Kurz und knapp – darum geht’s
Eine militante Gruppe versucht, den Physiker Karl Bohm aus dem Gefängnis zu befreien – doch der Plan scheitert blutig. Als die Duisburger Kommissare Horst Schimanski und Christian Thanner die Ermittlungen aufnehmen, gerät der Fall schnell außer Kontrolle: Simons Entführung stellt Schimanski vor eine schier unlösbare Aufgabe. Die Entführer fordern den Austausch des Jungen gegen Bohm. Doch der Physiker weigert sich, das Gefängnis zu verlassen. Als Schimanski sich schließlich selbst als Geisel anbietet, gerät er in eine lebensgefährliche Situation …
Inhalt der Tatort-Folge „Der Tausch“
Schlaflos liegt Schimanski in der Dunkelheit, während das sanfte Atmen seiner Freundin Veronique den Raum erfüllt. Doch die Idylle währt nicht lange: Ein Anruf reißt ihn aus dem Halbschlaf. In der Duisburger Haftanstalt hat eine Gruppe maskierter Männer versucht, den Physiker Karl Bohm zu befreien. Der Überfall endet im Chaos – zwei Tote, darunter ein Gefängnisbeamter. Schimanski und Thanner übernehmen den Fall, doch Bohm spielt den Ahnungslosen. Warum sollte jemand ihn befreien wollen? Der Wissenschaftler, der wegen eines tödlichen Verkehrsunfalls inhaftiert ist, beharrt darauf, seine Strafe absitzen zu wollen.
Doch dann trifft es Schimanski persönlich: Simon, der Sohn seiner Freundin Veronique, wird entführt. Die Entführer, dieselben, die den Gefängnisüberfall verübten, fordern den Austausch des Jungen gegen Bohm. Schimanski steht vor einem Dilemma: Die Bürokratie mahlt langsam, und Bohm weigert sich standhaft, das Gefängnis zu verlassen. Was verbirgt der Physiker? Und welche Rolle spielt sein Onkel, der Besitzer einer Elektronikfirma, die Mikrochips für Raketen herstellt?
In einer nächtlichen Szene, begleitet von Chris Normans „Midnight Lady“, fahren Schimanski und Veronique zum Treffpunkt mit den Entführern. Die Spannung ist greifbar, als Schimanski sich schließlich als Geisel anbietet. Doch der Tausch entpuppt sich als Falle. In einem atemlosen Showdown gelingt es Schimanski, Simon zu befreien – doch der Preis ist hoch. Die Entführer ziehen sich zurück, und Schimanski bleibt mit mehr Fragen als Antworten zurück.
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Der Tausch“ ist die zwölfte Folge mit den Duisburger Kommissaren Horst Schimanski (Götz George) und Christian Thanner (Eberhard Feik). Die Episode wurde vom WDR produziert und am 13. April 1986 erstmals ausgestrahlt. Regie führte Ilse Hofmann, die für ihre packende Inszenierung und die intensive Charakterzeichnung gelobt wurde. Gedreht wurde unter anderem in Duisburg und Umgebung, wobei die nächtlichen Szenen besonders atmosphärisch in Szene gesetzt wurden.
Der Titelsong „Midnight Lady“, komponiert von Dieter Bohlen und gesungen von Chris Norman, wurde zu einem Hit und belegte wochenlang die Spitzenposition der deutschen Charts. Die Folge selbst gilt als einer der besten Schimanski-Tatorte, nicht zuletzt wegen der herausragenden Leistung von Götz George, der Schimanski hier sowohl als toughen Ermittler als auch als verletzlichen Familienmenschen zeigt.
Interessant ist auch die Besetzung: Nicole Ansari spielt die undurchsichtige Sheila, ein Mitglied des Terrorkommandos, während Heiner Lauterbach in einer kleinen Rolle als BKA-Beamter zu sehen ist. Die restaurierte HD-Fassung der Folge wurde 2021 anlässlich des 40. Sendejubiläums des Duisburger Tatorts erneut ausgestrahlt und begeisterte sowohl alte Fans als auch neue Zuschauer.
Ein bisschen dick aufgetragen aber allemal sehenswert! Und Thanner in der Disco muss man einfach gesehen haben. Schön auch seine Erklärung in Latein. Aber keine Sorge, Horst hat versprochen: „Du das schwör‘ ich dir. Das schlag‘ ich nach. Das ist bestimmt eine Sauerei!“ Das sind „ähnliche“ Wortspielereien wie in den Folgen aus Münster. Nur eben aus den 80ern.
Der Tatort Nummer 180 mit den damaligen Hochkommissaren Thanner und Schimanski aus Duisburg. Den habe ich schon in Erstsendung gesehen, man wunderte sich über seinen zivilisierten und pädagogischen Umgang mit nicht eigenen Kindern. Seine außergewöhnlich Proll-Sprache steigerte sich in den nächsten Tatort-Folgen noch, bis zur außerordentlichen Peinlichkeit. Aktionsreich war er ja, dieser Tatort-Thriller, so sollte es ja auch sein. Aber Thanner als Glimmer-Disko-Besucher, noch dazu alleine, ich weiß nicht. Damals, 30 Jahre zurück, hatten meine Frau und ich sicherlich Heiterkeitsausbrüche. Und am Ende erklärt Schimanski dem herbeigeeilten Bundeskriminalamt und ihrem mitgebrachten Sidney noch die Machtblöcke im Kalten Krieg. Der Gag hat einiges verziehen.
Wer ist Bruce Willis? Hort ausm Pott jagt in Hochform Terroristen. Die Story hat zwar ein paar Hänger, aber diese Folge ist allemal sehenswert.
Recht Action-lastiger Tatort wozu das permanente Abspielen dieser schmalzigen Superschnulze „Midnight Lady“ (das Original ist übrigens meines Wissens von Chris Norman) nicht so recht passen will. Sein Verhältnis zu diesem Model ist ja auch nicht unbedingt eins, wo die beiden ständig Händchen haltend am Rhein sitzen und sich den Sonnenuntergang betrachten. Wenn man sie – bevor die Krise losgeht – gemeinsam sieht, so doch meist in der Horizontalen. Schlimm, dass Hänschen die Küche eingesaut hat und Thanner in der Punker-Disco ist auch ein Hingucker.
Ein wirklich fantastischer Tatort. Hier stimmt einfach alles. Cooler Soundtrack. Geile Action. Tolles Feeling. Hammer Sprüche. 5 Sterne Deluxe Tatort aus Duisburg.
Da singt nicht Bohlen sondern Chris Norman von Smokey. Bohlen ist der Komponist von Midnight Lady. Sehenswerte Erinnerung an Schimanski und an meine Jugend in den 80ern
Test
Manches leicht überzogen, aber letztlich doch sehenswert.
Das Knock-out von Schimanski am Ende dieses Tatorts, hervorgerufen durch einen Faustschlag eines BKA-Beamten, rührte vielleicht daher, dass Schimanski alias Götz George nicht nur Freunde in der damaligen (80ger Jahre) Fernsehlandschaft hatte. George wollte wahrscheinlich mit dieser Schluß-Szene, seinen ärgsten TV-Zuschauer-Kritikern, für eine kleine Weile, den Wind aus den Segeln nehmen.
Der Tatort mit der Nummer 180. Ein Duisburger Schimi-Krimi aus dem Jahr 1986. Ja sind denn die Jahre verflogen oder ist der Kalender verlogen!
Die Meinung vom 26.11.2015 halte ich.
Schade, dass Eberhard Feik so früh verstorben ist.
So ein sympathischer und unkomplizierter und stets uneitler Kommissar, wünscht man sich auch in heutigen Tatorts.
Für mich eine der besten Filme der späten 80er!
Action gut, Sprüche wie immer markant. alleine wegen Thanners Auftritt in der Disco sehenswert. leider will man auch hier dem Zuschauer suggerieren dass diese Folge in Duisburg spielt. Dem ist ja leider nicht so. Wie bekannt wurde ja mit Beginn der späten Folgen ausschließlich fast nur noch in München gedreht meist. Das hatte wohl finanzielle Gründe denke ich mal war Bavaria Studios ja mit involviert waren.
Weiß irgendjemand, um was für ein Gebäude, Klinik o.ä. es sich um das Versteck im Wald handelt? Man sieht ja eine Krankenhausküche und einen kleinen OP…
Schimi , Tanner und Hänschen einfach Großartig.
Und ja , es war alles etwas überzogen und ?
Rambo und Stirb langsam waren auch überzogen , wen hat es gejuckt ? richtig , keinen !
Tatort Duisburg, einfach wunderbare Unterhaltung mit hochkarätiger Besetzung. Ich schaue mir gerade alle Folgen an. Schade dass Eberhardt Feik und Götz George nicht mehr unter uns sind. Sie fehlen einfach. Schauspieler ihrer Klasse gibt es kaum noch.
Einer der knackigsten Schimmi-Tatorte,gewürzt mit kleinen humoristische Einlagen, zB Thanners ratlosem Kampf mit dem Farbband.
In einer Mischung aus Bond und MC Gyver nimmt er in Bulldozer Manier eine ganze Kneipe hops, befreit sich sich mit einem im Hosen Schitz geschmuggelt und im Schuh versteckten Sägedraht aus seinem Kerkerund rollt ganz allein das Gängsternest auf.
Die Stunts soll George übrigens alle selbst gemacht haben