Tatort Folge 220: Armer Nanosh



Tatort Hamburg. Die Tatort-Hauptkommissare Paul Stoever (Manfred Krug) und Peter Brockmüller (Charles Brauer) sind im Fall „Armer Nanosh“ auf der Suche nach dem Mörder der jungen Malerin Ragna Juhl. Die Frau wurde, mit einem Schnitzmesser erstochen, in ihrem Atelier gefunden. Der Verdacht fällt schnell auf Valentin Sander, ein angesehener Bürger Hamburgs und Eigentümer eines Kaufhauses, und seinen Sohn Georg, die beide leidenschaftlich in die schöne Künstlerin verliebt waren. Besonders verdächtig macht sich Valentin Sander, denn er ist seit dem Mord spurlos verschwunden.

Die beiden Kommissare Stoever und Brockmüller beschließen, im Zuge ihrer Ermittlungen die Familie Sander und ihr Umfeld näher zu durchleuchten. Die Angestellten der Firma, die Freunde und die Familienmitglieder scheinen tief betroffen zu sein vom plötzlichen Tod der jungen Frau. Schon sehr bald rückt die Herkunft des Hauptverdächtigen Valentin Sander in den Mittelpunkt der Untersuchungen: Valentin war einst Sinti und lebte unter dem Namen Nanosh Steinberger, bevor er von dem reichen Kaufmann Sander adoptiert und damit vor der Deportation der Nationalsozialisten im Dritten Reich gerettet wurde. Sein leiblicher Onkel Yanko ist noch immer verärgert, dass sich Valentin von den Sinti, einer Untergruppe der europäischen Roma, abgewandt hat. Er besteht darauf, dass er sich wieder zu der Bevölkerungsgruppe bekennt und seine leitende Rolle innerhalb der Sippe übernimmt.

Ist Valentin Sander tatsächlich schuldig am Mord Ragnas oder lenkt er mit seiner Flucht von der Tat seines Sohns Georg ab? Das Hamburger Ermittler-Duo Paul Stoever und Peter Brockmüller beginnt, den Flüchtigen unter den Sinti der Stadt zu suchen. Dabei geraten sie schließlich in ein mörderisches Duell aus Hass und Verachtung. Viel zu spät entdecken die beiden Hauptkommissare, dass Valentin in eine tödliche Falle gelaufen ist, denn die Verbrechen, die während des Dritten Reichs an den Sinti begangen wurden, verjähren nicht. Aus einem Mordfall an Ragna Juhl wird für den Verdächtigen Sander langsam, aber sicher, ein tödliches Ringen um die eigene Identität: Valentin Sander wird nun von seiner eigenen Vergangenheit verfolgt…
Der NDR-Tatort „Armer Nanosh“ um Hamburgs Kommissare Stoever und Brockmöller wurde von dem aus Tschechien stammenden Regisseur Stanislav Barabas („Die Komplizen“) im Jahr 1989 gedreht. Das dazugehörige Skript, dem vorgeworfen wurde rassistische Stereotype zu zeichnen, schrieb neben Asta Scheib der bekannte Schriftsteller Martin Walser („Ein fliehendes Pferd“, „Das Einhorn“). Das Buch erschien im gleichen Jahr als Kriminalroman.
Im Fernsehen war die Tatort-Folge 220 „Armer Nanosh“ erstmals am Sonntag, den 9. Juli 1989, im Ersten zu sehen.

Besetzung
Juraj Kukura (Valentin Sander/Nanosch Steinberger) · Renate Krößner (Ragna Juhl) · Edgar Selge (Heinrich Frohwein) · Klaus Barner (Bleichertz) · Lisa Kreuzer (Karin) · Immanuel Grosser (Georg Sander) · Ulli Lothmanns (Moritz) · Janos Gönczöl (Yanko) · Dorothea Moritz (Frau Stoll) · Hans Häckermann · Sabi Dorr · Thomas Schüller

Stab
Drehbuch – Martin Walser, Asta Scheib
Regie – Stanislav Barabas
Kamera – Jochen Radermacher, Charles Fürth
Schnitt – Wiebke Köster · Anne Wolters
Musik – Manfred Hübler
Produktion – NDR


8 Meinungen zum Tatort Folge 220: Armer Nanosh

  • Lombardo • am 4.5.12 um 14:38 Uhr

    Die erste halbe Stunde dachte ich immer wieder ich bin im falschen Film, wer denkt sich so eine Handlung aus?! Schwächster Tatort mit Top-Besetzung, nicht sehenswert, dafür überzeugen fast alle anderen Stoever/Brockmöller Tatorte, ein schlechter ist halt immer dabei.


  • David Lombardo • am 7.6.13 um 10:56 Uhr

    Der schwächste Tatort Krimi mit Manfred Krug und Charles Brauer, bei den vielen Folgen ist ein schlechter wahrscheinlich nicht vermeidbar.


  • mura • am 18.8.14 um 0:47 Uhr

    wirkilich toll


  • Dirk • am 30.11.15 um 19:46 Uhr

    Der Tatort Nummer 220 mit den Hauptkommissaren Stoever und Brockmöller aus Hamburg. Ermittelt wird der begangene Mord an einer Frau. Aber vorsichtig!! Ja, ansonsten will hier jemand auf Kosten der Zuschauer seine Aufmerksamkeit wecken. Einmal gesehen, nein zweimal, den kenne ich noch aus der Erstsendung, wird es dabei auch bleiben. Brocki und Stoevi aber wieder einmal die Träger des Rahmens. Das Drehbuch war von Walser, Regie führte Barabas.


  • Henning • am 6.11.17 um 16:48 Uhr

    Ausnahmen bestätigen bekanntlicherweise die Regel. So verhält es sich auch mit dieser Tatort-Folge. Denn alle anderen mit Stöver und Brocki sehe ich jederzeit gerne wieder – anders als dieses klischeebehaftete Werk. Und was will uns Martin Walser eigentlich mit dem Ende sagen, wo sich der bürgerlich aufgewachsene Sohn des Nanosch mit den Musikerkumpels auf Tour begibt, weil er gar nicht anders kann? „Steckt eben im Blut“ oder was ist die Message?


  • Paul • am 28.9.18 um 3:43 Uhr

    Nicht wirklich sehenswert, das Klo beim durchspülen beobachten ist interessanter…


  • wolko • am 17.1.19 um 15:40 Uhr

    Au weia. Das tut echt weh!
    Dieses Niveau ist kaum zu unterbieten.


  • MadMonkey • am 1.3.21 um 4:46 Uhr

    Dieser Tatort aus Hamburg mit Kommissar Stoever bleibt mir immer in Erinnerung. Egal wo ich Juraj Kukura ich denke automatisch an Armer Nanosh. Juraj Kukura spielt den Valentin „Nanosh“ Sander wirklich grandios. Ein besonderer Tatort, der sich viel Zeit lässt. Fast 50 Minuten dauert es bis Manfred Krug auftaucht. Eine Perle. 5 Sterne


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