Tatort Folge 493: Schützlinge



Der Kölner Tatort „Schützlinge“ beginnt mit einem schrecklichen Erlebnis für Hauptkommissar Freddy Schenk (Dietmar Bär): Drei Jugendliche brechen in eine Lagerhalle für Oldtimer ein – und stolpern dort über die Leiche des Verwalters. Die Polizei ist bereits am Tatort und kann Andy, einen der jungen Männer, festnehmen. Seinen beiden Freunden gelingt die Flucht.

Kommissar Schenk will den Verdächtigen im Präsidium verhören, doch der vermeintliche Täter stellt sich bei seiner Vernehmung stur. Als alle nachdrücklichen Fragen des Ermittlers unbeantwortet bleiben, rastet der übermüdete Kripo-Beamte aus. Was der Fahnder nicht ahnt: Andy ist gehörlos. Als Freddy Schenk voller Wut und Ungeduld die Handschellen zückt und den Fall auf den nächsten Morgen vertagen will, gerät der Jugendliche in Panik, rennt vollkommen außer sich zum Fenster und – springt. Er ist sofort tot. Der Hauptkommissar erleidet einen schweren Schock; er fühlt sich für den Tod des Jungen verantwortlich.

Selbst Schenks Freund und Kollege Kommissar Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) kann ihm die Schuldgefühle nicht ausreden, zumal sich schon bald herausstellt, dass Andy tatsächlich unschuldig war. Nur widerwillig setzt Schenk die weiteren Ermittlungen im Fall „Schützlinge“ fort. Doch Ballauf kann die Hilfe des erfahrenen Kommissars gut gebrauchen, denn unvermittelt geschieht ein zweiter Mord:
Der Besitzer der Lagerhalle, Horst Merz, wird tot aufgefunden.

Ihre Recherchen führen die beiden Tatort-Kommissare in das Milieu der Gehörlosen, deren Treffpunkt „Das Exil“ dem Immobilienspekulanten Merz gehörte. Das Kulturzentrum ist für Freddy Schenk die Tür in eine andere, fremde Welt. Der Ermittler lässt sich bereitwillig auf die neuen Erfahrungen ein – zur großen Verwunderung seines Kollegen Ballauf. Schenk fängt an, sich für die Gebärdensprache zu interessieren und versucht, die Not und die Gefühle der Gehörlosen zu verstehen. Dem Kommissar ist bewusst, dass Max Ballauf und er nur auf diese Weise dem Mörder auf die Spur kommen können. Doch es ist ein mühsamer Lernprozess, auf den sich die beiden Kripo-Beamten aus Köln im Fall „Schützlinge“ einlassen müssen, und viele Missverständnisse pflastern ihre Wege…

Der WDR-Tatort „Schützlinge“ ist eine ungewöhnliche Folge, bei der der Zuschauer – sofern er die Gebärdensprache nicht beherrscht – oftmals auf eingeblendete Untertitel angewiesen ist, um dem Geschehen folgen zu können. Für die Schauspieler Dietmar Bär und Klaus J. Behrendt waren die Dreharbeiten eine besondere Herausforderung, da sie die Gebärdensprache im Ansatz erlernen mussten, um interagieren zu können. Einzig Marco Lipski, der Darsteller des Leiters vom Kulturzentrum, ist auch im realen Leben gehörlos. Er betreut als Redakteur des Bayerischen Rundfunks eine Sendung für Gehörlose.

Die Tatort-Folge 493 „Schützlinge“ lief am Sonntag, den 3. März 2002, erstmals im Ersten Programm der ARD.

Videos zur Tatortproduktion

Video 30 Sekunden aus den ersten 30 Minuten



ARD Plus Trailer



Besetzung

Kommissar Max Ballauf – Klaus J. Behrendt
Kommissar Freddy Schenk – Dietmar Bär
Franziska – Tessa Mittelstaedt
Jennifer Hoffmann – Naomi Krauss
Oktay Kutlucan – Erhan Emre
Gladbach – André Meyer
Erwin Balzer – Thierry van Werveke
Bär Andy – Andreas Unruh
Horst Merz – Karl Kranzkowski
Svenja – Jana Pallaske
Michael Hoffmann – Marco Lipski

Stab

Drehbuch – Sönke Lars Neuwöhner, Sven S. Poser
Regie – Martin Eigler
Kamera – Benjamin Dernbecher
Ausstattung – Jochen Schumacher
Musik – Wolfgang Böhmer

Bilder: WDR/Michael Böhme


8 Meinungen zum Tatort Folge 493: Schützlinge

  • fan • am 25.4.12 um 13:44 Uhr

    Wann wird dieser geniale Tatort endlich wiederholt?

    Antworten
  • fan • am 15.7.13 um 16:09 Uhr

    Es wäre doch echt langsam mal an der Zeit diesen Tatort zu wiiederholen, oder!!?

    Antworten
  • Th. Surau • am 13.9.13 um 17:29 Uhr

    Moin
    die Musik zu diesem Tatort (Klassik die Arie weiblich) hätte ich gerne
    gewusst.

    MfG

    Antworten
  • Angelika Ross • am 19.9.13 um 14:56 Uhr

    Der Tatort war super. Würde gerne wissen, wer die klassische Musik gesungen hat.

    Antworten
  • Dirk • am 13.10.16 um 13:17 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 493 aus der Rheinmetropole Köln. Die beiden Hauptkommissare der dortigen Mordkommission, der Ballauf und der Schenk, ermitteln in zwei vollendeten Mordversuchen und, dieses ist äußerst prekär und spektakulär, im Umfeld der gehörlosen Mitbürgern und Freddy Schenk provoziert, ohne Wissen der Behinderung eines der Verdächtigen, dessen Selbstmord, durchgeführt durch einen Sprung aus dem Polizeipräsidiumsfenster. Meiner Meinung nach ein langatmiger Tatort-Fernsehfilm, mit einem von Schuldgefühlen geprägten Freddy Schenk. Sicherlich, extravagant gedreht und mit Untertiteln ausgestattet, aber diesen Tatort-Spielfilm aus dem Jahre 2002 muss man, meines Erachtens, wirklich höchstens zweimal schauen. Zwei gestandenen Tatort-Hauptkommissaren der Mordkommission dürfte man, auch bei sensiblen Themenbereichen, eine gewissen Professionalität unterstellen dürfen.

    Antworten
  • René Borkent • am 22.8.24 um 20:46 Uhr

    ,,Bin ich hier in der Bullenkantine oder was?“ 🤣🤣🤣🤣

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