Ganz schön „Miese Tricks“ sind es, mit denen es Kommissar Lutz (Werner Schumacher) und sein Assistent Wagner (Frank Strecker) in diesem Stuttgarter Tatort zu tun bekommen. Außerdem gibt es noch eine Geisel, eine Leiche und falsche Liebesschwüre.
Der Stuttgarter Tatort „Miese Tricks“ beginnt auf Schienen: Im Intercity von Hamburg nach Karlsruhe lernt die etwa 40-jährige Bilanzbuchhalterin Gerda Pommer einen attraktiven und seiner Kleidung nach zu urteilen wohlhabenden Mann kennen. Er heißt Erich Wessel und die beiden unterhalten sich wirklich gut. Als der aufmerksame Herr bemerkt, dass Gerda ein stark verkürztes Bein hat und extrem hinkt, bietet er ihr an, sie im Taxi nach Hause zu fahren. Dort angekommen, verabschieden sich die beiden – freundlich aber distanziert. So bleibt Gerda romanzenlos und geht in den nächsten Wochen wie gewohnt ihrem Beruf nach. Ohne es zu bemerken, wird sie jedoch beobachtet. Doch warum? Und welche miesen Tricks sind hier im Spiel?
Noch ahnt Gerda nicht, dass sie schon bald die Bekanntschaft eines weiteren Herrn machen wird, nämlich die von Tatort-Kommissar Lutz. An einem Freitag ist es dann soweit: Morgens fährt Gerda mit ihrem Auto zur Bank. In dem Moment, in dem sie die volle Schalterhalle betritt, zieht ein vermummter Mann eine Pistole. Er hält sie Gerda an die Schläfe und zwingt den Kassierer zur Herausgabe des Geldes. Der Raubüberfall verläuft gewaltfrei bis zu dem Moment als ein junger Mann auf der Straße versucht, die Flucht der Gangsters und der Geisel zu verhindern. Er wird niedergeschossen – und damit hat der tatort seine Leiche. Kommissar Lutz und sein Assistent Wagner werden zum Tatort gerufen. Doch die Aussagen der Zeugen sind extrem widersprüchlich.
Währenddessen zwingt der Bankräuber Gerda die Rolle der Fluchtwagenfahrerin auf und lotst sie quer durch Karlsruhe. In einer Nebenstraße steigt er aus und entkommt. Gerda meldet sich telefonisch bei der Polizei und wird sogleich von Lutz und Wagner zur Vernehmung gebeten. Diese verläuft denkbar unbefriedigend. Die Aussage Gerdas ergibt nur eine äußerst vage Täterbeschreibung. Für Lutz und Wagner deutet alles darauf hin, dass es sich bei dem Täter um einen Profi handeln muss, der seine Tat genau geplant hat. Der Anfang einer schwierigen Ermittlungsarbeit, in der der sonst so biedere Kommissar Lutz zu unseriösen Mitteln greift … Doch seine miesen Tricks zahlen sich nur bedingt für ihn aus.
Der Stuttgarter Tatort „Miese Tricks“ ist eine Produktion des Süddeutschen Rundfunks. Zum ersten Mal wurde die Tatort-Folge 169 am 26. Mai 1985 im Ersten Programm der ARD ausgestrahlt.
Der Tatort Nummer 169 aus Stuttgart mit dem damaligen Ermittler-Duo Hauptkommissar Lutz und Assistent Wagner. Mordkommission. Fast ein perfektes Verbrechen, wenn nicht einmal wieder Faktor Mensch auf die Bühne der Eitelkeiten und Gierheit erschienen wäre. Diesen Coup traue ich wohlhabenden, mittelständischen und armen Charakteren zu, nur der IQ muss stimmen und die Phase „Konsequent“. Das die Komplizin anschließend an einen Heiratsschwindler und Betrüger geraten war, das war Eins von Hunderttausend. Sehenswerter Tatort-Krimi mit dem beliebten Kommissar Lutz, welcher aber schon unwesentlich geringer in Erscheinung trat. Nicht schlecht, dass der Zugverkäufer Manfred Böhm war. Weniger gut, dass dieser Tatort-Fernsehfilm bislang meinungslos geblieben ist. Für mich ist der sehenswert, selbst am Wochenendabend.
„Miese Tricks“ is well acted. It’s a bit slow, but the story needs time. We have to get to know Angelika Bender’s character. She steals the show when she tells Lutz „Sie, zum Beispiel, beeindrucken mich gar nicht.“ Just look at his face.
In diesem Tatort sind die Straftäter moralisch und halten sich an ihr Wort, während die Kommissare mit hinterlistigen und schmutzigen Methoden, eben „miesen Tricks“ arbeiten! Am Ende siegt natürlich das Gesetz, jedoch hat das Vertrauen in die Mitmenschen verloren!
Absolut sehenswerter Krimi! 5 von 5 Sterne!
Interessant finde ich an dieser Folge den Werte-Wandel, den die TO-Reihe seit damals (’85) erlebt hat.
Wurde damals noch das charakterlich minderwertige Verhalten von Kommissar Lutz (um die Komplizin des Täters zu täuschen) offenbar gesellschaftlich akzeptiert, würde ein Kommissar heutzutage bei so einem Verhalten ‚mit nassen Fetzen davon gejagt‘ werden (m.E.) … 😡