Kurz und knapp – darum geht’s

Ein Mord im Altenheim „Villa Grünwald“ in Ludwigshafen bringt Kommissarin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) in eine emotional aufgeladene Situation: Die wichtigste Zeugin ist ihre eigene Tante Emma, zu der sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hat. Während Lena und ihr Assistent Mario Kopper (Andreas Hoppe) versuchen, den Fall aufzuklären, geraten sie in ein Geflecht aus alten Familienkonflikten und Heimgeheimnissen. Als sich die Spuren verdichten, ahnen sie nicht, dass die Wahrheit sie in eine tödliche Falle locken könnte …

Inhalt der Tatort-Folge „Schöner Sterben“

Die Nacht in der „Villa Grünwald“ ist still, nur das leise Knarren der alten Holzdielen durchbricht die Ruhe. Doch dann ein dumpfer Aufprall – Marina Cortese, eine Bewohnerin des Heims, stürzt die Treppe hinab und stirbt. Kommissarin Lena Odenthal betritt am nächsten Morgen das Altenheim und trifft auf eine unerwartete Zeugin: ihre Tante Emma, die sie seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Die Begegnung ist frostig, die Wunden der Vergangenheit noch nicht verheilt. Emma, gelähmt und wortkarg, verweigert jede Aussage, obwohl sie die beste Freundin der Toten war und die Leiche gefunden hat.

Lena und Kopper beginnen ihre Ermittlungen in einem Mikrokosmos, der von Erinnerungen, Geheimnissen und altersbedingter Zerbrechlichkeit geprägt ist. Die Bewohner des Heims, darunter der ehemalige Liebhaber der Toten, Henk Blumenfeld, und der eigenbrötlerische Hausmeister Willy Vogelsang, scheinen alle etwas zu verbergen. Direktor Karl Kranz, der das Heim mit eiserner Hand führt, versucht die Ermittlungen zu behindern, um den Ruf seiner Einrichtung nicht zu gefährden. Doch je tiefer Lena und Kopper graben, desto mehr verdichten sich die Hinweise auf Willy, der ein zwielichtiges Alibi hat und sich seltsam verhält.

Emma, die sich weigert, mit Lena zu sprechen, beginnt eigene Nachforschungen anzustellen. Sie befragt die Bewohner und stößt dabei auf unerwartete Verbindungen. Doch ihre Sturheit bringt sie in Gefahr, als sie sich weigert, die Warnungen ihrer Nichte ernst zu nehmen. Lena, hin- und hergerissen zwischen ihrer Pflicht als Ermittlerin und dem Wunsch, die Beziehung zu ihrer Tante zu kitten, spürt, dass der Fall sie an ihre eigenen Grenzen bringt. Als sie schließlich eine entscheidende Spur entdecken, ahnen sie nicht, dass sie damit selbst ins Visier des Mörders geraten …

Hinter den Kulissen

Der Tatort „Schöner Sterben“ wurde vom Südwestrundfunk (SWR) produziert und von Didi Danquart inszeniert. Das Drehbuch stammt von Daniel Martin Eckhardt. Gedreht wurde die Folge im Jahr 2002 in Ludwigshafen und Umgebung, wobei das Altenheim „Villa Grünwald“ als zentraler Schauplatz diente. Die Erstausstrahlung erfolgte am 30. März 2003 im Ersten und erreichte eine Einschaltquote von 8,63 Millionen Zuschauern, was einem Marktanteil von 24,5 Prozent entsprach.

Die Folge ist der 28. Fall für Lena Odenthal, gespielt von Ulrike Folkerts, und der 19. für Mario Kopper, dargestellt von Andreas Hoppe. Besonders hervorzuheben ist die herausragende Besetzung der Nebenrollen, darunter Gisela Trowe als Tante Emma, Rudolf Wessely als Heimleiter Karl Kranz und Bruno Cathomas als Hausmeister Willy Vogelsang. Die Folge thematisiert nicht nur einen Kriminalfall, sondern auch die Aufarbeitung deutscher Geschichte und die komplexen Beziehungen innerhalb von Familien. Ein besonderes Detail: Die Figur der Emma Odenthal ist inspiriert von der ehemaligen Leichtathletin Emmy Albus, die bei den Olympischen Spielen 1936 den Staffellauf verpatzte.

Besetzung

Hauptkommissarin Lena Odenthal – Ulrike Folkerts
Hauptkommissar Mario Kopper – Andreas Hoppe
Emma Odenthal – Gisela Trowe
Karl Kranz – Rudolf Wessely
Willy Vogelsang – Bruno Cathomas
Henk Blumenfeld – Gerd Kunath
Dr. Paul Reinhard – Ernst Konarek
Manfred Wanner – Günter Knecht
u.a.

Stab

Drehbuch – Daniel Martin Eckhart
Regie – Didi Danquart
Kamera – Hans-Jörg Allgeier
Schnitt – Gudrun Böhl
Musik -Cornelius Schwehr
Produktion – SWR