Der spätere Chefinspektor Michael Fichtl, dargestellt von Michael Janisch, arbeitet zunächst als Assistent für das Sicherheitsbüro der Bundespolizeidirektion Wien. Geleitet wird die Gruppe von Oberinspektor Kurth Hirth. Fichtl ist ein schnell aufbrausender Mensch, der Verdächtige duzt, anschreit und auch körperlich angeht. Sein mangelndes Einfühlungsvermögen führt dazu, dass er nie für die Aufgabe ausgewählt wird, Angehörigen eine Todesnachricht zu überbringen. Er ist ein zynischer Mensch, der schlecht über die Polizeiarbeit redet.
Michael Fichtl, meistens nur „Michel“ gerufen, ist schon mehrfach im Dienst angeschossen worden. Er selbst zieht die Waffe nur selten, allerdings trägt er seine Pistole immer gut sichtbar über der Kleidung. Fichtl vermittelt das Bild eines harten Polizisten, der Alleingänge der Teamarbeit vorzieht. Protokolle und andere Schreibarbeit langweilen ihn.
Als Oberinspektor Pfeifer die Leitung der Ermittlungsgruppe übernimmt, findet der schnell Zugang zu seinem schwierigen Assistenten. Er hält Fichtl bei seinen Ermittlungen den Rücken frei und die Zusammenarbeit funktioniert gut, obwohl die Inspektoren diverse Male lautstark aneinandergeraten. Dr. Putner, der kommissarische Nachfolger Pfeifers, wird von Fichtl hingegen nicht ernst genommen. Tatsächlich ist es mit der Zeit Michael Fichtl, der die Kommission leitet, wenn auch nicht offiziell. Mitten im Gespräch lässt er seinen Vorgesetzten stehen, knallt die Bürotür zu und verschwindet wortlos.
Aus seiner Zeit beim Raubdezernat hat sich Fichtl einige Kontakte erhalten, die ihm bei seinen Ermittlungen hilfreich sind.
Chefinspektor Fichtl mag Rotwein. Seitdem er mit dem Rauchen aufgehört hat, lutscht er zuckerfreie Bonbons und isst Unmengen Knoblauchpillen. Auch seine Lederjacke hat er entsorgt, Fichtl trägt fortan Anzug. Der Ermittler ist Single und wohnt allein. Sein Bruder lebt in der Nähe von Wien, wo er einen Hof bewirtschaftet. Urlaub macht der Kommissar selten; in seiner Freizeit liest er Romane von Mickey Spillane.
Tatort-Kommissar Fichtl war zwischen 1989 und 1996 auf Verbrecherjagd in Wien. Sein erster Fall ist in der Episode „Geld für den Griechen“ (Erstausstrahlung: 21. Mai 1989) zu sehen.