Kurz und knapp – darum geht’s
Von einer Autobahnbrücke werden Pflastersteine geworfen, die zwei Menschen in den Tod reißen – ein Fall, der die Berliner Ermittler Ritter und Stark vor ein Rätsel stellt. Beide Opfer arbeiteten für dieselbe Unternehmensberatung und waren zuletzt mit der Abwicklung einer insolventen Spedition beschäftigt, was den Verdacht auf geschäftliche Motive lenkt. Als die Kommissare den wahren Hintergrund der Morde entschlüsseln, spitzt sich die Situation dramatisch zu und ein Täter droht mit einem verzweifelten letzten Schritt…
Inhalt der Tatort-Folge „Todesbrücke“
Ein grauer Berliner Morgen, Autobahnrauschen, zerberstendes Glas – Felix Stark reißt instinktiv das Steuer herum, als eine Wasserbombe die Windschutzscheibe trifft. „Das waren doch Kinder!“, ruft sein Kollege Till Ritter, während sie beobachten, wie drei Jungen von der Fußgängerbrücke flüchten. Der Schock sitzt tief, die Fahrt hätte tödlich enden können. Ein Vorfall, der die beiden Kommissare nicht loslässt, besonders als kurz darauf an exakt derselben Stelle der Insolvenzverwalter Thomas Franke durch einen geworfenen Pflasterstein tödlich verunglückt.
Die Ermittlungen führen in eine Reihenhaussiedlung, wo Franke mit seiner hochschwangeren Frau Eva lebte. „Er hatte keine Feinde“, beteuert sie unter Tränen, während Ritter schützend ihre Hand hält. Sein Blick schweift zum Nachbarhaus, wo der notorische Querulant Klaus Reling wohnt, ein Mann, der gegen alles und jeden prozessiert. Als die Kommissare ihn zur Rede stellen wollen, baut er sich aggressiv in seiner Haustür auf: „Ich kenne meine Rechte. Ohne Anwalt sage ich kein Wort!“
Noch während Ritter und Stark die verdächtigen Jugendlichen verhören, ereignet sich ein zweiter tödlicher Steinwurf – diesmal trifft es Frankes Chefin Sybille Bohrmann. Die Fahndung gleicht einem Spiel mit unsichtbaren Gegnern; von der Brücke aus kann man unmöglich erkennen, wer in den vorbeirasenden Autos sitzt. Der Verdacht fällt auf den Spediteur Stahlmann, dessen insolvente Firma von den Opfern abgewickelt werden sollte. „Ich kann mir das nicht leisten, zu verlieren“, sagt er verbittert in der kalten Lagerhalle seines Unternehmens, dessen Regale bereits leer geräumt sind.
Zwischen Vernehmungen und Spurensuche kämpft Felix Stark mit eigenen Dämonen: Seine Ex-Frau droht, ihm das Sorgerecht für den gemeinsamen Sohn zu entziehen. Schlaflose Nächte in seiner spärlich eingerichteten Wohnung, kreisende Gedanken – der Fall und sein Privatleben beginnen sich auf unheimliche Weise zu spiegeln. Als eine Lösegeldforderung eingeht und bei der Übergabe ein Radfahrer mit dem Geld entkommt, scheint der Fall eine neue Wendung zu nehmen.
Doch dann stoßen die Ermittler auf eine Verbindung, die alle anderen Spuren in den Schatten stellt. Die Morde waren keine zufälligen Angriffe, sondern zielten auf etwas viel Persönlicheres ab. Als sie dem wahren Täter auf die Spur kommen, entwickelt sich ein Wettlauf gegen die Zeit, der auf dem Dach einer Schule seinen dramatischen Höhepunkt findet…
Hinter den Kulissen
Die 591. Tatort-Folge „Todesbrücke“ wurde unter der Regie von Christine Hartmann im Auftrag des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) produziert. Die Dreharbeiten fanden von März bis April 2004 in Berlin statt, unter dem ursprünglichen Arbeitstitel „Kinderspiele“. Dominic Raacke und Boris Aljinovic verkörpern zum zwölften Mal das Berliner Ermittlerduo Till Ritter und Felix Stark.
In den Nebenrollen glänzen bekannte Gesichter: Herbert Trattnigg als querulantischer Nachbar Klaus Reling, Isabella Parkinson als hochschwangere Witwe Eva Franke, Christine Reinhart als Unternehmensberaterin Sybille Bohrmann und Florian Martens als ihr Ex-Mann Manfred Bohrmann. Das Drehbuch stammte von Frauke Hunfeld, für die atmosphärische Kameraführung zeichnete Alexander Fischerkoesen verantwortlich.
Mit 10,42 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 27,80 Prozent bei der Erstausstrahlung am 13. März 2005 erreichte der Fernsehkrimi beachtliche Einschaltquoten. Die ruhige, unaufgeregte Inszenierung wurde von Kritikern gelobt, wenngleich einige bemängelten, dass die Auflösung für erfahrene Krimizuschauer zu früh vorhersehbar sei. Besonders Boris Aljinovic‘ eindringliche Darstellung des zwischen Beruf und Privatleben zerrissenen Kommissars Stark fand Anklang. Die Parallele zwischen dem Täter und Starks eigener Sorgerechtsituation gab dem Fall eine besondere emotionale Tiefe.
Wie heißt denn das Lied, das gespielt wird, während Kommissar Ritter im Auto vor dem Haus der werdenden Mutter sitzt. (Nicht „Mad World“) ich meine das, das von einer Frau gesungen wird. Wäre toll, wenn jemand das wüßte!
Danke im Voraus!
Muckel
Das Lied heißt ,,My Immortal“ von ,,evanescence“! Das Lied ist wirklich schön!
schön.. das wollte ich auch hier finden.. schönes Lied, schöner Tatort, bei dem Komissargespann auch nicht anders zu erwarten :-)
Nicht schlecht, aber leider zu viele private Probleme die den Fall in den Hintergrund treten lassen.
Wunderbarer Tatort,-wunderbar melancholisch, zumindest zum Ende hin. Ich hätte fast geweint. Irgendwie schön. Und natürlich auch ein tolles Team.
total toller tatort.. sehr emotional!
Glänzender Whodunnit-TO mit viel Tiefgang und gutem Bezug zur Realität. Insbesondere sticht hier Boris Aljinovic heraus – als Kommissar und als verzweifelter, alleinerziehender Vater.
Man kann das Privatleben der Kommissare eng mit dem Fall verzahnen, ohne dass es peinlich wird – dieser TO beweist es. Überwiegend leise Töne aus Berlin, ohne auf Whodunnit-Spannung und Verfolgungsjagden zu verzichten. Kommissar Stark als dünnhäutiger Teilzeit-Vater zieht den Betrachter mehr in den Film hinein als alle Verdächtigen. Für sein Schlussplädoyer an den lebensmüden Mörder auf dem Dach hätte sich Stark wahrscheinlich von jedem Polizeipsychologen einen Rüffel geholt, aber es hat ja „funkioniert“…
Ich fand den Tatort super.
Vor allem weil er so realistisch ist.
Welcher Berufstätige hat es nicht schwer Kinder und Beruf unter ein dach zu bekommen.
Das Thema der Morde begleitet uns ja auch tagtäglich durchs Leben.
Toller Tatort
Daumen Hoch
Der Tatort mit der Nummer 591 aus Berlin. Die Hauptkommissare Ritter und Stark vom Landeskriminalamt in einem ihrer besten Tatort-Spielfilme. Sie ermitteln wegen Mordes in zwei Fällen, kurz hintereinander durch Steine werfen von einer Autobahnbrücke begangen. Seltsamerweise traf es beide Male Angehörige der selben Firma, was Ritter und Stark zusätzlich sensibilisierte. Dann meldet sich ein Erpresser und der Fall nimmt eine explosionsartige Wende, in deren Verlauf Stark seine pädagogischen Fähigkeiten als Vater voll verwerten kann. Dieser gute Tatort-Kriminalspielfilm, mit einem hervorragenden Mordermittlerteam, ist immer wieder sehenswert und zeigt solide und spannende Polizeiarbeit im Alltag auf. Prima.
Für mich einer der besten Tatorte überhaupt! Sehr realistisch, spannend und einfach fesselnd, zudem tolle Dialoge. Sehr gelungende Verknüpfung mit Starks Familienleben. Super Film, kann ich nur jedem wärmstens empfehlen!
Gehört für mich zu einer der besten Fälle aus Berlin mit diesem Ermittlerduo. Klasse
Ziemlich extrem gezeichnete Figuren. Trotzdem einer von den ganz guten Tatort-Filmen.
In dieser Folge harmonieren die beiden Ermittler recht gut (wesentlich besser als sonst meistens), auch der Plot ist ansprechend.
Ob das allerdings in der Praxis wirklich so punktgenau funktionieren würde mit dem Steine-Schmeissen von der Brücke, wollen wir lieber nicht weiter nachprüfen …
Guten Tag,
könnten Sie mir bitte mitteilen, welche Musiktitel und Interpreten im Hintergrund liefen ? Ganz vielen Dank
Guten Tag, wo ist die Brücke zu finden, um die es in diesem Film geht?
Schon jetzt vielen Dank!