Kurz und knapp – darum geht’s

Ein Mord in einem Berliner Luxushotel stellt die Kommissare Roiter und Zorowski vor ein Rätsel: Der Religionslehrer Grün wird während eines heimlichen Treffens mit seiner Geliebten getötet. Was zunächst nach einer Beziehungstat aussieht, entpuppt sich als möglicher Anschlag auf den falschen Mann. Denn eigentlich sollte Professor Conrad sterben, der mit einer revolutionären Erfindung zur Müllentsorgung das profitable Geschäft des Berliner Müll-Kartells bedroht. Als die Ermittler dem skrupellosen Kartell auf die Spur kommen, wird auch der Professor zum Ziel eines heimtückischen Mordversuchs…

Inhalt der Tatort-Folge „Eiskalt“

Die Nacht liegt still über dem Berliner Luxushotel, als ein tödlicher Giftpfeil die Stille durchbricht. Der Religionslehrer Grün öffnet ahnungslos dem vermeintlichen Zimmerservice – es sind seine letzten Augenblicke. Seine Geliebte Petra Schächter, die sich im Bad aufhält, findet nur noch seine Leiche vor und flieht verstört aus dem Hotel.

Die Kommissare Roiter und Zorowski, ein ungleiches Ermittlerduo, nehmen die Ermittlungen auf. Während der erfahrene Roiter mit ruhiger Hand die Fäden zusammenführt, drängt sein jüngerer Kollege Zorowski meist vorschnell zu Verhaftungen. Zunächst deutet alles auf eine Eifersuchtstat hin – schließlich ist Petra Schächter die Ehefrau des Kantors Sebastian Schächter, der wegen Gewaltdelikten vorbestraft ist.

Doch dann stoßen die Ermittler auf eine überraschende Wendung: Das Hotelzimmer war ursprünglich für Professor Jasper Conrad gebucht, der es nur wegen einer defekten Klimaanlage mit dem Liebespaar getauscht hatte. Conrad ist in Berlin, um seine bahnbrechende Erfindung vorzustellen – das Kryorecycling, das die millionenschwere Müllentsorgungsbranche revolutionieren könnte. Wie ein Damoklesschwert schwebt diese Innovation über den Köpfen der Müllentsorger.

Die Ermittlungen führen Roiter und Zorowski in die eisige Welt des Berliner Eishockey-Clubs, wo sich die scheinbar verfeindeten Müllbarone zu geheimen Treffen zusammenfinden. Das Kartell heuert den Eishockeyspieler Igor als Killer an – doch auch der eifersüchtige Kantor Schächter hat seine eigenen Mordpläne, nachdem er erfährt, dass seine Frau sich von Professor Conrad trösten lässt.

Hinter den Kulissen

Der Tatort „Eiskalt“ wurde als 370. Folge der Krimireihe vom Sender Freien Berlin (SFB) produziert und am 28. September 1997 erstmals in der ARD ausgestrahlt. Es ist der achte Fall des Berliner Ermittlerduos Roiter und Zorowski. Die Dreharbeiten fanden in Berlin statt, wobei die charakteristische Videoclip-Ästhetik durch den Einsatz von Betacam-Videokameras entstand – eine technische Besonderheit der zwölf SFB-Filme mit Winfried Glatzeder, die durchaus kontrovers diskutiert wurde.

Mit einer Einschaltquote von 7,08 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 23,01 Prozent erreichte der Film ein beachtliches Publikum. Als besonderes Highlight konnte die bekannte Eiskunstläuferin Peggy Schwarz für einen Gastauftritt gewonnen werden, in dem sie sich selbst spielte. Das Drehbuch stammte aus der Feder von Henning Borgelt und Lienhard Wawrzyn, Regie führte Kurt Ockermüller.

Besetzung

Kommissar Roiter – Winfried Glatzeder
Kommissar Zorowski – Robinson Reichel
Dr. Adler – Andreas Schmidt – Schaller
Petra Schächter – Nadja Uhl
ProfessorJasper Conrad – Martin Huber
Sebastian Schächter – Hans Uwe Bauer
u.a.

Stab

Regie – Kurt Ockermüller
Buch – Hans-Henning Borgelt, Lienhard Wawrzyn
Kamera – Jürgen Heimlich
Schnitt – Dirk Grau
Musik – Hans Zinkl
Produktion – SFB