Kurz und knapp – darum geht’s
Ein Drogenfahnder torkelt nachts in ein Hamburger Krankenhaus und bricht tot zusammen, obwohl er gerade erst eine harmlose Prostata-Operation überstanden hatte. Sein Kollege Alexander Brandt ist überzeugt: Kommissar Kissler wurde ermordet, weil er und Brandt kurz davor standen, die deutsch-russische „H-Connection“ zu zerschlagen, die Afghanistan-Heroin über Hamburg in die Welt verteilt. Als Hauptkommissar Jan Casstorff die Ermittlungen aufnimmt, gerät er zwischen die Fronten von Rauschgiftdezernat, BND und organisierter Kriminalität – ohne zu ahnen, dass ein verdeckter Ermittler mitten unter ihnen arbeitet.
Inhalt der Tatort-Folge „Undercover“
Stumm beobachtet ein Mann durch sein Fernglas, wie ein anderer sein Haus verlässt, kommentiert seine Bewegungen kühl ins Funkgerät. Zur selben Zeit schleppt sich ein Mann in der Dunkelheit ins Krankenhaus und bricht vor der Nachtschwester zusammen. Stationsarzt Dr. Mölter kämpft vergeblich um sein Leben.
Der Tote ist Kriminaloberkommissar Hermann Kissler vom Rauschgiftdezernat, der angeblich einem Kreislaufkollaps erlegen ist – kurz nach einer Prostata-Operation. Sein aufgebrachter Kollege Alexander Brandt behauptet jedoch gegenüber Hauptkommissar Jan Casstorff, dass Kissler ermordet wurde. Brandt wirkt getrieben, besessen von seiner Theorie über die sogenannte „H-Connection“, die Heroingelder über die ASP-Bank wasche. Casstorffs erfahrener Kollege Holicek, der mit Brandt im selben Schützenverein ist, sieht den Fahnder als guten, aber bisweilen fanatischen Ermittler. Die gerichtsmedizinische Untersuchung bestätigt schließlich Brandts Verdacht: Kissler starb an einer Überdosis Beruhigungsmittel.
Während Casstorff den auffällig luxuriösen Lebensstil des Toten unter die Lupe nimmt, dessen russische Frau alles mit einer großzügigen Erbschaft erklärt, stürmt Brandt regelrecht vorwärts. Wie ein Racheengel verhaftet er den vermeintlichen Drahtzieher Michael Szevrinov und den Banker Dr. Martens im noblen Golfclub – zum Entsetzen von Kriminalrat Bruno Kern und Casstorff. Die Ermittlung gleicht einem Labyrinth aus Sackgassen und falschen Fährten, als plötzlich ein BND-Mann namens Rüth auftaucht und behauptet, Szevrinov sei ein langjähriger Informant der Behörde, der kurz davor stehe, Dr. Martens‘ Geldwäschegeschäfte zu enttarnen.
Die Dinge verkomplizieren sich weiter, als Brandts Auto durch eine Bombe zerstört wird – der Fahnder selbst entgeht nur knapp dem Tod. In Kisslers Büro findet seine Witwe einen verborgenen Safe mit brisanten Kontoauszügen, während Casstorff und Brandt mysteriöse Videokassetten erhalten. Die Aufnahmen zeigen Brandt selbst beim Platzieren der Bombe in seinem eigenen Wagen. Als die Ermittler schließlich die wahren Zusammenhänge zu durchschauen beginnen, müssen sie erkennen, dass nichts so ist, wie es scheint – und dass der Verrat möglicherweise viel näher liegt, als sie je vermutet hätten.
Hinter den Kulissen
„Undercover“ ist der 512. Fall der Krimireihe Tatort und wurde vom Norddeutschen Rundfunk unter der Regie von Thomas Bohn produziert. Es ist der vierte Fall für den Hamburger Kriminalhauptkommissar Jan Casstorff, gespielt von Robert Atzorn. Der Film hatte seine Erstausstrahlung am 27. Oktober 2002 im Programm Das Erste.
In einer Nebenhandlung erfährt der Zuschauer mehr über Jan Casstorffs familiäres Umfeld: Sein Sohn Daniel zweifelt an seiner Abstammung und lässt heimlich einen Gentest durchführen – mit erschütterndem Ergebnis. Die emotionale Komponente dieser Nebenhandlung bildet einen interessanten Kontrast zur komplexen Hauptermittlung.
Bei seiner Erstausstrahlung erreichte der Tatort „Undercover“ beachtliche 9,62 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 26,60 Prozent für Das Erste. In einer kleinen Nebenrolle ist zudem Jens Atzorn zu sehen, der Sohn des Hauptdarstellers Robert Atzorn. Der Filmkritiker Tilmann P. Gangloff lobte bei tittelbach.tv die schauspielerischen Leistungen, bemängelte jedoch die fehlende Krimi-Spannung. TV Spielfilm hingegen bezeichnete den Fall als „clever und komplex“.
Hauptkommissar Casstorff, der von der Hamburger Mordkommission, ermittelt in der Tatort-Folge Nummer 512 in Sache Mord an einem Kollegen der Drogenfahndung, ermordet während eines Krankenhausaufenthaltes wegen einer Operation an der Prostata. Wie gemein kann man nur sein und Casstorff wird zum Ultra. An seiner Seite Holicek und die Familie. Das ist nett. Wenn man die Besetzungsliste dieses Tatort-Krimis liest, weiß man schon, dass dieser Tatort-Thriller durchweg sehenswert ist. Schon in Erstsendung war der wirklich packend.
Der dreihundert dreihundachtigste Tatort den ich in den letzten Wochen mal wieder anschaue. Jab fasst alles archiviert. Guter Tatort. Robert Atzorn ja sehr gute Hamburger Tatorte gedreht und dieser ist spannend und macht auch Laune. Julia Schmidt finde ich sollte auch mal gelobt werden als Assistentin. Undercover wird hier nicht nur ermittelt keine Angst. Sehr abwechslungsreiche Folge aus Hamburg. 4 Sterne