Kurz und knapp – darum geht’s
Ein mysteriöser Mordfall erschüttert eine Kölner Klinik: Dr. Hermann Johns, der beliebte Chefarzt der Geburtsstation, wird mit Gift in seinem Tee tot in seinem Dienstzimmer aufgefunden. Die Mordwaffe stammt aus dem Medikamentenbestand des Krankenhauses – damit kommen über 400 Mitarbeiter als potenzielle Täter in Frage. Während Kommissar Ballauf die zahlreichen Verdächtigen verhört, schleust sich sein Kollege Schenk als Pfleger in das Krankenhaus ein und entdeckt in dem abgeschotteten Mikrokosmos ungewöhnliche Vorgänge. Als der Ermittler auf die tiefgläubige Krankenschwester Maria trifft, die behauptet, heilende Hände zu besitzen, ahnt er nicht, welch düsteres Geheimnis sich hinter der mysteriösen Frau verbirgt…
Inhalt der Tatort-Folge „Rabenherz“
Fröstelnd steht Freddy Schenk im grellen Neonlicht des Krankenhauszimmers, der Geruch von Desinfektionsmittel hängt schwer in der Luft. Als Pfleger getarnt, mit weißem Kittel und Birkenstock-Latschen, schleicht er durch die langen, hallenden Korridore des Klinikums. Der Kommissar hat sich eingeschleust, um dem Mord an Dr. Hermann Johns auf die Spur zu kommen – ein Fall, der selbst dem routinierten Ermittler Rätsel aufgibt.
Sein Kollege Max Ballauf hingegen hält sich lieber fern von dem Krankenhaus. Die sterilen Räume und der Geruch von Krankheit verursachen ihm Unbehagen und Magenschmerzen. „Thema durch, ja? Können wir jetzt mal über was Anderes reden?“, blockt er Schenks besorgte Nachfragen harsch ab. Doch der Fall lässt ihm keine Ruhe – warum sollte jemand einen allseits geschätzten Arzt vergiften?
Im Krankenhaus selbst begegnet Schenk einem Mikrokosmos, der seine eigenen Gesetze zu haben scheint. Die Pflegekräfte hetzen durch die Gänge, permanent überlastet und am Rande der Erschöpfung. „Du bist neu hier, du machst, was ich dir sage!“, weist ihn Stationsleiterin Monika Scharrer schroff ein. Zeit für menschliche Zuwendung bleibt im hektischen Klinikalltag kaum.
Umso mehr fällt Schenk die zurückhaltende Krankenschwester Maria Everbeck auf. Wie eine blasse Erscheinung gleitet sie zwischen den Patientenzimmern umher, nimmt sich Zeit, hält Händen, die niemand mehr halten will. Im Dämmerlicht der Nachtschicht beobachtet Schenk, wie sie an einem Sterbebett sitzt und ihre Hände auf den Körper eines Patienten legt. „Manche werden gesund, wenn ich sie berühre“, vertraut sie dem vermeintlichen Pfleger später an. Ihre Augen schimmern dabei in einem seltsamen Glanz, der Schenk eine Gänsehaut über den Rücken jagt.
Ballauf stößt unterdessen bei seinen Ermittlungen auf Unstimmigkeiten in den Dienstplänen. Der Computerexperte der Polizei entdeckt, dass jemand die Aufzeichnungen manipuliert hat – eine Spur, die zu Dr. Andreas Tschichold führt. Die Fahndung nach dem Täter gleicht dem Navigieren durch ein Labyrinth aus Lügen und verschleierten Wahrheiten.
Die Ermittlungen verdichten sich immer mehr um Maria Everbeck. Ihre psychische Labilität, ihre Religiosität und eine schmerzvolle Vergangenheit machen sie zu einer mysteriösen Figur. „Sie steigert sich da in etwas hinein“, warnt ihre Kollegin Steffens den als Pfleger getarnten Schenk. „Sie hat es so schon schwer genug.“ Als Schenk tiefer in Marias Geschichte eintaucht, beginnt er zu ahnen, dass hinter ihrer sanften Fassade ein dunkler Abgrund lauern könnte.
In der frostigen Atmosphäre des Krankenhauses, wo Leben beginnt und endet, wird den Kommissaren klar, dass in diesem Fall Gut und Böse erschreckend nah beieinander liegen. Während der Nebel der Täuschung sich langsam lichtet, erkennen sie, dass manchmal die tiefsten Wunden diejenigen sind, die man nicht sehen kann…
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Rabenherz“ ist der 42. Fall des Kölner Ermittler-Teams Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) und die 719. Tatortfolge insgesamt. Die Dreharbeiten zu dem vom Westdeutschen Rundfunk und Colonia Media produzierten Krimi fanden im Frühjahr 2008 in Köln und Umgebung statt. Zunächst lief die Produktion unter dem erweiterten Arbeitstitel „Rabenherz – Das Mädchen mit den kalten Händen“. Als Drehort für das fiktive Klinikum diente das St.-Johannes-Hospital in Bonn.
In den Hauptrollen brillieren neben den Tatort-Veteranen Behrendt und Bär vor allem Anna Maria Mühe als psychisch labile Krankenschwester Maria Everbeck sowie Matthias Matschke als Krankenhauspsychologe August Neumann. Unter der Regie von Torsten C. Fischer und nach dem Drehbuch von Markus Busch entstand ein atmosphärisch dichter Krimi mit mystischen Elementen.
Die Erstausstrahlung am 25. Januar 2009 sahen insgesamt 8,62 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 23,20 % entsprach – ein Beweis für die ungebrochene Beliebtheit des Kölner Ermittlerduos. Die Kritiken fielen ausnahmslos positiv aus und würdigten besonders die schauspielerische Leistung von Anna Maria Mühe sowie die realitätsnahe Darstellung der Arbeitsbedingungen in deutschen Krankenhäusern. So lobte die Kritik von tittelbach.tv: „’Rabenherz‘ verrät nie zu viel. Diesem ‚Tatort‘ gelingt das Kunststück, ein spannender Krimi zu sein und parallel ein vielschichtiges Menschenbild zu zeichnen.“ Und TV-Spielfilm.de bescheinigte der Folge: „Es war wieder einer dieser Sonntagsabendkrimis, der einen noch einen Tag nach der Ausstrahlung erschaudern lässt.“
Hallo,
kann mir jemand sagen, ob die Außenaufnahmen – speziell die Schlussszene – des Tatort „Rabenherz“ in Bonn im Johanns-Hosplital (JoHo) spielt?
Gruß,
Noepes
Der Tatort Nummer 719, heute auf WDR, 20:15 h, Wiederholung. Die Kölner Hauptkommissare Ballauf und Schenk ermitteln in einem Krankenhausdrama, ein Oberarzt wurde getötet und drei junge Mütter starben im Kindbett. Genug Grund für KHK S. sich als Krankenpfleger in das Krankenhaus einzuschleusen um dort verdeckte Ermittlungen aufzunehmen, KHK B. unterstützt in von Außen, muntert ihn auf, will alles wissen. Heraus kommen völlig fertige Bedienstete, tragische Personen, eiskalte Akademiker, menschliche Schicksale. KHK S. läßt nicht locker, enttarnt Täter und Vertuscher. Rabenherz heißt dieser leise, mit melancholischen Anfängen ausgestatteter, Tatort-Spielfilm. Fehlte nur noch die Roggenmume, noch fertiger, noch tragischer noch eiskalter. Man stelle sich diesen Fernsehfilm in Realität vor. Ehrlich.
guter Tatort, wer kann mir sagen, welche Musik spielte, als der Arzt zusammenbrach, er schloss sich ein und machte die Musik an, von wem ist der Titel? Danke……
@ Dagmar Reichel das war Hurdy Gurdy Man – Donovan
ich finde den tatort kann man immer wieder sehen weil ich sehr gerne gucke aus köln es gibt mehr sterne für euch beiden von mir
diesen Tatort Rabenherz kommt wieder im Fernsehen hab ich im Programm
gelesen und das gucke ich mir auch an. immer wenn dieser Tatort kommt
gucke ich auch sehr gerne. dafür gibt 5 Sterne für euch zwei für die besten Komisare aus Köln.
den Tatort aus Köln hab ich öfter gesehen und ich fand den Komisare Max Balauf und Freddy Schenk sehr gut kann man immer wieder sehen finde ich dafür gibt 21 Sterne
Gemessen an anderen Fällen aus Köln und aus dieser Zeit eher nur unteres Mittelmaß. Dafür ist mir das hier alles zu larm. Da war noch mehr Potenzial bzgl. Undercover Arbeit im Krankenhaus möglich. Schade. Höchstens 2 Sterne
Sehr sehr zäh.
Dieser Graufilter und diese tinitusartige musische Untermalung – es war fürchterlich. Der zweite Stern ist für die gute Anna Maria Mühe.
Ich mag Den Tatort aus Köln sehr gerne
und den schaue ich gerne an in diesen Tatort aus Köln Rabenherz
kommt gucke ich immer da ist Anna Maria Mühe dabei
die mag ich sehr gerne, und bei den Geistern ist meine
Tante dabei sie hat den Badenmantel an ich habe sie wieder
erkannt das ist sie nämlich, wenn den Tatort wieder kommt
würde ich nochmal gerne wieder sehen,
When they are watching a match (Holland – Germany) on tv in the hospital we can hear the commentator say one thing: “Metzelder”. If this TO will ever get a repeat, I’m sure they want to change that.
Kann mir jemand den Schluss erklären, warum der Psychologe beim Sex starb?
Mir ist der Schluss auch nicht klar…warum starb der Psychologe beim Sex? W/o hat er Gift getrunken? Oder hat er selbst absichtlich Gift genommen ?
Achtung Spoiler
@Werner und Sabine: Den Schluss verstehe ich so: Maria macht mit dem Psychologen einen Deal. Er schüttet für sie das Gift der ersten entwendeten Ampulle in den Teekrug des Arztes Andreas Tschichold, und bekommt dafür den Sex mit ihr, den er sich wünscht. Da sie (sowieso) nicht weiterleben will, schüttet sie zuvor die zweite Ampulle Gift in das Glas mit dem Orangensaft, das sie vor dem Sex trinken will. Während sie sich draussen umzieht, entdeckt der Psychologe jedoch die leere Ampulle auf dem Dach, durchschaut ihre Absicht, trinkt absichtlich ihr Glas mit dem Gift und füllt es dann für sie mit neuem reinem Orangensaft. Deshalb stirbt er während dem Sex, während sie überlebt.
Mir hat dieser Tatort sehr gut gefallen, bis zuletzt bleiben die Zusammenhänge undurchsichtig. Unaufgeregt und doch spannend, gut gespielt, mit einer Prise Humor. So soll es sein.
Korrektur: …Er stirbt nicht, sondern wird reanimiert und überlebt schwerbehindert mit Gehirnschaden durch Sauerstoffmangel.
Sehr melancholischer TO (den sollte sich niemand ansehen, der gerade seelische Probleme hat): X vergiftet sich absichtlich bis zur irreparablen Hirnschädigung, um Y vor dem Selbstmord zu bewahren. Da hätte es wahrlich bessere Lösungen gegeben! M.E. extrem morbides Ende …