Tatort Folge 1236: Borowski und die große Wut
Erscheinungsjahr: 2023
Kommissar: Borowski und Sahin
Ort: Tatort Kiel
Klaus Borowski außer Gefecht? Ein wahrer Albtraum für den umtriebigen Kommissar, verkörpert von Axel Milberg, der jedoch im neuesten NDR-Tatort aus Kiel wahr wird: Borowski hat eine schwere Kopfverletzung erlitten und liegt im Krankenhaus, während seine Ermittlungspartnerin Mila Sahin (Almila Bagriacik) klären muss, wer für den Tod einer Radfahrerin verantwortlich ist. Als der Kriminalist auf dem Krankenbett merkwürdige Anrufe erhält, vermutet er sofort einen Zusammenhang mit dem Mordfall – und richtet im Hospital seine Ermittlungszentrale ein, an allen offiziellen Dienstwegen und Absprachen mit Sahin vorbei …
„Borowski und die große Wut“, der achte gemeinsame Fall des Duos Borowski/Sahin, wurde vom 19.05. bis zum 18.06.2021 in Kiel, Hamburg und Umgebung gedreht. Im TV ist die Tatort-Episode 1236 erstmals am Sonntag, den 07.05.2023 zu sehen, natürlich um 20:15 Uhr im Ersten. Uraufgeführt wurde der Kriminalfilm bereits auf dem Festival des deutschen Films in Ludwigshafen, wo dem Tatort-erfahrenen Autorenpaar Eva und Volker A. Zahn anlässlich ihres Skripts zum Film der Drehbuchpreis verliehen wurde.
Inhalt der Tatort-Folge „Borowski und die große Wut“
Es ist ein Schock für Mila Sahin: Ihr Kollege Klaus Borowski liegt mit einer schweren Kopfverletzung auf der Intensivstation eines Kieler Krankenhauses. Nur Stunden zuvor waren sie noch zusammen bei der Arbeit, haben im Todesfall der zweifachen Mutter Julia Streek ermittelt, die von einer unbekannten Person von ihrem Fahrrad gestoßen und daraufhin von einem LKW überfahren wurde. Nach der Befragung von Schülern einer nahegelegenen Berufsschule haben sie Feierabend gemacht, Sahin hat endlich mal wieder Zeit gefunden, im Boxclub zu trainieren. Und Borowski? „Ich hab gedacht, er wär zurück ins Büro gefahren“, erklärt die verzweifelte junge Kommissarin ihrem Chef, Kriminalrat Schladitz, der so tut, als sei sie persönlich dafür verantwortlich, dass sein erfahrenster Ermittler und enger Freund nun erstmal dienstunfähig und für die weiteren Ermittlungen im Tatort „Borowski und die große Wut“ nicht zu gebrauchen ist. Und wer weiß, wie lange? Tatsächlich macht sich Sahin selbst große Vorwürfe: Wenn sie und Borowski zusammen zurück ins Präsidium gefahren wären, dann wäre das alles nicht passiert. Vielleicht. Denn Borowski geht gerne seine eigenen Wege.
Wo ist er anschließend noch hingefahren? Wer hat ihm diese schwere Verletzung zugefügt? Fragen, auf die Klaus Borowski selbst keine Antwort hat. Mittlerweile wurde er zwar auf die Normalstation verlegt und ist auch wieder ansprechbar, aber er kann sich an so gut wie nichts erinnern. Nur Gedankenfetzen, flüchtige Szenen flirren durch seinen Kopf, doch sie fügen sich nicht zu einem kompletten Bild zusammen. Ein Zustand, der für den wissbegierigen Kriminalisten unerträglich ist. Er muss wissen, was mit ihm passiert ist. Und er muss diesen Mordfall aufklären. Vielleicht hat das eine gar mit dem anderen zu tun!? Aber ach, die leidigen Dienstvorschriften: Mila Sahin leitet nun die Ermittlungen, während er, Borowski, krankgeschrieben und ans Bett gefesselt ist.
Immerhin: Sein Handy ist zwar lädiert, funktioniert aber noch. Und plötzlich bekommt der invalide Kommissar im TV-Krimi „Borowski und die große Wut“ einen Anruf – von einem unbekannten Mädchen. Finja heißt sie, und sie behauptet, ihre Schwester Celina habe sie entführt. Nun wird Borowski hellhörig: Hatten sie in der Berufsschule nicht auch eine Celina Lüppertz befragt? Mitschüler hatten sie als verhaltensauffällig beschrieben. Er versucht, den Kontakt zu Finja zu halten, will herausfinden, wo sie sich befindet, doch das Gespräch bricht ab. Als es wieder klingelt, ist nicht Finja am anderen Ende der Leitung, sondern Celina. Borowski spricht mit der Entführerin – aber warum nimmt sie von sich aus Kontakt zu ihm auf, wo sie doch eigentlich auf der Flucht vor der Polizei ist? Sie scheint in Borowski mehr als nur den Kommissar zu sehen – genauso wie Maren Puttkammer, die attraktive Patientin von nebenan, die Borowskis Zimmerfenster für ihre Zigarettenpausen nutzt. Irgendwie umgibt sie etwas Geheimnisvolles – etwas, von dem sich der brummelige Norddeutsche Borowski scheinbar angezogen fühlt …
Mittlerweile haben Sahin und ihr Team im NDR-Tatort „Borowski und die große Wut“ herausgefunden, wo Celina wohnt – und im Keller des Hauses eine weitere Leiche entdeckt: ihre Großmutter. War Borowski auch dort, bevor er so schwer verletzt wurde? Die Erinnerung will immer noch nicht zurückkehren. Doch das melodische Pfeifen von Sascha Seibert, Hausmeister im Krankenhaus, kommt ihm bekannt vor. Hat er womöglich auch etwas mit dem Fall zu tun?
Immer wieder ruft Celina Borowski an und klingt dabei mal verzweifelt, mal wütend, manchmal aber auch fast heiter. Wer ist dieses Mädchen? Borowski versucht über die Telefonate, ihr Vertrauen zu gewinnen. Um zwei Morde und eine Entführung aufzuklären, aber auch, um mehr über Celina zu erfahren. Denn in ihrer Kindheit hat sie schlimme Dinge erlebt. Was hat das mit ihr gemacht? Ist sie Täterin? Opfer? Oder beides? In seinem Ermittlungseifer setzt Borowski neben seiner Gesundheit auch noch sein kollegiales Verhältnis zu Sahin aufs Spiel – und ihm bleibt nicht mehr viel Zeit, denn Celina scheint zu allem bereit zu sein …
Videos zur Produktion
ORF Trailer
ARD Trailer
2 ARD Trailer
Interview Axel Milberg
Der Drehort
Tatort-Kritik
Die Redaktion von Tatort-Fans meint:
Diesem Tatort lag die originelle Idee zugrunde, dass Borowski einen Fall komplett am Telefon lösen soll. Das Autorenduo Eva und Volker A. Zahn hat diese Vorgabe in ebenso origineller wie unkonventioneller Weise im Drehbuch verwirklicht, und von Axel Milberg wurde sie schauspielerisch grandios umgesetzt. Wie so oft in den Borowski-Filmen spielt die Psyche des Täters auch diesmal eine große Rolle – dem Kommissar dabei zuzusehen, wie er versucht, ihr allein durch Telefonate auf die Spur zu kommen, ist ein großes Vergnügen, gerade auch im fein nuancierten Zusammenspiel Milbergs mit Caroline Cousin, die Celinas titelgebende „Wut“ in allen Facetten und dabei beinahe unsichtbar, allein durch ihre Stimme ausleuchtet. Großes Kino, nicht nur, aber auch für die Ohren.
Tatort-Besetzung
Hauptkommissar Klaus Borowski – Axel Milberg
Kommissarin Mila Sahin – Almila Bagriacik
Kriminalrat Roland Schladitz – Thomas Kügel
Rechtsmedizinerin Dr. Kroll – Anja Antonowicz
Celina Lüppertz – Caroline Cousin
Sascha Seibert – Roger Bonjour
Simone Schuster – Alexandra Finder
Dennis Schuster – Jean-Luc Bubert
Maren Puttkammer – Sophie von Kessel
Pfleger Ömer – José Barros
Finja – Jil Viets
u. v. a.
Tatort-Stab
Drehbuch – Eva Zahn und Volker A. Zahn
Regie – Friederike Jehn
Kamera – Sten Mende
Schnitt – Isabel Meier
Kostümbild – Karin Lohr
Maskenbild – Lena Brendle, Ulla Röling
Casting – Marion Haack
Szenenbild – Frank Godt
Ton – Christoph Köpf
Musik – Lorenz Dangel
Herstellungs- und Produktionsleitung – Sabine Schild
Ausführende Produzentin – Sabine Timmermann
Produzentin – Kerstin Ramcke
Redaktion – Sabine Holtgreve
52 Meinungen zum Tatort Folge 1236: Borowski und die große Wut
Liebe Tatort-Fan-Familie,
Gerald hat vor wenigen Tagen den Text „Zurück zu den Wurzeln“ auf diese Seite gestellt. Ich bitte alle, diese wenigen Zeilen zu lesen. Einige haben bereits darauf reagiert. Wir freuen uns, wenn alle, denen dieses Forum am Herzen liegt, darauf antworten und sich mit ihrer Meinung, ihren Fragen und natürlich auch kritischen Einwänden an einer möglichst breiten Diskussion beteiligen.
Gerald hatte angekündigt, dass ich zum Thema Gendern, das in Beiträgen immer einmal wieder eine Rolle gespielt hat, unsere Position umfassender erläutere. Wir wollen uns aber auf das für diese Plattform Wesentliche konzentrieren, denn dies lässt sich in wenigen Sätzen zusammenfassen:
Es gibt keine Pflicht zu gendern oder dies zu lassen. Für unsere Seite heißt das, jeder einzelne User kann so verfahren, wie er möchte. Für Personen, die aus unterschiedlichsten Gründen nicht in die überkommenen Rollenbilder gepresst werden wollen oder die sich durch die Verwendung der männlichen Form bei Kennzeichnung einer Gruppe herabgesetzt fühlen, ist das Gendern ein Zeichen, dass ihnen Respekt gezollt wird. Umgekehrt können wir aber auch nicht davon ausgehen, dass User, die nicht gendern, ihnen diesen Respekt versagen. Kein User dieser Plattform soll sich in dieser Hinsicht genötigt fühlen. Wesentlich ist der Meinungsaustauch über die jeweilige Folge des Tatorts oder Polizeirufs.
Noch eine letzte Bemerkung: Einige User sind sich unsicher, wie sie uns anreden sollten. Wir sehen das locker; wichtig für uns ist der respektvolle Umgang miteinander und der ist mit einem freundschaftlichen Du genauso möglich wie mit einem förmlicheren Sie.
+1
@Daniel:
Danke an Dich und Gerald für Euer Engagement im Allgemeinen sowie dafür, uns beim Gendern ‚Freiheit“ zu lassen. ;-)
Ich persönlich versuche (in letzter Zeit), das Gendern – meistens – zu beachten, weil ich die Idee dahinter verstehe und es an sich okay finde (wenn das Sprachbild nicht zu sehr darunter leidet bzw. ich nicht vergesse!), etwa durch Verwendung von Worten wie ‚User:innen‘.
Das Thema ist auch – glaub‘ ich – schriftlich leichter als mündlich …
Alles Gute für Deine Tätigkeit hier! 😉
Ich bin eigentlich Borowski-Fan, aber das geht ja gar nicht. Fällig daneben und unglaubwürdig.
Weiß jemand vielleicht, wie das Lied heißt, das Sascha Seibert, der Haustechniker immer wieder mal pfeift?
Okay, ich hab’s, es ist wohl
„Whistle Sessions“ von Bernard Herrmann, erschienen 1968 auf dem Album „Twisted Nerve (Original Motion Picture Soundtrack)“ (2016 Reissue)
https://www.youtube.com/watch?v=DFHs1pCjI_E
Jetzt wird ausgeschaltet. viel zu spät. Dieser gezeite Plot ist an Glaubwürdigkeit nicht mehr zu überbieten. Borowski als Telefonseelsorger. Die Tatorte werden immer abstruse. Null Sterne!
Die Drehbuchautoren haben für diesen Film einen Preis bekommen. Es handelt sich hier also um ein Kunstwerk. Aber wie das bei großer Kunst gelegentlich geschieht, erschließt sich dem normalen Konsumenten das Großartige nicht. Ich vermute außerdem stark, dass dieser Tatort vom Verband der Hörakustiker gesponsert wurde, denn Borowskis Telefongesprächspartnerin ist bestenfalls partiell zu verstehen.
Ich habe mich durchgequält. Mehr gibt es nicht zu sagen.
Zu dieser Folge fällt mir als Beurteilung das ein, was die TO-Redaktion zum vorwöchigen – aus meiner Sicht sehr guten – Schweizer TO schrieb: „Einer der schwächsten Tatorte der laufenden Saison“!
Ich fand die Folge sehr zäh/langatmig und – am schlimmsten: sie hat mich NICHT BERÜHRT!
**
Zwar kein Erziehungsfernsehen wie sonst schon oft aber ziemlich verworren.
Ich habe das dann abgebrochen.
Schade finde ich auch, dass Komm. Sahin die seltene Chance, einmal die Ermittlungen leiten zu dürfen, nicht wirklich nützen konnte. Mir hätte es gefallen, wenn sie mehr aus dieser Position gemacht hätte und reüssieren hätte können. ;-(
Ist mir in den bisherigen Folgen etwas entgangen und ist Borowski nun wirklich mit allen – auch den neuen – Kolleg:innen „per Du“?
Zum was weiss ich oft schon angemerkten Gedanken über den seit Jahren in meinen Augen anhaltenden Niedergang des Tatort-Format.
Es lohnt nicht das tausendfach Wiederholte aufzuwärmen.
Einfach nur traurig, ein Kunst-Gebilde, welches mich nur gelangweilt zurücklässt, und ich mich wieder ärgere, nicht vor dem Ende abgebrochen zu haben. Irgendwie liegt es dann wieder an diesem Verlangen, sich über den gesehenen Mist auslassen zu können in den entsprechenden Foren, und das geht halt nur, wenn man bis zum Ende durchhält.
Was das Gendern angeht, ich schreibe weiterhin so, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Die entsprechenden Kontroversen …..ich frage mich immer, haben wir keine anderen Probleme zu lösen?
Ich mag Borowski, ebenso wie seine ganzen Kolleg*Innen.
Ebenso schätze ich kluge Verwirrspiele mit der Leserschaft bzw. dem Publikum.
Beides, Borowski und ein Verwirrspiel kann ziemlich anstrengend sein.
Hier, finde ich, hat das Drehbuch den Bogen etwas zu sehr überspannt.
Denn das einzige, was die Handlung halbwegs im Fluss gehalten hat war, dass die Polizei
irgendwie ihren Job nicht richtig macht. Nach dem Motto Pleiten, Pech und Pannen halten den Tatort im Gange.
Und so etwas gefällt mir nicht, weil es ständig wiederholt wird. Dann ist diese Art, einen Erzählstrang zu knüpfen irgendwann nur noch ausgelatscht wie die Schuhe des Briefträgers in der Erzählung von Charles Bukowski. – Auch wenn es dafür Preise von den Fachleuten gibt.
Wieder einmal retten das tolle Ensemble sowie Kamera und Ton einen Drehbuchschwachen Tatort.
Drei ⭐️⭐️⭐️ von mir.
Wieder mal n cooler Tatort. Geile Geschichte, spannend erzählt.
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ von mir.
@Abdul: 3 Beiträge wurden gelöscht.
Weiß jemand wo diese Ferienhäuser (wo sie die Kinder vermuteten) sich befinden?
Ansonsten fand ich diesen Borowski gar nicht so schlecht…
Das Thema „Häusliche Gewalt“ mit all ihren Seitenarmen wie ausgebildete psychische Störungen (Tochter), wiederholt falsche Partnerwahl, da Partner gewalttätig (Mutter), Kälte statt Herzenswärme (Großmutter) erschrickt mich immer wieder. Wer mag ermessen, hinter wie vielen Mauern Leid ist?
– etwas zäh, dieser Tatort, das gebe ich zu. Jedoch habe ich stets mit den Protagonisten mitgefiebert.
Schön zum Schmunzeln der kleine Borowski / Sahin Dialog, bei dem es um „Fehler machen“ geht.
Zu dick aufgetragen sein Chef, der offensichtlich so von der Rolle ist, dass er beim Einparken Borowskis Auto schrottet.
Ach, und das im Krankenhaus ausgerechnet das Gepfeife aus der Krankenhaus Szene aus „Kill Bill“ ertönt, fand ich unpassend ablenkend. Alles in Allem aber ein Tatort, den ich mir bei Wiederholung nochmal anschauen werde, da bestimmt noch mehrdeutige Details wie „Heizstrahler im Keller anmachen gegen die Kälte im Haus“ zu entdecken sind.
Die Konstruktion des ganzen Films um Telefonate herum, das erinnerte mich an Hitchcock, der auch Krimis um einen einzigen Einfall, eine einzige Idee herumkonstruierte. Dies hier umzusetzen, erforderte großes schauspielerisches Talent von Milberg, aber auch eine überlegte Regieführung. Etwas irritiert haben mich manche Nebenfiguren, deren Bedeutung wie im Fall der anderen Patientin nebulös blieben. Die Psyche der jungen Täterin und hier einige Hintergründe der Tat erschien gleichwohl auch etwas schwammig: Wie kam sie etwa an das Geld der Oma, die es doch wahrscheinlich auf dem Konto verwahrte? Wenn die Oma die Überweisung an sie jedoch getätigt hat, warum hat sie sie dann erschlagen. Warum hat der Nachbar Borowski vor dem Krankenhaus abgelegt, das junge Mädchen zumal in Begleitung des Kindes konnte das ja wohl nicht geschafft haben? Es bleiben Fragezeichen, dennoch blieb es ein Tatort mit interessantem Einstieg (Telefon), Atmosphäre und auch Spannung sowie Attributen einer gewissen tiefer gehenden Menschlichkeit.
hat Celina die Radfahrerin mit Absicht vor den Laster gestossen? Falls ja,warum? oder war es Zufall?
Vielleicht habe ich nicht richtig aufgepasst?!
Ich habe den Tatort erst in der Wiederholung in One gesehen. Ich kann nicht entscheiden, ob es ein Meisterwerk war, oder Schrott, aber definitiv nichts dazwischen. Sicher sehr unkonventionell, absolut realitätsfern, und unkonventionelles möchte ich Sonntagabends nur sehen, wenn es ein echtes Kunststück ist. War dieser Tatort eines?
Nach Zürich vorige Woche ist es mir übrigens wieder aufgefallen, dass plötzlich alle sich duzen. Ebenso überraschend wie in Zürich, und ebenso ungeklärt. Sogar der neue Kollege (ich meine den schwarzhautigen) duzt Borowski, was gar nicht zu den Folgen der vorigen zwanzig Jahren passt. Warum?
Die Frau im Krankenhaus. Ich habe eigentlich lange gedacht, sie gebe es gar nicht, nur in Borowskis Gedanken, aber Gedanken nehmen dich nicht mit dem Auto zum Haus. Warum war sie überhaupt da, was war ihre Rolle?
Ja, wegen der herausragenden Schauspielern habe ich mich am Ende entschieden, den Tatort als Kunststück zu bewerten, und gebe alle mögliche Sterne.
*****
Herzlose Oma, depressive Mutter, misshandelte Celina. Ich habe lange mit Celina mitgefühlt, aber als plötzlich ihre Schwangerschaft bekannt wurde, war ich recht irritiert wie so ein Mädchen ohne Perspektive ein Baby versorgen will.
Mila‘s Betroffenheit wegen dem verletzten Borowski war super dargestellt.
Das Krankenhaus spiegelte die Unpersönlichkeit einer Bahnhofshalle wieder.
Die Häuser der Beteiligten hatten eine detaillierte Tristesse. Also den Kunstpreis an diesem Tatort sehe ich schon.
@Wolfram: Ich glaube, der Nachbar hat Borowski zum Krankenhaus gebracht, weil er einerseits ihn retten, andererseits aber mit dem Fall nicht involviert werden wollte.
und wer Borowski erwartet hat , hat diesen auch in vollem Maß bekommen – Klasse TO mit tiefgründiger Story – nebenbei : schön , daß man sich als TO Liebhaber noch auf stabile Eckpfeiler klassischer TO Produktion berufen kann . Also blos nicht neu konzipieren oder ganz und gar einstellen .
@Wolfram: Online Banking, so hat sie sich das Geld ihrer Oma erschlichen.
Sie wollte ihre Großmutter nicht vorsätzlich umbringen. Sie hat ihre Impulskontrolle verloren, als sie ihrer Großmutter von ihrer Schwangerschaft und dem Kindsvater berichtete – und ihre Großmutter reagierte, wie sie eben reagierte.
Der Nachbar legte Borowski heimlich ab, weil er mit dem Geschehen im Nachbarhaus und insbesondere mit dem jungen Mädchen nicht in Verbindung gebracht werden wollte.
Ach, und die rauchende Mitpatientin kann eie folgt mehrdeutig interpretiert werden:
– Für Hobbyverschwörungstheoretiker wirft sich die Frage auf, ob sie wirklich Patientin ist oder evtl als Mordbeteiligte herausfinden möchte, wie viel Borowski erinnert
– sie mahnt Eigenverantwortung an. Kontrast zur Mutter, die die Polizei in der alleinigen Verantwortung sieht.
– sie zeigt auf, dass Mitleid nicht das ist, was kranke Menschen ( egal ob körperlich oder psychisch erkrankt) brauchen. Was sie brauchen, ist das Wissen um sich und den Entschluss, im Rahmen ihrer Möglichkeiten das Beste daraus zu machen. Und gerne eine wirklich helfende Hand.
Ein spannender gut erzählter Tatort mit kleinen ironischen Seitenhieben, obwohl die Geschichte eigentlich nicht besonders realistisch ist. Aber gerade das außergewöhnliche Handeln der Täterin in ihrer Wut wie auch das „Remote Control“ -Telefonieren des Kommissars mit ihr machen den Tatort sehenswert. Hier besonders schön das geheime Telefonieren des Kommissars im Blätterdschungel des Krankenhaus-Blumenladens. Auch die „Kleinigkeiten“ drumherum sind hörens- und sehenswert: Beispielsweise wie die Patientin dem Kommissar hilft, seine Erinnerung wieder zu erlangen. Das ist auch ein kleiner Seitenhieb auf unsere überforderten Krankenhäuser: Während die Ärzte wenig Zeit haben, helfen sich die Patienten inzwischen gegenseitig!
Sehr gute Schauspieler und Schauspielerinnen, sehr guter Ton, sehr gute Kamera, sehr gute Regie und Drehbuch, deshalb 5 von 5 Kieler Sprotten!
Schon wegen dem Part mit Sophie von Kessel *****!
Ansonsten ein klassischer „Borowski“, mit dem ich gut leben kann!
@Alehalo
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Vielen Dank für dein Verständnis
@ Abdul
Die Postings wurden gelöscht, weil sie
• keinen Bezug zur aktuellen Folge haben,
• irrelevante Vergleiche und pauschale Urteile zu Kunstproduktionen unterschiedlicher Länder haben,
• Äußerungen enthalten, die als frauenfeindlich verstanden werden können und
• politische Werturteile enthalten, die sich nicht aus dem Forum oder der aktuellen Folge ableiten lassen.
Darüber hinaus vermute ich, dass die Beiträge entweder ein schlechter Scherz sind oder versucht wird, mich mittels Provokation zu fremdenfeindlichen Äußerungen zu veranlassen.
20:58 habe ich abgeschaltet und gehe davon aus, was ich hier so lese, dass ich nichts verpasste.
Vielleicht schaue ich mir die letzten 10 Minuten noch in der Mediathek an.
Ironie.
Vielleicht könnte die Redaktion ja auch in solchen undurchsichtigen Fällen eine kleine Erklärung im Nachhinein schreiben (wer der Mörder war und warum), um den Tatort-Verwirrten nicht dumm sterben zu lassen. :-)
[@Daniel: Wer sagt denn, dass wir das wissen? :-)]
Ist es eine Generationenfrage?
Wollen die heutigen Drehbuchschreiber mit aller Gewalt durch nicht nachvollziehbare Handlungsstränge auf sich aufmerksam machen, um vielleicht auch einmal eine Grimme-Preis-Nominierung für den Unsinn des Jahres abzustauben?
Gar kein so übles Katz- und Maus-Spiel und endlich mal wieder ein Borowski, der lange mit der Ausstrahlung auf sich hat warten lassen.
Schließlich wurde der Streifen bereits 2021 gedreht. Warte gespannt auf die weiteren zwei abgedrehten Fälle. Drei von fünf Sternen von mir, für vier Sterne hat es meines Erachtens dann doch nicht gereicht, da mir der Wiedersehens-Wert nicht hoch genug war. Hab mich dennoch gefreut, ihn wieder zu sehen und die Ausgangssituation war auch recht interessant.
Toller Tatort! Echt gut gemacht – Regie, Kamera, Ton – super … Nur, wer war der Mörder? Bin 10 Minuten vor Schluß auf dem Sofa eingeschlafen … :-(
Ich finde es interessant, dass die gegenständliche Folge so unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen hat: quasi von „Schrott“ bis „Kunstwerk“.
Hierbei ist – glaube ich – der springende Punkt, ob man für die Haupt-Protagonistin Celina „Mitgefühl“ aufbringt oder nicht (ich gehöre zugegebenermaßen zur 2. Gruppe, die Celinas Verhalten nicht als mit ihrer Vergangenheit entschuldbar beurteilen).
Total schwachsinnig!
Der Tatort mit der Nummer 1236 und gestern in Erstsendung in der ARD. Aus dem norddeutschen Kiel kam der, Hauptkommissar Borowski und seine Mitarbeiterin, die Kommissarin Sahin, ermitteln in Sache Mord, versuchter Mord, Entführung und was noch alles. Mit dabei, wie fast immer, Kriminalrat Schladitz, der durfte den Clown spielen. Dieser Tatort-Spielfilm war sehr fern der Realität und dürfte ins Genre der irrealen Fiktion rutschen, wobei Fiktionen eigentlich immer täuschen ( ähnlich wie “ Lena und die Außerirdischen “ ) oder ähnlichen, wie ich meine, daneben gegangenen Tatort-Produktionen. Man wollte viel Klischee in diesen Tatort-Fernsehfilm reinpacken und alle Themen wurden nur angeschnitten oder endeten abrupt. Mal von dem Genesungsprozess des Fernseh-Hauptkommissars Borowski abgesehen, aber dieses Krankenhaus erinnerte einen doch stark an eine farblich aufgepeppte Nervenklinik der vierziger und fünfziger Jahre im letzten Jahrhundert. Aber…vielleicht schaue ich mir den noch einmal an.
Sorry, aber das war nix für mich. Völlig unglaubwürdig – eines Borowskis nicht würdig. – Wo blieb die Wut? – Habe nur Verzweiflung gespürt. – Telefonseelsorge mit Aufklärung eines Tötungsdelikts. – Borowski innert kurzem wieder fit wie ein alter Turnschuh nach einem solchen KH-Aufenthalt. Glaubt mir das geht nirgends. Viel zu viel Unwahrscheinliches – aber gut gedreht und doch unterhaltsam. Ich habe es geschafft bis zum Ende zu schauen. Die Assistentin war toll – das Techtelmechtel mit der Raucherin auch – ja man kann sich auch im Alter noch verlieben……
Ich würde mal dringendst einen Tatort über die tausenden Messerattacken und Straftaten der Migranten empfehlen und nicht immer nur auf das deutsche Psycho-Precariat zielen.
Aber das ist ja weder woke
[@Daniel: gelöscht-Die verwendete Abkürzung ist nach Auffassung des BND ein Code-Wort der Rechtsextremisten und musste deshalb gelöscht werden. Damit will ich Ihnen persönlich aber keine rechtsextreme Position unterstellen.]
Originell aufgebaut und in vielen Details auch gut gemacht. Aber eben in den Details, irgendwann wollten sich die Teile nicht mehr recht zusammenfügen und das Ganze ist doch etwas aus der Kurve geflogen. Sieht man mal darüber hinweg, dass zumindest mir nicht klar war, wie es zu dieser sonderbaren Telefonbeziehung überhaupt gekommen ist – vielleicht habe ich da was nicht mitbekommen -, so war das ja durchaus mal interessant aufgesetzt. Dann gab’s aber auch (zu) viele Elemente, die da so mitgelaufen sind. Verständlich einerseits, weil eine reine „Telefon-Ermittlung“ extrem schwer spannend hinzukriegen ist. Der Gedächtnisverlust von Borowski – auch ein für sich genommen interessantes Element mit Potenzial – hat insgesamt doch eine recht geringe Rolle gespielt, obwohl dann wieder die Versuche, da wieder ran zu kommen, gut gespielt waren. So blieb das streckenweise zäh und ein wenig mäandernd. Beileibe kein „Schrott“, aber hie und da mit ein wenig zu viel „Kunstwillen“, was selten zu einem überzeugenden Resultat führt. Drei Sterne.
***
Sehr, sehr langweilig ohne Spannung. Das ständige telefonieren ging ein mächtig auf’m Keks.
Guck mir sonst gern alle TOe an (auch vermeintliche Kunstwerke) aber diesmal war ich so gelangweilt das habe immer wieder umgeschaltet habe. Kein gutes Zeichen…
Was mich an den letzten Borowski-TO’s stört: Zwar ist Borowski neuerdings mit Fr. Sahin (und sogar – sofort! – mit einem neuen schwarzhäutigen Kollegen) ‚per Du‘, aber von Kommunikation ‚auf Augenhöhe‘ ist m.E. keine Spur gegeben.
Im gegenständlichen TO hätte Komm. Sahin die Möglichkeit gehabt, sich zu etablieren, blieb aber leider (vom Drehbuch so vorgegenen) immer im Schatten von Borowski. 😕
Sehr geehrter User Kaufmann,
Ihr Beitrag ist genau das, was wir mit unserer Positionsbestimmung vermeiden wollten: Diskreditierung bis hin zur Beleidigung von Usern, die eine von der eigenen Position abweichende Meinung haben. Hinzu kommt, dass Sie völlig unnötig politische Positionsbestimmungen vornehmen. Wie Sie auf Ihren Plattformen agieren, steht Ihnen frei; auf dieser Plattform praktizieren wir Toleranz gegenüber anderen Meinungen. Das hat seine Grenzen, wenn der Respekt gegenüber Vertretern der anderen Meinung fehlt.
Deshalb wurden Teile Ihres Beitrages gelöscht.
Spannend.
Das ist für mich die treffendste Bezeichnung für den letzten Tatort, und vielleicht auch „hypnotisch“. Anfangs fand ich ihn auch gruselig, weil ich mir nicht sicher war, ob am Telefon wirklich ein kleines Kind spricht, oder jemand, der/die seine/ihre Stimme verstellt.
Celina war unheimlich gut dargestellt, und fast nur über ihre Stimme zu erfahren(im Gegesatz zu dem Mörder in Dortmund kürzlich, der sich zwar zeigte, dafür aber kein Wort sprach).
Etwas unrealistisch fand ich, wie leicht Borowski einen Zugang zu Celina findet, aber vielleicht kann man es auch mit einer Bedürftigkeit nach Zuneigung ihrerseits erklären.
Den Nachbar, der ein Verhältnis mit ihr hatte finde ich auch sehr gut geschrieben und gespielt.
Mich jedenfalls hat Celinas Wut berührt und überzeugt, und auch wenn ich dem Ermittler Borowski nicht so viel abgewinnen kann, finde ich ihn in Kombination mit Sahin ganz interessant zu schauen.
Ich ignoriere reflexenartig alle Einträge, wo „GEZ“ erwähnt wird.
Vier Sterne.
Psychisch versehrte oder kranke Täter sind das Markenzeichen der Borowskis. Wer damit – und dem damit verbundenen Schwerpunkt auf der Psychologie – ein Problem hat, ist bei den Kieler Tatorten falsch.
Aufgrund des Zeitablaufs dürfte kein Raum mehr für Spoiler bestehen: eine Systemsprengerin, zwei Tötungen, ein schwer verletzter Ermittler, wer und warum. An die Stelle des üblichen Whodunit (Who cares?) diesmal die Telefondialoge zwischen Borowski und der Verdächtigen, die, psychisch schwer lädiert, mit ihrer kleinen Schwester abgehauen ist. Das ist alles schön gemacht, keine Längen, keine Vergewaltigungen des Drehbuchs, um alles in die 90 Minuten zu quetschen.
Natürlich gab es ein paar Schwächen: warum Borowski im Haus der Oma auftaucht, bleibt ein Geheimnis. Warum niemand davon wusste, erst recht. Schladitz als Pausenclown tut der Figur unrecht, und nach wie vor gelingt es nicht, eine wie auch immer geartete Verbindung zwischen Borowski und seiner Kollegin Sahin aufzubauen.
Alles in Allem ein gelungener Abend, daher glatte vier Sterne.
@Abdul: Ihr Beitrag wurde gelöscht.
@Armin
Es ist schon erstaunlich, wie schnell es Abdul gelungen ist, seine Deutschkenntnisse zu verbessern. Ganz offensichtlich wollen Sie diese Plattform nutzen, um miese Spielchen zu spielen. Der Trick mit der Diskriminierung von Ausländern funktioniert jedenfalls nicht, genausowenig wie diametral entgegengesetzte Werturteile zum Tatort. Ich habe deshalb alle drei Mails gelöscht.
Ich fange mal so an mit meiner persönlichen Bewertung des aktuellen Kiel-Tatorts:
Es war ein eigener, sehr ungewöhnlicher Tatort – zeitweise fast kammerspielartig gestaltet. Borowski ist weiterhin eine eigene Marke und so richtig kann ich mich mit ihm und seiner Art nicht wirklich anfreunden. Zudem finde ich es schade, dass die Autoren/Drehbuchschreiber so sehr auf dem fast schon von ihm zelebrierten Machtgefälle Borowskis zu Sahin beharren und ihr nicht mehr Raum geben. Denn immerhin hat ja Axel Milberg schon seinen Abschied als Borowski angekündigt und die logische Konsequenz wäre, dass Sahin (Almila Bagriacik) den Kieler Tatort als roten Faden fortführt. Dazu wäre es aber hilfreich, ihr mehr Profil und Facetten zu geben.
Aber zurück zu „B. und die große Wut“: Schauspielerisch war das durch die Bank richtig gut, was da abgeliefert wurde. Auch die Grundidee und den Plot an sich empfand ich als reizvoll. Doch nichts desto trotz hat mich der Tatort gelangweilt. Mir war es zu zäh, zu viele und teils unlogische Einzelaktionen von B., zu viele Drehungen und Nebenschauplätze. Exemplarisch war die Nebenhandlung mit der sein Zimmer zum Rauchen nutzenden Patientin Maren Puttkammer einfach überflüssig.
Ich bin mit dieser Tatort-Folge einfach nicht warm geworden und gebe ihr daher nur einen einzigen Stern.
Die Idee, den Fall per Telefon zu lösen, war originell, mal etwas Anderes. Gut. Die schauspielerischen Leistungen von Borowski und den Gastsschauspielern hervorragend. Die Nebenhandlung mit der Patientin in rot, der starken Sophie von Kessel (singend !) war nicht unnötig,
sondern stark bereichernd, da tat sich etwas, war zum Nachdenken und die Handlung lief dadurch nicht nur am Telefon. Witzige Szenen, z.B. im Blumenladen oder nachdenklich machend am Ende im Tatorthaus. Der Heizstrahler gegen die Kälte im Haus ? Man muss halt Milbergs Art akzeptieren können, was nicht immer leicht ist. Aber ich fand es richtig gut.
Aber warum nur wurde wegen ein paar Gags der schöne alte Volvo von Borowski geschrottet? Unnötiges Opfer ! Was muss er in Zukunft fahren, wieder Passsat ??
Dass im Krankenhaus das Gepfeife aus der Krankenhaus Szene aus „Kill Bill“ ertönt, habe ich mangels Kenntniss von Kill Bill nicht erkannt. Aber das war ja gerade ein guter Gag.
https://youtube.com/watch?v=39VGXYVl72U&feature=share9
Weißt jemand wo ich den Klingelton von Kommissar Borowski bekommen könnte?