Zwei Leichen, zwei Tatorte – ein und derselbe Fall? Was hat der Tote aus dem Hamburger Kohlehafen mit dem weiblichen Mordopfer aus einem Kieler Wald zu tun? In der Tatort-Folge 168 „Irren ist tödlich“ ermitteln die Tatort-Kommissare Paul Stoever (Manfred Krug) von der Kripo Hamburg und Herbert Geerke (Horst Michael Neutze) aus Kiel Hand in Hand.
Tatort-Kommissar Stoevers dritter Fall „Irren ist tödlich“ beginnt in Schleswig-Holstein: In einem Waldstück bei Kiel wird eine schwer verletzte junge Frau gefunden, die bald verstirbt. Offensichtlich ist sie Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Eine Spur führt die Kieler Ermittler in den Hamburger Kohlehafen – und damit in Kommissar Stoevers Revier. Der Tatort-Kommissar steigt in die Ermittlungen ein. Als auch im Hamburg Kohlehafen eine Leiche gefunden wird, müssen die Kommissare sich die Frage nach einem möglichen Zusammenhang stellen. Was hat der tote Mann auf dem Schiff mit der ermordeten Frau im Wald zu tun? Die Tatort-Ermittler stehen vor einem Rätsel. Hoffentlich können sie es schnell lösen, denn „Irren ist tödlich“
Klar ist: Das männliche Opfer wurde einen Tag nach der Frau ermordet, und zwar an Bord eines Küstenmotorschiffs am Hamburger Kohlehafen. Kommissar Geerke geht davon aus, dass der Kieler Täter mit an Bord war. Und auch Stoever vermutet einen Zusammenhang. Als herauskommt, dass der Verlobte der ermordeten Frau, Werner Rentrop, sich zur Tatzeit ebenfalls auf dem Küstenmotorschiff befand, gerät er ins Visier der Ermittler. Der Mann taucht seltsamerweise immer dort auf, wo etwas geschieht. Eines ist schnell sicher: Rentrop weiß mehr als die Polizei. Doch was verheimlich er den Beamten? Ist er wirklich tatverdächtig oder irren sich die Beamten in diesem Fall?
Kriminalhauptkommissar Geerke hält alles für möglich. Stoever hingegen hat ganz andere Befürchtungen: Den oder die Täter wird er schon finden. Aber kann er den wütenden jungen Mann auch davor bewahren eine tödliche Dummheit zu begehen? Aus dem Routinefall wird ein spannender Extremfall, der Paul Stoever alles abverlangt: ein Wettlauf auf Leben und Tod beginnt.
Der Hamburger Tatort „Irren ist tödlich“, in dem Kommissar Stoever noch ohne seine späteren Stamm-Kollegen Brockmöller ermittelt, ist eine Produktion des Norddeutschen Rundfunks. Zum ersten Mal in der ARD zu sehen war die Folge am 14. April 1985.
Der Geerke-Darsteller Horst Michael Neutze ist der Bruder des legendären Fernsehstars Hanns Lothar (Neutze), der sich in den 50er und 60er-Jahren in Deutschland großer Beliebtheit erfreute.
Besetzung
Horst Michael Neutze (Kommissar Herbert Geerke) · Rolf Pulch (Hauptmeister Bernd Sievers) · Herbert Trattnigg (Werner Rentrop) · Rainer Schmitt (Benno Krötz) · Karl-Heinz Walther (Kapitän Lübbers) · Wolfram Weniger (Eddi Groth) · Michael Roll (Ole Gutzeit) · Jeff van Unen (Erwin Kurbjuweit) · Birgit Anders (Elvira Thiele) · Angela Stresemann (Kellnerin Karla)
Stab
Regie – Wolfgang Storch
Produktion – NDR
Der Tatort Nummer 168 aus Hamburg mit Beteiligung der Kriminalpolizei Kiel. Zwei Hauptkommissare ermitteln in zwei Tötungsfällen aus unterschiedlichen Regionalbereichen. Hauptkommissar Stoever und Hauptkommissar Geerke. Nicht gerade ein sehr spannungsgeladener, eher ein gediegener Tatort-Fernsehfilm, aber dennoch sehenswert und mit einprägender Kulisse und der Startpunkt für die zukünftige Karriere des Hauptkommissars Stoever von der Hamburger Mordkommission. Eine gute schauspielerische Besetzung und Regie führte der Storch.
Kleine Korrektur: Nicht die Leiche der Frau wird gefunden, sondern ein Spaziergänger mit Hund hört ihre Schreie und sie wird schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Dort schafft sie es noch, ihrem Freund ein paar entscheidende Hinweise ins Ohr zu flüstern, bevor sie verstirbt. Deswegen hat er zu Anfang auch immer einen Vorsprung vor Stoever. Die Tatgeschichte hinkt in der Art und Weise, dass die Frau sogar noch kurz Kontakt mit Hund und Spaziergänger hat. Nur kurze Zeit später fällt der Begleiter über sie her, obwohl er eigentlich wissen müsste, dass noch Zeugen in der Nähe sind. Der spannenden Verfolgung des Schiffes tut das aber keinen Abbruch.
Und: Ich bin ein riesiger Fan von Manfred Krug. Mir hat aber seine ernsthaftere Darstellung des Stoever in der Zeit dieser Folge besser gefallen als in den späten 90ern, wo man das Gefühl hatte, der Herr Kommissar schwebt über den Dingen und nimmt eigentlich gar nichts mehr ernst.
So wie mein Account schon verrät, bin auch ich ein großer Stoever-Fan und mir gefielen alle 41 Folgen richtig super.
„Irren ist tödlich“ war nicht der Startpunkt für Stoever
Den erlebte er schon ein Jahr zuvor mit „Haie vor Helgoland“, wo er gemeinsam mit Edgar Bessen (bekannt aus SCHWARZ ROT GOLD und dem Hamburger Ohnsorg-Theater) in der Freien und Hansestadt, sowie im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven ermittelte.
Hilfe bekam er in dieser Folge auch von Ferdinand Dux, der als Kriminalhauptkommissar a. D. Lothar Mühlenkamp ein einmaliges Gastspiel als TATORT-Ermittler gab