu verschlucken, wenn sie durch Hinterhöfe schleicht. Eine Kämpferin der kolumbianischen Guerilla-Bewegung, die nach dem Tod ihrer Tochter einen schonungslosen Rachefeldzug führt. „Sie hat nichts mehr zu verlieren“, erklärt der Verfassungsschützer Schubert, während er den Ermittlern die dünne Aktenlage präsentiert. Als kurz darauf der Hund einer Richterin erschossen wird und ein Bekennerschreiben auftaucht, verdichten sich die Hinweise auf Moreno.
Die Spuren führen zum Unternehmen „Medicina Lenia“, einem Pharmakonzern für alternative Heilmethoden, dessen Mitbegründer Peter Simon war. Wie ein glänzender Tempel der Moderne erhebt sich das Firmengebäude im trüben Winterlicht, durchflutet von kühler Helligkeit und bestückt mit milchig-weißem Mobiliar – ein krasser Gegensatz zu den versifften Containern, in denen Moreno untergetaucht ist. Als Eisner und Fellner dort eintreffen, erwartet sie eine weitere Überraschung: Jan Fabian, der Leiter des Unternehmens, ist tot, getroffen von einem massiven Schlaganfall. „Die sanfte Medizin ist ein hartes Geschäft“, kommentiert Bibi trocken, als sie die luxuriösen Büroräume der Firma durchqueren.
Der Konkurrenzkampf zwischen Christoph Thiel, dem ehemaligen Mitarbeiter Fabians, und dem Bio-Salvus-Konzern unter Werner Gessler offenbart ein Netz aus Intrigen, Profitsucht und moralischer Grenzüberschreitung. Währenddessen plagen Eisner, der trotz Hexenschuss und quälender Rückenschmerzen unermüdlich ermittelt, immer stärkere Zweifel an der offiziellen Version der Ereignisse. „Bis zum Frühstück haben die mindestens drei ethische Grenzen überschritten“, ächzt er, als er sich unter Schmerzen in den Dienstwagen quält.
Der Wiener Herbst hüllt die Stadt in nasskalten Regen, der die Klärung des Falls zusätzlich erschwert. Als Eisner seinem langjährigen Widersacher Heinz Roggisch auf die Spur kommt, ahnt er nicht, dass er selbst längst Teil eines perfiden Plans geworden ist, der ihn in jene leerstehende Industriehalle führen wird, in der seine Bewusstseinsfragmente zu Beginn des Falls schweben…
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Krank“ ist der 24. gemeinsame Fall des österreichischen Ermittlerduos Moritz Eisner und Bibi Fellner und der insgesamt 48. Fall für Harald Krassnitzers Figur Eisner. Die ORF-Produktion wurde im Zeitraum vom 21. August bis zum 18. September 2019 in Wien und Umgebung gedreht. Als Kulissen dienten neben der österreichischen Hauptstadt auch die markante Votivkirche im neugotischen Stil.
Unter der Regie von Rupert Henning, der auch das Drehbuch verfasste, entstand ein Krimi, der sich intensiv mit dem Spannungsfeld zwischen Schulmedizin und alternativen Heilmethoden auseinandersetzt. Henning war bereits für mehrere Tatort-Folgen wie „Grenzfall“ (2015), „Schock“ (2017) und „Virus“ (2017) verantwortlich und gilt als Spezialist für gesellschaftlich relevante Themen mit politischer Tiefe.
Produziert wurde der Film von der Lotus Film unter Peter Wirthensohn und Tommy Pridnig im Auftrag des Österreichischen Rundfunks. Die Kamera führte Josef Mittendorfer, für das Szenenbild zeichnete Maria Gruber verantwortlich, während Alexandra Trummer die Kostüme und Monika Fischer-Vorauer das Maskenbild gestaltete.
Bei der Erstausstrahlung am 25. Oktober 2020 im ORF und in der ARD erreichte der Film beeindruckende Quoten: In Deutschland schalteten 8,19 Millionen Zuschauer ein, was einem Marktanteil von 23,3 Prozent entsprach. In Österreich verfolgten 932.000 Personen den Fall, der Marktanteil betrug hier sogar 29 Prozent.
Nach der Ausstrahlung entbrannte eine Diskussion über alternative Heilmethoden und die Verantwortung von Eltern bei medizinischen Entscheidungen für ihre Kinder. Besonders die realistische Darstellung eines „Glaubenskriegs“ zwischen verschiedenen medizinischen Ansätzen und der Einblick in die geschäftlichen Interessen hinter Gesundheitsangeboten wurden von Kritikern gelobt.
Hallo,
ich habe eine Bitte: ich fand die Leuchten, die in dem Gebäude hingen (Hauptsitz der Firma) so großartig, also diese „geschlossenen Plastik Kronleuchter“, kann mir jemand behilflich sein, dieses rauszufinden, von welcher Firma diese Lampen sind? 1000 Dank
Mit Abstand der schlechteste Ton, den ich je beim Tatort gehört hab. Wenn die Sprache versehentlich doch mal verständlich ist, wird auch noch laute Musik drüber geklatscht. Das ist doch Absicht, oder?
Der Tatort Krank war mal wieder ein schlechtes Beispiel wie man ein interessantes Thema verunstaltet.
Die Ösis können es einfach nicht .
Grottenschlechter Film den ich um 21:15 abschalten musste.
Wichtige Themen – Streit zwischen schulmedizin und alternativen Verfahren. Die Darstellung war aber ziemlich langweilig und platt.
Dass es hier in dieser Saison kaum noch Kommentare gibt, ist natürlich auch mir aufgefallen. Doch ist es möglih, dass 17 Minuten nach dem Ende der heutigen Folge, noch keiner kommentiert hat? Oder ist es ein technischer Fehler?
Also für mich war es ein Durschschnittstatort. Ehrlich gesagt, so was könnte ich gerne Sonntag für Sonntag sehen. Warum man die letzte Szene auch am Anfang eingeblendet hat? Hat der Regissuer gedacht, sonst schalten die Zuschauern um? Doch eine Spannun gab es auch so nicht, es war sooooo klar, dass nicht Elsner ermordet wird. So ich hätte normalerweise 3 Sterne gegeben, ich ziehe aber wiegen dieser Szene einen ab.
Hat mir sehr gut gefallen. Packend, spannend, Situationskomik gut dosiert.
Das Ende hat mir zwar nicht gefallen, weil der Zusammenhang zum Fall arg konstruiert war, aber weil mir das Gesamtwerk so gut gefallen hat, reicht das nicht für einen „Sternabzug“.
Für einen Wiener Tatort eher enttäuschend. Endloses Dozieren, ein undurchsichtiger Plot um eine Firmenübernahme (den ich nie so richtig verstanden habe, aber das wird wohl an mir liegen), eine kolumbianische Terroristin auf privatem Rachefeldzug, und dass Moritz den ganzen Film hindurch mit schmerzverzerrtem Gesicht herumläuft, ist auch nicht unbedingt abendfüllend. Das vordergründige Thema – das Geschäftsgebaren in der „alternativen“ Medizin – alles andere als originell und darüber hinaus eigentlich nicht viel mehr als ein Vorwand. Bleiben der typische Schmäh, besonders rund um den Gerichtsmediziner, aber der konnte es diesmal auch nicht herausreißen. Nachdem auch schon der letzte maximal durchschnittlich war, muss man annehmen: Die Wiener haben eine Formkrise. 2,5 Sterne aus alter Sympathie, aber für drei reicht’s diesmal bei mir definitv nicht.
Sorry Bibi und Moritz, das war diesmal nix. Bin eingeschlafen, auch wenn ich Euch sonst toll finde.
So lala, ein bisschen verworren und akustisch mühselig. Mußte dauernd die Lautstärke rauf- und runterstellen. Bibi war toll wie immer und beim Moritz konnte ich buchstäblich mitfühlen.
Ganz klares #NEIN
drei Sterne – weil ich das Ermittlerteam mag – ansonsten nicht gerade eine Tatortglanzleistung -wieder mal eine interessante Story mit reichlich Gegenwartsbezug – aber die Umsetzung ? – man hätte es durchaus auch spannender machen können .
Das war wohl nichts. Und das in Wien, die an und für sich für gute Tatort Krimis stehen.
Der Themen wohl etwas zuviel, das Drehbuch hat getaugt. Aber was der Regisseur daraus macht, grottenschlecht. Schnipsel, die sich irgendwie zusammenfinden sollen, zuviele Stilmittel, musikalische Schmusemusik bei der Freiheitskämpferin, angerissene Kritik an der Homöopathie und Pharmaindustrie, dazwischen Rückenschmerz, alte Bekannte von Moritz, die am Ende auftauchen, technischer Schnickschnack mit Implantaten, ein Vater, der seine Tochter auf dem Gewissen hat, Schwiegereltern, die wie Deppen agieren, ein Pathologe, der den Börne gibt,……usw. Das Highlight dann Anfang und Ende, dass fast Comedy sein könnte, aber den Film vollkommen abflasht. Aus Respekt zwei Punkte.
„Die Zielperson ist neutralisiert“. Diese Aussage blieb bei mir am besten im Gedächtnis.
Die ganzen Themen, welche flankiert bzw. angeschnitten wurden, hätten gar für einen zweiteiligen Tatort genügend Stoff geboten. So aber wirkte das Ganze auf 90 Minuten etwas zu stark eingeengt.
Enttäuschender Tatort.
Schon nach der Szene, in der der Kommissar (ohne Gehörschutz!!!!) die MRT Untersuchung wegen Klaustrophobie abbricht, war klar, hier hapert es an Logik und Realitätssinn. Tatfahrzeuge entsorgt man in Österreich am besten so, indem man sie mit offenen Fenstern in einer Waschstraße stehen lässt. Und nur in Wien hat es Computerchips, die brav die Daten eines Dauer-EKG, wohin auch immer, ins Web hochladen, aber keinen Alarm auslösen, wenn der Patient einen Schlaganfall erleidet. Da kann man im Park, ohne das jemand etwas davon bemerkt oder gar einschreitet, einen Mann mit einer Gasflasche betäuben. Anschließend in ein Auto tragen, und dabei übersehen, das er ein Ortbares Mobiltelefon in der Tasche hat. – Mit dem er sich unmittelbar vor der Tat selbst fotografierte. COPRA Polizisten, die ein Haus bzw. dessen Räume nicht sichern, in denen sich eine Person befindet, die dann sogar noch flüchten kann.
Usw. usw. usw.
So etwas hat doch gerade einmal so viel Gehalt an Logik wie die Menge an Vitamin C in einer Mozartkugel. Indem man der Handlung durch solche Klopse unmögliche Wendungen und Kurven verpasst, um sie am laufen zu halten, zeigt sich leider allzu deutlich, wie schlecht ein Drehbuch sein kann.
Schade um die vertane Chance, aus einer interessanten Idee einen spannenden Tatort zu machen.
Colorwriter hat es schon an einigen Szenen auf den Punkt gebracht. Persönlich fand ich die Einblendung der Schlussszene am Anfang extrem störend und überhaupt nicht notwendig. Dadurch entstand erstmal eine Verunsicherung, ob nch weitere Rückblenden laufen. Im Gegensatz zu einigen hier, fand ich die Darstellung eines an Hexenschuss leidenden eher schwach. Zum Glück für Harald Krassnitzer scheint er diese Schmerzen noch nicht im real life erlebt zu haben. Bibs Erklärungen auf dem white board waren schon nötig, damit die verwirrenden Stränge wieder etwas Logik bekamen. Nun erwartet man aus Wien immer Spitzenleistungen, umso ernüchternder war es was diesmal daher kam. Das Thema hätte auch mit der aktuellen Corona Situation viel Tragweite haben können, aber das Drehbuch hat hier nur einen schlechten Rahmen gegeben.
Seit langem gestern Abend wieder mal einen TO „live“ sehen können. Ich freute mich auf den Wiener TO, der immer sehr gut ist mit Moritz und Bibi als Super-Protagonisten.
Leider war heute NIX – am Anfang gut und dann abflachend bis Gott sei Dank ein Ende in Sicht ist.
Highlights: Bibi in Superform, Moritz arbeitet trotz Hexenschuss (hat in Wirklichkeit sicher nie einen gehabt!), Fredo Schimpf wird auch immer besser, der Gerichtsmediziner war toll.
Den Rest abhaken und auf einen neuen – aber guten – Oesterreicher Tatort warten.
Es wird schon wieder!
Mehr als 2 Sterne kann ich nicht geben.
Mir war die Geschichte auch zu wirr. Aus dem Thema hätte man mehr machen können. Weil man den Wienern auch mal eine schwächere Folge verzeiht, drei Sympathiesterne.
Ich kann generell nichts mit solchen aseptischen Figuren wie diesen Heilern anfangen, die nicht von Fleisch und Blut, sondern nur von Drehbuchtinte zusammengehalten werden. Insofern fand ich den Versuch ganz nett, mit der grotesk ausstaffierten kolumbianischen Untergrundkämpferin noch einen Twist in die Komik reinzubringen. Auch das erwies sich nach anfänglichem Lächeln dann aber schnell als langweilig. Bis es zum heimtückischen Mord am Labradoodle kam, waren wohl die meisten schon eingenickt, nicht mal ein klitzekleiner Sh…storm dafür? Maximal zwei Sterne, aber auch nur, weil ich den kleinen Schmäh zwischendurch mag. Ist aber auf Dauer kein Ersatz für gute Drehbücher.
Ach Menno – was hätte das ein toller Tatort werden können. Wiener Schmäh trifft auf Mordfall im alternativen Medizinbereich. Doch statt dessen wurde ein Hexenschuss-genervter (und damit nicht nur mich, sondern auch Majorin Fellner nervender) Oberstleutnant Eisner im Privatclinch mit Verfassungsschutzler, der in einem kruden Mix aus Wirtschaftskriminalität, Rachefeldzug und Alternativmedizin ermittelt.
Es war einfach viel zu viel an Handlungssträngen, die Regisseur Rupert Henning hier in den neusten Wien-Tatort „Krank“ hinein gepackt hat. So konnte man schnell mal den Überblick verlieren, wer jetzt was getan hat, wer zu wem gehört und wer mit wem gegen wen agiert. Und das war echt schade, denn das Grundthema „Alternative Medizin und Behandlungsmethoden“ war durchaus reizvoll und barg einiges an Spannungsbogen. Der Start von „Krank“ hat dann zudem einiges erwarten lassen, denn der Cliffhänger in der alten Fabrikhalle war extrem spannend und gut inszeniert.
Doch danach ging es aus meiner Sicht nur noch abwärts. Ziemlich stümperhaft agierende SEK-Beamte (sorry, dass sich der Täter noch in einem angeblich gesicherten Haus aufhält und dann ohne Probleme flüchten kann, das ist so was von unrealistisch) und ein Täter, der Eisner einfach so in einem öffentlichen Park betäuben und entführen kann und dann übersieht, dass sein Opfer ein aktiviertes Handy dabei hat… das sind Dinge, die nur noch Kopfschütteln auslösen.
Und was dieses Hexenschuss-Gezicke von Eisner insgesamt in diesem Tatort sollte, entzieht sich vollkommen meinem Verständnis.
So bleibt am Ende die Erinnerung an einen Tatort, der überfrachtet, undurchsichtig und damit dann auch nur leidlich spannend war – ein unterdurchschnittlicher Fall aus Österreich. Schade!
Wieder so ein Müll wie letzten Sonntag, schmeißt die Ösis und Schweizer bloß aus dem Tatort.
Es lag wohl an mir das ich bis 21 Uhr den Sinn des Films nicht verstanden habe!Darum abgeschaltet.Wo sind die Tatorte der Vergangenheit?Keine Psychofilme!Tatorte sind für mich erst mal tabu!!
Ich mag die Wiener eigentlich, aber das war nichts…
Dieser Tatort aus Wien, wird sicherlich kein favorisierter Lieblingsfilm von Homöopathen werden.
Letztendlich war dann der Tatort garnicht mal so schlecht, sodass diese Branche auch einmal etwas deutlicher hinterfragt wurde.
Gute Leistung.
Der Plot: durchaus gelungen. Das Thema (Kinder sterben, weil die Eltern eine Behandlung durch anerkannte Medizin verweigern, sondern lieber auf Quacksalber hören) hat leider einen Bezug zur Realität, desgleichen Fehlentscheidungen hinichtlich der elterlíchen Sorge.
Hinzu kommen eher bekannte Bausteine: Firmenübernahme nebst der Sucht nach dem großen Geld, Rache, erneut die Figur des Täters hinter dem Täter (kennt auch der BGH). Insgesamt in sich stimmig, leider etwas viel für 90 Minuten, sodass hier und da doch schon mal gestrafft werden musste (ohne dass gleich zur dramarturgischen Brachialgewalt gegriffen wurde). Der Plot wurde gut entwickelt, für die Begriffsstutzigen wurden die schwierigen Passagen dann auch noch einmal hinreichend erklärt, wobei zur Unterhaltung der Durchschnittsbegaben freche Spitzen (auf eine detalierte Darstellung katholischer Opfertheologie folgt das Prädikat „Märchengeschichte“) eingestreut wurden.
Die Dialoge: ein Feuerwerk der Wiener Schmäh. In jeder Beziehung Spitze – Langeweile kam nicht auf.
Die Charaktere: was die Ermittler anging, die übliche Präsenz. Bei den anderen störte das Tagesschau-Hochdeutsch ein wenig. Etwas mehr Wiener Dialekt hätte der Sache gut getan. Schön aber auch die Details: schon den Verhandler mit einem Schweizer Unternehmen „Gessler“ zu nennen ist eine Meisterleistung.
Die Kritik an der geradezu geisterhaften Darstellung der rächenden Mutter kann ich nicht teilen: es zeigt, was Fanatismus im Allgemeinen und Rachedurst im Besonderen aus einem macht – man verliert sein Menschsein und wird zum Gespenst.
Alles in allem: es hat Spaß gemacht. Viereinhalb Sterne für den Krimi, und den letzten halben für die Ohrfeige für Helene Fischer. Das führt zu verdienten fünf Sternen.
Zuletzt: wer Probleme mit dem Ton hat, sollte sein Gehör oder den Fernseher überprüfen – zumindest per Computer über die Mediathek gab es nichts zu meckern.
Ich mag das Wiener Team, vor allem Bibi, doch gestern habe ich vorzeitig abgeschaltet. Thema wie auch Ausdruck waren nicht so meines und außerdem hat es mich gestört, dass die Hintergrundmusik grade dann laut wurde, wenn die Kommissare gesprochen haben… beispielsweise, als die beiden das Kinderzimmer inzpiziert haben.
Sehr solide TO-Folge mit klarem Sieg für die Bibi. Dem Moritz wird im Direktvergleich in puncto Präsenz das Eis langsam dünn, der Fredo holt dagegen auf.
Die Story war auch okay: Eine Mutter, deren Tochter vom Vater abgeschirmt wurde und durch sein haltloses Vertrauen in eine Hokuspokus-Arznei zu Tode kommt. Dieses angebliche Pharma-Unternehmen wurde von einer Art Guru gegründet und wirbt mit fadenscheinigen Heilsversprechen zu jeder Krankheit.
Dieser TO aus Wien war nicht der beste Film aus Österreich, aber er kann in Bezug auf Situationskomik Pluspunkte sammeln.
Da war der Titel Programm.
Pro:
– Die Dialoge des Gerichtsmediziners und von Bibbi.
– Die Idee
Schlecht:
Das Drehbuch. Unlogisch, nach dem Motto, wenn die Handlung mal nicht weiter weiß, dann baut halt irgendwer nen Sch….
Beispiele:
Der Kommissar liegt (ohne Hörschutz) in der Röhre vom Magnetresonanztomographen. Und damit er dort abbrechen kann, bekommt er anstatt eines ob des Lärms der Anlage einen nachvollziehbaren Hörsturz statt dessen „Platzangst“.
Einer der Toten hat einen Chip implantiert, der (permanent?) seine Herzdaten in das Internet sendet. – Wohin auch immer. Und kein (Arzt) bekommt eine Meldung von dem Chip übermittelt, dass/wenn der Patient eine Lebensbedrohliche Krisis erleidet..
Die Polizei stürmt ein Haus, und „vergisst“, dabei, jeden einzelnen Raum zu überprüfen. Auf das die Täterin den Kommissar überrumpeln und fliehen kann. Und der erzählt dann seinen Kollegen, es sei ein Mann gewesen…
Na, so wird das nichts….
Krank?? – Japp, voll krank!!
Tut mir leid, es so schlicht sagen zu müssen. Frage: wieso habe ich nicht vorher abgeschaltet? Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Vielleicht nur, weil ich Moritz und Bibi so mag. Aber wenn es so schwach weitergeht in Wien, wird das in Zukunft wohl nicht mehr reichen…
Liebes ORF (und auch deutsche Sendeanstalten!) , verheizt eure Ermittler nicht mit derart grausig schlechten Drehbüchern! Der Name TATORT sollte weiterhin für unterhaltsame und zum Nachdenken anregende Qualität stehen, nicht wahr?
Heute gibt’s von mir leider nur einen Stern! :(
Das war ein ziemlich langweiliger Tatort. Viel zu viel pseudo-philosophisches Gelaber. Das Thema „Eltern verweigern Behandlung des Kindes durch Schulmedizin“ oder „Schulmedizin contra alternative Medizin“ hätte spannend sein können, aber hier wurde alles zu einem undurchsichtigen Brei vermengt, der weder spannend noch interessant war.
Und wo bleibt eigentlich die Tierschutzfraktion, die sich darüber aufregt, dass ein Hund erschossen wurde?
Trotz der Ungereimtheiten (Implantat, SEK-Schlappe etc.), hat es mir Vergnügen bereitet, Bibi und Moritz bei ihren Ermittlungen zuzusehen. Der Tatort war kompakt und spannend gemacht, hatte mit der Guerillakämpferin eine ungewöhnliche Figur und ist wirklich sehenswert, ohne Wenn und Aber!