Tatort Folge 221: Alles Theater



Erscheinungsjahr: 1989
Kommissar: Bülow
Ort: Tatort Berlin


Der letzte Akt für Bülow: In der Tatort-Folge 221 „Alles Theater“ ermittelt der Berliner Hauptkommissar Hans Georg Bülow (Heinz Drache) auf, unter und hinter den Brettern, die die Welt bedeuten. Während einer Theateraufführung hat sich einer der Hauptdarsteller in einer Selbstmordszene wirklich das Leben genommen. Selbstmord, Mord oder doch alles nur Theater? Bülow wird es herausfinden, in seinem allerletzten Einsatz für den Berliner Tatort.


Der Tatort „Alles Theater“ beginnt, wie der Titel schon ankündigt, in einem Berliner Theater. Gezeigt wird die Premiere eines neuen Stückes: „Sechs Personen suchen einen Autor“ von Luigi Pirandello. Unter den eingeladenen Gästen befindet sich auch der Berliner Tatort-Kommissar Bülow, der derartige Kulturveranstaltungen liebt. Es herrscht eine knisternde Spannung im Theatersaal, was zum einen am Premierenfieber liegt und zu anderen an der Handlung des Stücks selbst.

Und dann kommt die Aufführung zu ihrem dramatischen Höhepunkt: Die Hauptfigur des Stückes begeht Selbstmord. So steht es im Libretto. Doch die Szene endet tragischer, als vom Theaterregisseur geplant. Denn als der Hauptdarsteller die vermeintliche Requisite, die Waffe, abfeuert, ist diese tatsächlich geladen. Und plötzlich heißt es nicht mehr „alles nur Theater“. Der Mann ist auf der Stelle tot. Die Bühne des Berliner Theaters ist ein Tatort. Gut dass Hauptkommissar Bülow von der Berliner Kriminalpolizei zufällig vor Ort ist.

Noch am Tatort beginnt Bülow zu ermitteln. War es ein dramatisch inszenierter Selbstmord oder hat Bülow es hier mit einem dreisten Mord zu tun? Die Antwort ist schnell gefunden: Jemand hat den Schauspieler kaltblütig ermordet, beziehungsweise ihn zum versehentlichen Selbstmord gebracht. Doch wer ist der Täter. Die Theaterwelt liefert Kommissar Bülow eine ganze Reihe Verdächtiger. Er trifft auf die unterschiedlichsten Emotionen: alles Wahrheit oder alles nur Theater?

Kommissar Bülow begibt sich hinter die Kulissen des Tatorts. Er hangelt sich von einem Verdächtigen zum nächsten, deckt Verbindungen auf und macht interessante Funde. Anscheinend hat hier jede schon mit jedem geschlafen. In den Garderoben kursiert Kokain. Sagen die Zeugen dem Berliner Kommissar die Wahrheit über die Geschehnisse am Tatort, oder ist alles nur Theater? Wird Bülow seinen letzten Tatort-Fall aufklären können?


Der Berliner Tatort „Alles Theater“ ist eine Produktion vom Sender Freies Berlin. Er wurde erstmals am 30. Juli 1989 im Ersten Programm der ARD ausgestrahlt. Es ist der letzte Einsatz für Heinz Drache als Hauptkommissar Bülow.

Dass der letzte Fall Bülows im Theater angesiedelt ist, passt perfekt ins Bild der kultivierten und weltklugen Figur des von Heinz Drache gegebenen Hauptkommissars. Seine fast schon altmodischen Manieren gefielen nicht allen, so wurde Bülow als „Schicki-Micki-Kommissar“, „austernschlürfender Anti-Schimanski“ oder auch „Don Flanello“ bezeichnet.

Stab
Regie: Peter Adam
Buch: Knut Boeser
Kamera: Klemens Becker
Schnitt: Friederike Badekow
Musik: Stephan Melbinger
Produktion: SFB

Besetzung
Hans Nitschke (K Janke) · Dietrich Mattausch (Holger Koch) · Christine Ostermayer (Anna Pfeil) · Petra von Morzé (Uta Pohl) · Jürgen Heinrich (Georg Mertens) · Daniela Ziegler (Regina von Lempert) · Peter Aust · Nikolaus Dutsch · Friedhelm Lehmann · Gundula Petrowska · Ludger Pistor · Eberhard Prüter


2 Meinungen zum Tatort Folge 221: Alles Theater

  • Manuela Hertel • am 30.10.11 um 17:27 Uhr

    Kriminalhauptkommissar Hans Georg Bülow aus Berlin geht zum letzten Mal auf „Nadelstreife“.

    Der Gentleman muß sich mit allerlei Intrigen im Theatermilieu herumschlagen und klärt an einem Abend zwei Morde auf.
    Das alles bewältigt er wie gewohnt stil- und taktvoll mit immenser Selbstsicherheit.

    Schade, dass dies der letzte „TATORT“ mit Heinz Drache ist, und es ist abermals schade, dass die wunderbar gelungenen sechs Fälle mit ihm als Ermittler nicht wiederholt werden!


  • Dirk • am 9.12.15 um 22:06 Uhr

    Der Tatort Nummer 221 aus Berlin mit dem eleganten und gern gesehenen Hauptkommissar Bülow. In diesem, seinem letzten Tatort-Fernsehspiel, wird Theater im Theater gespielt. Kenner sagen, glaube ich, ein Film im Film. Aber schwach, sehr schwach. Als hätte man es absichtlich gemacht, diesen Gentlemen – Kommissar los zu werden. Gekommen sind andere, weichere, schmuddeligere, obzönere Tatort-Kommissare. Alle aber auch ab 20:15 Uhr, zur gemütlichen Familienkrimifernsehzeit. In seinem letzten Fall ermittelte Bülow nicht, er war Statist. Schade. Ich habe diesen Tatort-Kommissar im Familienkreis immer gerne geschaut, es war fast eine Pflichtsendung. Die Schauspieler sind zwar im Trailer nicht ausdrücklich aufgeführt, waren aber trotzdem Bestandteil der gehobenen Kategorie. Aber das Buch kam von einem Knut Boeser.


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