Tatort Folge 019: Strandgut



Erscheinungsjahr: 1972
Kommissar: Finke
Ort: Tatort Kiel


In Kommissar Finkes (Klaus Schwarzkopf) zweitem Tatort-Fall „Strandgut“ machen vier angesehene Männer unabhängig voneinander Urlaub auf Sylt – mit fatalen Folgen:

Der 62-jährige Dr. Georg Breitenbach, Beauftragter der Bundesregierung für Hochschulfragen, wird zwischen Wenningstedt und Kampen zusammengeschlagen und verliert sein Gedächtnis. Friedrich Wilhelm Warrlau, ein angehender Staatssekretär im Innenministerium, läuft mit gebrochenem Arm und Schnittverletzungen durch die Dünen Sylts. Der 53-jährige Dekan Herbert Sebastian begeht Selbstmord. Laut Aussage seiner Frau kam er völlig verstört aus dem Urlaub zurück. Sein Bankkonto ist leer, und die 15.000 Mark, die er abgehoben hatte, sind verschwunden. Der vierte Urlauber, der Ingenieur Robert Nölle, unterschlägt 10.000 Mark, ohne erkennbaren Grund. Was haben die Männer auf der Insel erlebt?

Als kurz darauf zwei Leichen von jungen, hübschen Mädchen am Strand von Sylt angespült werden, wird Hauptkommissar Finke von der Kripo Kiel mit der Aufklärung der mysteriösen Mordfälle im Tatort „Strandgut“ beauftragt.

Bei seinen Ermittlungen erfährt der norddeutsche Fahnder, dass Christa Kassdorf, eines der beiden Opfer, vor ihrem Tod den Regierungsdirektor Warrlau kennen und schätzen gelernt hatte. Er kommt als Täter allerdings kaum in Frage, denn als sie ertrank, lag er verletzt in einer Privatklinik der Nordseeinsel. Bei der zweiten Toten handelt es sich um Manuela Borsdorf, die mit dem behandelnden Arzt von Friedrich Warrlau eine Affäre hatte. Beide Frauen verband außerdem die Bekanntschaft mit den Brüdern Helmut und Karli Possky, die zusammen auf Sylt leben. Welche Verbindung gibt es zwischen diesen Personen?

Prekäre Fotos, die die vier Urlauber in eindeutigen Situationen mit jenen ertrunkenen Frauen zeigen, bringen eine erste heiße Spur. Spielt Erpressung im Fall „Strandgut“ eine Rolle? Laut Obduktionsbericht starben die Mädchen tatsächlich durch Ertrinken, ohne Gewalteinwirkung. Doch Kommissar Finke bleibt skeptisch; er glaubt weiterhin an Mord. Seine Ermittlungen laufen auf Hochtouren – an Erholung auf der Insel ist dabei nicht zu denken…

Niemand geringerer als Wolfgang Petersen, der später in Hollywood Fuß fassen sollte, führte die Regie im NDR-Tatort „Strandgut“. Der 1991 verstorbene Schauspieler Klaus Schwarzkopf, der Kommissar Finke in sieben Tatort-Einsätzen verkörperte, gilt bis heute als einer der beim Publikum beliebtesten Tatort-Ermittler.


Die Erstausstrahlung der Tatort-Folge 019 „Strandgut“ lief am 25. Juni 1972 im Ersten.

Trivia: In einer Filmszene auf der Polizeiwache ist ein echtes Fahndungsplakat der Polizei Flensburg-Weiche im Hintergrund zu sehen, als Finke einem Befragten die Gummistiefel zeigt. Zum Zeitpunkt der Dreharbeiten wurden an den örtlichen Gleisen Frauen ermordet, der Täter wurde jedoch nie gefasst.

Besetzung

Kommissar Finke – Klaus Schwarzkopf
Assistent Jessner – Wolf Roth
Polizeirat Weber – Georg Eilert
Polizeimeister Janusch – Fritz Hollenbeck
Polizeimeister Ritz – Volker Bogdan
Kommissar Konrad – Klaus Höhne
Bademeister Hannes – Karl-Heinz von Hassel
Dr. Rudolph Kühne – Wolfgang Kieling
Manuela Borsdorf – Ingeborg Schöner
Detlef Kannisser – Reent Reins
Herr Grimpe – Gustav Burmester
Frau Grimpe – Gerda Schöneich
Herr Warrlau – Ulrich Matschoß
Frau Warrlau – Wika Krautz
Helmut Possky – Dieter Kirchlechner
Karli Possky – Rolf-Dieter Zacher
Christa Kassdorf – Heidy Bohlen
u.a.

Stab

Drehbuch – Herbert Lichtenfeld
Regie – Wolfgang Petersen
Kamera – Jörg-Michael Baldenius
Musik – Nils Sustrate


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22 Meinungen zum Tatort Folge 019: Strandgut

  • Régine • am 14.1.08 um 7:40 Uhr

    Hallo,
    ich bin ja sehr erstaunt!!

    Klaus Schwarzkopf als Kommissar Finke ist Hauptdarsteller und mit keinem Wort erwähnt unter den Darstellern!!

    Ein grossartiger Schauspieler und ein wunderbarer Mensch.

    Ich war das erste Jahr auf Sylt und habe als Statist mitgewirkt!!

    Zu dieser Zeit arbeitete ich bei „Karlchen“ Rosenzweig in Kampen!!

    Ja ja, wie die Zeit vergeht!!

    Gruss Régine


  • Klaus • am 5.12.08 um 1:04 Uhr

    weiß jemand was für songs und interpreten bei „strandgut“ mitgewirkt haben? einen bob dylan songs hörte ich raus aber mich würden die anderen brennend interessieren


  • Tatort-Schauer • am 4.3.10 um 7:49 Uhr

    Seltsam, ein Fehler in der Besetzungsliste: Es hat nicht Hannelore Elsner gespielt, sondern Heidy Bohlen. Weiß jemand über die noch weiteres? Taucht ja nach diesem Tatort kaum noch in Filmen auf…


  • Ralph • am 14.1.11 um 17:49 Uhr

    Hat jemad eine DVD des dieses Tatorts? Habe als Kind eine Statistenrolle darin gepielt, jedoch den Film nie gesehen.
    Hier meine Mailanschrift: rp-1234@t-online.de


  • Piet • am 14.1.15 um 19:49 Uhr

    top


  • Dirk • am 8.4.15 um 21:23 Uhr

    Grandios! Eben habe ich ihn mir angeschaut, den Tatort 019, seit der Erstsendung. Ein zweiter in letzter Zeit, nach cherchez la femme, mit Hauptkommissar Finke als ermittelnder Mordkommissionsbeamter. Die Geschichte spannend und bis heute mit Sicherheit keine Erfindung und kein Einzelfall. Die Schauspieler einmalig und von Rang. Finke gehörte damals sowieso mit zu den besten Darstellern im Tatort, immer sehr gern gesehen und verfolgt. Sein leicht angedeuteter Sarkasmus einmalig. Die Insel Sylt habe ich ein paar Jahre später aus beruflichen Gründen für mehr als zwölf Monate kennengelernt und hätte fast bei den Landschaftsaufnahmen das vergilbte Fotoalbum herauskramen können, welches aber gar nicht nötig war. Sah alles identisch aus, ich gönnte mir glatt zwei Bourbon Black Pearl, im Film. Der kann m.E. jederzeit wieder erweckt werden.


  • Gottlieb • am 18.9.15 um 21:56 Uhr

    Ich schließe mich scheylocks Dank an, zumal es sich um eine illustre Besetzung handelt. Fünf Sterne.


  • korelli • am 19.9.15 um 21:42 Uhr

    Wie toll, mal in so vergangene Zeiten einzutauchen. Leider stimmt die Nennung der Schauspieler nicht mit den Tatsachen überein, daher fehlen uns zu vielen bekannten Gesichtern dann doch die Namen, schade!

    Trotzdem, gerne mehr davon ;)


  • Gottlieb • am 20.9.15 um 9:37 Uhr

    Dieser Krimi hat mich nicht enttäuscht. Besonders eindrucksvoll ist neben der bewährten Figur des Kommissars Finke das grotesk gezeichnete Täterduo, das für alle möglichen Verbrechen und im Grunde auch auch für die beiden Todesfälle verantwortlich ist, aber für letztere juristisch nicht zur Rechenschaft gezogen werden kann – ein eher verstörender Ausgang der Mördersuche. Auch die Wendung zum Schluß, die als Motiv für den Mord eine scheinbar ausweglose Situation enthüllt, finde ich sehr gelungen. Alles in allem ein spannender facettenreicher Krimi, weit entfernt vom üblichen Mittelmaß.


  • arte-Versteher • am 20.9.15 um 10:00 Uhr

    Auch wenn man das bei der auf den ersten Blick sehr bedächtigen und biederen Art von Kommissar Finke erst mal gar nicht so auf dem Schim hat – die Lichtenfeld-/Petersen-TO schwammen sehr stark auf der Zeitgeistwelle ihrer Entstehungsjahre, wozu unter anderem das Zeigen von blanken Busen gehört, was in dieser Folge ausgiebig zelebriert wird. Ein Handlungselement, das oft verwendet ist, ist der Fehltritt eines duchschnittlichen Menschen, der ihn schließlich in einen unaufhaltsamen Abwärtsstrudel reißt (Der Schutzmann in Krurzschluss, der Lehrer in Reifezeugnis…). All das scheint mir in dieser Folge nicht so stimmig ausbalanciert wie in anderen. Zacher und Kirchlechner spielen ihre Rollen als Inselluden zwar hinreißend, aber ihre weiblichen Lockvögel bleiben recht eindimensional gezeichnet, und auch die feinen Herren, die von den beiden ausgenommen werden, lassen beim Zuschauer wenig Empathie aufkommen. So kommt der Spannungsbogen bei mir nicht so richtig in Gang. Dennoch ein sehenswerter Klassiker, der nicht nur mit dem Retro-Bonus von Koteletten, Schlaghosen und Porsche Targa punktet.


  • Walter Ulbricht • am 20.9.15 um 12:30 Uhr

    Die in bemühender Art erzählte, verkrampft ausgedachte Geschichte mit flickschusterisch zusammengesetzten Handlungen, die gegen Ende des Spiels noch dazu mehr hererzählt werden als daß sie dramaturgisch ablaufen, wirkt öde. Einzige Entschädigung sind die Bilder von Sylt (und ihren Schönen).
    Entspricht im Unterhaltungswert eher den Sexklamotten der damaligen 70er Jahre.


  • Martha • am 20.9.15 um 18:55 Uhr

    Welch schöne Erinnerungen an das gute, alte Sylt.
    Gibt es diese Folge als DVD (einzeln) zu kaufen?


  • Susanne Martin • am 26.3.16 um 1:22 Uhr

    Ein Tatort, eher wie ein alter Spielfilm.
    Sehr nett anzusehen, auch nicht völlig unspannend,- aber es hätte durchaus ein wenig mehr Spannungsaufbau sein können!
    Immerhin entsteht beim Zuschauen ein Gefühl von „Sommerfrische“ und das ist doch auch schon etwas, oder?!


  • Karl Josef • am 27.11.16 um 7:54 Uhr

    Kindlich naiv, das trifft es wohl am besten.
    Nachdem man sich einen „früher war alles besser Tatort“ angesehen hat ist man auch schon satt.
    Schauspielerische Fähigkeiten Fehlanzeige, wohl eher Textaufsagerei.
    Ja so war das DAMALS mit dem Tatort.


  • Henning • am 4.2.18 um 21:31 Uhr

    Ganz starker Tatort mit dem „alten“ schönen Sylt, einer toll erdachten Geschichte und einem noch sehr jungen Rolf Zacher. Dieser Film fiel mir wieder ein, weil Zacher gestern morgen verstorben ist. Ruhe in Frieden.


  • Smokie • am 23.7.20 um 12:54 Uhr

    Wenn man bedenkt, dass der am 20.07.2020 vom SWR (zu später Stunde) gesendete Tatort nun bereits 48 Jahre alt ist, dann kommt man selbst etwas ins grübeln.
    Schönes altes Sylt bzw. Kampen, damals. Die dortigen Preise – in Kampen – aber auch schon nicht von schlechten Eltern. Zwei Tassen Kaffee und zwei Stücke Kuchen: 16,50 D-Mark. Nicht schlecht! Kann mich noch daran erinnern, dass eine Kugel Eis beim guten Italiener, zu dieser Zeit (`72), 20 Pfennig kostete.


  • MadMonkey • am 22.2.21 um 14:48 Uhr

    Einfach schöne Bilder von Sylt verpackt in einer tollen Story. Absoluter Tatort Muss. Dafür gibt’s natürlich 5 Sterne


  • Hänschen • am 24.11.21 um 18:05 Uhr

    Letztens einmal die NDR-Ausstrahlung vom 21.07.2020 mit einer alten Aufnahme von 2008 verglichen. In der 2020er-Fassung fehlen gut anderthalb Minuten! (Nein, nicht in den Nacktszenen.)

    Kennt jemand die Hintergründe?


  • Al.Ter • am 19.8.22 um 19:35 Uhr

    Grad im EPG gesehen: ‚Strandgut‘ läuft am Sa. 20.8. um 00:30 Uhr im NDR (also heute Nacht); in Erinnerung an Wolfgang Petersen läuft zuvor um 0:00 Uhr eine halbstündige Würdigung.


  • Olli • am 12.12.22 um 19:31 Uhr

    Immer wieder gut auch heute noch mal heute abend 22:15 Uhr rbb!!👍


  • Winfried Vorbeck • am 20.2.23 um 21:51 Uhr

    Neil Diamonds „I am … I said“ als aktuelle Musik. Ein Auto: das gleiche fuhr mein Vater, als er nicht viel älter war als meine Kinder heute. Die Möbel und Tapeten: fast wie mein Elternhaus, als ich Kind war. Wegen solcher Dinge gucke ich gern Tatort-Folgen aus der Anfangszeit. Meine Mutter hätte nach 2 Minuten ausgeschaltet bei den Nackedeien zu Beginn…

    Der Fall selber: würden solche Krimis heute gefilmt, würde geschimpft. „bin eingeschlafen“, „langweilig, habe umgeschaltet“, „für sowas wird Fernsehgebühr verschwendet“. Die Nostalgie verklärt vieles.


  • Dirk • am 4.6.23 um 21:19 Uhr

    Der Tatort 019 aus dem Jahre 1972 und ein Kieler. Der spielt aber auf Sylt und ist zweifelsohne einer der besten aus der Tatort-Filmreihe.
    Die Meinung vom 08.04.2015 halte ich.


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