Kurz und knapp – darum geht’s
Jährlich verschwinden Tausende Autos aus Wien in Richtung Osten. Als ein V-Mann, der in eine Autoschieberbande eingeschleust wurde, ermordet aufgefunden wird, nehmen Oberinspektor Fichtl und sein Team die Ermittlungen auf. Die Spur führt sie zunächst zu einem Versicherungsdetektiv und dann nach Warschau, wo sie im Behördenchaos stecken bleiben. Als Inspektorin Kern in Wien eine erschütternde Entdeckung macht, gerät sie in ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel… Zu sehen ist dieser spannende Fall am 30. Oktober 1994 um 20:15 Uhr im Ersten.
Inhalt der Tatort-Folge „Ostwärts“
Durch den nasskalten Herbstmorgen nähert sich ein Reisebus der österreichischen Grenze. Das monotone Brummen des Motors vermischt sich mit dem gedämpften Stimmengewirr der zwanzig Männer an Bord, die von ihrem Anführer Slotan letzte Instruktionen erhalten. Ihre Stadtpläne von Wien gleichen einem Spinnennetz aus möglichen Fluchtrouten.
Für das Wiener Ermittlerteam um den erfahrenen, aber zusehends resignierenden Oberinspektor Fichtl ist es ein scheinbar aussichtloser Kampf: Wie Wasser durch ein Sieb verschwinden jährlich tausende Autos über die Grenze. Der impulsive Holocher drängt auf schnelle Erfolge, während die methodische Kern ihre eigenen Wege geht. Doch diesmal ist alles anders – ein V-Mann wurde brutal ermordet. Er arbeitete für den Versicherungsdetektiv Leo Koschnik und war kurz davor, die Hintermänner zu identifizieren.
Die Ermittlungen gleichen einem Irrgarten, in dem hinter jeder Abzweigung neue Sackgassen lauern. Während Fichtl und Holocher in Warschau wie in einem kafkaesken Albtraum aus Bürokratie und Korruption versinken, knüpft Inspektorin Kern in Wien enge Kontakte zum charismatischen Versicherungsdetektiv. Eine Zusammenarbeit, die sie bald in Lebensgefahr bringt, als sie im Dunstkreis zwielichtiger Bordelle auf eine Frau stößt, die mehr weiß, als sie zugeben will.
Hinter den Kulissen
„Ostwärts“ ist die 298. Folge der Tatort-Reihe und wurde vom Österreichischen Rundfunk (ORF) produziert. Die Dreharbeiten fanden im Frühjahr 1994 in Wien und Warschau statt, wobei besonders die Sequenzen in den verwinkelten Gassen der Wiener Innenstadt und im Rotlichtmilieu für Authentizität sorgen. Unter der Regie von Oliver Hirschbiegel und nach einem Drehbuch von Peter Zingler entstand dieser Wien-Tatort, der am 30. Oktober 1994 seine Erstausstrahlung feierte.
Für Michael Janisch als Oberinspektor Fichtl war es bereits der siebte Fall als Hauptermittler. An seiner Seite ermitteln Michael Bukowsky als Holocher und Sylvia Haider als Kern. Die Erstausstrahlung verfolgten in Deutschland 7,33 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 21,1 Prozent entsprach.
Der Film thematisiert das damals hochaktuelle Problem der organisierten Autoschieberei nach Osteuropa. Interessant ist, dass die Produktion tatsächlich von realen Fällen inspiriert wurde: Allein 1993 wurden über 3000 Autos aus Wien gestohlen, die meisten davon verschwanden Richtung Osten. Die teilweise stereotype Darstellung der osteuropäischen Charaktere führte nach der Ausstrahlung zu kontroversen Diskussionen in den Medien.
Besetzung
Oberinspektor Fichtl – Michael Janisch
Kriminalinspektor Holocher – Michael Bukowsky
Kriminalinspektorin Kern – Sylvia Haider
Hofrat Puttner – Gerhard Dorfer
Leo Koschnik – Manfred Lukas-Luderer
Karol – Bartlomiej Topa
Maria – Magdalena Stuzynsky
Jovan Plonsky – Andrzej Blumenfeld
Slotan – Pawel Burczyk
u.a.
Stab
Drehbuch – Peter Zingler
Regie – Oliver Hirschbiegel
Kamera – Wolfgang Koch
Schnitt – Gerda Ghanim
Musik – Stefan Will
Der Tatort mit der Nummer 298 mit Oberinspektor Fichtl aus Wien. Ein Glanz und Gloria Tatort in dem Fichtl und Kollegen zusammen mit einem europaweit agierenden Versicherungsdetektiv, dessen Frau in ein österreichisches Bordell verschleppt worden ist, gegen eine polnische Autoklauerbande und Frauenhändler antreten. Wien wird langsam Auto leer und in Polen, wo die Autos landen, kommen die wackeren Gesetzeshüter auch nicht viel weiter, geraten aber hier und da in brenzlige Situationen und verfolgen auch noch einen Staatssekretär. Diesen österreichischen Tatort-Thriller muss man einfach gesehen haben, ich nunmehr zum ersten und zum letzten Mal. Ehrlich.
Ein netter Wiener Tatort über Autoschieberei und Zwangsprostitution. Für Fichtl heißt es in diesem Tatort Betriebsausflug nach Warschau. Allerdings kaum in Polen ja wir kennen den Spruch. 4 Sterne