Kurz und knapp – darum geht’s
Eine junge Frau wird am Steuer einer gepanzerten Limousine durch ein Stahlmantelgeschoss getötet – der Wagen gehörte eigentlich dem Lokalpolitiker Karl Flemming. Für dessen Bruder, Kommissar Bernd Flemming, der sich bereits auf seinen Ruhestand vorbereitet, wird dieser letzte Fall zur persönlichen Herausforderung. Als die Ermittler herausfinden, dass das Opfer mit dem Spitzenkandidaten mehr verband als nur berufliche Zusammenarbeit, und sie einem eifersüchtigen Ex-Freund auf die Spur kommen, geraten sie mitten in einen tödlichen Racheplan, der noch nicht abgeschlossen ist…
Inhalt der Tatort-Folge „Brüder“
Langsam gleitet Kommissar Flemmings Hand über die frisch geschliffene Reling seines Bootes, während die untergehende Sonne den Düsseldorfer Hafen in warmes Licht taucht. In wenigen Wochen wird er von hier aus in Richtung Holland aufbrechen – seinem Ruhestand entgegen. Das leise Plätschern des Wassers verspricht ihm die Freiheit, die er sich nach all den Dienstjahren ersehnt. Doch bevor er in See stechen kann, erreicht ihn ein Anruf, der ihn zu einem nächtlichen Tatort führt.
Eine junge Frau wurde in einer Limousine erschossen. Der Fund wirft sofort Fragen auf: Warum war der Fahrersitz nicht auf die Größe der Frau eingestellt? Warum wurde sie in einem gepanzerten Wagen mit einem speziellen Stahlmantelgeschoss getötet? Als Flemming erfährt, dass der Wagen seinem Bruder Karl gehört, einem aufstrebenden Lokalpolitiker der „Bürgerpartei“, wird aus dem Fall eine persönliche Angelegenheit. Die beiden Brüder verbindet ein kompliziertes Verhältnis, wie ein vereistes Gewässer – an der Oberfläche ruhig, darunter jedoch von Strömungen durchzogen.
Seine Kollegin Miriam Koch, hochschwanger und mit den Vorbereitungen für ihre eigene Hochzeit beschäftigt, nimmt sich dennoch der Befragung der Zeugen an. Ihr Zustand öffnet ihr Türen, besonders bei Sandra, der Mitbewohnerin des Opfers Birgit Laufer. „Sie hatte bereits gekündigt“, verrät Sandra beiläufig über ihre WG-Genossin und händigt Koch einen mysteriösen Schlüssel aus, der nicht zur gemeinsamen Wohnung gehört.
Die Ermittlungen gegen den betrügerischen Lebensmittelkonzern, den Karl Flemming als Anwalt bekämpft, gleichen der Suche nach einem Schuldigen in einem Spiegelkabinett – jede Spur führt zu einer weiteren Spiegelung, aber nie zum Kern. Ist der innerparteiliche Rivale Dr. Münzel, der für den Konzern arbeitet, in den Mordfall verwickelt? Oder steckt Wahlkampfmanager Dr. Sonders hinter allem, der verdächtig schnell einen Drohbrief präsentierte, um Sympathien für Karl zu wecken?
Als Kommissar Flemming eine Nachbarin trifft, die ihn mit seinem Bruder verwechselt, beginnt er zu ahnen, dass mehr hinter dem Verhältnis zwischen Karl und Birgit steckte. „‚Ich wusste nicht, dass Sie hier eine Freundin haben'“, bemerkt die Frau unschuldig. Die Entdeckung einer heimlich eingerichteten Wohnung führt schließlich zu einer schmerzhaften Konfrontation zwischen den Brüdern.
Harry Moll, Birgits verlassener Freund, bewegt sich wie ein Raubtier durch die nächtlichen Straßen Düsseldorfs, getrieben von Eifersucht und Rachegelüsten. Als er beginnt, Karl Flemming zu erpressen, verdichten sich die Puzzleteile zu einem beunruhigenden Bild. Die Ermittlungen führen durch die politischen Machtkämpfe Düsseldorfs wie durch ein Labyrinth aus Intrigen und Halbwahrheiten, in dem selbst ein erfahrener Kommissar wie Flemming Gefahr läuft, sich zu verirren…
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Brüder“ markierte am 23. März 1997 den Abschied von Martin Lüttge als Kriminalhauptkommissar Bernd Flemming und Roswitha Schreiner als Miriam Koch. Nach 15 gemeinsamen Fällen für den Westdeutschen Rundfunk (WDR) verließen die Schauspieler die erfolgreiche Krimireihe. Gedreht wurde vorwiegend in Düsseldorf, wo die charakteristische Rheinkulisse dem Film eine authentische Atmosphäre verleiht.
In den Gastrollen brillierten namhafte Schauspieler der 90er Jahre. Besonders hervorzuheben ist die Darstellung des Karl Flemming, deren schauspielerische Leistung die komplexe Bruderbeziehung glaubwürdig transportierte. Die Erstausstrahlung erreichte beachtliche 7,53 Millionen Zuschauer und damit einen Marktanteil von 21,05 %.
Die Kritiker bewerteten den Film allerdings gemischt. Die Fernsehzeitschrift TV Spielfilm bezeichnete ihn als „dick aufgetragenen Krimi“ und bemängelte die „biedere Inszenierung“ des überfrachteten Falls. Dennoch ist diese Folge unter Tatort-Fans wegen ihrer emotionalen Tiefe und der persönlichen Verstrickung des Ermittlers geschätzt. Nach der Ausstrahlung kursierten zahlreiche Spekulationen darüber, wie die Geschichte der Düsseldorfer Ermittler weitergegangen wäre – was dem Abschied von Flemming und Koch eine besondere Bedeutung verleiht.
Die Folge sollte nicht mit dem gleichnamigen Tatort „Brüder“ aus dem Jahr 2014 verwechselt werden, in dem die Bremer Ermittler Lürsen und Stedefreund im Mittelpunkt stehen.
Der Tatort mit der Nummer 354 aus Düsseldorf, der Landeshauptstadt und Altstadtmetropole von Nordrhein-Westfalen. Die beiden Tatort-Hauptkommissare Bernd Flemming und Miriam Koch bereiten sich auf neue Lebensabschnitte vor. Er, der „Brummelkopf “ geht in Pension und sie, die „Kleine und Zarte“, wird heiraten und beide beenden hiermit eine recht interessante und teilweise spannende Düsseldorfer Tatort-Reihe im Jahr 1997. Zuvor müssen die beiden erfolgreichen Mordermittler aber noch die Tötung einer jungen Dame aufklären, verstrickt in politische Intrigen, wie der Bruder von Hauptkommissar Flemming auch. Ein sehenswerter und solider gedrehter Kriminal- und Polizeifilm aus Düsseldorf, mit, zweifelsohne, Polit-Thriller-Klischee. Immer gerne wiedergesehen.
Am 22.02.2017 verstarb der großartige Mime, welcher fünfzehn Folgen lang den bisher einzigen leitenden Tatort-Kommissar Flemming aus Düsseldorf spielen durfte. In der schönen Stadt Plön, in der holsteinischen Schweiz gelegen, in der ich eine längere Zeit in den 1980ziger Jahren gelebt habe, wird dieser hervorragende Schauspieler hoffentlich seine letzte und endgültige Ruhestätte finden. Viele seiner Düsseldorfer Tatort-Fernsehfilme dürften mit zu den bester Streifen dieser Kult-Serie zählen.
Hallo, kennt vielleicht jemand den Song, der am Anfang und am Ende der Folge, gespielt wird ?
Weiß jemand wo man den sehen kann schonmal danke im vorraus
Echt schöner Tatort zum Abschied. Habe echt eine Zeit gebraucht um die Doppelrolle zu erkennen. Dann war es interessant zu sehen, wie er den einen Charakter spielt und im Gegenüber den anderen Charakter.
Und dann wieder einfühlsam wie Trockenbrot. Als die beiden Ermittler der Mitbewohnerin offenbaren, dass Birgit tot ist. Ohne Umschweif. Rums. Und andererseits die Spitzbübischkeit von Miriam. Frech wie Rotz.
Schwacher Abschied von Flemming und Koch. Die Doppelrolle nervt. 2 Sterne
In der 57. Minute wird eine Todesanzeige gezeigt mit das Datum der 21.10.1995. Offensichtlich wurde um dieses Datum herum gedreht.
Eher eine schwache Folge.
Der Tatort aus Düsseldorf mit der Nummer 354 und aus dem Jahr 1997, eine Wiederholung aus dem Hause WDR und immer gut zu schauen.
Die Meinung vom 29.06.2016 halte ich.
So was von schlecht! Davon abgesehen dass man den Fall ja abgeben sollte (muss) wenn der Bruder da so mit verwickelt ist, die Darstellung der Kommissarin ist ja wirklich – auch für 1997 – total daneben. Ich kann mich noch an die 90er Jahre erinnern und dass man auch damals schon Frauen wie Erwachsene und nicht wie Schulmädchen behandelt und dargestellt hat. Der einzige Lichtblick sind die Brüste von Sandra. Sowas darf ja in keinem Tatort fehlen!