Tatort Folge 531: Schattenlos

Kurz und knapp – darum geht’s

Kommissar Freddy Schenk wird zufällig Zeuge eines ungewöhnlichen Banküberfalls: Ein offensichtlich verängstigter Mann namens Stefan Kühn betritt mit einer Sprengladung am Körper die Filiale und fordert drei Millionen Euro. Als Ballauf und das SEK eintreffen, eskaliert die Situation – ein Kiosk explodiert, der Filialleiter wird angeschossen, und die Täter können mit der Beute entkommen. Als die Kommissare einer Spur nachgehen, die zum wohlhabenden Kühn führt, ahnen sie nicht, in welch gefährliche Situation sie sich damit begeben…

Inhalt der Tatort-Folge „Schattenlos“

Schlaflos und in Geldnot stattet Kommissar Freddy Schenk seiner Bank in Köln einen Besuch ab, um ein Darlehen zu beantragen. Plötzlich betritt ein auffällig nervöser Mann die Schalterhalle und verlangt den Filialleiter zu sprechen. Mit leisen, angsterfüllten Worten erklärt er: „Dies ist ein Überfall“ und verweist auf einen Sprengsatz an seinem Körper. Der wohlhabende Geschäftsmann Stefan Kühn wurde offenbar entführt und als menschliche Bombe in die Bank geschickt. Über Ohrstöpsel erhält er Anweisungen von den unsichtbaren Drahtziehern: Drei Millionen Euro soll er erpressen.

Schenk bemerkt sofort, dass etwas nicht stimmt, und informiert heimlich seinen Partner Max Ballauf, der umgehend das SEK alarmiert. Als Ballauf als vermeintlicher Kunde die Bank betritt, eskaliert die Situation dramatisch. Ein maskierter Mann stürmt in die Filiale und schießt auf den Filialleiter, während draußen ein Kiosk explodiert – eine unschuldige Frau stirbt und ein kleines Mädchen wird schwer verletzt. Ballauf ist entsetzt und eilt zu dem verletzten Kind, für das er sich verantwortlich fühlt.

Die Gangster flüchten mit dem Geld und benutzen zusätzlich ein Kind als Geisel, sodass das SEK nicht eingreifen kann. Ballauf und Schenk nehmen die Verfolgung auf, doch eine fingierte Polizeikontrolle führt sie in die Irre. Als sie das verlassene Fluchtauto finden, ist vom Täter keine Spur mehr zu entdecken – er ist wie ein Schatten verschwunden.

In Kühns Haus fällt Schenk auf, dass es nahezu wie ein Hochsicherheitstrakt mit Überwachungskameras und Alarmanlagen geschützt ist. Bei der Durchsicht der Aufzeichnungen bemerkt Ballauf etwas Ungewöhnliches: Die Eindringlinge bewegen sich „schattenlos“ – mit der Präzision professioneller Einsatzkräfte. Ihr Gefühl sagt den Ermittlern, dass bei diesem Fall etwas nicht stimmt. Die Fahndung nach den Tätern gleicht der Suche nach einer Nadel im Heuhaufen.

Während die Ermittlungen zunächst ins Leere laufen, macht Ballauf schließlich eine interessante Entdeckung, die den Fall in ein völlig neues Licht rückt: Kühn und der angeschossene Filialleiter kannten sich offenbar gut. Zu gut, wie es scheint. Hat der trickreiche Banküberfall einen ganz anderen Hintergrund als zunächst angenommen? Als die Ermittler dieser Spur nachgehen, geraten sie selbst in tödliche Gefahr…

Hinter den Kulissen

„Schattenlos“ ist der 24. Fall des Kölner Ermittler-Teams Ballauf und Schenk und die 531. Tatort-Folge insgesamt. Die Dreharbeiten für die WDR-Produktion fanden von April bis Mai 2002 in Köln und Düren statt. Die Erstausstrahlung erfolgte am 27. April 2003 im Ersten Programm der ARD.

In den Hauptrollen sind Klaus J. Behrendt als Max Ballauf und Dietmar Bär als Freddy Schenk zu sehen. Die Rolle des rätselhaften Stefan Kühn übernahm Michael Mendl, der von Kritikern für seine eindringliche Darstellung gelobt wurde. Weitere wichtige Rollen spielten Sabine Vitua als Anna Kühn und Nicki von Tempelhoff als Filialleiter Frank Treut.

Regisseur und Drehbuchautor Thomas Stiller, für den dies die erste Tatort-Regie war, hat einen Cameo-Auftritt als Förster. Bemerkenswert ist auch der Auftritt des 2020 verstorbenen Schauspielers Birol Ünel, der hier seine letzte Tatort-Rolle spielte, bevor er zwei Jahre später mit Fatih Akins Film „Gegen die Wand“ seinen Durchbruch feierte.

Bei seiner Erstausstrahlung erreichte die Folge „Schattenlos“ 9,35 Millionen Zuschauer in Deutschland, was einem Marktanteil von 26,80 Prozent entsprach. Kritiker lobten besonders die Kameraarbeit und die ungewöhnliche Inszenierung. Die Fernsehzeitschrift TV Spielfilm urteilte: „Guter Auftakt, solider Thrill, kühles Ambiente.“ Eine Besonderheit des Films: Freddy Schenk fährt hier einen damals aktuellen Geländewagen Ford Maverick, dessen Kennzeichen erstmals seine Initialen (K-FS 1395) trägt.

Videos zur Produktion

ARD Plus Trailer

Besetzung

Hauptkommissar Freddy Schenk – Dietmar Bär
Hauptkommissar Max Ballauf – Klaus J. Behrendt
Stefan Kühn – Michael Mendl
Anna Kühn – Sabine Vitua
Gessner – Lutz Teschner
Franziska – Tessa Mittelstaedt
Frank Treut – Niki von Tempelhoff
Henkel – Birol Uenel
Sachbearbeiterin – Mareike Fell
Förster – Thomas Stiller
Pathologe Dr. Roth Joe Bausch
u.a.

Stab

Drehbuch – Thomas Stiller
Regie – Thomas Stiller
Kamera – Peter Steuger
Musik – Peter Scherer

Bilder: WDR/MichaelBöhme

17 Kommentare

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  1. vor 12 Jahren

    erstaunlich gutes Drehbuch. Hörte sich eher langweilig an, wurde unerwartet gut!

  2. vor 11 Jahren

    Für mich sind die Kölner Kommissare die besten.Ich habe viele Filme schon 2 mal gesehen und bin immer wieder begeistert.Leider bin ich sonst kein großer Tatort Freund.

  3. vor 11 Jahren

    Max Ballauf und Fredie Schenk sind die besten unter den Tatortkommisaren

  4. vor 11 Jahren

    In der Beschreibung ist ein Fehler enthalten: Stefan Kühn wird nicht in der Bank zurückgelassen, sondern er fährt den Täter, der in die Bank kommt und eine Geisel in das Kölner Umland. Dort verliert sich in der Tat die Spur und Geisel und Stefan Kühn werden von ballauf und Schenk gefunden.

  5. vor 11 Jahren

    Seit wann hält ein Feuerzeug eine Pistolenkugel schätzungsweise 9 mm Luger auf hm

  6. vor 11 Jahren

    Hab den TO nur bis zur Mitte gesehen. Kann jemand das Ende bzw den Plot nochmal kurz zusammen fassen? Dankeee :)

  7. vor 11 Jahren

    Ein sorgfaeltig aufgebauter und ueberzeugend inszenierter Spannungsbogen der aber leider am Ende verpufft. Sehr gut Michael Mendl als eiskalter Ex-BND Mitarbeiter. Irritierend die mehrmaligen Hinweise auf seinen Aufenthalt in Brasilien, der nicht zur zen-Japan Affinitaet (Kendo-Meister, Hausarchitektur, Lebensstil – das kommt nicht von heute auf morgen) passt. Oder hat jemand das Drehbuch nicht richtig umgesetzt? Ersetze Brasilien mit Japan und die Sache passt.
    Ihn dann als Psychopathen zu entlarven, der ein Kapitalverbrechen dieser Groessenordnung mit Hilfe dreier ex-BND Kollegen inszeniert, die er dann auch noch beseitigen muss, nur um seine Frau „zurueckzuerobern“ ist zu wenig und passt absolut nicht zum vorher portraetierten Charakter. Was haette man daraus machen koennen:
    z.B.: Er will dem Filialleiter als Gegenleistung fuer die Insider-infos helfen, dessen Verluste auzugleichen o.ae.

  8. vor 11 Jahren

    der film war sehr gut,das lied auf dem begräbnis war besonders,BITTE wer weiß den titel und sänger

  9. vor 10 Jahren

    Banküberfälle finde ich normalerweise nervig. Dieser war aber besser gemacht als erwartet, wegen des spannenden Hintergrundes in der Anfangssequenz: Die Entführung in der Wohnung, die vielen Kameras… Schnell ist klar, dass es mit dem Sprengstoffmann in der Bank irgendetwas seltsames auf sich hat. Diese Spannung hält sich auch bis zur ungewöhnlichen Auflösung. Das war gut.

    Aber es bleiben nicht nur bei mir zuviele Ungereimtheiten und offene Fragen übrig: Warum Brasilien? Okay, das Land liefert nicht aus, aber warum dann die Rückkehr nach Deutschland? Was hat es mit dem Japantick auf sich? Und warum zieht Kühn den Coup ausgerechnet mit dem Verein durch, vor dem er anscheinend geflohen war? Und das alles aus bloßer Eifersucht? Das ganze Overacting mit Angstschweiß und Einnässen? Er deutet zwar seine „schlimme Vergangenheit“ an, aber das ist auch alles – und zuwenig. Schade.

  10. vor 9 Jahren

    ich habe diesen Tatort drei mal gesehen und ich fand den sehr gut und ich finde auch das etwas spannend ist und das gefällt mir ich gebe 5000 sterne für die beiden komisare ballauf und schenk

  11. vor 9 Jahren

    der tatort war wie gewöhnlich von den kölner darstellern gut gespielt, die geschichte auch spannungsreich.

    Aber es gab zu viele Ungereimtheiten. Zu Vieles was Interesse wecken sollte – die Vergangenheit Treuts in Brasilien, sein Bezug zur japanischen Kultur oder das Zusammenspiel mit dem BND – und es auch geweckt hat. Jedoch war der Film völlig unausgegoren. Zu viel wurde nicht zu Ende gedacht, bzw. unplausibel statt korrekt ausgeführt. Und hat so verstört und gestört. Ein klassischer Fall von Selbstüberschätzung des Autors gepaart mit seinem Nichtkönnen. Viel gewollt – wenig gekonnt… Schade um die an sich guten Grundideen und für die guten Schauspieler. Sie hätten ein besseres Drehbuch verdient -.-

  12. vor 9 Jahren

    diesen tatort würde ich sehr gerne wieder sehen weil ich den aus köln sehr gerne gucke 20 sterne

  13. vor 9 Jahren

    Der Tatort mit der Nummer 531 aus Köln. Die beiden Hauptkommissare der dortigen Mordkommission, Ballauf und Schenk ermitteln in einem brutalen und blutigen Bankraub, in welchem Schenk anfänglich selbst eines der Opfer ist. Es entwickelt sich ein spannender und sehr actionreicher Tatort-Thriller mit Dr. Roth und Verbindungen zum Bundesnachrichtendienst. Wer diese Art von Kriminalfilm mag, ist hier vor dem Bildschirm bestens aufgehoben. Ich habe diesen sehenswerten Streifen, natürlich auch mit Franziska, bislang dreimal geschaut, seit der Erstsendung im Jahr 2003.

  14. vor 7 Jahren

    Anfangs hui, zum Ende…na ja, einfach zuviele Ungereimtheiten, wurde ja schon von den vorherigen Beiträgen beschrieben. Drei Punkte.

  15. vor 7 Jahren

    Ballauf und Schenk Tatorte gefallen mir meist gut.
    Diesen allerdings fand ich bis auf den vielversprechenden Beginn ausserordentlich tröge.
    Schade.

    Übrigens Christoph: Man verrät NIE die Auflösung eines Krimis.
    WARUM WIRD DER BEITRAG NICHT GELÖSCHT?

  16. VM
    vor 4 Jahren

    Ich freu mich auf diesen klasse TO mit Freddy und Max auch wenn ich ihn
    schon mehrmals gesehen habe…einer der guten aus Köln!

  17. vor 4 Jahren

    Ein spannender Krimi, bei dem die Zeit schnell vergeht und sehr empfehlenswert. Nicht vom Inhalt Banküberfall abschrecken lassen. Die Auflösung ist im Nachhinein eher enttäuschend, aber das weiß man ja noch nicht beim Zuschauen. Ballauf dreht hier Extratouren und Schenk bekommt die Schimpfe ab,richtig so.

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