Tatort Folge 1043: Die Faust



„Er erfüllt alle Kriterien von einer Polizeikarriere: Keine Ahnung, keine Skrupel, keine Titten!“ Majorin Bibi Fellner (Adele Neuhauser) kommt im neuesten Wiener Tatort „Die Faust“ so richtig in Fahrt. Der ehrgeizige Kollege Steinwendtner will ihr nicht nur die Leitung der zukünftigen Kommission MK2 vor der Nase wegschnappen, der Fund einer Leiche gibt der Ermittlerin und ihrem langjährigen Partner Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) zudem viel Stoff zum Grübeln: Handelt es sich in „Die Faust“ um einen inszenierten Ritualmord?

Der vom ORF produzierte österreichische Tatort mit der offiziellen Nummer 1043 wird am Sonntag, den 14. Januar 2018 um 20.15 Uhr erstmals in Das Erste ausgestrahlt.

Inhalt der Tatort-Folge „Die Faust“

Eigentlich wollte die Maklerin einer Gruppe Interessierter bloß die leerstehende Wohnung im Herzen Wiens zeigen. Fünfundsechzig Quadratmeter, sechshundert Euro kalt. Doch als die Dame vom Flur aus den ersten Raum betreten will, erstarrt sie: Ein Toter steht dort an der Wand, mit langen Nägeln durch Hand- und Fußgelenke sowie Brustkorb in seiner Position gehalten. Die rechte, zu einer Faust geballten Hand fehlt ein Finger. Die Leichenstarre hat bereits eingesetzt. Die Bewerber zücken ihre Smartphones – die virale Verbreitung des im Bild festgehaltenen gruseligen Szenerios ist nicht mehr aufzuhalten.

Im Krimi „Die Faust“ finden die ersten Untersuchungen am Tatort statt. Oberstleutnant Moritz Eisner und Majorin Adele Neuhauser versuchen, sich einen ersten Reim auf die inszenierte Zuschausstellung des Opfers zu machen: Die aufgestellten Kerzen im Raum und die Haltung des Toten lassen auf ein religiös motiviertes Opferritual schließen; das unter Schwarzlicht zu erkennende orthodoxe Kreuz, das rund um den Mann an die Wand gemalt wurde, bestätigen diesen Ermittlungsansatz.

Eisner, Neuhauser und ihr assistierender Revierinspektor „Fredo“ Schimpf sind überrascht, dass vom Täter nicht die kleinste verwertbare DNA-Spur hinterlassen wurde. Wie ist das möglich? Eine Bewohnerin des Hauses berichtet Schimpf von einem Unbekannten in einer Art Schutzanzug, den sie beobachtet haben will: „An Kollegen von Ihnen hob i g’sehn!“ Gemeint sind die Fachleute von der Spurensicherung, die in Einwegoveralls gerade am Tatort arbeiten. Der Täter geht augenscheinlich äußerst professionell vor um Spuren zu vermeiden, dank der aufgesetzten Kaputze bleibt er außerdem unerkannt. Ein weiteres Indiz zum Mörder ist der weiße Lieferwagen, der zum Tatzeitpunkt vom Haus weggefahren sein soll.

Die Ermittlungen laufen im Wiener Tatort auf Hochtouren, zumal nicht nur die Identität des Täters rätselhaft bleibt – auch das Opfer steht in keiner Datenbank. Erst zwei Frauen bestätigen bei ihrer Vernehmung im Kommissariat, dass es sich bei dem Toten um einen Serben namens Matteo Callegari handelt. Eisner lässt den aufgetauchten Pass des Mannes auf seine Echtheit überprüfen. Der Befund des Rechtsmediziners ergibt zwischenzeitlich, dass Callegari vor seinem Tod anal penetriert und anschließend aus kurzer Distanz frontal durch die Brust erschossen wurde. Dann erst wurde er mit einem Kreuzigungsritual dargeboten. Handelt es sich beim vorliegenden Verbrechen also vielmehr um ein Sexualdelikt?

Es bleibt nicht bei einem Mord: Wieder wird ein Mann ermordet und – dieses Mal in einer öffentlichen Toilette – zur Schau gestellt. Bei der zweiten Tat handelt es sich um das Opfer Davit Nosadse, ein Georgier. Auch an diesem Tatort bediente sich der gesuchte Mörder einer religiösen Symbolik. Die Recherchen der Kommissare Eisner, Fellner und Schimpf ergeben, dass Nosadse seit vier Jahren in einer Gärtnerei bei Wien beschäftigt war und eine Beziehung führte; seine Lebensgefährtin weiß allerdings kaum etwas über die Vergangenheit des Mannes zu erzählen, welcher als unauffällig, zuverlässig und höflich galt.

Auch im zweiten Mordfall können keine DNA-Spuren vom Täter sichergestellt werden, nur ein kleines Überbleibsel eines weißen Schutzanzuges wird von der Spusi entdeckt. Erneut befand sich laut Zeugenaussage ein weißer Lieferwagen vor Ort; Professor Kreindl aus der Rechtsmedizin bestätigt zudem, dass das Opfer vor seinem Tod penetriert wurde. Ähnlich wie beim ersten Toten ist auch Nosadses Identität wieder zweifelhaft.

Als ein dritter Mord an einer jungen Mutter mit ähnlichem Muster in Wien geschieht, stoßen Fellner und Eisner auf eine Schlüsselfigur des Puzzles: Der Universitätsprofessor Nenad Ljubić, beschäftigt im Institut für Politische Zeitgeschichte Süd- und Osteuropas und Spezialist für die Bürgerrechtsbewegungen in Osteuropa, ist ein gemeinsamer Bekannter aller drei Opfer …


Der ORF-Tatort „Die Faust“ wurde im Zeitraum vom 7. März bis 5. April 2017 vorwiegend in Wien gedreht. Nach der Tatort-Episode „Wehrlos“ ist dies der zweite Krimi aus der Reihe, den der Regisseur Christopher Schier umsetzte. Der Autor des Drehbuchs, Mischa Zickler, betritt mit „Die Faust“ Neuland innerhalb der Tatort-Serie.

Trailer zur Tatort-Produktion



Die Redaktion von Tatort-fans meint …

Sabine (37 J. | Kinoliebhaberin)

Für meinen Geschmack ein guter Tatort-Beitrag aus Wien: Ein bisschen Spannung und Rätselraten, viel Bibi und eine gehörige Portion „Schmäh“ ergeben einen sehenswerten Krimi. Von mir gibt’s dafür eine Einschaltempfehlung.

Gerald (38 J. | IT-Nerd)

Der Wiener Tatort ist klassisch aufgebaut. Es gibt drei Leichen und viele Indizien, aber kaum konkrete Beweise die zum Täter führen. Also wird der Spieß umgedreht, und das macht die Folge am Ende originell. Ob jetzt die aufwendige Opferinszenierung so schlüssig ist, nun ja …

Tatort-Besetzung

Oberstleutnant Moritz Eisner – Harald Krassnitzer
Majorin Bibi Fellner – Adele Neuhauser
Oberst Dr. Ernst Rauter – Hubert Kramar
Revierinspektor Manfred “Fredo” Schimpf – Thomas Stipsits
Rechtsmediziner Prof. Michael Kreindl – Günter Franzmeier
Hauptmann Clemens Steinwendtner – Dominik Maringer
Kriminalpsychologin Henriette Cerwenka – Erika Mottl
Lena Coso – Lilian Jane Gartner
Nataliya Lomatschenka / Nalo – Larissa Fuchs
Dušan Savić / Matteo Callegari – Faris Rahoma
Davit Nosadse – Sebastian Pass
Loredana Laurinova – Marie Monier
Karin Ladstätter – Gisela Salcher
Prof. Nenad Ljubić / Nikola – Mišel Matičević
Verlagschef Constantin Montag – Ernst Konarek
Walter Schaller – Oliver Rosskopf
Thomas Wolner – Alois Frank
Ernestine August – Eveline Leitl
Bernadette Gross – Angelika Strahser
Max Meyr – Otto Bily
u.a.

Tatort-Stab

Drehbuch – Mischa Zickler
Regie – Christopher Schier
Kamera – Thomas W. Kiennast
Schnitt – Alexandra Löwy
Szenenbild – Conrad Moritz Reinhardt
Ton – Axel Traun
Musik – Markus Kienzl, Wolfgang Frisch

Bilder-Galerie zum Krimi aus Wien


28 Meinungen zum Tatort Folge 1043: Die Faust

  • Rumo • am 11.1.18 um 15:56 Uhr

    Hoffentlich munkelt man nicht bereits hinter verschlossenen Türen, dass auch diese beiden demnächst in den TATORT-Ruhestand geschickt werden sollen…

    Antworten
  • Thorsten • am 14.1.18 um 21:50 Uhr

    Endlich mal wieder ein guter Tatort. Die Handlung war zwar etwas verworren, aber Bibi und Moritz sind das beste Team! Der ARD würde ich zutrauen, dass sie die beiden auch bald in den Ruhestand versetzt, um irgendwelchen Flachpfeifen Platz zu machen…

    Antworten
  • Ines Krebs • am 14.1.18 um 21:55 Uhr

    Seit längerem wieder mal ein Tatort, bei dem von Anfang an Spannung aufgebaut wurde, der sich nicht in klein-klein verliert und auch in der Besetzung einen guten Griff gezeigt hat.
    Davon Bitte mehr.

    Antworten
  • ASF • am 14.1.18 um 21:56 Uhr

    Wo bekomme ich Infos zum Soundtrack ? Bezugsquellen ? Hammersound muss ich haben….

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  • Abernmauke • am 14.1.18 um 21:56 Uhr

    Wie erwartet sehr gute Unterhaltung. Nach all den politisch-korrekt überladenen Tatorten deutscher Produktion in der letzten Zeit mal wieder ein echter Krimi. Weiter so!

    Antworten
  • Henning • am 14.1.18 um 22:01 Uhr

    Auweia, dachte ich. Nun wird es wieder politisch. Doch: das hätte ich weder der ARD noch dem ORF zugetraut, dass sie einen Film produzieren, der die Destabilisierung anderer Länder durch die CIA beim Namen nennt und auch noch bis zum Schluss dabei bleibt. Das wäre doch sonst in den Bereich der Fabel oder einer Verschwörungstheorie verwiesen worden und der Verfasser würde künftig nicht mehr ernst genommen bzw. lächerlich gemacht. Unabhängig davon, dass man bezüglich geheimdienstlicher Interventionen von außen nun auch über den „Arabischen Frühling“ oder aktuell den Iran nachdenken könnte, muss ich dafür in aller Form meinen Respekt aussprechen.

    Bibi Fellner bzw. Adele Neuhauser war ein absoluter Glücksgriff für den Österreich-Tatort. Die Fellner ist resolut, ohne zu keifen. Sie ist kompetent und nicht maßregelnd. Und sie hat ihre kleinen Schwächen wie den Alkohol, bei dem man sich als Zuschauer für die Fellner freute, dass er heute nicht zur Sprache kam. Auch wenn er in der Realität im Zusammenhang mit der Besetzung von Führungsposten wohl nicht unerwähnt geblieben wäre. Insgesamt heute: Tolles Drehbuch, tolles Spiel, hat Spaß gemacht!

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  • kilian • am 14.1.18 um 22:06 Uhr

    Wieder einmal spannend, keine an den Haaren herbeigezogene psychopathengeschichte. Der Tatort kriegt heute alle Sterne.

    Antworten
  • Karin • am 14.1.18 um 22:12 Uhr

    Geht doch! Dieser Tatort war echt gut. Interessantes Thema … umgesetzt ohne Psychodrama und Beziehungskonflikte unter den Kommissaren. Ein tolles Team.

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  • alter Fan • am 14.1.18 um 22:15 Uhr

    alles in allem sehr guter Krimi mit gewohnt typischen Nuancen – deshalb bitte keinesfalls an die Einstellung des Wien TO in nächster Zukunft denken

    Antworten
  • MM223 • am 14.1.18 um 22:29 Uhr

    Solider, spannender Tatort. Hoffentlich bleibt das Wiener Team noch weiter

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  • Dirk • am 14.1.18 um 22:45 Uhr

    Heute um 20:15 h in der Erstsendung auf ARD der Tatort mit der Nummer 1043 aus Wien, bekanntlich die Hauptstadt von Österreich. In diesem Kreisel von vielschichtigen politischen und kriminellen Machenschaften ermitteln die beiden zuständigen Mordermittler des Bundeskriminalamtes, der Herr Oberstleutnant Eisner und seine Partnerin, die Frau Major Fellner, in einer Reihe brutalster durchgeführter Morde, zusammen mit kompetenten und bei der Sache erscheinenden Kollegen. Schnell entpuppen sich die anfangs als Sexualdelikte getarnten Taten als politisch motiviert und die Denkmaschinerie der beiden Spitzenermittler wird arg gefordert. Tief muss man in die Vergangenheit aller Beteiligten eintauchen, um auf die Motivation der Vertuschungstaten zu gelangen. Für mich ein guter und auch spannend inszenierter Tatort-Thriller oder auch Polit-Drama. Warum der intelligente Service aus Amerika seine Hände hierbei im Spiel gehabt haben soll, erscheint aufgrund der subjektiven und tiefgründigen Spannung schon eher als nebensächlich betrachtet, denn im Anfang war das Wort und alles ist durch das Wort geworden. Besonders sehenswert ist der meines Erachtens.

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  • Carsten • am 14.1.18 um 23:05 Uhr

    Ein sehr gelungener richtiger Tatort!
    Leider ist dieses Wiener Team eine Ausnahme! Zum Glück für die ganze Serie, die in letzter Zeit stark nachgelassen hat.
    Danke nach Wien

    Antworten
  • G.E. Rücht • am 15.1.18 um 0:12 Uhr

    „Er erfüllt alle Kriterien einer Polizeikarriere: keine Ahnung, keine Skrupel, keine Titten.“
    Wunderbar von Bibi auf den Punkt gebracht.

    @Dirk… Warum der intelligente Service aus Amerika seine Hände hierbei im Spiel gehabt haben soll, kannst Du gerade im Iran verfolgen!

    Dieser Tatort hatte alles für einen Krimi, wie ich Ihn mir für Sonntagabend
    wünsche.

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  • Wolles • am 15.1.18 um 7:27 Uhr

    Nur zum Kopf schütteln. Der Kommissar eine reine Schlaftablette. Die Partnerin nicht anders. Sollten sich zur Ruhe setzen.

    Antworten
  • Frank • am 15.1.18 um 7:34 Uhr

    Ja, das sind volle fünf Sterne. Trotz – und das möchte ich dann nicht verschweigen – einigen gravierenden Logikfehlern und nicht erklärten Sprüngen. Insbesondere wie Eisner und Fellner immer wieder an den relevanten Orten auftauchten, ist nur mit hellseherischen Fähigkeiten zu erklären. Ansonsten zeigt Österreich einmal mehr, dass sie in einer anderen Liga spielen als ihre deutschen und schweizer Kollegen. Ohne zu übertreiben bedient man sich in verschiedenen Genres, mit dem Resultat einen super Tatort hinzulegen.

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  • Hanz W. • am 15.1.18 um 8:41 Uhr

    Ich bin mir unschlüssig diesmal, obwohl üblicherweise ein großer Anhänger der Wiener. Vielleicht habe ich nach den Vorberichten auch einfach zu viel erwartet.
    Aber mir schien der erste Teil trotz des krassen Settings schon sehr gemächlich vor sich hin zu plätschern, und die „Beförderungsfrage“ war da eher recht konventionelles Füllmaterial. Im zweiten Teil kam dann ein wenig mehr Spannung auf, allerdings auf Kosten der Verständlichkeit: wer da wo was mit wem in Ukraine, Serbien, Georgien angezettelt hat, wer gerade in welcher Funkzelle eingeloggt war – oder nicht -, das war mir dann doch eine Idee zu verwirrend. Und auch wenn diese inszenierten Ritual- bzw. Sexualmorde eine falsche Fährte legen sollten: richtig überzeugend war das nicht. Sicher ein Dreier der besseren Sorte wegen der zuverlässig schönen „Wiener Nuancen“, aber für eine Aufrundung reicht’s diesmal bei mir nicht.

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  • Wiener • am 15.1.18 um 9:14 Uhr

    Schade, dass echte Wiener Grantler wieder mal gefehlt haben.

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  • spiderman916 • am 15.1.18 um 15:11 Uhr

    Ein wirklich gelungener, spannender und unterhaltsamer Tatort von der ersten bis zur letzten Minute nach klassischer Art. 5 Sterne!

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  • MoMi • am 16.1.18 um 11:04 Uhr

    Dieser Tatort kann nur 5 Sterne erhalten. Spannend und unterhaltend mit politischer Brisanz und tollem überraschendem Ende. CIA ist überall. Die Darsteller wieder mal Top. Weiter so. Ich freue mich auf den nächsten Wiener Tatort.

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  • Karin • am 16.1.18 um 17:59 Uhr

    Eigentlich wurde alles gesagt, ein um Klassen besserer Tatort gegenüber dem Durchschnitt, den uns das mehr als magere Tatort-Jahr 2017 beschert hatte.

    Zu dem Kommentar von „Wiener“ fällt mir nur ein:
    Was erwartet der Seher?
    Hans Moser als Grantler, ein Jahrhundert später?

    Und Kopfschütteln über das Kopfschütteln von Wolles.
    Das sollte doch auch vernünftig benannt werden.
    Wenn die Kommissare Eisner und Fellner wie Schlaftabletten agiert haben,
    frage ich mich, ob Wolles nicht in einem Paralleluniversum lebt,
    oder besagte Tabletten vorher selbst genommen hat.
    Oder er ist Fan von Fritz Eckhardt alias Inspektor Marek in Wien. Die Darstellung von Moritz und Bibi, auch mit dem sarkastischen Humor und angemessenem Tempo, ist das genaue Gegenteil. Allein schon die exzellente Kameraführung liess kein Einschlafen zu.

    Wir leben nicht mehr im Jahrzehnt von Melchior Veigl alias Gustl Bayrhammer, mit dessen bayrischer Gemütlichkeit.

    Obwohl mir Marek und Veigl zu Ihrer Zeit auch zusagten, als Charakterköpfe.

    Von den jetzigen Kommissaren würde ich eher Borowski und Murot als Schlaftablette einordnen, Bienzle war auch sehr bedächtig, aber hatte Hand und Fuss.

    Letztlich alles Geschmackssache.

    Ich bin inzwischen schon dankbar, wenn ich zwischendurch bei einem Tatort nicht an mein Bett denke oder mit der Fernbedienung versucht bin, zwischendrin wegzuzappen.

    Dieser Tatort war glatte fünf Sterne wert. Fast reif fürs Kino.

    Antworten
  • ERwin • am 25.1.18 um 1:27 Uhr

    Ich wollte schon 4 Sterne vergeben – 5 sind für den absoluten Sonderfall reserviert! – aber die durchaus berechtigte Kritik von Hanz W. hat mich überzeugt.
    Trotzdem fühlte ich mich sehr gut unterhalten. Dieses Ermittlerteam ist nach wie vor eines meiner Lieblingsteams. Aber man muss aufpassen, dass Moritz in zukünftigen Filmen nicht zu sehr ins pessimistisch Grüblerische abrutscht. Vielleicht fehlt auch ein bisschen die Familien-Note, die bei früheren Ösi-TO fürs ‚Menscheln‘ sorgte.
    Der Fall als solcher war schon recht interessant, aber halt auch sehr konstruiert. Ein ganz ’simpler‘ Mord würde den Österreichern sicher mal gut tun!

    3 Sterne (mit einer Tendenz nach oben, wie es früher immer so schön hieß!)

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  • Colorwriter • am 1.2.18 um 13:34 Uhr

    Na, mal wieder das übliche aus Wien.

    Verschwörungstherorien, Selbstmitleid ob der nicht mehr vorhandenen Größe und Bedeutung in der Welt seit K&K Zeiten. Ja und, die Bösen sind, wie stets, die Amerikaner. Dazu ein unlogisches Drehbuch. Schade, das sich die herausragenden Schauspieler mal wieder den Ar… aufreißen müssen, um aus dem Schmarrn etwas zu machen.

    Antworten
  • Maiberg • am 22.2.18 um 11:28 Uhr

    Ich würde gern den Soundtrack „muss ich das verstehn“ haben, ist aber nirgends im Internet zu finden. Wie komme ich da ran?

    Antworten
  • MadMonkey • am 22.3.21 um 13:26 Uhr

    Klassisch schöner Tatort aus Wien. Ohne viel Schnick Schnack und Schnörkel. Eine gradlinige Geschichte schöne Musikuntermalung. Das passt, Burschi. 4 Sterne

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  • HerrBert • am 13.4.21 um 21:59 Uhr

    Überdurchschnittlich guter und spannender Tatort aus Wien. Leider ein paar mächtige Logikfehler im Drehbuch: Warum hat der Mörder die Toten überhaupt in Szene gesetzt? Hätte er sie einfach verschwinden lassen, hätte kein Hahn danach gekräht. Dann hat er die Frau erschlagen und nicht gemerkt, es war die Falsche?
    Und, was sollte das am Ende? Die Überlebende kommt aus dem Krankenhaus, hat offensichtlich den Täter gekillt und grinst?
    Sei’s drum, hat eh passt. Servas

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  • Wolfram • am 20.9.23 um 13:33 Uhr

    Ein wirklich spannender Tatort, mit sehr besonderer Thematik und die Auflösung bot Überraschungen. Die Revolutionen im Balkan und in der Ukraine haben Bedeutung bis heute, denn nach dem Zerfall der Sowjetunion stellte sich in jedem dieser Länder einzeln die Frage der Abhängigkeit oder Loslösung von der alten Hegemonialmacht und es stand das Problem im Raum, ob es zu demokratischen Entwicklungen kommen konnte oder faktisch Diktaturen entstehen sollten, in denen Wahlen nur als Vorwand, tatsächlich ganz andere Machtstrukturen begründeten. Einzig die Motivation des Mörders, der sein Professorenamt und seine Tarnung aufrechterhalten wollte, erschien mir etwas dürftig, da hätte es die Morde und vor allem die besondere Inszenierung der Morde nicht bedurft.

    Antworten
  • Adabei • am 16.1.24 um 22:12 Uhr

    Sehr spannender Tatort mit makabren und brutalen Szenen. Das wird aber ertragbarer durch den Wiener Schmäh und die ironischen Bemerkungen der Kommissarin und des Kommissars. Die kleine Nebenhandlung der Bewerbung der Kommissarin war einerseits überflüssig, andererseits ergab es unterhaltsame satirische Momente. Sehr gute Schauspieler, Kamera, Ton („Außergewärtige“ müssen an einigen wenigen Filmstellen Untertitel einschalten). Sehr gutes Drehbuch und Regie. 5 von 5 Sterne!

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