Tatort Folge 414: Traumhaus



Der Mord an einem Lokaljournalisten führt die Kommissare Stoever (Manfred Krug) und Brockmöller (Charles Brauer) aus Hamburg im Tatort „Traumhaus“ auf die Fährte eines Baubetruges, der auch zu einer familiären Tragödie geführt hat.


In einem Wald nahe Hamburg wird eine männliche Leiche gefunden. Schnell steht fest, dass der Tote, der als Journalist Hoffmann identifiziert werden konnte, ermordet wurde. Die Kommissare Stoever und Brockmöller vermuten im Tatort Traumhaus“, dass der Lokaljournalist, der gute Verbindungen in dem Ort hatte, wegen seines Jobs sterben musste – wahrscheinlich wusste der Reporter einfach zu viel und wurde aus dem Weg geschafft, damit dieses Wissen nicht an die Öffentlichkeit gerät.

Einer ersten Spur folgend hören sich die Ermittler aus Hamburg im Rathaus des kleinen Dorfes um. Verdächtiger ist dabei besonders der Bürgermeister, welcher anscheinend in einen Baubetrug verwickelt war. So hatte Ralf Fromm viel Geld dadurch verdient, dass durch einen Ratsbeschluss aus zuvor wegen der Deklarierung als Brachland günstigem Gelände Bauland gemacht hatte, das teuer verkauft werden kann. Wahrscheinlich wusste Hoffmann im Tatort „Traumhaus“ über diesen Betrug Bescheid und wollte den Bürgermeister mit seinem Wissen erpressen.

Doch Stoever und Brockmöller finden im Tatort „Traumhaus“ schnell heraus, dass das nur die halbe Geschichte ist. Denn der Betrüger Fromm wurde selbst betrogen – und zwar von dem Bauunternehmer Gunnar Engelhardt. Diesem gehören mehrere dubiose Bauträgerfirmen. Unter anderem sollte eines seiner Unternehmen auch den Bau der Häuser auf dem von Fromm geschaffenen Bauland übernehmen. Engelhardts Geschäftsmodell jedoch besteht darin, dass er den ahnungslosen Interessenten ein absolutes Traumhaus verspricht und diese dann später um ihr Geld betrügt. Trotz dieser Vermutung gelingt es den Kommissaren Stoever und Brockmöller aus Hamburg im Tatort „Traumhaus“ lange nicht, den Bauunternehmer zu schnappen. Den dieser betreibt sein Geschäft mit Firmen, die immer wieder ihren Namen wechseln, und kauft sogar teilweise die Nutzungsrechte an Firmennamen seriöser Unternehmen.

Einer der geschädigten Hausbauer ist Friedel Hebbel, der sich von Engelhardt zum Kauf eines Hauses für sich und seine Familie überreden ließ. Nachdem er kurz darauf seinen Job verloren hat, steht der Vertreter für Tiermedikamente vor großen finanziellen Problemen. Hebbel ist sogar so verzweifelt, dass sein Geld mit dem illegalen Handel von Medikamten für Tiere verdient, nur um das Haus bezahlen zu können.

Kurz darauf ist auch Engelhardt im Tatort „Traumhaus“ tot, wieder war es ein Mord. Stoever und Brockmöller sind sicher sicher, dass der Mörder von Hoffmann auch diesen Mord begangen hat, und verdächtigen Hebbel. Zu Recht, denn der Familienvater ist verzweifelt und zu allem bereit…


Die vom NDR prodizierte Hamburg Tatort-Folge 414 „Traumhaus“ feierte am 30. Mai 1999 mit einem Marktanteil von 31 Prozent eine gelungene Premiere im deutschen Fernsehen. Regisseur des Krimis um die Kommissare Brockmöller und Stoever war Ulrich Stark, der schon vorher Erfahrungen mit dem Hamburger Tatort gesammelt hat.

Video 30 Sekunden aus den ersten 30 Minuten



Besetzung

Kommissar Stoever – Manfred Krug
Kommissar Brockmöller – Charles Brauer
Friedel Hebbel – Ulrich Mühe
Hanna Hebbel – Susanne Lothar
Ralf Fromm – Peter Sattmann
Schwamm – Gerhard Garbers
Werner Braune – Gustav Peter Wöhler
Gunnar Engelhardt – Krystian Martinek
Stefan Struve – Kurt Hart
Luise Fromm – Marion Breckwoldt
u.a.

Stab

Regie – Ulrich Stark
Kamera – Wolf Siegelmann
Buch – Raimund Weber

Bilder: WDR/NDR/T. Jander


9 Meinungen zum Tatort Folge 414: Traumhaus

  • WW • am 31.5.15 um 20:33 Uhr

    Eine interessante die Geschichte und ein sehesnwerter Tatort.


  • Dirk • am 14.5.16 um 19:09 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 414 aus Hamburg. Die beiden peniblen Hauptkommissare Stoever und Brockmöller, die waren mir damals, hier im Jahr 1999, zu sehr Beamte, trotzdem sah ich fast jeden Tatort-Dreh von denen, ermitteln in einem tragischen Fall von Doppelmord, versuchter Mord, versuchter Kindstötung und so weiter. Alles geschehen durch einen Mann, der mal fliegen durch die Wand hören konnte und nun auch noch in diesem Tatort-Spielfilm Mitleid haschen möchte. Bei allen unsozialen und tragischen Zufällen die ihm widerfahren sind, aber so geht das nicht und Stoevi und Brocki machen dieses dem miesen Täter auch in letzter Sekunde klar. Nicht gerade mein Lieblingstatort von den beiden Mordermittlern aus Hamburg, aber immer mal wieder sehenswert. Moin.


  • Henning • am 25.2.18 um 22:41 Uhr

    Jeder Kreditnehmer hat nach diesem Film einen Kloß im Hals. Mit der von Ullrich Mühe dargestellten Figur kann man sich leicht identifizieren, er spielt den Hebbel so realistisch wie eigentlich alles, was er jemals gespielt hat. Erschreckend genial auch Krystian Martinek als windiger Bauunternehmer Engelhardt, der mit seiner Dreistigkeit sogar den einen oder anderen Lacher entlockt („20 Mark fürs Rattengift“, „wie nennen wir uns jetzt mal… hmmm, irgend etwas Wertkonservatives“).


  • Henning • am 3.2.19 um 22:10 Uhr

    Puuhh…erst mal durchatmen. Ist diiieee unsympathisch! Vor allem die Lindholm. Die andere auch, jedoch nicht ganz so dolle. Da wurde ja wieder das volle Programm geboten. Sexistische Männer, vergewaltigende Männer, Hausmeister, die erst einmal geschulmeistert werden müssen und ein Hahnenkampf, der mittlerweile von Hennen geführt wird, weil die alten Gockel viel zu schlapp dafür sind… ich bitte, es mir nachzusehen, wenn ich irgend ein Klischee vergessen habe.

    Das war ja wirklich ein tiefer Griff in die Mottenkiste der verstaubten Sorte des Feminismus. Über den Punkt, mich zu ärgern, war ich da schon wieder hinaus, musste teilweise sogar ungläubig lachen. Und wie @Gerald schon sinngemäß sagte, war der Fall eher Nebensache. Er diente eigentlich nur dazu, den beiden Ermittlerinnen eine Plattform zu geben, sich zu profilieren. 3 Sterne gebe ich fast immer, diesmal aber nicht. So ein B….hit. Das letzte Wort steht nicht für Bombenhit, sondern …usw.


  • wolko • am 25.9.19 um 14:11 Uhr

    Oh je oh je, was für ein Mist.
    Lebenslänglich für Blödheit des Antihelden wäre angemessen.
    Das war zum fremdschämen schlecht.


  • logiclöcher • am 18.7.20 um 0:21 Uhr

    Im positiven Sinne nur schwer zu ertragen. Erinnert ein wenig an: Der Tod eines Handlungsreisenden – Fall gelöst aber eigentlich ein Bedauern, dass die „Opfer“ jetzt tot sind und nicht selber die Suppe auslöffeln dürfen, die sie anderen eingebrockt haben. Wem geht es besser, den Toten oder dem Täter, der den „Rest“ seines Lebens hinter Gittern verbringen darf und sich täglich fragt: „Wie konnte ich da nur hineingeraten!“ Schauspielerisch super gut, aber nicht unbedingt ein Stimmungsheber.


  • Gottlieb • am 19.7.20 um 14:17 Uhr

    Ich kannte diesen spannenden und mitnehmenden Krimi schon. Hier ist einmal die Verbindung von Melodram und Krimi gelungen. Den Schluß habe ich mir diesmal nicht angesehen.


  • MadMonkey • am 26.2.21 um 16:07 Uhr

    Einfach nur toll wie Stoever und Brockmöller morgens zusammen im Bett aufwachen. Ein richtig schöner Spät Stoever Krimi aus dem Norden. Schön. 4 Sterne


  • Dirk • am 19.7.22 um 14:01 Uhr

    Der Tatort Nummer 414 aus dem Jahr 1999. Die Hamburger Hauptkommissare Stoever und Brockmöller ermitteln, wie immer genau akribisch. Sehenswert ist der, auch nach nunmehr 23 Jahren.
    Die Meinung vom14.05.2016 halte ich.


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