Tatort Folge 748: Falsches Leben



Der Leipzig-Tatort „Falsches Leben“ mit dem Ermittlerduo Eva Saalfeld (Simone Thomalla) und Andreas Keppler (Martin Wuttke) dreht sich um Stasi-Verbrechen, Zwangsadoptionen, Kunstraub, alte Seilschaften und eine Kirchensprengung. Wie sooft bei Fernsehfilmen, die in den neuen Bundesländern spielen, wird die Geschichte der ehemaligen DDR in diesem Tatort zum Thema gemacht.

Der Krimi „Falsches Leben“ beginnt mit einem verheerenden Brand: in Leipzig steht ein Jugendzentrum in Flammen. Bei der Untersuchung des Gebäudes wird in den Trümmern die Leiche eines Mannes entdeckt. Die anschließende rechtsmedizinische Untersuchung ergibt, dass es sich bei dem Toten um den 40-jährigen Ulf Meinert handelt.

Die Polizei vermutet zunächst, dass Meinert das Feuer selbst gelegt und darin umgekommen ist, doch dann erfahren die ermittelnden Hauptkommissare Saalfeld und Keppler vom Gerichtsmediziner Schumann, dass Meinert zum Zeitpunkt des Erstickungstodes bewegungsunfähig gewesen sein muss. Der Mann wurde offensichtlich von einer Empore gestoßen und erlitt einen Wirbelsäulenbruch. Schließlich erstickte Ulf Meinert hilflos in den Rauchschwaden des gelegten Feuers. Meinert war nicht der Täter, sondern das Opfer – es war Mord.

Das Grundstück, auf dem sich das nun baufällige Jugendzentrum befindet, gehört Ludwig Kleeberg und seiner Tochter Nadja. Sie besitzen ein Auktionshaus, dessen Geschäfte allerdings mehr schlecht als recht laufen. Eva Saalfeld und ihr Kollege Keppler vernehmen die Inhaber des Zentrums und erfahren, dass die Kleebergs vorhatten, das Grundstück zu verkaufen, um ihren Schuldenberg abzubauen. Doch ihr Plan scheiterte. Die Betreiber des Jugendhauses stellten sich quer und leisteten massiven Widerstand gegen den Verkauf. Wäre es möglich, dass die Kleebergs jemanden mit dem Brandanschlag beauftragt haben? Dass sie sich selbst die Finger schmutzig machen würden, halten die Leipziger Ermittler für eher unwahrscheinlich.

Es soll im Tatort „Falsches Leben“ jedoch nicht bei zwei Verdächtigen bleiben – zwei weitere gesellen sich bald schon dazu: der Boxlehrer Norbert Zirner und sein Schüler Mischa Celinski. Wie Ludwig Kleeberg war auch Zirner im Jahr 1968 in die damalige Sprengung der Leipziger Paulinerkirche verwickelt. Die Kunsthistorikerin Prof.

Hannah Wessel, die als junge Frau engagiert gegen die Sprengung kämpfte, kann den beiden Kommissaren Saalfeld und Keppler wertvolle Informationen zu den Ereignissen rund um die Kirche liefern. Wessel selbst wurde wegen ihrer Proteste verhaftet und misshandelt. Damals gab es Gewinner und Verlierer – und heute vielleicht noch alte Rechnungen, die offen stehen?

Die Kripo-Beamten haben Schwierigkeiten, die alten politischen Seilschaften und aktuellen finanziellen Probleme der Verdächtigen aufzudröseln. Die Ermittlungen geraten ins Stocken…


Die Tatort-Folge 748 „Falsches Leben“ wurde anlässlich des 600-jährigen Bestehens der Universität Leipzig im Jahr 2009 gedreht, als Hintergrund der Geschichte wurde die Paulinerkirche und deren Wiederaufbau gewählt. Am 6. Dezember 2009 wurde der Krimi dann erstmals in der ARD gezeigt – knapp 8 Millionen Zuschauer schalteten an dem Sonntagabend ein.

Trailer-Video Falsches Leben



Besetzung

Hauptkommissarin Eva Saalfeld – Simone Thomalla
Hauptkommissar Andreas Keppler – Martin Wuttke
Nadja Kleeberg – Lavinia Wilson
Ludwig Kleeberg – Dieter Mann
Mischa Celinski – Sergej Moya
Katja Celinski – Dagmar Sitte
Sybille Schäfer – Katharina Spiering
Kriminaltechniker Menzel – Maxim Mehmet
Inge Saalfeld – Swetlana Schönfeld
Pensionswirt Schmitz – Günter Jasslauk
Norbert Zirner – Volkmar Kleinert
Ulf Meinert – Peter Schneider
Rechtsmediziner Reichau – Kai Schumann
Hannah Wessel – Thekla Carola Wied
u.a.

Stab

Drehbuch – Andreas Pflüger
Regie – Hajo Gies
Kamera – Thomas Etzold
Musik – Stefan Will, Marco Dreckkötter

Bilder: MDR/Andreas Wünschirs


7 Meinungen zum Tatort Folge 748: Falsches Leben

  • amnesix • am 14.12.09 um 20:08 Uhr

    Bruno, bitte, komm zurück ! Und lass bitte die Kinder mit deinen Sachen nicht spielen !!!

    Hallo, die Erde ? Habt ihr irgendwo ein Schauspieler gesehen ? Wenn das weiter geht, dann sollte ich vielleicht ein paar Derrick DVDs kaufen…


  • Lutz Klein • am 16.12.09 um 23:43 Uhr

    Ich habe Saalfeld und Keppler eigentlich ganz lieb… ach und der Plot war eigentlich auch ganz passabel, kein Grund mit Selbstverstümmelung zu drohen, amnesix.

    Drei Punkte von mir, wenn man nix besseres vorhat…


  • Adolf Stoecker • am 29.12.09 um 15:46 Uhr

    Sehr gut gemacht ich sehe Krimis in dieser Form sehr gerne


  • kleine-himbeere • am 13.3.14 um 19:49 Uhr

    Na ja, die beiden sind ja ohnehin bald Geschichte… eigentlich schade!


  • Dirk • am 2.8.16 um 16:09 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 748 aus Leipzig und mit den ermittelnden Hauptkommissaren Saalfeld (w) und Keppler (m) von der dortigen Mordkommission. Ein Tatort-Spielfilm aus dem Jahr 2009, in dem das erfolgreiche Kripo-Duo nicht nur einen aktuellen Mordfall aufzuklären hat, sondern auch in die Tiefen der Deutschen Demokratischen Republik zurück katapultiert werden und feststellen müssen, dass alte Seilschaften und Bänder, aus der dunklen kommunistischen Zeit, immer noch existieren und man selektiv aufpassen muss. Zusammen mit dem Kriminaltechniker Menzel kommt man in diesem interessanten Fall nur ziemlich zäh weiter. Ein durchaus sehens- und wiederholungswerter Tatort-Spielfilm wie ich meine.


  • Gulo • am 5.4.22 um 1:01 Uhr

    Vermutlich war der Film historisch wertvoll im Sinne einer Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit. Nur leider war er auch eher langweilig und zäh, was den Plot angeht. Und die schauspielerische Leistung mehrerer Darsteller ließ auch etwas zu wünschen übrig, insbesondere die der Professorin. Dazu noch die bemerkenswert unsympathische Kommissarin Saalfeld… Nee, war wirklich nicht mein Tatort.


  • Ingeborg Längsfeld • am 4.2.24 um 2:55 Uhr

    Eine wahre Wohltat, diesen Tatort zu sehen! Von der ersten bis zur letzten Minute Vergnügen und Spannung gehabt. Spannung entwickelt sich hier auf hohem Niveau, weil die Charaktere interessant und differenziert dargestellt sind. Die historische Vergangenheit enthält keine Klischees, eher Fakten, die bisher allgemein weniger im Focus der Öffentlichkeit stehen, wie die gestohlenen Goldbeigaben der Gräber. Das Generationenproblem, Vater und Tochter, Vater und Sohn, Mutter und Sohn, wird Teil der Handlung, ohne aufdringlich auszuarten. Und zwischen allen konfliktbelasteten Fronten die gelassenen Ermittler, mit guter Portion Humor und ihren Partnerallüren auflockernd-amüsant. Was will man mehr? Ein toller Wochenendbeitrag! Vor allem atmet man durch, diesen wohltuenden Kontrast zum blutrünstig-geistlosen „Oderbruch“ (vor zwei Wochen) erleben zu dürfen!


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