Tatort Folge 427: Bienzle und die blinde Wut



Kommissar Ernst Bienzle (Dietz-Werner Steck) von der Kripo Stuttgart macht in der Tatort-Folge 427 „Bienzle und die blinde Wut“ die Bekanntschaft mit dem äußerst wohlhabenden, aber rücksichtlosen Sägewerksbesitzer Albert Horrenried. In Heimerbach auf der Schwäbischen Alb führt der erfolgreiche Geschäftsmann sein Unternehmen. Respekt vor seinen Mitmenschen ist Horrenried fremd, ehrgeizig verfolgt er seine Ziele. Begeht ein Mitarbeiter einen Fehler, droht die fristlose Kündigung durch den skrupellosen Multimillionär.

Hauptkommissar Bienzle, der seiner Ex-Freundin Hannelore aus Eifersucht heimlich nach Heimerbach gefolgt ist, lernt vor Ort Albert Horrenried von seiner jähzornigen Seite kennen – nur im letzten Augenblick kann der Kripo-Beamte verhindern, dass dieser auf seinen Bruder Martin schießt! Bienzle versucht den Mann in seiner blinden Wut zu beruhigen. Die brenzlige Situation kommt dem Ermittler sogar beinahe gelegen, denn sie lenkt ihn für eine gewisse Zeit von dem eigentlichen Grund seiner Anreise und dem Liebeskummer um seine Ex-Freundin ab.

Am nächsten Morgen wird Albert Horrenried tot in seinem Sägewerk aufgefunden, Kommissar Bienzle übernimmt die Ermittlungen. Gleichzeitig versucht er, sich mit Hannelore zu versöhnen. Die Beweismittel belasten Martin Horrenried schwer, der beteuert allerdings seine Unschuld. Im Zuge seiner Untersuchungen erfährt Ernst Bienzle, dass Martin einst von seinem Bruder um das väterliche Erbe gebracht wurde. Als der Betrogene all seinen Mut und seinen Stolz zusammennahm und Albert um finanzielle Unterstützung für seinen Sohn Uli bat, wies der reiche Firmenchef seinen Bruder zurück. Könnte dies ein Motiv für einen Mord sein?

Nein. Tatsächlich finden sich bald schon Indizien, die den Hauptverdächtigen Martin Horrenried entlasten. Ernst Bienzle nimmt sodann die Freundin des Opfers, Claudia Kranzmeier, in sein Visier. Sein kriminalistisches Gespür sagt ihm, dass Claudia etwas zu verschweigen hat. Sie arrangierte sich anscheinend mit Alberts unsensibler, rauer Art, im Gegenzug konnte er seiner Partnerin die erstrebte finanzielle Sicherheit und gesellschaftliche Anerkennung geben. Bienzle erfährt bei seinen Recherchen, dass sich Claudia Kranzmeier eine Heirat mit Horrenried erhoffte – obwohl sie eine Affäre mit Alberts Neffen Uli anfing. Als Albert von Claudias Seitensprung erfuhr, misshandelte er sie und drehte den Geldhahn zu. Wie es scheint, war der Millionär der meistgehasste Mann im Dorf. Mehrere Personen hätten ein Motiv gehabt, den Mann zu ermorden. Ein schwieriger Fall für Bienzle.


Der Tatort „Bienzle und die blinde Wut“ wurde vom SWR produziert, die Dreharbeiten fanden von April bis Mai 1999 statt. Die Fernsehpremiere lief am 14. November 1999 im Ersten Programm der ARD.

Besetzung
Rüdiger Wandel (Kommissar Günter Gächter) · Rita Russek (Hannelore Schmiedinger) · Simone Thomalla (Claudia Kranzmeier) · Paul Faßnacht (Albert Horrenried) · Thomas Goritzki (Martin Horrenried) · Bernd Gnann · Christoph Wackernagel · Matthias Ponnier · Walter Renneisen · Buddy Elias · Bernd Tauber · Klaus Spürkel · Reinhold Ohngemach · Monika Hirschle · Alex Ganz · Boris Burgstaller

Stab
Drehbuch – Felix Huby
Regie – Hartmut Griesmayr
Kamera – Hans-Jörg Allgeier
Musik – Joe Mubare
Produktion – SWR


3 Meinungen zum Tatort Folge 427: Bienzle und die blinde Wut

  • Dirk • am 12.5.16 um 5:53 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 427 aus Stuttgart. Hauptkommissar Bienzle wird auch privat von Vergehen und Verbrechen nicht verschont und versucht zusammen mit dem herbei geeilten Kollegen, Kommissar Gächter, einen provinzialen Mord, geschehen an einen despotischen Sägewerkbesitzers, aufzuklären. Gar nicht so einfach, gängelt und liebkost sich doch die geldgierige Verwandtschaft untereinander, lässt gar ein Testament verschwinden. Aber die Schmiedinger steht beiden Tatort-Polizisten hilfreich zur Seite und so können die Mordermittler aus Stuttgart wieder einen Erfolg verbuchen. Schön anzuschauender Tatort-Spielfilm aus dem Jahr 1999, ruhig und mit mäßiger Spannung abgedreht. Sehens- und wiederholungswerter Tatort über unsensible und amoralische Charaktere.


  • haag thomas • am 8.3.17 um 17:11 Uhr

    bester tatort aller zeiten


  • Nelly • am 23.3.23 um 19:27 Uhr

    So etwas gibt es wohl nur bei den gemütlichen Schwaben, dass man eine Frau, die bewusstlos über dem Lenkrad ihres Autos liegt, welches mit den Vorderrädern über einem Abgrund hängt, als gerettet bezeichnet. Und sich auch noch alle Zeit dabei lässt, sie aus dem Auto herauszuholen. Abgesehen davon ein guter Tatort.


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