Tatort Folge 158: Täter und Opfer



Täter und Opfer liegen ja häufig näher beieinander, als man denkt. Ob das auch in diesem Fall zutrifft, muss Kommissarin Hanne Wiegand (Karin Anselm) im vorliegenden Baden-Badener Tatort rausfinden.
Der Tatort beginnt mit einem Verdacht auf Vergewaltigung: Von Nachbarn und Funkstreife alarmiert, eilt die Kommissarin Hanne Wiegand in die Baden-Badener Wohnung von Ute Bernett. Die Zeugen hatten von lauten Schreien gesprochen, in der Wohnung finden sich auffällige Blutspuren. Ist die junge Frau etwa Opfer einen Gewaltverbrechens geworden? Hanne Wiegand will dem Opfer zu helfen und den Täter stellen. Doch Ute will sich nicht helfen lassen: Trotzig erklärt sie die Blutspuren mit Nasenbluten. Die Kommissarin nimmt ihr diese Erklärung allerdings nicht ab. Sie hat das starke Gefühl, eine tief verletzte Frau vor sich zu haben.

Am nächsten Morgen bekommt der Tatort seine Leiche: In einem Waldsee bei Baden-Baden wird ein Auto entdeckt. Der Fahrer des Wagens ist tot. Das Opfer ist schnell identifiziert: Es handelt sich um Jürgen Ruperti, den Inhaber der Sanapharm in Baden-Baden. Die Untersuchungen am Tatort ergeben zudem: Es war eine weitere Person im Wagen, die den Unfall verursacht hat und sich danach offensichtlich aber aus dem Wagen befreien und flüchten konnte.

Kommissarin Hanne Wiegand ermittelt auch in diesem Fall. Eine Routineanfrage ergibt einen überraschenden Zusammenhang mit dem Vorfall in Ute Bernetts Wohnung. Die junge Frau war tatsächlich Opfer einer Vergewaltigung – allerdings schon einige Monate zuvor in Karlsruhe. Der Täter: Jürgen Ruperti. Ute Bernett hatte ihre Anzeige damals zurückgezogen und so die Strafverfolgung verhindert. Wurde der damalige Täter nun zum Opfer? Und das Opfer zur Täterin?

Kommissarin Wiegand hält Selbstjustiz für möglich. Aber auch Rupertis Ehefrau Birgit und sein Geschäftsführer Husemann hatten Motive, Ruperti umzubringen. Es ist ein problematischer für die einfühlsame Kommissarin. Sie ist zugleich als Ermittlerin und als Frau gefordert.

Die Tatort-Folge 158 „Täter und Opfer“ ist eine Produktion des SWF. Erstmalig ausgestrahlt wurde sie am 27. Mai 1984 im Ersten Programm der ARD. Die Folge wurde oft von Kritikern gelobt, weil sie spannend ist und zugleich ohne viel Gewalt und Schießereien auskommt. Die schneidenste Waffe der Mörderjagd ist die die intelligenz der Ermittlerin.

Besetzung
Kommissarin Wiegand – Karin Anselm
Kriminalassistent Klose – Christoph Marius Ohrt
Ute Bernett – Maja Maranow
Günther Husemann – Wolf-Dietrich Sprenger
Jürgen Ruperti – Rolf Becker
Birgit Ruperti – Christiane Lemm

Stab
Drehbuch – Peter Hemmer
Regie – Ilse Hofmann
Kamera – Karl Kases
Szenenbild – Ingo Tögel
Kostüme – Claudia Bobsin
Ton – Gerd Müller
Ton – Harald Lill
Schnitt – Bernd Lorbiecki
Produktionsleitung – Wolfgang Bösken
Produktion – Dietrich Mack


3 Meinungen zum Tatort Folge 158: Täter und Opfer

  • Dirk • am 17.6.15 um 14:17 Uhr

    Der Tatort Nummer 158. Nicht der erste Tatort-Spielfilm mit einer Dame als Kommissarin und natürlich auch nicht mehr der letzte. Und die kleine Rattenfängerin wird ja später auch noch Karriere als Hauptkommissarin machen. Eine verschlungene Geschichte, gut inszeniert und mit verkappten Charaktere. Hauptkommissarin Wiegand aus Baden-Baden mußte aufpassen, daß sie den Faden nicht verliert. Aber ihr Assistent der Arbeit war ja nun auch nicht auf den Kopf gefallen. Der Täter, am Ende gestellt, entpuppte sich als ein Firmenangehöriger. Was war aber seine Motivation für die Tötung seines triebgesteuerten Chefs? Neid, Eifersucht, Geltungssucht, Ehrgeiz oder Rache. Uninteressant! Er und nur er war der Täter und der Richter wird entscheiden.


  • Erik • am 2.12.15 um 8:38 Uhr

    Tierversuche aus erster Hand, da hat man mehr Mitleid mit der vor laufender Kamera „gefolterten“ Ratte, als mit dem menschlichen Opfer. Neben den lächerlichen Zeitgeistfrisuren der Ermittler wirkt Maja Maranow in ihrem Labordress mit Pferdeschwanz einfach zeitlos schön, wäre sie nur im Labor geblieben …
    Mit den am Drehtag offenbar topmodischen Klamotten und der Zeitgeisteinrichtung der Wohnung Majas ist man übers Ziel hinausgeschossen und diese Momentaufnahme deutscher Katalogwirklichkeit wirkt heute befremdlich bis lächerlich.


  • MadMonkey • am 20.2.21 um 4:16 Uhr

    Die Kommissarin Wiegand ist nun wirklich nicht meine Lieblingsfigur aus dem Tatort Universum. Aber wenn man ohne große Erwartungen dran geht, dann wird man mit einem überraschend guten Fall aus den 80er Jahren überrascht. Gut 4 Sterne


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