Kurz und knapp – darum geht’s
Ein verhaltensauffälliger neunjähriger Junge wird tot am Fuß einer Schultreppe gefunden – kein Unfall, sondern ein Verbrechen. Die Ludwigshafener Kommissarinnen Lena Odenthal und Johanna Stern stellen bei ihren Ermittlungen fest, dass der als „Systemsprenger“ geltende Marlon fast alle in seinem Umfeld an ihre Grenzen brachte, sodass in der Schule mehr Erleichterung als Trauer über seinen Tod herrscht. Als die Ermittlerinnen durch Gespräche mit Marlons einzigem Freund Pit und dem Sozialarbeiter Anton Leu dem Geheimnis des Jungen auf die Spur kommen, führt sie die Suche nach dem Täter zu einer erschütternden Erkenntnis…
Inhalt der Tatort-Folge „Marlon“
Zielstrebig schreitet ein kleiner Junge durch die Flure einer Grundschule, begleitet von einem anschwellenden Störgeräusch, das die angespannte Atmosphäre unterstreicht. Obwohl ihm die Teilnahme am Schulfest verboten wurde, ist Marlon gekommen und hämmert wütend gegen eine verschlossene Tür. Wenig später liegt er tot am Fuß der Treppe, die Augen geschlossen – offensichtlich von jemandem, der ihn nach dem tödlichen Sturz noch einmal berührt hat.
In der Wilhelm-Busch-Grundschule in Ludwigshafen, wo bunte Kinderzeichnungen an den Wänden die Illusion einer heilen Welt vermitteln, herrscht eine seltsame Stimmung. Wo normalerweise Entsetzen und Trauer zu erwarten wären, begegnen Kommissarin Lena Odenthal und ihrer Kollegin Johanna Stern vor allem verhaltene Reaktionen. „Er hat uns alle zur Verzweiflung gebracht,“ gesteht Marlons Klassenlehrerin, die sich mitschuldig fühlt, während sie gleichzeitig erleichtert wirkt. Die Ermittlungen offenbaren schnell das Bild eines Jungen, der wie ein Orkan durch sein Umfeld fegte – seiner Mitschülerin Madita hatte er grundlos den Arm gebrochen, seine hilflose Mutter sperrte ihn manchmal stundenlang in seinem Zimmer ein, und nicht wenige hätten ihn am liebsten von der Schule verwiesen.
Der Fall geht den Kommissarinnen nahe. Besonders Odenthal, die selbst als Kind ihre Aggressionen kaum kontrollieren konnte, erkennt in Marlon einen verzweifelten Jungen, der nach Hilfe schrie. „Kinder sind nicht das Problem. Sie haben eins,“ erklärt der überlastete Sozialarbeiter Anton Leu, der als einziger Erwachsener einen Zugang zu Marlon gefunden hatte. Sein kleines Büro, gleichzeitig Musikzimmer und Kuschelecke, war für Marlon ein seltener Zufluchtsort.
Die Obduktion fördert Überraschendes zutage: Neben den tödlichen Kopfverletzungen weist Marlons Körper schwere Rippenverletzungen auf, die ihm bereits Stunden vor seinem Tod zugefügt wurden. In seinem zerstörten Kinderzimmer zeugen Löcher in der Tür von der unbändigen Wut, die in ihm tobte. Wie ein Geisterschiff verlassen treibt Marlons Fahrrad am Rande des Schulgeländes, während die Ermittlerinnen über einen verlassenen Pausenhof gehen, auf dem „Konflikt-Lotsen“ postiert sind – ein fragwürdiger Versuch, die Probleme der Kinder in kontrollierte Bahnen zu lenken.
Erst als die Kommissarinnen ein verlassenes Gewächshaus am Rande des Schulhofs entdecken – Marlons geheimen Zufluchtsort, den er mit seinem Freund Pit und überraschenderweise auch mit Madita teilte – beginnen sie zu verstehen, dass hinter seiner Aggression ein Junge steckte, der verzweifelt nach Anerkennung suchte. Hatte Maditas Vater, der penibel jedes Vergehen Marlons dokumentierte und alles versuchte, um ihn von der Schule zu entfernen, etwas mit seinem Tod zu tun? Oder führt die Spur zu jemand anderem, der in Marlons letzten Lebenstagen eine entscheidende Rolle spielte?
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Marlon“ ist die 1200. Episode der traditionsreichen Krimireihe und wurde vom SWR produziert. Die Dreharbeiten fanden vom 21. September bis zum 26. Oktober 2021 in Muggensturm, Karlsruhe und Baden-Baden statt. Regie führte Isabel Braak, während Karlotta Ehrenberg zum ersten Mal ein Drehbuch für die ARD-Krimireihe verfasste.
In den Hauptrollen brillieren Ulrike Folkerts als Lena Odenthal in ihrem bereits 75. Fall und Lisa Bitter als Johanna Stern in ihrem 16. gemeinsamen Einsatz. Bemerkenswert ist die Besetzung des jungen Schauspielers Lucas Herzog in der Titelrolle des Marlon. Weitere wichtige Rollen übernahmen Ludwig Trepte als Sozialarbeiter Anton Leu, Hanna Lazarakopoulos als Mitschülerin Madita, Finn Lehmann als Marlons Freund Pit sowie Julischka Eichel und Markus Lerch als Marlons überforderte Eltern.
Die Erstausstrahlung am 8. Mai 2022 erreichte beeindruckende 7,51 Millionen Zuschauer und damit einen Marktanteil von 25,3 Prozent für Das Erste. In der werberelevanten Zielgruppe von 14–49 Jahren verfolgten 1,58 Millionen Menschen den Film, was einem Marktanteil von 22,9 Prozent entsprach.
Die Kritiken fielen überwiegend positiv aus. Viele Rezensenten verglichen den Film mit Nora Fingscheidts preisgekröntem Drama „Systemsprenger“ und lobten den Tatort als „einen der besten“ mit Lena Odenthal nach über 30 Dienstjahren. Die Süddeutsche Zeitung beschrieb den Film als „Psychogramm einer überforderten Gesellschaft“, während die Oberhessische Zeitung betonte: „Das ist verstörend, das tut richtig weh – und es lässt sich über die gesamte Sendezeit nicht ausblenden.“
Nach der Ausstrahlung entstand eine lebhafte Diskussion über den Umgang mit verhaltensauffälligen Kindern im deutschen Schulsystem. Viele Zuschauer schätzten besonders, dass der Film das Thema „Systemsprenger“ einem breiten Publikum nahebrachte, ohne vereinfachende Lösungen anzubieten.
Tatort Ludwigshafen: mein Fernseher 📺 bleibt am Sonntag aus. Schlechte Schauspieler? Nein danke
@Daniel: Vorabbewertungen sind hier verpönt, zudem kann man nichts bewerten, was man nicht gesehen hat. Also bitte einfach die Finger still halten. Auf Zuschauer wie dich verzichten wir doch sehr gerne.
Ich gebe daher 5 Sterne wegen des nötigen Ausgleichs und freue mich auf die Lufwigshafener!
@Daniel
Genauer gesagt: Vorabbewertungen sind bei der Kommentatorin Bina verpönt, die sich hier gerne regelmäßig das Recht herausnehmen möchte, anderen Usern Redezeit zuzuteilen.
Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Der Herr „arte-Versteher“ lässt nur seine Meinung gelten und will grundsätzlich andere belehren. Vorabbewertungen möchte niemand, auch die Betreiber dieser Seite nicht und trotzdem gibt es immer wieder Leute, die das mißachten.
@arte-Versteher: haben Sie kein anderes Hobby, als sich immer wieder auf mich einzuschießen? Langsam wird es langweilig. Ich vermute, Sie sind ein ehemaliger, inzwischen pensionierter Lehrer, der jeden von Berufs wegen maßregelt, weil er sonst nix zu tun hat. Suchen Sie sich doch bitte ein anderes Opfer.
@Bina
Falls ihre Vermutung stimmt, warum verhindern die Betreiber dieser Seite Vorabbewertungen nicht? Wäre doch ein Leichtes für sie.
@Susi
nein ist es nicht. Das Modul zu entwickeln liegt außerhalb unserer Budgetplanung. Du kannst aber gerne spenden.
@arte-Versteher
nicht nur bei Bina. Ich finde das auch Mist.
Es ist kein Geheimnis dass die letzten Folgen vom Ludwigshafener Tatort einfach mies waren. Odenthal ist ausgelutscht und gehört in Rente bzw. der Tatort Ludwigshafen eingestampft.
Trotzdem wünsche ich allen Zusehenden am Sonntagabend viel Freude bei der 90 minütigen Verschwendung ihrer Lebenszeit.
Vielen Dank, Daniel.
Mann, ist das kindisch hier. Warum kann man denn schon vor Sonntag 20:15 Uhr eine Bewertung abgegeben, wenn das gar keinen Sinn macht oder nicht erwünscht/verpönt ist? Ich teile die Meinung derer, die von LU bzw. Odenthal die “Nase voll” haben. Ging bei mir mit Pseudoitaliener Kopper bereits los, der pro Tatort höchstens drei Standardphrasen hinbekam. Trotzdem sollte jeder Tatort eine faire Chance erhalten und erst ab 20:15 Uhr bewertet werden. Meine Meinung.
Das soll keine Vorabbewertung sein und ganz sicher ist es keine Verschwendung von Lebenszeit, wie Daniel es meint. Das Odenthal ausgelutcht ist, kann nur als Dummbabblerei hoch drei bewertet werden.
Seit Lena und Johanna ein normales Miteinander statt gegeneinander haben, lässt sich der LU-Tatort wieder anschauen.
Was ich allenfalls bemängeln kann, ist die Arbeitsweise des SWR.
Denn wenn ich lese … wurde vom SWR produziert und im Oktober 2021 in Muggensturm, Karlsruhe und Baden-Baden gedreht, dann kräuseln sich mir die Zehnägel.
Warum versetzt der SWR Lena nicht als Polizeichefin nach Karlsruhe und macht einen TO Karlsruhe?
Wenn ich als Ludwigshafener den Film anschaue, möchte ich auch hier und da bekannte Gegenden sehen.
Aber wenn ich an die Folge „Leonessa“ denke, dann bewegten sich die Minuten der in LU gedrehten Szenen im einstelligen Bereich. Obwohl die Crew zwei Tage bei uns am Haus und in der Tiefgarage drehte.
Ob ein Krimi wieder einmal zur psychologischen Sozialstudie mutierte (was ich befürchte), werde ich heute Abend erfahren.
@Daniel
Zusehende sehen gerade jetzt den Film. Aber er kommt erst heute Abend.
Ich freue mich schon als „Zuschauer“
Auch Dir Danke, Bruno.
Erste Minuten gesehen bis gerade (20:57)
Vollkommener Quatsch. So verhalten sich 8 Jährige nicht. Weder das stringente (terroristen-ähnliche) in die Schule marschieren eines 8jährigen, noch das krasse Rumschreien eines Gleichaltrigen (beide Schauspieler ist offensichtlich auch mindesten 2-3 Jahre älter als sie sein sollen).
Bitte bisschen weniger Panik, wenn es realitätsnah wirken soll. Vor allem aber nicht so krass übertreiben, um als Tatort interessant wirken zu wollen. Finde es auch zweifelhaft, wenn erwachsene Schauspieler solchen Szenarien ihr Gesicht leihen und es dadurch glaubhafter machen.
Bullshit. Verzweiflung im Kindesalter sieht anders aus.
Kann ich als erfahrener Sozialpädagoge aus der Praxis der Kinder- und Jugendarbeit sagen.
Mach ich eigentlich nicht !
Vor Ende des TO meinen Senf dazu abzugeben – aber mir reichts heute,
so ein Mist darf sich doch nicht TATORT nennen!!!
Im Brennpunkt – Armes Deutschland – So sind deine Kinder… wären Titel für dieses Drama !
Dann braucht man nicht seine Zeit und Nerven verschwenden !
Das einzige Mitleid, dass ich her habe ist mit den Schauspielern ,die solche gestörten Individuen spielen müssen !!
So ein Schwachsinn mit falschem Mitleid oder Verständnis für überforderte Erwachsene und deren Hinterlassenschaften gehört in keinen TATORT !!
Nach Babbeldasch der mieseste TO !!!
Ich schalt ab !!!
Ich kann dem nur zustimmen. Die Kinder bringen eine respektable Schauspielleistung. Aber dieses hysterische Gebrüll immer wieder ist nicht auszuhalten. Es ist auch nicht spannend. Eigentlich interessiert mich die Auflösung des Falls gar nicht, wie ich gerade feststelle. Ich schalte ab.
Man muss den Tatort aus Lu dringend reformieren .
Das ist der schlechteste Tatort seit langem.
Ein einziges hysterischen rum Geschrei
Bin raus
Die ersten Minuten fand ich gut, aber der Rest war auf sehr konventionelle Weise schwach. Und den Täter hatte ich von Anfang an im Verdacht.
Hoch spannend, mega verstörend in der Horror-Blase Schule.
Ein guter, glaubwürdiger – und trauriger – Tatort. Gratulation nach LU!
Mir hat der Tatort gut gefallen. Ich fand ihn spannend und die Kinder haben mich überzeugt bis auf die etwas übertriebene Hysterie. Daher ein Stern abgezogen
Ein sehr ordentlicher Tatort aus Südwesten.
Spannend und ebenso traurig wie nachvollziehbar.
Exzellente Darsteller*Innen, dazu ein ordentliches Drehbuch und eine einfühlsame Kamera/Regie. Auch die Akustik war beeindruckend.
Macht 5 Sterne.
Schon eine arg fade Sache,duchsetzt mit der üblichen Ludwigshafener moralinsaueren Besserwisserei und der verbitterten spezifisch Odenthalschen Weltenretter-Aggression. Den gar zu sympathisch-empathischen Sozialarbeter durfte der erfahrene Tatort-Seher auch recht schnell ganz oben auf die Liste der Verdächtigten setzen. Die beiden Kommissarinnen hätten natürlich gewusst, wie’s geht, wie sie in allerlei tiefisnnigen Dialogen bekundet haben, alle anderen haben es nicht geblickt, und der Rest war Geschrei. Nee, Ludwigshafen in der Form ist out, seit Jahren jetzt eigentlich schon. Aber, wie man hört, offenbar immer noch recht beliebt. Mit lieber Mühe an einem Stern vorbeigeschrammt.
Endlich ein echt guter Tatort aus Ludwigshafen. Ich freue mich darauf. Es gab nicht so viele gute Folge aus LU in den letzten Jahren…
Die heutige Folge war logisch aufgebaut, war spannend, gesellschaftlich interessant, aber eher ein Krimi als Sozialdrama. Vorige Woche hätte ich dem Nürnberger Tatort gerne 6 Sterne gegeben, heute reicht es 5, die werden aber ohne Abzug zugeteilt. Ich fand die heutige Folge von der ersten bis zur letzten Minute toll.
Angespannt begann dieser Tatort und durchlief eine Kurve von Längen, Dramen und großer Spannung am Ende. All diese Elemente haben, gelungen angeordnet, die Handlung ergreifbar gemacht, das Geschehen nicht erzählt, sondern dreidimensional vermittelt und einen Tatort zustande gebracht, der dem entspricht, was ich mir unter einem guten, gelungenen Tatort vorstelle, wünsche und erleben durfte.
Der Ort „Schule“ wurde als realitätsnah dargestellt, mit Höhepunkten und Abgründen, mit Belastungen und Herausforderungen. Weiter wurde dargelegt, dass kein Mensch endlos belastbar ist; niemand kann sich unendlich lang, immer angreifen lassen und seine Gefühle verbergen – auch dieses soziale Element wurde gekonnt aufgezeigt und es bildete sich eine Kombination aus Alltag, Realitätsnähe, Konflikt und Verzweiflung, während die Ermittlungsarbeit begleitend fungierte, ohne den Mittelpunkt einnehmen zu wollen.
Längen, Akustik und Bildgestaltung ergaben einen Tatort, wie ich ihn mir wünsche.
Verdiente 5 Sterne!
ganz toller Tatort, Spannung bis zum Schluss.
Bin bei den Bewertungen von Supi, Colorwriter, Attila und BK. Kann ich nur unterschreiben!
Ich fand den Tatort in Ordnung. Auch die Beleuchtung von Eltern von verhaltensauffälligen Kindern war gut. Den Old-School klischeehaften Hausmeister fand ich witzig. Musste aber wohl so dargestellt werden, denn ein Hausmeister an solch einer großen Schule ist heutzutage nicht so trottelig :-) Allerdings waren die 4 Klässler vom Alter her 5 Klässler.
Klassicher Who-Done-It, was ich erstmal OK finde. Was ich aber komplett unrealistisch fand: gleich 3 solcher Aggro-Kinder in der selben dritten Klasse? Ist das heutzutage normal, dass 9-jährige solche Bandenzugehörigkeiten bilden und so emotional-berechnend sind? Flaschendrehen spielen? Alles schon mit 9?
Mit 9 bin ich noch Roller gefahren und habe Fußbälle auf Tore geschossen.
Das Verhalten, dass mehreren(!) 9-jährigen hier angedichtet wurde, hätte ich frühestens mit 12-13, also zu Pubertätsbeginn erwartet. Klar gibt es auch mal Ausreißer, aber nicht gleich drei(!) in einer dritten(!) Klasse an einer angeblichen Vorbildschule.
Diese übertriebene Unrealität hat es für mich etwas ruiniert.
@Jonathan
….. ja eben den Punkt mit dem Alter der Kinder verstehe ich auch nicht. Man hätte sie auch als 10 oder 11 jährige Schüler vorstellen können. So sahen sie auch aus.
Wahrscheinlich schlecht recherchiert oder so. Ein anderer Grund fällt mir nicht ein.
Oha, die unsouveränste Person in dieser Geschichte ist die ermitteltende Kommissarin Odenthal, die es heute in punkto Selbstgerechtigkeit und Arroganz mit ihrer Kollegin Lindholm aufnehmen kann. Odenthals vorstechende Rolle heute: Dreibeine zusammenscheißen und der versammelten toxischen Männlichkeit zeigen, wer hier der Boss ist – egal, ob beim Hausmeister oder dem Ritter. Erklärt wird das mit ihrer eigenen Vergangenheit als aggressives Kind. Sie selbst versagt in hervorstechender Manier bei der Befragung der kleinen Madita, die kaum weniger gestört ist als Marlon und sein Kumpel Pit. Ihre Kollegin dagegen, ebenfalls durch das eigene Schicksal befangen, macht ihre Sache ganz gut, finde ich. Als der Herr Ritter ein Lob hören will, dass er und seine Tochter es trotz der häufigen Abwesenheit der Mutter ganz gut schaffen würden, halten sie ihm dagegen hochmütig vor, man sei ja im 21. Jahrhundert. Dass das Säkulum recht wenig damit zu tun hat, wie viel Aufmerksamkeit ein Kind braucht, darüber referieren sie dagegen ja selber die ganze Zeit, aber naja….
Der Täter (andere schrieben es bereits) gerät schnell in den Fokus des Zuschauers… wer so viel Kampfsportdevotionalien in seinem Büro hängen hat, jedoch gleichzeitig das offene und verständnisvolle Ohr für alle und jeden sein soll, mit dem kann ja was nicht stimmen ;-). Auch in Wirklichkeit kann ein Sozialarbeiter scheitern, wenn er das letzte Stück Distanz aufgibt. Auch mir wurde etwas zu viel herumgeschrien, doch im Prinzip könnte ich mir schon vorstellen, dass eine Geschichte so abläuft. Aber sie hätte bei locker-flockiger Erzählweise auch in 60-70 Minuten gepasst, ehrlich gesagt. Ein Dreier meinerseits.
Packend. Hat mich bis zur letzten Minute gefesselt. Gut gemacht.
Der TO hat mich sehr berührt. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass mehr darauf eingegangen wird, wieso Kinder derart verhaltensauffällig werden.
Nö.
mehr als drei Sterne bring ich echt nicht rüber – Stichwort. “ Unrealität “ für das aktuelle LU Team aber doch noch relativ akzeptable Produktion – aber wer wünscht sich nicht von ganzem TO Fanherzen Kopper wieder zurück nach Ludwigshafen
@Joanthan:
die dritte war eine vierte Klasse, stand übrigens an der Tür „4b“, als Matida, ihr Vater und Frau Odenthal zum ersten Gespräch in der Klasse Platz nahmen. Wenn die Kids teilweise mit fünf Jahren eingeschult werden, was fast schon üblich ist, passt das Alter.
Kinder sind heutzutage viel weiter in ihrer Entwicklung, jedes hat schon früh ein Handy, ist in den sozialen Netzwerken unterwegs, es wird auf TikTok gepostet, was geht – die Zeiten von Fußball, schwarzer Mann spielen oder Gummitwist aus den 70igern sind lange vorbei.
Wer hat damals einen Sozialarbeiter an der Schule gebraucht? Niemand. Heutzutage gibts das an so gut wie jeder Schule. Dass das Mädchen die beiden Jungs angestiftet hat, naja, Mädchen sind nunmal reifer als Jungs, sie war schon raffiniert, die Kleine. Auch mit Flaschendrehen fangen viele recht früh an, nicht umsonst ist das die Gelegenheit für den ersten heimlichen Kuss. Warum wohl gibts schon Sexualkunde in der 4. Klasse?
Genau darum ist dieser Tatort so genial, er zeigt diese soziale Spannung auf, zeichnet die Hilflosigkeit der Eltern, der Erzieher, der Schule, die ganze Brisanz in aller Härte und Brutalität auf und das im solzialen Brennpunkt Ludwigshafen. Leider sind die Aufnahmen nicht in LU entstanden sondern in Baden-Baden, aber die Schule könnte die Erich-Kästner-Grundschule gewesen sein, die ist nämlich in der Ludwigshafener Bahnhofstraße.
Das ist nicht „unreal“, wie du meinst, sondern Realität und Alltag. Natürlich kann man in seiner Blase „wie schön es doch früher war“ weiter vor sich hin träumen…
Ich bin heute das erste Mal auf dieser Seite und im allgemeinen kein großer Tatort-Fan.
Trimmel, Kressin und Schimanski waren die Komissare an die ich mich noch lebhaft erinnern kann.
Der Rest hat es schwer, sich über ca. fünfzig Jahre, die ich diese Serie kenne, sich fest in meinem Gedächtnis zu verankern.
Klar gab, gibt es noch die Ermittler aus NRW, München, aus dem hohen Norden, usw. Aber wenn heutzutage ein Tatort gesendet wird schau ich, dass die „Bibi“ aus Wien mit ihrem Partner ermittelt. Die anderen haben mir in den vergangenen Jahren nicht mehr gefallen und sicherlich habe ich den einen oder anderen tollen Krimi verpasst, weil ich ihnen keine Chance mehr gegeben habe.
Umso mehr habe ich mich gefreut, diesen Tatort angeschaut zu haben.
Diese Folge hat mich mit ihrer „Story“ gefesselt.
Eine Situation in die viele von uns mal kommen könnten.
Als Zeuge, als Opfer, als Täter, als Betroffener, also jemand dessen Leben nach einem solchen Ereignis nicht mehr so ist wie vorher.
Sie sehen, dass ist keine Kritik im herkömmlichen Sinn, sondern nur die Worte eines alten Zausels, der sich seit langer Zeit mal wieder von einer Folge angesprochen und abgeholt fühlt.
Einzig die Musikuntermalung hätte für mich an einzelnen Stellen etwas dezenter ausfallen dürfen.
Lena und ihre Kollegin werden in Zukunft wieder eine Chance von mir erhalten.
Nicht sehenswert.
Die Figur Lena Odenthal sollte endlich in Rente gehen, kuendigen oder erschossen werden.
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
TO LU ist ausgelutscht und muss reformiert werden.
Selten gab es in einem Tatort soviele verdächtige Personen. Jeder hätte den kleinen Marlon von der Treppe stoßen können, heißt es. Die Faszination dieses Films liegt in der Darstellung eines wütenden, unberechenbaren und ungeheuer agressiven Kindes.
Schade ist, daß sich das Drehbuch ( von Karlotta Ehrenberg ) zu sehr auf die Ermittlungsarbeit des Teams Stern/Odenthal konzentriert. Zu kurz kam dabei der Blick auf die Untaten des kleinen Wüterichs, der den Rückblenden nach ungemeinen psychischen und körperlichen Druck auf seine Mitschüler, die Lehrer und Eltern ausübte.
Der Junge teilte wuchtig aus und steckte mächtig ein in seinem täglichen Lebens-
kampf. Er war eben Täter und Opfer zu-
gleich.
Im Vorfeld dachte ich zugegebenermaßen: Kleine Aggro-Kröte? Das wird doch garantiert ebenso nervig wie platitüdenhaft… Doch ich wurde zum Glück angenehm enttäuscht. Die Handlung war ausnahmslos spannend, gerade durch die Beweggründe der Kinder, die mit der „Erwachsenenlogik“ kollidieren. Das Zusammenspiel von Odenthal und Stern lief super und die Inszenierung der Auflösung hat mir auch sehr gefallen.
Einen Stern Abzug für das strapaziöse Geschrei und den seltsam comicstrip-haften Umgang mit körperlicher Gewalt: Marlon bricht Matida den Arm, sie läuft ihm aber trotzdem hinterher; umgekehrt bricht der „beste Freund“ Marlon die Rippen, er läuft ihm aber weiter hinterher – ich bezweifle, dass Kinder körperliche Verletzungen so easy nehmen. Aber wenn Erwachsene sich eh von Kindern schlagen lassen, ist das für die Kinder vielleicht schon zum „normalen“ Umgang geworden…
Genial!
Wenn auch weniger Krimi, so dennoch ein sehr authentischer Einblick in die Arbeit verschiedener pädagogischer Disziplinen.
Der wohl am geringsten geachtete akademische Beruf, ist wohl der des, Sie ahnen es, Sozialpädagogen. Man könnte meinen, Klischee, hat die Nerven verloren und wups.
Doch so einfach ist es nicht, @Renke, Sie meinen 8 jährige verhalten sich so nicht?
Nun, wir wissen dass Bindungs- und Impulskontrollstörungen ein Resultat aus a) biologischen, b) sozialen und c) entwicklungsbedingten Faktoren sind. Und die klinischen Erscheinungen und Symptome, ja, sie sehen genauso aus! Natürlich sonntagabendtauglich etwas abgeschwächt, es geht durchaus noch heftiger ;-)
Die Kids haben das absolut authentisch gespielt und für das Arrangement scheint ein Berater zur Seite gestanden, dem das pädagogische Umfeld wohl bekannt sein dürfte.
Die fristlose Kündigung, nun, das könnte etwas übertrieben scheinen, die Angst der Lehrerin vor einem 8 jährigen mit Impulskontrollstörung durchaus nachvollziehbar.
Der Schluss: ein Therapeut steht auf dem Schuldach. Droht herunter zu springen, da er im Affekt (bisher waren nur seine Kids affektiv) Marlon in den Tod gestoßen hat.
Er hat pädagogisch versagt, es bleibt nur der Freitod.
Ein weiterer „Systemsprenger“ hält ihn davon ab.
Fazit: weniger Krimi, mehr wirkliches Leben:-)
Ein sehr interessanter Tatort. Gut erzählt mit den Rückblenden. Die Mimen allesamt sehr gut. Seit über 40 Jahren schaue ich Tatort, also habe ich auch die ganze Entwicklung der Figur Odenthal mitbekommen. Natürlich kann man die Schauspielerin oder die Rolle mögen oder eben nicht. Ich finde, sie ist sehr interessant, weil sie nie eindimensional war. Sie lernt dazu, ist feinfühlig und grob. Manchmal zu hart, fordert zuviel von sich selbst und von anderen. Sie ist einsam und versteckt verletzlich. Sie ist jung, sportlich und interessiert geblieben, sehr schön gealtert. Nein, ich finde Lena soll unbedingt weitermachen. Auch das Zusammenspiel mit der Johanna funktioniert immer besser. Der arrogante Staatsanwalt, genüsslich gespielt von Tidof, dürfte gerne öfters und aktiver mitwirken.
Nix und nochmal nix. Ueberhaupt nix hat mir gefallen – dies war kein Tatort, sondern ein Sozialdrama über überforderte Menschen – gross und klein, Eltern, Kinder, Lehrer und Sozialarbeiter. Eher also eine Doku-Sozial-Studie mit masslossen Ubertreibungen und schon fast karikierend. Wie Marlon oder Pit sich verhalten, verhalten sich keine 8 jährigen Schüler. Auch die Musik am Ende des Dramas war ein solches, nämlich nix. Sorry aber denke es ist an der Zeit das LU-Team auszuwechseln, denn selbst die Frau Odenthal wir immer mehr ein ödes Tal. Auswechseln !
Bin gespannt ob wieder mal was gutes aus LU kommt.
Wie kam eigentlich so plötzlich diese Karate-Schule ins Spiel?
Gerade noch telefonieren die beiden Kommissarinnen miteinander und nach dem Motto „Beam me up, Scotty“ stehen sie auf einmal in der Trainingshalle.
Neh, wie ich es schon ahnte.
Das war kein Ludwigshafener Tatort; es war ein in Muggensturm, Karlsruhe und Baden-Baden gedrehtes Sozialdrama mit Darstellern, die dem Zuschauer sonst aus den in Ludwigshafen angesiedelten Folgen der Kriminalfilmreihe „Tatort“ bekannt sind.
Schön gealtert ist Frau Odenthal zwar in der Tat und sportlich sicher auch. Das sieht man ja in etlichen Szenen, denn wenn sie nicht gerade vom Joggen kommt, läuft sie Verdächtigen hinterher. Wenigstens hat sie sich dieses Mal nicht bis auf ihr Unterhemd ausgezogen, wofür ich sehr dankbar bin. Aber wir sind ja nicht hier,um den körperlichen Zustand von Frau Folkerts zu beurteilen.
Ansonsten war dieser Tatort so schlecht wie immer. Schauspieler mies, bis auf die Kinder, endlose Gespräche mit Pseudo-Psychologie, ständige Wiederholungen des Tathergangs, damit auch der letzte Trottel von Zuschauer begreift worum es geht. Gestelzte Dialoge, hölzern und blutleer wie immer.
Und was Kopper angeht, der angeblich Italiener war, warum auch immer, da er ausser bon giorno keinen Satz konnte – den lasst um Himmels willen wo er ist- weg.
Man frägt sich wirklich warum der Ludwigshafener Tatort qualitativ so sehr vom von den anderen Ermittleren abfällt. Allein an der begrenzten Talent der Schauspieler kann es nicht liegen. Schon allein die Dialoge zwischen Odentahl und Stern waren krotteschlecht.
Als Vater eines 10-jährigen hat mich diese Geschichte ziemlich berührt und aufgewühlt. Auch mein Sohn kann in gewissen Situationen recht aufbrausend und laut werden. Und auch in seiner Schule gibt es Situationen mit Mobbing, Gewalt, Kraftausdrücken, Beleidigungen auf unterstem Niveau, etc. und das in der schönen Schweiz. Die Lehrer sind überfordert und teilen inflationär Strafen aus, die Psychologen sind chronisch abwesend und wir Eltern fragen uns, was wir falsch gemacht haben. Zu streng? Zu lasch? Was können wir besser machen? Wer kann helfen? Diese Ohnmacht finde ich im Film recht gut dargestellt, eine wirkliche Ursache/Lösung findet man eben vor allem in der Realität nicht immer so schnell…
Ich fand den Tatort daher sehr gut gemacht, sehr gut gespielt. Das Ermittlerinnen-Duo hat sich gut eingespielt. Odenthal begleitet mich schon fast mein halbes Leben lang. „Babbeldasch“ muss man halt mal einfach abhaken unter missglücktes Experiment…
Daher von meiner Warte aus, heute 5 Sterne.
@Bruno:
Stern sagt kurz zuvor, sie hätte auf der Festnetz-Telefonliste der Jansons etwas entdeckt – höchstwahrscheinlich die Nummer der Karate-Schule.
Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) mag inzwischen etwas älter sein, und vielleicht auch ein paar Falten haben, dennoch kann eine deutlich jüngere Johanna Stern (Lisa Bitter) ihr weder von Präsenz, Ausstrahlung, Charisma, oder gar schauspielerischen Qualität das Wasser reichen. Für mich fehlt bei Lisa Bitter das, was einen interessanten Ermittler/in ausmacht. Vielleicht wächst sie da über die Jahre noch hinein, doch stand heute ist sie für mich einfach keine gleichwertige Partnerin für Ulrike Folkerts.
Ansonsten war es ein ordentlicher Tatort, der es natürlich nach dem hervorragenden Nürnberger Tatort der Vorwoche nicht leicht hatte.
Ich möchte an dieser Stelle auch noch mal eine Lanze für meine coole Lieblingskommissarin brechen und befürworten, was mein Vorredner @Klaus an Argumenten vorgetragen hat. Lena Odenthal wirkt stets authentisch, unabhängig, bleibt sich selbst treu und versprüht Charisma.
Für Ulrike Folkerts ist L.O. die Rolle ihres Lebens, es macht mir einfach Freude, ihr zuzusehen und ich hoffe, dass sie uns noch sehr, sehr lange erhalten bleibt – mit oder ohne Unterhemd ;-)!
Für einige schlechte (oder gar keine!) Drehbücher in der langen Dienstzeit kann sie nichts – vielleicht hat sie verhunzte Experimente wie „Waldlust“ sogar als willkommene Abwechslung betrachtet (endlich mal keine Texte auswendig lernen :-)).
Fazit: Wenn in der Tatort-Reihe endlich jemand aufhören sollte, dann schlage ich die beiden verbrauchten Herren aus Köln (die mochte ich eh nie) und auch das unsympathische Duo aus Stuttgart vor!
Ein sehr guter Tatort.
Spannend bis zum Schluss.
Schlecht, vorhersehbar, ohne Spannung im Stil der 90’er lieblos heruntergedreht. Ein Stern ist noch zuviel.
Und auch Fahrzeug, Musik oder Drehort mäßig nix dabei, was einen erfreut hätte.
Reine Zeitverschwendung.
Als „Sozialdrama“ okay (sehr gut und authentisch: das Mädchen Madita), als „Krimi“ jedoch eine Themen-Verfehlung. Bin zwar kein Experte auf dem Gebiet „aggressive Schrei-Kinder (Systemsprenger)“, aber allein mit platten Phrasen wie „mehr Zeit, mehr Liebe“ wird man das Problem wohl kaum in den Griff bekommen (oder gar lösen).
Ansonsten teile ich die geäußerten Ansichten von @Hanz W., @Henning und @Smokie (danke für den kürzesten – aber dennoch sehr vielsagenden – Kommentar!) und unterschreibe den Inhalt dieser Kommentare Wort für Wort.
Auch ich bin kein Fan der Figur Lena Odenthal (sorry, @slice me nice) und finde, dass sie sich – im Laufe der (m.E. zu) vielen Jahre – zu einer selbstgerechten, verbitterten, aus meiner Sicht unsympathischen Person entwickelt hat, mit der ich persönlich privat (freiwillig) keine Zeit verbringen wollte (sie mit mir vermutlich auch nicht, aber das ist ein anderes Thema ;-)). Natürlich ist diese Charakter-Entwicklung der Figur vom Drehbuch vorgegeben.
Ich sehe die Figur L.O. nicht als „starke“ Frau (da gehört mehr dazu als „aggressives Flügelschlagen“). Nimmt man ihr die Macht der Staatsgewalt weg, was bleibt ihr dann??? M.E. nicht allzu viel; das einzige Lebewesen, das es mit ihr ausgehalten hat – ihre Katze – ist ja mittlerweile tot.
„Stärke“ sieht aus meiner Sicht anders aus.
Dennoch ist es ja wunderbar, dass dem/der einen das gefällt und dem/der anderen wieder etwas ganz anderes. So soll es sein (und auch bleiben)!
@Der Fremde:
Och, ich würde gern mit Lena Odenthal eine WG gründen, samt Katze :-)
Das Mädchen Matida fand ich ebenfalls sehr interessant, weil sie nicht, wie zunächst angenommen, einfach ein Opfer war, sondern aufgrund ihrer geistigen und rhetorischen Überlegenheit die beiden Rabauken sehr gut im Griff hatte. Dass der gebrochene Arm ihr nichts ausgemacht haben soll, verstehe ich jedoch trotzdem nicht.
@slice me nice:
Offenbar ist sie „hart im nehmen“, die hat(te) die beiden Bubis locker im Griff… ;-)
Dieser Tatort hat mir sehr gut gefallen. Das Thema selbst, und auch die Umsetzung wirkte sowohl realitätsnah, als auch hat mir die Spannung nicht gefehlt.
Die schauspielerische Leistung der Kinder hat mich beeindruckt, vor allem fiel mir das bei dem Streit an Marlons Fahrrad auf.
Unabhängig vom aktuellen TO bin ich pro Lena Odenthal, mit ihren Ecken und Kanten, die ist für mich ein richtiger „Typ“ und kommt einfach authentisch rüber.
Anstrengender Tatort, der sich sehr zieht. Ich mag die Kommissiarin sehr gerne auch wenn das Drehbuch hier nichts gutes mit ihr vorhatte. Auch in diesem Tatort war leider bereits nach 15 Minuten klar, wer es gewesen ist, umso anstrengender ist es, 75 Minuten drauf zu warten, dass die komissarinnen denjenigen endlich stellen
Die Thematik „Problemkind“ ist interessant, auch für einen Krimi. Dennoch erscheint mir das Ganze hier übertrieben und teils hysterisch überdreht. Wutkinder wie hier vorgestellt wären ganz sicher ein Fall für einen Psychotherapeuten gewesen. Die Ursache der Wut ist ebenfalls im Dunkeln geblieben. Die Eltern waren keine „schlechten“ Eltern, sie waren sicher überfordert, aber dennoch auch liebevoll ihrer Art nach. Woher also kam die Agression des Kindes, die Situation bei der Auflösung lässt allenfalls auf fahrlässige Tötung schließen, wenn nicht sogar nur ein Unfall anzunehmen war. Die Aktion der Verletzung zuvor erscheint mir auch unglaubwürdig, es gab eine Eskalation, aber der Rahmen stimmte nicht mit den Folgen überein. Das Kind hätte die Rippenbrüche bis zum Folgetag auch nicht so klaglos wegstecken können. Die Behandlung des Hausmeisters, der sich eher sehr geduldig von den Kindern hat quälen lassen, durch die ältere Polizistin schließlich war voll daneben. Hier und auch an anderen Stellen zweifelt man an der psychologischen Anlage der Protagonisten durch Regie oder Drehbuchautoren.