In Kommissar Finkes (Klaus Schwarzkopf) zweitem Tatort-Fall „Strandgut“ machen vier angesehene Männer unabhängig voneinander Urlaub auf Sylt – mit fatalen Folgen:

Der 62-jährige Dr. Georg Breitenbach, Beauftragter der Bundesregierung für Hochschulfragen, wird zwischen Wenningstedt und Kampen zusammengeschlagen und verliert sein Gedächtnis. Friedrich Wilhelm Warrlau, ein angehender Staatssekretär im Innenministerium, läuft mit gebrochenem Arm und Schnittverletzungen durch die Dünen Sylts. Der 53-jährige Dekan Herbert Sebastian begeht Selbstmord. Laut Aussage seiner Frau kam er völlig verstört aus dem Urlaub zurück. Sein Bankkonto ist leer, und die 15.000 Mark, die er abgehoben hatte, sind verschwunden. Der vierte Urlauber, der Ingenieur Robert Nölle, unterschlägt 10.000 Mark, ohne erkennbaren Grund. Was haben die Männer auf der Insel erlebt?

Als kurz darauf zwei Leichen von jungen, hübschen Mädchen am Strand von Sylt angespült werden, wird Hauptkommissar Finke von der Kripo Kiel mit der Aufklärung der mysteriösen Mordfälle im Tatort „Strandgut“ beauftragt.

Bei seinen Ermittlungen erfährt der norddeutsche Fahnder, dass Christa Kassdorf, eines der beiden Opfer, vor ihrem Tod den Regierungsdirektor Warrlau kennen und schätzen gelernt hatte. Er kommt als Täter allerdings kaum in Frage, denn als sie ertrank, lag er verletzt in einer Privatklinik der Nordseeinsel. Bei der zweiten Toten handelt es sich um Manuela Borsdorf, die mit dem behandelnden Arzt von Friedrich Warrlau eine Affäre hatte. Beide Frauen verband außerdem die Bekanntschaft mit den Brüdern Helmut und Karli Possky, die zusammen auf Sylt leben. Welche Verbindung gibt es zwischen diesen Personen?

Prekäre Fotos, die die vier Urlauber in eindeutigen Situationen mit jenen ertrunkenen Frauen zeigen, bringen eine erste heiße Spur. Spielt Erpressung im Fall „Strandgut“ eine Rolle? Laut Obduktionsbericht starben die Mädchen tatsächlich durch Ertrinken, ohne Gewalteinwirkung. Doch Kommissar Finke bleibt skeptisch; er glaubt weiterhin an Mord. Seine Ermittlungen laufen auf Hochtouren – an Erholung auf der Insel ist dabei nicht zu denken…

Niemand geringerer als Wolfgang Petersen, der später in Hollywood Fuß fassen sollte, führte die Regie im NDR-Tatort „Strandgut“. Der 1991 verstorbene Schauspieler Klaus Schwarzkopf, der Kommissar Finke in sieben Tatort-Einsätzen verkörperte, gilt bis heute als einer der beim Publikum beliebtesten Tatort-Ermittler.


Die Erstausstrahlung der Tatort-Folge 019 „Strandgut“ lief am 25. Juni 1972 im Ersten.

Trivia: In einer Filmszene auf der Polizeiwache ist ein echtes Fahndungsplakat der Polizei Flensburg-Weiche im Hintergrund zu sehen, als Finke einem Befragten die Gummistiefel zeigt. Zum Zeitpunkt der Dreharbeiten wurden an den örtlichen Gleisen Frauen ermordet, der Täter wurde jedoch nie gefasst.

Besetzung

Kommissar Finke – Klaus Schwarzkopf
Assistent Jessner – Wolf Roth
Polizeirat Weber – Georg Eilert
Polizeimeister Janusch – Fritz Hollenbeck
Polizeimeister Ritz – Volker Bogdan
Kommissar Konrad – Klaus Höhne
Bademeister Hannes – Karl-Heinz von Hassel
Dr. Rudolph Kühne – Wolfgang Kieling
Manuela Borsdorf – Ingeborg Schöner
Detlef Kannisser – Reent Reins
Herr Grimpe – Gustav Burmester
Frau Grimpe – Gerda Schöneich
Herr Warrlau – Ulrich Matschoß
Frau Warrlau – Wika Krautz
Helmut Possky – Dieter Kirchlechner
Karli Possky – Rolf-Dieter Zacher
Christa Kassdorf – Heidy Bohlen
u.a.

Stab

Drehbuch – Herbert Lichtenfeld
Regie – Wolfgang Petersen
Kamera – Jörg-Michael Baldenius
Musik – Nils Sustrate