Tatort Folge 383: Manila

Kurz und knapp – darum geht’s

Bei einer Ringfahndung auf einer Autobahn nahe Köln flüchtet ein asiatischer Junge namens March aus dem Auto von Staatsanwalt Wehling. Die Ermittler Max Ballauf und Freddy Schenk nehmen den verstörten Jungen in Obhut und finden heraus, dass er Opfer von sexuellem Missbrauch wurde. Als eine angebliche Mutter aus den Philippinen auftaucht und mit dem Kind in seine Heimat Manila zurückkehrt, beschließt Ballauf, den Fall auf eigene Faust weiterzuverfolgen. Als die Ermittler entdecken, dass Staatsanwalt Wehling selbst in einen internationalen Kinderhändlerring verstrickt sein könnte, geraten sie auf den Philippinen in lebensgefährliche Situationen…

Inhalt der Tatort-Folge „Manila“

Grelles Blaulicht durchschneidet die nächtliche Autobahn bei Köln. Eine Ringfahndung nach einem Gangsterpärchen, das Tankstellen überfällt, bringt die Kommissare Ballauf und Schenk zufällig auf die Spur eines viel dunkleren Verbrechens. Als der Wagen von Staatsanwalt Wehling angehalten wird, nutzt ein kleiner philippinischer Junge namens March diesen Moment zur Flucht. Seine Augen sind weit aufgerissen vor Angst, sein Atem geht stoßweise in der kalten Nachtluft.

Max Ballauf, der erfahrene Kriminalhauptkommissar mit dem mitfühlenden Blick hinter seiner harten Schale, nimmt sich des verstörten Jungen an – gegen den ausdrücklichen Befehl der Soko-Leiterin Kriminalrätin Berger, die sich auf die Tankstellenräuber konzentrieren will. „Manchmal muss man seine eigenen Wege gehen“, murmelt Ballauf seinem Kollegen Schenk zu, während er dem Kind behutsam näherkommt. Schenk, stets loyal aber pragmatisch, rollt mit den Augen. Er kennt die Sturheit seines Partners nur zu gut und ahnt, dass dieser Fall sie beide in Schwierigkeiten bringen wird.

Die ärztliche Untersuchung offenbart Spuren von Misshandlung und sexuellem Missbrauch am Körper des Jungen. Staatsanwalt Wehling behauptet mit tadelloser Fassade, den Jungen nur hilfreich an einer Raststätte aufgesammelt zu haben. „Ich habe nur geholfen, wie es meine Pflicht als Staatsbürger ist“, erklärt er mit einem Lächeln, das nicht bis zu seinen Augen reicht. Die glänzenden Büroräume des Staatsanwalts wirken im Kontrast zu seiner fragwürdigen Moral wie ein perfekter Vorhang, hinter dem sich das Grauen verbirgt.

Die Suche nach Marchs Familie gleicht dem Versuch, Nebel mit bloßen Händen zu greifen. Als eine philippinische Frau auftaucht und behauptet, Marchs Mutter zu sein, verstummt der Junge vollständig. Seine großen Augen verraten Angst, doch er nickt mechanisch auf die Frage, ob dies seine Mutter sei. „Ein Nicken bedeutet nicht immer Ja“, grübelt Ballauf, während er die beiden zum Flughafen verfolgt und dabei einen weiteren Verdächtigen entdeckt – Ernst Swoboda, einen Mann mit Verbindungen zum internationalen Kinderhandel.

Als Swoboda kurz darauf tot aufgefunden wird und Spuren zu Staatsanwalt Wehling führen, zieht es Ballauf nach Manila, in die stickige Hitze der philippinischen Hauptstadt. Dort prallen Armut und Reichtum brutal aufeinander – gleißende Hotelpaläste werfen lange Schatten auf die verwinkelten Slums, in denen Kinder zu Ware degradiert werden. Die Straßen von Manila pulsieren im Rhythmus einer Stadt, die nicht schläft – und deren dunkelste Ecken das Schicksal unzähliger Kinder verbergen.

Ballaufs einsamer Kampf um Gerechtigkeit führt ihn zunächst selbst ins Gefängnis, bis sein Partner Schenk ihm zur Hilfe eilt. „Wir sind Partner, vergiss das nicht“, knurrt Schenk, als er Ballauf befreit. Gemeinsam dringen sie tiefer in ein Netzwerk ein, das Kinder wie Handelsware zwischen Kontinenten verschiebt und dabei auf höchster Ebene geschützt wird.

Hinter den Kulissen

Der Tatort „Manila“ wurde vom WDR produziert und feierte am 19. April 1998 seine Erstausstrahlung. Die Dreharbeiten fanden sowohl in Deutschland (Köln, Rasthof Ville-Ost, Autobahnstück bei Düsseldorf) als auch auf den Philippinen (Manila, Pagsanjan und Santa Cruz) statt. Nikolaus Stein von Kamienski, bekannt als Niki Stein, übernahm sowohl die Regie als auch das Drehbuch und trat zudem in einer Minirolle als Krimineller Ernst Swoboda vor die Kamera.

Die Hauptdarsteller Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär verkörperten zum dritten Mal das Kölner Ermittlerduo Ballauf und Schenk. In weiteren Rollen glänzte der französische Schauspieler Mathieu Carrière als undurchsichtiger Staatsanwalt Wehling. Auch der Produzent Jan Hinter stand für die Rolle eines Paters in Manila vor der Kamera.

Die Ausstrahlung verzeichnete eine beachtliche Resonanz mit 8,61 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 25,02 Prozent für Das Erste. Die brisante Thematik des Kindesmissbrauchs und Kinderhandels berührte nicht nur die Zuschauer, sondern auch die Schauspieler tiefgreifend: Behrendt und Bär gründeten nach den Dreharbeiten den Hilfsverein „Tatort – Straßen der Welt e.V.“ für philippinische Straßenkinder, der bis heute aktiv ist.

Nach der Erstausstrahlung waren die Darsteller und der Regisseur zu Gast in der Talkshow „Sabine Christiansen“, um über die Hintergründe des Krimis zu diskutieren. Die während der Sendung eingeblendete Kontonummer erbrachte eine sechsstellige Spendensumme als Startkapital für den Verein. Der Film wurde Teil eines Medienpakets zum Thema Sextourismus und Kinderprostitution, das in der Bildungsarbeit eingesetzt wird.

Ein historisches Detail am Rande: Die im Film angedrohte Todesstrafe für Kindesmissbrauch konnte auf den Philippinen zum Zeitpunkt der Dreharbeiten tatsächlich verhängt werden – eine Regelung, die erst 2006 abgeschafft wurde.

Videos zur Produktion

ARD Plus Trailer

Ausschnitte aus den ersten 30 Min.

Besetzung

Kommissar Max Ballauf – Klaus J. Behrendt
Kommissar Freddy Schenk – Dietmar Bär
Lissy Pütz – Anna Loos
March – Tom Taus
Marilyn Garcia – Susan Africa
Maria Espadia – Milanie Sumalinog
Ernst Swoboda – Nikolaus Stein von Kamienski
Franziska Berger – Antje Schmidt
Vanderfelde – Walter Gontermann
Johannes Wehling – Mathieu Carrière
u.a.

Stab

Drehbuch – Nikolaus „Niki“ Stein
Regie – Nikolaus „Niki“ Stein
Kamera – Arthur W. Ahrweiler
Schnitt – Corina Dietz
Musik – Ulrik Spies, Jacki Engelken, Engelken & Spies: «Disco Manila»
Produktion – WDR

15 Kommentare

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  1. vor 15 Jahren

    Diese Folge ist eine der eindringlichsten, die ich je gesehen habe. Ich bin auf der Suche nach der Quelle der Musik, die immer wieder zu hören ist. Ich glaube, es war eine Bacharie. Weiß jemand, um welche Arie es sich handelt?

  2. vor 13 Jahren

    Starker 3ter Fall aus Köln – und vor allem ein eindringlicher Film – denn daran, dass vieles Dargestellte den Tatsachen entspricht (vor allem auf den Philippinen), zweifelt denke ich niemand…

  3. vor 9 Jahren

    Der Tatort Nummer 383 aus Köln, mit den beiden engagierten Hauptkommissaren der Kölner Mordkommission. Es geht um Kinderhandel und Auslebung einer exzessiven sexuellen Abnormalität, insbesondere an philippinischen Kindern. Und es geht um Mord. Mit einer der ersten Tatort-Spielfilms des gerne gesehenen Tatort-Teams und einer der eindrucksvollsten. Das Drehbuch schrieb Nikolaus Stein, Regie führte Nikolaus Stein und die Musik war von Engelken und Spies. Schauenswert.

  4. vor 9 Jahren

    Wenn eine Nebenrolle derart prominent besetzt ist, fehlt eigentlich jeder Zweifel daran, wie die Geschichte ausgeht. Schade.

  5. vor 9 Jahren

    Die immer wiederkehrende Musik ist tatsächlich eine Bacharie – aus dem Weihnachtsoratorium, letzter Teil (zum Dreikönigstag/Epiphaniasfest komponiert, Teil VI): „Nur ein Wink von seinen /Stürzt ohnmächt’ger Menschen Macht“ – als Antwort auf das Nachstellen König Herodes‘, um das neugeborene Jesuskind töten zu lassen. Immer wenn ich es höre, muss ich an Mathieu Carriere in seiner Rolle als kindsmissbrauchendem Staatsanwalt denken

  6. vor 8 Jahren

    Welche Musik lief in der Disco?

  7. vor 8 Jahren

    Mit diesem Tatort führt uns die Geschichte bis auf die Philippinen. Wow was für ein Fall damals und heute erstklassig. Damit haben sie sich endlich bei vielen etabliert als neues Team aus NRW. Super Tatort. Für IMMER!!!

  8. vor 6 Jahren

    Sehr bewegende und Traurige Folge

  9. vor 4 Jahren

    Auch 2020 ein brennendes Thema : Kinder-Sex-Handel –. Nicht nur aus armen Ländern . Auch hier boten deutsche Mütter Kinder Pädophilen an.
    .
    Dieser Tatort zeigt Frauen, die Kinder dem sexuellen Mißbrauch gegen Geld zuführen .Damen des River Resort, Damen der NightRiderBar, 2 Phillipinas die Kinder in BRD abliefern.

    Tatort beginnt mit Wehling und Knabe auf der Rückbank im Autostau der Radiomeldung hört – „Auf der A4 Richtung Köln West kommt es aufgrund einer Ringfahndung zu erheblichen Behinderungen“ – Was ein Regie-Fehler !.
    Wenn wirklich nach flüchtenden Raubmördern gefahndet wird, Autobahn abgesperrt-MUSS die Absperrstelle zur Ringfahndung geheim bleiben , darf nie im Radio durchgegeben werden. (und wird es auch nie) Dann hätte die Polizeiführung UND der Radio-Sender die flüchtenden Täter perfekt informiert, welche Strecke sie nicht zur Flucht benutzen dürfen.
    Wehling Familienvater hat selbst einen Sohn –Sebastian. Wehling war selbst bei den Homberger Sängerknaben und sang dort das Weihnachtsoratorium , das er anderen Knaben weitergibt.

    Merkwürdig , dass Ballauf direkt nach Ankunft von der Manila-Polizei direkt der Staatsanwältin Garcia vorgeführt wird.
    Wehling stellt Ballauf in Manila mehrere Fallen –schon bei dessen Ankunft wird dieser aus einem fahrenden Taxi polizeilich gestopt.
    Garcia wäre von Wehling telefonisch informiert worden, Er selbst Staatsanwalt Wehling käme erst einen Tag später an.

    Direkt nach dem Justizpalast läßt sich Ballauf zur -Anbahnungsbar NightRider fahren entdeckt dort Maria Espadila (Marchs Mutter- eine Prostituierte), die panisch vor ihm flieht und er wird , als er ihr folgen will von einem Polizist in grünerUniform niedergeschlagen
    Ich frage mich , wie dieser Manila Polizist ausgerechnet in einem Hinterflur ihre Flucht vor Ballauf durch das Gebäude vorhergesehen hat und ihn an passender Stelle erwartete. um ihm danach eine böse Falle zu präparieren.
    Morgens stürmt das NBI-(nationales FBI ) mit schwarzen NBI Westen das Zimmer in das er mit einem 7jähriger Knabe gelegt wurden.
    Eine Stunde später , als ihm Staatsanwältin Garcia sein Vergehen vorhält , ihm die Todesstrafe androht.–steht schon Staatsanwalt Wehling bei ihr
    Wie Wehling vom Flugzeug aus das NBI und die Staatsanwältin , Polizei und Hotelier zu diese Fallen bewegen konnte –ist hier zeitlich fragwürdig , unglaubhaft auch , dass diese Organisationen auf Geheis eines Deutschen solch ein abgekartetes Spiel mitmachen.

    Merkwürdig , wenn für Sex mit Kindern die Todesstrafe droht -aber die Manila Staatsanwältin Garcia mit dem pädophilen deutsche Staatsanwalt Wehling eng zusammenarbeitet

    Dubios : Eine Frau –polizeibekannte Prostituierte (zig Fotos dieser Bar an der Wand von Garcia) mit Sohn March ausreist und ohne ihn nach Manila zurückkehrt . Ohne irgendein Adoptionsschreiben o.ä..
    Eine andere Philipina mit seiner Schwester June ausreist- und ebenfalls ohne Kind zurückkehrt. –

    Merkwürdig , dass Staatsanwältin Garcia zusammen mit Ballauf Staatsanwalts Wehlings Sachen durchsuchen, darin ein Foto des River Resort mit 5 Knaben und einer älteren Dame entdeckt, das Wehling in Swobodas Haus gefunden hatte, nachdem er ihn ermordete.
    Und der überpedantische , jeden Fehler vermeidende berechnende Wehling dieses veräterische Foto in seiner Tasche in Manila zurückgelassen hatte. Mit diesem Foto aus ursp. Swobodas Besitz verriet er den Mord und seine Neigung zu Knaben und Namen des Kinder-Resorts

    Am Ende Weihnachtsmann-Raubmörderpaar tot . Kinderhändler Swoboda tot , pädophiler Wehling tot.

  10. vor 4 Jahren

    Dritter Fall von Kriminalhauptkommissar Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Kriminalhauptkommissar Alfred (“Freddy“) Schenk (Dietmar Bär), die in Köln ihren Ermittlerort haben.

    Zehn Tage Dreharbeiten in Manila. Da bekommt man schon mit, wie das mit den Straßenkindern in Manila läuft. Das ist die Aussage des Fernsehteams um Regisseur Niki Stein. Doch in dieser Folge “Manila“ kommt für das Publikum dabei nichts davon an. Meiner Meinung nach langt es nicht nur zu sagen, wir widmen uns dem Thema Straßenkinder in Manila, und dann ist das automatisch eine gelungene Folge. Hier ist, laut Erzählungen, im Endeffekt nur eine Stiftung gelungen, die das Filmteam nach ihren Erfahrungen aus Manila gegründet hatte. Filmisch hat diese Folge “Manila“ überhaupt keine Tiefe und deshalb auch gar kein Mitgefühl ausgestrahlt. Es kann natürlich sein, man bekommt es wegen dem Titel dieses Filmes. Oder weil man vorher eine Inhaltsangabe gelesen hat.

    Story:
    Und die stellt eine Geschichte um Kinderprostitution bei den Straßenkindern in Manila in den Vordergrund. Weil das aber eigentlich nicht der Fall der Ermittler Ballauf/Schenk ist, muss Ballauf (Klaus J. Behrendt) in dieser Folge eine unterirdische Performance abgeben, damit das Publikum bei der Manila-Geschichte bleiben kann.
    Die Filmgeschichte beginnt mit einer Ringfahndung wegen zwei Tankstellenräuber, die diesmal sogar den Tankstellenmitarbeiter getötet haben. Dort läuft dem Ballauf (Klaus J. Behrendt) ein philippinischer Junge vors Auto. Dieser Junge March (Tom Taus) war aus dem stehenden Wagen des Staatsanwalts Wehling (Mathieu Carrière) geflüchtet. Die Aussage von Wehling (Mathieu Carrière) darüber ist, dass er den verstörten March (Tom Taus) an einer Autobahnraststätte aufgegriffen und mitgenommen hatte. Da nach einer Untersuchung von March (Tom Taus) festgestellt wird, dass an ihm körperliche Gewalt ausgeübt worden ist, glaubt Ballauf (Klaus J. Behrendt) dem Staatsanwalt Wehling (Mathieu Carrière) nicht so direkt. Er kümmert sich jetzt sogar eher um den Jungen March (Tom Taus) und dessen Fall, der eigentlich von der Sitte behandelt werden soll. Zum Glück arbeitet wenigstens Freddy Schenk (Dietmar Bär) an dem Fall des Tankstellenmordes. Derweilen taucht die angebliche Mutter Marilyn (Susan Africa) im Präsidium auf, nimmt den March (Tom Taus) mit und beide fliegen nach Manila, unter heimlicher Beobachtung von Ballauf (Klaus J. Behrendt) bis zum Flughafen Köln. Dort sieht Ballauf (Klaus J. Behrendt) dann ein anderes philippinisches Mädchen mit einer angeblichen Mutter. Sie werden von einem Mann abgeholt, der als Ernst Swoboda (Niki Stein) identifiziert wird. Und der ist bei der Polizei aktenkundig, da er in Manila schon mit der dortigen Kinderprostitution in Verbindung war. Für Ballauf (Klaus J. Behrendt) gibt es jetzt kein Halten mehr. Er fährt zu Ernst Swoboda (Niki Stein) und verschafft sich Eintritt in sein Haus. Doch dieser wurde irgendwo in seinem Wagen ermordet und samt dem Karren verbrannt. Nun schnappt Ballauf (Klaus J. Behrendt) sich den Staatsanwalt Wehling (Mathieu Carrière), den er des Kindesmissbrauchs verdächtigt und des Mordes an Ernst Swoboda (Niki Stein). So einfach kommt er aber nicht durch damit und versaut so sogar die weiteren Ermittlungen ein wenig. Als dann die philippinische Frau mit dem kleinen Mädchen, die Ballauf (Klaus J. Behrendt) am Flughafen gesehen hatte, lebend gefunden wird, und sich das kleine Mädchen als die Schwester von dem Philippino March (Tom Taus) herausstellt, glaubt Ballauf (Klaus J. Behrendt), dass er mit March (Tom Taus) jetzt einen aussagekräftigen Zeugen gegen Staatsanwalt Wehling (Mathieu Carrière) hat. Doch dieser Staatsanwalt Wehling (Mathieu Carrière) ist schon auf dem Wege nach Manila, um den March (Tom Taus) dort ausfindig zu machen. Ballauf (Klaus J. Behrendt) macht daraufhin Urlaub und fliegt hinterher. Ja er ist sogar früher in Manila. Leider nicht so gut für ihn, denn dort bringen ihn seine privaten Ermittlungen in ein Hotel, wo er sich am nächsten Morgen, nach einem Niederschlag, mit einem jungen Philippino im Bett findet. Nun landet er im Knast. Derweil hat Schenk (Dietmar Bär) den Fall der Tankstellenüberfälle halbbillig gelöst und eilt danach dem Ballauf (Klaus J. Behrendt) in Manila zur Hilfe. Dort regeln dann Beide gemeinsam diesen zweiten “wichtigeren“ Fall, indem sie sogar ein zwielichtiges Hotel auffliegen lassen, welches regelmäßig Kinder an Sextouristen vermietet hatte. Und der Staatsanwalt Wehling (Mathieu Carrière) entzieht sich dann seiner Verhaftung durch die Flucht in eine andere Welt.

    Die Form von Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) ist in dieser Folge “Manila“ eigentlich zum Weglaufen. Beim ansehen dieses Filmes musste ich mal wieder an seine Düsseldorfer Zeit denken, wo er auf jeden Fall jetzt eine 180 Grad Charakterwendung gemacht hat. In seinen drei Folgen als Kölner Ermittler hat er meiner Meinung nach zusammen weniger Tiefe ausgestrahlt, als bei so manchen Kurzeinsätzen in seiner Düsseldorfer Zeit. Hier in Köln ist er aufbrausend, hat ein enormes Gerechtigkeitsgefühl, das ihn sogar überall genau das reden und machen lässt, was er gerade unbedacht denkt. Mir würde er auf den Wecker gehen und Professionalität ist auch etwas anderes. Da ist mir ja schon der Schenk (Dietmar Bär) eher angenehm. Und dabei kommt in mir sogar das Gefühl auf, dass Schenk (Dietmar Bär) dafür gar nichts machen muss. Vielleicht legen die Macher es genau darauf an, damit diese Beiden, jetzt sehr gute Freunde, mal immer wieder ein donnerndes Streitgespräch hinbekommen, was sich dann direkt auch ganz gut anschaut. Aber der Preis für solche Szenen ist in dieser dritten Folge sehr hoch. Und kostet am Ende dieser Folge “Manila“ schon einige Sterne.
    Der Mordfall vom Anfang an der Tankstelle ist ja nur eine Nebenhandlung, die nebenbei auch aufgelöst wird. Eigentlich kann man das auch so zeigen, wie es hier gemacht wurde.

    Auch nach dieser Folge kann ich meine Frage, was haben diese Kommissare an sich, warum sie so beliebt sind, noch nicht beantworten.

    Ich selbst habe schon sehr viele Folgen von Ballauf/Schenk gesehen, die meistens auf Durchschnittsniveau abgelaufen sind. Deshalb sehe ich Ballauf/Schenk auch eher als Durchschnittkommissare. Nachdem ich jetzt, in diesem Jahr erst, ihre ersten drei Folgen gesehen habe, muss ich sagen, dass diese beiden Ermittler eigentlich qualitätsmäßig keinen so guten Start hatten. Aber die Kommissare wurden beliebt. Vielleicht liegt es daran, dass sie Ihr Herz auf der Zunge tragen.

    Wenn ich einen der vielen Folgentitel von diesen beiden Ermittler Ballauf/Schenk nennen müsste, würde ich den Titel “Manila“ nennen. Der fällt mir schon immer als erstes ein. Vielleicht sogar als einziger Titel. Leider ist aber diese Folge “Manila“ für mich, nachdem ich sie nun gesehen habe, jedoch einer ihrer schlechtesten Folgen.

    Meine Schulnote: 5+

  11. vor 2 Jahren

    Eine durchaus interessante Geschichte entwickelt sich da. Leider in einer Art „Haudrauf Manier“ arrangiert, die einem Schimanski gut zu Gesicht gestanden hätte. Krasse Logikfehler werden zugunsten überbordendem Aktionismus glattgebügelt. Vielleicht eine Zeiterscheinung Ende der 90er. Insgesamt ein unterdurchschnittlicher Tatort.
    Zum Glück haben sich die kölner Kommissare im Laufe der Jahre zum Besseren hin entwickelt.

  12. vor 2 Jahren

    * (Ein Stern)

    Kommentare mit einer Länge wie die zwei weiter oben, die noch dazu lediglich die Story noch mal wiedergeben, finde ich ultra-öde.

    Tatort Manila:
    Billig gemachte Story, öde runter gespulte, schlechte Dialoge, Ballauf & Schenk als ob sie die erste Frau ihres Lebens (Kriminalrätin Berger) sehen würden (Freddy: „Die Frau ist genial!“ Rotfl!), beide aber wie immer überheblich bis es quietscht. Übertrieben auch die schwer vorstellbaren Streitereien. Die Episode auf den Philippinen samt des surrealen, stümperhaft aufgenommenen Freitodes von Wehling eine Posse.
    Die sehr von sich überzeugten Kölner stark überschätzt. Wie immer.

  13. vor 2 Jahren

    Heute zum ersten (und letzten) Mal gesehen. Ich teile die negative Beurteilung der beiden Vor-Kommentatoren @HerrBert bzw. @Tatort-Liebhaber.
    Extrem unrealistischer Plot, die Szenen in Manila sehr klischeehaft. Dazu ein ständig plärrender Ballauf, furchtbare Folge!

  14. vor 2 Jahren

    Gestern in Wiederholung im WDR und wo auch sonst. Der Tatort mit der Nummer 383 aus 1998 und die beiden Kölner Kommissare wurden mit jeder späteren Folge professioneller .
    Die Meinung vom 26.11.2015 halte ich.

  15. vor 2 Jahren

    Mir hat der Tatort gut gefallen. Die übersteigerten Charaktere, die ständige Hysterie, die in der Luft liegt, möchte ich hier einmal dem Thema und der noch anderen Zeit beim Dreh zuschreiben. Allein das Thema ist interessant oder besser besorgniserregend, und hat zuletzt ja auch in Deutschland für negative Schlagzeilen gesorgt. Der Kindeshandel mit Dritte-Welt-Kindern mag fern liegen (vom Sextourismus einmal abgesehen), der Kindesmißbrauch tut es nicht. Heute würde die Story (in einem neuen Tatort) wahrscheinlich eher in der Jugendbetreuung bei der katholischen Kirche angesiedelt werden statt in Manila.

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