Ihr 87. Fall führt die beiden altgedienten Münchner Tatort-Kommissare Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Ivo Batic (Miroslav Nemec) in eine andere Welt: raus aus der hektischen Großstadt, hinein in die Abgeschiedenheit und Ruhe eines Klosters im ländlichen Oberbayern. Dort müssen sie den Mord an dem Wirtschaftsprüfer des Erzbistums aufklären und werden für einige Tage ein Teil der Klostergemeinschaft mit ihren ganz eigenen Ritualen, Regeln und, ja, auch wundersamen Ereignissen.
Die Tatort-Episode 1182 mit dem Titel „Wunder gibt es immer wieder“ ist eine Produktion der Roxyfilm im Auftrag des Bayerischen Rundfunks für die ARD. Seine TV-Premiere erlebt der Kriminalfilm am Sonntag, den 19. Dezember 2021 um 20:15 Uhr im Ersten.
Inhalt der Tatort-Folge „Wunder gibt es immer wieder“
In einem Zug am Münchner Hauptbahnhof wird eine männliche Leiche gefunden. Bei dem Toten handelt es sich um Stefan Lechner, Wirtschaftsprüfer des Erzbistums München und Freising. Offenbar war er auf der Rückreise vom Nonnenkloster Dannerberg, wo er zuletzt zu tun hatte. In seinen Hinterlassenschaften finden die beiden Hauptkommissare Franz Leitmayr und Ivo Batic nicht nur einige idyllische Fotos der alten Klosteranlage, sondern auch ganze 10.000 Euro in bar. Warum führt gerade ein Mann der Kirche, noch dazu einer, der sich mit Finanzen auskennt, so viel Bargeld mit sich herum? Und wie ist er daran gekommen? Der Gerichtsmediziner stellt außerdem einige Prellungen und äußerliche Verletzungen an der Leiche fest, die aber wohl nicht tödlich waren.
Die beiden süddeutschen Tatort-Ermittler machen sich also auf den Weg zum Kloster Dannerberg, um die Nonnen zu befragen. Schließlich war dies der letzte Aufenthaltsort von Stefan Lechner. Die Klosteranlage liegt idyllisch im Voralpenland, fernab aller großstädtischen Hektik. Aber natürlich trügt der Schein der heilen und frommen Klosterwelt, das stellen die Kommissare im Tatort „Wunder gibt es immer wieder“ sehr schnell fest. Vor Ort angekommen, werden sie von den Ordensschwestern zunächst auf Italienisch begrüßt, weil diese sie für zwei Gesandte des Vatikans halten, die sie eigentlich an diesem Tag erwarten. Mit den beiden etwas mürrischen Kriminalbeamten aus München, die dazu noch in einer Mordsache ermitteln, haben die frommen Damen nicht gerechnet.
Schwester Barbara, als Priorin die „Chefin“ des Klosters, heißt Batic und Leitmayr dennoch herzlich willkommen und versichert ihnen, dass Stefan Lechner nur zur Erholung und inneren Einkehr in Dannerberg gewesen sei. Flugs wird auch Friedrich Neubauer, der Hausmeister der Klosteranlage, herbeizitiert. Er hat Lechner bei seiner Abreise zum Bahnhof gefahren und hat das Opfer somit als Letzter lebend gesehen. Ihm sei jedoch nichts Ungewöhnliches an ihm aufgefallen, auch einen Streit mit Lechner habe es nicht gegeben. Vielleicht hat Lechner als Wirtschaftsprüfer aber Unregelmäßigkeiten in den Finanzen des Klosters festgestellt? Dazu kann Schwester Barbara nichts sagen, denn für die Buchhaltung ist Schwester Angela zuständig. Sie versichert den Kommissaren, dass alles seine Ordnung habe. Lechner sei einmal jährlich zur Überprüfung der Finanzen im Kloster gewesen, habe aber nie Auffälligkeiten festgestellt. Ansonsten habe sie sich mit ihm gern über Aktien unterhalten, denn das sei ihr Hobby, über das sie sich mit ihren Mitschwestern aber nicht austauschen könne, weil die sich nicht dafür interessierten.
Mittlerweile herrscht im BR-Tatort „Wunder gibt es immer wieder“ Gewissheit über die Todesursache: Stefan Lechner wurde mit dem Schierling vergiftet, einer der giftigsten Pflanzen überhaupt. Zufällig wächst dieses tödliche Kraut auch im Klostergarten. Und Lechner muss das Gift schon mehrere Stunden vor seinem Tod zu sich genommen haben, denn die Wirkung trat zeitverzögert ein. Damit steht auch fest, dass er während seines Aufenthalts im Kloster vergiftet worden sein muss. Grund genug für Leitmayr und Batic, ihren Besuch bei den Nonnen noch etwas zu verlängern. Sie beziehen zwei karge Kammern für die Nacht und machen sich mit den Gewohnheiten des Klosterlebens vertraut, mit denen die beiden Großstadt-Polizisten jedoch sichtbar fremdeln: Handyempfang gibt es nur außerhalb der dicken Klostermauern, das Abendessen wird pünktlich um 18 Uhr schweigend eingenommen, dafür mit Tischgebet, und Ivo Batic plagen schlimme Albträume, nachdem er Schwester Julias speziellen „Mönchsbeutel-Tee“ als Schlummertrunk zu sich genommen hat – Kollege Leitmayr bevorzugt aus gutem Grund den hochprozentigen Schnaps.
Je länger die beiden Kommissare an diesem spirituellen Ort verweilen, desto mehr Merkwürdigkeiten entdecken sie: Die beiden Vatikan-Gesandten sind mittlerweile eingetroffen, geben aber nicht zu erkennen, was sie eigentlich ins beschauliche Voralpenland geführt hat, sprechen immer nur von „internen Angelegenheiten der Kirche“. Aber auch die anderen Bewohner des Klosters scheinen ihre Geheimnisse zu haben, die sie nur ungern preisgeben: Schwester Antonia ist als Novizin die jüngste der Ordensdamen und lebt erst seit zwei Jahren in der Klostergemeinschaft. Dummerweise ist Sandro, der Hilfsarbeiter von Hausmeister Neubauer, unsterblich in sie verliebt. Deshalb soll er für seine Ausbildung nach Augsburg „abgeschoben“ werden, damit die klösterliche Ruhe und Ordnung nicht länger gestört werden. Und auch Neubauer selbst hat etwas zu verbergen: Batic und Leitmayr finden heraus, dass es einen heftigen Streit zwischen ihm und Lechner am Bahnhof gegeben hat, in dessen Verlauf der Hausmeister wohl auch handgreiflich geworden ist. Mit dem Grund für den Streit will Neubauer partout nicht rausrücken. Außerdem war er es, der Lechner die 10.000 Euro zugesteckt hat. Wie er als Hausmeister mit bescheidenem Gehalt wohl an so viel Geld gekommen ist?
Immer offensichtlicher wird für die beiden Ermittler in diesem TV-Krimi, dass die klösterliche Idylle mehr Fassade als Realität ist, hinter der sich schwere Schicksale, aber auch handfeste materielle Interessen verbergen, zumal die Existenz des gesamten Klosters auf dem Spiel steht. Und dennoch müssen die Kommissare feststellen, dass sie mit polizeilicher Logik und kriminalistischer Neugier am Ende doch nicht alles erklären können, denn Wunder gibt es schließlich immer wieder – zumindest für die, die dran glauben.
Infos zur Tatort-Produktion
Der Tatort „Wunder gibt es immer wieder“ wurde vom 29. Juni bis zum 28. Juli 2021 zum Teil in München, vor allem aber im Kloster Reisach im oberbayerischen Oberaudorf gedreht. Bis vor zwei Jahren lebten dort noch Mönche, seitdem steht die Anlage leer. Die Produzentin Annie Brunner sagt zu dem außergewöhnlichen Drehort: „Es atmet eine besondere Atmosphäre und man spürt noch den Geist der Ordensleute, die dort bis vor Kurzem lebten. […] Auch für das Ensemble war das belebte klösterliche Umfeld wichtig und sehr inspirierend.“ Die Schauspieler*innen haben sich im Vorfeld des Drehs intensiv mit dem Leben in einer Ordensgemeinschaft beschäftigt und dazu auch mit Schwestern verschiedener Orden gesprochen. Das „Klostersterben“ ist ein zunehmendes Problem in den ländlichen Regionen Bayerns, weil der Nachwuchs fehlt.
Leitmayr war doch als Bub Ministrant… Da fühlt er sich im Kloster bestimmt wohl….
Der Name der Rose a la Tatort. Pfffzzzz
Im Namen des Schierlings. „Es ist wie mit den Socken, eine fehlt immer. Wenn sie wieder auftaucht, ist das ein Wunder.“ Auf diesem Niveau läuft die Ermittlung von Batic und Laitmayr in klösterlicher Umgebung. Die beiden ermitteln in der idyllischen Atmosphäre des Klosters mit seinen vielen kleinen Geheimnissen. Schon Flemming hat in der Folge „Heilig Blut“ innerhalb eines Klosters ermittelt, diese Folge sei hier empfohlen. Während die bayerische Variante doch zu sehr in den Klischees verhaftet bleibt, und eher die Antwort aus Bayern auf Barneby zu sein dürfte. Mich hat es nicht überzeugt, zwei Sterne für das strapazierte Phrasenschwein.
Mal was anderes. Eine schöne Sommeratmosphäre, das tut im Winter sehr gut. Die Geschichte mit überraschender Wende zum Schluss.
Ich will mal so sagen: Es gab in diesem Jahr schon wesentlich schlechtere Filme.
Unaufgeregte Variante des beliebten Thema Kloster-Krimi, in wunderschöner Umgebung.
Der Tatort war sehenswert aber gebts doch bittschön dem Wachtveichtel mal einen Rasierer der schaut ja aus wie a Penner
Was für ein gelungener Tatort! Das war ja fast so etwas wie ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk.
Etwas von „Der Name der Rose“, ein wenig von „Braunschlag“, unaufgeregt und doch atmosphärisch, spannend, ohne musikalische Überladung. Coole Sprüche und gut gespielt. Ein Vergnügen!
Bitte mehr davon.
Ein sehr betulicher Beginn. Minutenlang lateinische Gesänge. Die Dialoge. „Worüber haben Sie geredet? – „Über Aktien…“ – „Sie meinen … Aktien?“ – „Ja, sie meint Aktien…“ Man kann die Handlung auch zäh nennen. „Wenn ich morgen tot aufwach, dann weck mich“
Gemäß der Regel ‚je bekannter der Schauspieler desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass es der Täter ist, hatte man schnell die Wahl zwischen Priorin und Hausmeister. Überraschung: beide waren es nicht!
Die Geschichte wurde zähflüssig erzählt. Vermutlich viel „Um Gottes willen“. Das ist aber Spekulation, weil ich die Serie nicht kenne. Die Auflösung dann hat mir nicht gefallen, war sie der besagten Serie geklaut?
Insgesamt war mir das Ganze zu fad. Ja, es war ein konventioneller Krimi. Die Auflösung des Falls stand im Mittelpunkt. Keine Ermittler mit Problemen, kein erhobener Zeigefinger, selbst das von mir befürchtete Kirchen- und Klosterbashing war dosiert. Aber ein bisschen Spannung hätte schon dabei sein können.
Auch wenn für den Fall im Prinzip 70 Minuten ausgereicht hätten, so bot er doch am Ende eine Lösung, auf die ich zumindest nicht im Entferntesten gekommen bin. Und es wurde nicht, wie beim bereits vorher erwähnten Fleming-Tatort „Heilig Blut“ geschehen, von vermeintlich progressiven Leuten auf billige Art und Weise mit den Institutionen der Kirche abgerechnet. Nein, der Ton war inhaltlich (und diesmal auch akkustisch!) vollkommen in Ordnung. Batic tut die Altersmilde gut, er schreit nicht mehr so viel herum wie früher und ist jetzt sympathischer. Auch nach fast 30 Jahren kommen die Münchener immer noch mal wieder mit einem guten Krimi um die Ecke. Dafür von mir 4 Sterne.
Ich fand den Film sehr sehr gut! Ist euch eigentlich auch die Ähnlichkeit der mehrmals gezeigten Skulpturen von der Madonna und des Jungens mit Antonia und Sandra aufgefallen? Schon da hab ich irgendwas geahnt. War cool gemacht.
Überdurchschnittlich erfrischend anders, dieses „Stückerl“ aus katholischem Lande.
Katzenjammer, Kinderschreie, Schläge mit der Geißel können einem schon den kalten Angstschweiß in den nächtlichen Schlaf treiben. Ein Kloster ist eine prima Lokation. Wenn man aber eine Geschichte zuviel damit würzt, zeigt das nur, dass sie eigentlich zu fade schmeckt. Und so war es auch.
Da half auch das finale Plädoyer vor versammelter Klosterschaft nicht weiter. Die Story war einfach seicht. Für wirklich moralische Verwerfungen hat es nicht gereicht, für vatikanische auch nicht, und, dass eine Nonne ein Kind bekommt, entlockt nicht mal Tebarz Van Elst ein Räuspern.
Trotzdem: Guter Film und es ist vierter Advent. Also 4 Sterne. Amen.
Sandro meine ich
Ein bisschen Agatha Christie, ein bisschen der Name der Rose, und, ja, ein bisschen auch Rosamunde Pilcher.
Alles insgesamt Regie und Kamera hervorragend, das Buch zieht die Spannung sehr, sehr lange, um dann alles ganz schnell zu lösen, sobald der Untersuchungsbeschluss vorhanden war.
Meiner Meinung nach eine sehr gute Folge, keine echte, nenneswerte Kritik, 4 Sterne von mir.
Unglaublich zäh und ermüdend diese Folge. Gesänge und düstere Klosteraufnahmen ohne Ende. Kein wirklich überraschender Plot. Wirklich nicht der ganz große Wurf.
wie bereits erwähnt – halt mal was Anderes aber durchaus mit erwartetem Unterhaltungsfaktor nach Münchner Art – dafür auch verdiente 4 Sterne .
Ich fand es sehr gut. Sympathische Charaktere, tolle Landschaft, interessante Story. Daumen hoch.
Ein guter TO. Ermittlungen an einem Ort, verrückte Zusammenhänge, die immer mehr ans Tageslicht kommen, bisschen mystisch und unheimlich, dabei aber nie den Humor aus dem Blick verloren. Fand ich irgendwie cool alles.
Eine gemütliche Sache, wobei der Sachverhalt ziemlich lange im dunkeln blieb. Aber man wird entschädigt durch die entschleunigte Vorstellung des Klosters und seiner Umgebung und nicht zuletzt durch die liturgischen Gesänge der Nonnen zu Ehren der Muttergottes (wenn ich es richtig verstanden habe). Erfreulich der Einsatz des Hausmeisers für „seine“ Nonnen. Auch die Tracht Prügel, die der windige Wirtschaftsprüfer bezieht, konnte mit Genugtuung registriert werden. Das wird leider erst spät im Bild gezeigt. Daß auch Nonnen sich bisweilen mit Aktien auskennen, weiß der Krimi-Liebhaber schon von einer Folge der Reihe „Wilsberg“ her. Bei der Novizin wußte man allerdings nicht so recht, was sie für den jungen Gehilfen des Hausmeisters derart anziehend macht, daß er mit ihr sogar ein Kind, wenn auch sicher unabsichtlich, gezeugt hat. Vielleicht liegt es nur an der Einsamkeit und der Spannungslosigkeit der Umgebung. Da steht ja, wie man am Ende des Films erfährt, eine Änderung in Aussicht. Bes. gelungen fand ich, daß die Marien-Statue tatsächlich zum Schluß nochmals blutige Tränen weint – ein Mysterium, das den Vatikanesen und den Kommissaren vielleicht zu denken gegeben hätte, wenn sie es denn mitbekommen hätten. Aber Wunder sind nichts für Ungläubige. Ähnlich unerklärliche Phänomene kommen verschiedentlich bei Tom Barnaby vor und bleiben ebenfalls so stehen.
Ich war begeistert. Die 2 vom Vatikan hatte ich der Mafia zugeordnet. Und es war auch echt interessant mal hinter Klostermauern und dem dortigen Treiben zu schauen.
Unglaublich zäh und ermüdend diese Folge. Gesänge und düstere Klosteraufnahmen ohne Ende. Kein wirklich überraschender Plot. Wirklich nicht der ganz große Wurf.
23:03 ??? Tut uns leid, heute geschlossene Gesellschaft.
Warum nicht mal als Krimi-Filmkulisse ein von Frauen geleitetes Kloster, was zugleich auch den Zweck einer religiösen Lebensgemeinschaft – mit allen denkbaren Unzulänglichkeiten – erfüllt. Dazu eine recht schöne Landschaft ringsherum.
Halt mal etwas anderes, was einige bereits schon schrieben.
Leider nur in einem groß: in den Klischees.
(Durchsuchungsbeschluß für ein ganzes Kloster? Lächerlich.)
(„Diese Briefe sind Teil der Seelsorge. Das ist sehr privat. Haben Sie gar keinen Anstand?“ Nö, den haben Ermittler im BRD-Fernsehen schon um der Quote willen nicht.)
Das Kloster Reisach bei Oberaudorf – echt schön.
der Tatort? Ganz nett, einer der besseren Münchner Tatorte des Jahres.
An die großen Münchner Meisterwerke früherer Jahre kommen die beiden leider schon lange nicht mehr ran.
Wohltuend: keiner der Ermittler war in den Fall persönlich verstrickt.
Keine Missionierung, keine Sozialmoral, einfach ein ganz liebenswertes Stückchen Krimi.
Wie hat Winfried Vorbeck weiter oben geschrieben?
19.12., 21:59h
„Gemäß der Regel ‚je bekannter der Schauspieler desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass es der Täter ist, hatte man schnell die Wahl zwischen Priorin und Hausmeister. Überraschung: beide waren es nicht!“
Ganz richtig – und: gelungen.
Also, danke … nochmal würde ich mir den Tatort nicht ansehen, aber dieses eine Mal hat mir recht gut gefallen.
Für 4 Sterne reicht es trotzdem nicht ganz. das ist dann schon eine sehr hohe Sterne-Kategorie – jedenfalls aus meiner Sicht – , die dieser Tatort mit 3,4 Sternen nicht erreicht.
Ein Weihnachtsmärchen im Hochsommer, als Krimi verpackt … so was (gekonnt) Schräges kriegen schon fast nur die Münchner hin. Stilistisch mit einer ganz eigenen Handschrift, entschleunigt, mit souverän aufspielenden Kommissaren, die nach mittlerweile Jahrzehnten an Dienstjahren eine Reife erreicht haben, ohne ausgelaugt zu wirken, wie sie nur ganz selten im Tatort zu besichtigen ist. Dazu – ganz Retro -ein Schuss Miss Marple oder Hercule Poirot am Schluss, das war alles schon gut und in sich stimmig gemacht, wenn es natürlich auch, wie erwähnt, eher Märchen als Krimi war. Herrlich übrigens auch die Herren aus dem Vatikan, die eher an Abgesandte der Mafia erinnert haben. Nun ja, sollten sie vielleicht auch. Der Plot als solcher natürlich, gewollt, abstrus, spätestens, als das Kind aufgetaucht ist, war klar, dass es das um „Realität“ (ohnehin allerdings bei Filmbetrachtungen ein stets zweifelhafter Begriff) nicht gehen sollte. Insgesamt schön anzusehen, natürlich auch wegen der heutzutage schon exotischen Location, unterhaltsam, rechtfertigt mal zum vierten Advent 4 Sterne.
Es war mir ein Vergnügen diesen Tatort anzuschauen. Bin sonst nicht so Fan von den 2 alten Ermittlern in der Grossstadt – aber auf dem Land machten sie doch einen soliden Eindruck. Mir hat der Tatort von A-Z gefallen. Gemütliche Handlung und überraschendes Ende. Ich fand ihn toll – bis auf die lateinischen Gesänge am Anfang. Denn da hatte es Männerstimmen dabei !! obschon es ja nur Nonnen singen sollten. Irgendwie hat es da mit der Regie gehapert. Wunderschöne Bilder einer alten Klosteranlage, die es ja nicht mehr als solche geben soll. Was mir auch nicht passte waren die zwei Abgesandten vom Vatikan. Waren die absichtlich so als Mafiosi dargestellt? Man hätte doch eher zwei richtige salbungsvolle Softies von Patres nehmen können. Die hätten m.A. nach besser und echter gewirkt. Auf alle Fälle war es ein vergnüglicher Sonntagabend mit den verschiedenen Schmankerl von Leitmayr und Batic.
Franz und Ivo gehen eigentlich immer!
Gemütlich und erfrischend altmodisch. Nur der Witz mit ‘kein Empfang’ ist seit Jahren nicht mehr wirklich witzig.
So gehts auch !!
Etwas besinnlich und ruhiger und trotzdem ein Krimi mit Qualität !!
Die ganze Stimmung im Kloster super eingefangen – gefällt !!
Na – wenn das mal kein Tatort für die Traditionalisten unter den Krimifans war. Ein Mord; jede Menge Verdächtige; ein paar falsche Spuren; zwei altgediente und engagierte Ermittler mit einem kreativen Assistenten; a bisserl, aber bloß nicht übertriebener Humor; a bisserl, aber bloß nicht übertriebene Mystik; a bisserl, aber bloß nicht übertriebene Spannung; eine schlüssige, aber unspektakuläre Auflösung;… gute Unterhaltung also. So gehören klassische Krimistorys, und allemal Tatort-Folgen, für die oben bereits angesprochenen Traditionalisten und sogar für üblich verdächtigen GEZ-Gebühren-Mahner gestrickt.
Da haben es die Münchener Ermittler Leitmayr und Batic mit ihrem Assi Kalli (der ja gar kein Assi, sondern Kommissar ist) mal wieder den ewigen Nörglern gezeigt. An dem neusten Fall „Wunder gibt es immer wieder“ gab es keine Experimente der Drehbuchschreiber oder des Regisseurs… lediglich der Kameramann durfte sich ein wenig austoben und die Heiligenstatuen und -bilder mit wackliger Hand und Zoom mystisch in Szene setzen. Die Location – das ehemalige Kloster der „unbeschuhten Karmeliten“ in Reisach bei Oberaudorf in der Nähe zu Kufstein war günstig, da leer stehend. Andere Location gab es in den 90 Minuten so gut wie keine – außer ein Zugabteil und ein Strandbad. Okay – das war dann vielleicht doch wirklich innovativ: Kalli hat den Home-Office sehr frei ausgelegt und vom Badesteg und aus dem Wasser heraus Leitmayr und Batic unterstützt – sehr erfolgreich im Übrigen.
Ansonsten gibt es echt nicht viel zu schreiben… weil eben so gar keine Aufreger. Obwohl – wenn ich es mir recht überlege: da war ja noch die gebärenden Novizin, die Einblicke in das Gebaren der Katholischen Kirche bei „Wunder-Verdacht“ und die lakonisch-sarkastischen Kommentare Leitmayrs zu den Blutstränen der Hlg. Maria. Ob da wohl schon Protestnoten aus dem Vatikan unterwegs sind oder gar die Moralistenfraktion sich erhebt und den München-Tatort zum „der, dessen Name in der Kirche eher nicht so gerne ausgesprochen wird“ wünscht?
„Wunder gibt es immer wieder“ hat in der Tat auf eine sehr einfache, handwerklich gut gemachte Art ziemlich gut unterhalten. So geht Tatort dann doch auch noch. Vier Sterne von mir.
Ein bisschen zu zäh, zu viele Klischees und zu daher geholt.
Dennoch sehenswert, wenn man die zwei „Silver Twins“, sow ie ich,, ins Herz geschlossen hat.
Ich teile die Meinungen von @Winfried Vorbeck bzw. @Frank (19.12.; 21:46) und gebe die gleiche Punktezahl (2 Sterne):
Auch aus meiner Sicht war dieser TO etwas zu entschleunigt bzw. etwas zu klischeebehaftet (es fehlte eigentlich nur noch ein Handlungs-Ast mit einer lesbischen Beziehung zw. zwei Nonnen) . Die Folge „Heilig Blut“ (mit Maria Schell als Oberin) ist mir gestern durchaus auch in Erinnerung gekommen. Ich fand allerdings auch die damalige Folge, als die Assistentin von Flemming „undercover“ im Kloster ermittelte, nicht allzu überzeugend.
Habe letzte Wo. die Münchner Folge „Vorstadt-Ballade“ gesehen (aus 2004), die war im Vergleich doch – vom Spannungsaufbau her und der Geschichte an sich – um Klassen besser …
So schön….. langweilig. Mit Mühe wach gehalten um ein konstruiertes und ebenso ödes Ende zu sehen. Und am Ende muss natürlich die Madonna ihre blutige Träne weinen…
2 Sterne wegen der toll in Szene gesetzte Kulisse.
Ein beschaulicher Tatort, der vor allem von der Atmosphäre des Klosters und den durchweg überzeugenden Schauspielern getragen wurde. Die Auflösung am Ende hat mich stark an Agatha Christie erinnert.
Eine wunderbare Geschichte, die zu Herzen geht. Die starke Klostergemeinschaft, die ihr besonderes Leben zu bewahren versucht, mit weltlichem Know-how und auch mit (fast) allen Mitteln, fand ich sehr beeindruckend. Das sonnendurchflutete Klosteranwesen war schön in die Umgebung gebettet und tat mit seiner fast greifbaren mystischen Aura sein übriges für den Sehgenuss.
Batics Albträume und die rätselhaften Dinge, die innerhalb der Klostermauern vorgingen, von denen man nicht wusste, ob sie nun gut oder böse waren, sorgten für geheimnisvolle Spannung, die ganz nach meinem Geschmack war. Selbst die rolligen Katzen hatten zuweilen etwas Unheimliches. Die beiden dubios wirkenden Vatikan-Abgesandten hielt ich auch sofort für Mafiosi :-)
Alles in allem ein sehr gelungener Tatort und ein Plädoyer für ein selbstbestimmtes (weibliches) Leben abseits vom üblichen „Sex, Drugs und Rock ’n‘ Roll“ – volle 5 Sterne !!
Die gewohnt souveränen Kommissare in einer ungewohnten Umgebung, die ihre eigenen „Gesetze“ hat.
Sehr sehenswert, auch wegen den „Besonderheiten“ der katholischen Kirche. Hier wird dezent der Finger in die richtigen „Wunden“ gelegt.
Der Tatort mit der Nummer 1182 aus München und glatt in Wiederholung. Stark, mal schwitzende Mordermittler zu sehen. Aber in einem Ruhe-Kloster? Na Ja. Die katholische Kirche ist so offen wie das Finanzministerium. der BRD.
Leider sehr, sehr langweilig, kein einziger Spannungsbogen, null Action und öfter ziemlich sinnfreie Dialoge. Das Einzige, was mich bis hierher durchhalten hat lassen, war die Darstellung der (katholischen) Kirche und die Verlogenheit des “christlichen Glaubens”. Das war eigentlich das Einzige, was hervorzuheben war.
Gääähn
das Drehbuch stammt tatsächlich nicht von Umberto Eco -den München TO heute zum zweiten mal angeschaut – fand ihn aber dennoch sehr unterhaltsam und gut gemacht
Ein sehr schöner Krimi der eher klassischen Sorte. Die beiden Münchner Kommissare in Hochform und selbst Kalli kann vom Badesee aus mitmischen. Hatte der eigentlich Sommerurlaub oder nur die Zeit genutzt wo die Chefs mal nicht vor Ort waren? Zumindest hatte er seinen Rechner dabei und konnte somit alle Recherchewünsche erfüllen. Das er im Finale dann vor Ort war spricht eigentlich gehen einen Urlaub. Also war es wohl eher: „Wenn die Katze aus dem Haus ist tanzen die Mäuse“.
Nur, dass man immer wieder Corinna Harfouch in allen möglichen Rollen vorgesetzt bekommt geht mir etwas auf die Nerven. Gibt es denn in Deutschland wirklich so wenig Schauspieler, oder ist das tatsächlich beim Besetzen der Rollen so eine Vetterleswirtschaft wie es oft behauptet wird?
Wirklich fast tragisch finde ich, dass dieses wunderschön gelegene Kloster bei Oberaudorf in Wirklichkeit seit 2019 tatsächlich leer steht und die Zukunft ungewiss ist.
Ich habe immer darauf gewartet, dass Fritze Wepper um die Ecke kommt … ;O) Ansonsten: sehr entschleunigt, schöne Bilder, konnte ich gut kucken. Von mir 3 Kreuze und 1 Gebetbuch.