In dem Tatort „Licht und Schatten“ muss sich der Kölner Kommissar Freddy Schenk (Dietmar Bär) nicht nur mit dem Mord an einem Gynäkologen und bekannten Abtreibungsbefürworter, sondern auch mit seiner weggelaufenen Teenager-Tochter rumschlagen, was die Zusammenarbeit mit seinem Kollegen Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) nicht einfacher macht.


Der Tatort „Licht und Schatten“ beginnt mit dem Mord an Dr. Muster, der unbekleidet von zwei Pistolenschüssen getroffen wird und daraufhin leblos in seinen Swimmingpool fällt. Als Ermittler werden die Kommissare Ballauf und Schenk mit den Mordermittlungen beauftragt. Schenk kommt dieser Fall gar nicht Recht, hat er doch schon genug mit seiner 15-jährigen Tochter Sonja zu tun. Das Mädchen bereitet seinem sorgenvollen Vater schlaflose Nächte, weil es weggelaufen ist.

Doch Arbeit ist Arbeit und so finden die Fahnder aus Köln bald heraus, dass das Opfer ein stadtbekannter Gynäkologe war, der jedoch bei vielen Menschen absolut nicht beliebt war. Denn Dr. Muster befürwortete Abtreibungen und führte in seiner eigenen Praxis auch selbst welche durch, was ihm einen guten Gewinn einbrachte. Aufgrund dieser Einstellung ist der Arzt immer wieder in das Visier von Gruppen und Vereinen aus Abtreibungsgegnern geraten. Deswegen vermuten die Frau des Toten und dessen Sohn Rüdiger im Tatort „Licht und Schatten“ auch gleich, dass eine solche Gruppe für den Mord verantwortlich war.

Diese Vermutung belegen die beiden mit zahlreichen Drohbriefen, die der Gynäkologe erhalten hatte. Am Tatort finden Schenk und Ballauf außerdem Hinweise darauf, dass der Mord tatsächlich durch eine Ablehnung von Dr. Musters liberaler Haltung motiviert sein könnte. So wurde auf die Hauswand der Musters „Kindermörde“ gesprüht – vielleicht hatte Dr. Muster ja den Sprayer überrascht, ehe er sein Werk vollenden konnte?

Weil die trauernden Angehörigen speziell den Verein „Schutz dem Leben“ verdächtigen, untersuchen Ballauf und Schenk im Tatort „Licht und Schatten“ daraufhin die Organisation, die von Hans Landdorf als Präsidenten geleitet wird. Dieser, Kunstsammler und ein wohlhabender Bürger Kölns, distanziert sich von den radikalen Mitgliedern seines Vereins. Doch Landdorfs Aussage ist nicht mehr ganz so glaubwürdig, als herauskommt, dass sich vor etwa einem Jahr seine damalige Freundin nach einer Abtreibung umgebracht hatte. Schenk hingegen verdächtigt eher Frau Muster, weil sie anscheind vor kurzem erfahren hatte, dass ihr Mann die Scheidung einreichen wollte.

Neben den Ermittlungen ist Schenk verzweifelt mit der Suche nach seiner Tochter beschäftigt – unwissend, dass diese im Tatort „Licht und Schatten“ bei seinem Kollegen Ballauf untergekommen ist. Dieser steckt in einer Zwickmühle, weil er natürlich seinen verzweifelten Kollegen beruhigen, aber gleichzeitig keinen Vertrauensbruch gegenüber Sonja begehen will. Diese will sich, um ihre Probleme allein zu lösen, an Dr. Muster wenden, trifft nach dessem Tod aber nur seinen Sohn Rüdiger. In dem Gespräch mit dem jungen Mann wird dann auch bald klar, warum Schenks Tochter abgehauen ist.

In der Zwischenzeit sind Ballauf und Schenk im Tatort „Licht und Schatten“ mit ihren Ermittlungen immer noch nicht weitergekommen. Dann versucht Frau Muster, sich selbst umzubringen und gesteht in einem Abschiedsbrief den Mord. Ballauf vermutet jedoch, dass die Frau des Opfers mit ihrem Geständnis nur jemand anders decken will, doch wen?


Die von Wolfgang Panzer gedrehte Tatort-Folge 416 „Licht und Schatten“, die auch auf seinem Drehbuch basiert, wurde am 4. Juli 1999 zum ersten Mal ausgestrahlt.

Besetzung

Kommissar Max Ballauf – Klaus J. Behrendt
Kommissar Freddy Schenk – Dietmar Bär
Anna Muster – Monika Woytowicz
Hans Landdorf – Walter Kreye
Lissy – Anna Loos
Dieter Funke – Christoph Hofrichter
Freddy Junior – Robert Stadlober
Rüdiger Muster – Antonio Wannek
Sonja – Natalie Spinell – Beck
u.a.

Stab

Regie – Wolfgang Panzer
Buch – Wolfgang Panzer
Kamera – Edwin Horak
Schnitt – Claudio di Mauro
Musik – Filippo Trecca
Produktion – WDR