Kurz und knapp – darum geht’s
Eine junge Studentin wird auf einem Parkplatz brutal mit einem Kabelbinder erdrosselt – ihre Freundin wird am Telefon unfreiwillig zur Ohrenzeugin des Verbrechens. Die Dresdner Kommissarinnen Henni Sieland und Karin Gorniak konzentrieren sich bei ihren Ermittlungen auf eine Gruppe von Männern, die „Vogeljäger“, die alle von dem Opfer unter dem Pseudonym „Birdy“ auf dem Dating-Portal „Love Tender“ betrogen worden sein sollen. Um die Verdächtigen zu überführen, begeben sich die Ermittlerinnen selbst auf die Plattform – als die beiden getarnt als „Kinky“ und „Star“ private Treffen mit zwei Hauptverdächtigen arrangieren, ahnen sie nicht, dass sie sich bald selbst in tödliche Gefahr begeben werden…
Inhalt der Tatort-Folge „Wer jetzt allein ist“
Schlaflos hastet die 22-jährige Doro Meisner über den spärlich beleuchteten Parkplatz eines Dresdner Clubs, das Smartphone am Ohr. Die Nacht liegt schwer über dem Kopfsteinpflaster, nur vereinzelte Laternen werfen fahles Licht zwischen die geparkten Autos. Als sie endlich ihren Wagen findet und erleichtert einsteigt, wird sie plötzlich herausgezerrt und mit einem Kabelbinder erwürgt – am anderen Ende der Leitung muss ihre Freundin Laura hilflos mithören, wie Doro in Todesangst um ihr Leben kämpft.
„Da war jemand wütend“, bemerkt Kommissarin Henni Sieland, als sie mit ihrer Kollegin Karin Gorniak am Tatort eintrifft. Die beiden Ermittlerinnen stehen vor einem besonders schwierigen Fall, denn vom Täter fehlt jede Spur. Während sie in Doros Leben eintauchen, kämpfen beide mit eigenen Problemen: Henni hat sich gerade von ihrem Partner getrennt und ringt mit der Entscheidung, ihre Schwangerschaft abzubrechen. Karin wiederum versucht verzweifelt, ihren pubertierenden Sohn Aaron in den Griff zu bekommen, der schlechte Schulnoten versteckt und nachts heimlich das Haus verlässt.
Ihre Ermittlungen führen sie in die digitale Welt des Online-Datings. Doro nutzte unter dem Nickname „Birdy“ das Portal „Love Tender“, wo sich eine Gruppe von Männern – die selbsternannten „Vogeljäger“ – zusammengefunden hat, um sich an ihr zu rächen. Alle wurden angeblich von „Birdy“ um Geld betrogen. Bald engt sich der Kreis der Verdächtigen auf zwei Männer ein: den unscheinbaren, sozial unbeholfenen Petrick Wenzel, der seine pflegebedürftige Mutter betreut, und den attraktiven, selbstbewussten Unternehmer Andreas Koch. Beide waren in der Mordnacht in der Nähe des Tatorts.
Die Suche nach dem Täter gleicht der Suche nach einer Nadel im Heuhaufen. Als für die Ohrenzeugin Laura der Zeugenschutz bald auslaufen soll, treffen die Kommissarinnen eine folgenschwere Entscheidung: Gegen den ausdrücklichen Willen ihres Vorgesetzten Schnabel melden sie sich selbst bei „Love Tender“ an – Henni als „Kinky“ und Karin als „Star“ – und nehmen gezielt Kontakt zu den beiden Hauptverdächtigen auf.
Während Henni sich in Wenzels klaustrophobischem Wohnzimmer wie in einer Szene aus Hitchcocks „Psycho“ wiederfindet, mit Keksen und Dosengetränken, entwickelt sich zwischen Karin und Koch eine unerwartete Anziehung. Die stählernen Wände von Kochs Designervilla wirken so kalt wie Karin sich zunächst gibt, doch die Fassade der Ermittlerin beginnt zu bröckeln. „Manchmal weiß man nie, ob man dem Menschen gegenüber vertrauen kann“, sagt Koch bei einem ihrer Treffen – ein Satz, der für beide Seiten gilt.
Als Henni belastende Fotos auf Wenzels Handy entdeckt, scheint der Fall gelöst. Doch für Karin verschwimmen die Grenzen zwischen beruflicher Pflicht und persönlicher Anziehung immer mehr. Was als kontrollierte Ermittlung begann, entwickelt sich zu einem psychologischen Duell, bei dem nicht mehr klar ist, wer wen manipuliert. Das Spiel mit falschen Identitäten wird zur tödlichen Falle, in der die Kommissarinnen nicht mehr wissen, welcher Realität sie trauen können…
Hinter den Kulissen
Der MDR-Tatort „Wer jetzt allein ist“ ist der sechste und letzte Fall für das Ermittler-Duo Sieland und Gorniak in dieser Konstellation. Gedreht wurde vom 15. November 2017 bis zum 31. Januar 2018 in Dresden und Umgebung, unter anderem im Hochhaus Grunaer Straße 5, im Hotel Pullman Dresden Newa, am berühmten Fürstenzug, im Garten des Japanischen Palais, in einer Villa in Pillnitz und im Restaurant Kastenmeier im Kurländer Palais. Auch das malerische Schloss Moritzburg diente als Kulisse.
Unter der Regie von Tatort-Debütantin Theresa von Eltz, die ihr Handwerk bei den britischen Filmikonen Ken Loach und Stephen Frears gelernt hat, entstand ein spannungsgeladener Thriller basierend auf dem Drehbuch von Erol Yesilkaya. Yesilkaya hat bereits mehrere bemerkenswerte Tatort-Folgen geschrieben, darunter den Wiesbadener Psycho-Thriller „Es lebe der Tod“ und den mehrschichtigen Berliner Fall „Meta“.
In den Hauptrollen brillieren Alwara Höfels als Henni Sieland, Karin Hanczewski als Karin Gorniak und Martin Brambach als ihr Chef Peter Michael Schnabel. Als Tatverdächtige überzeugen Aleksandar Jovanovic in der Rolle des verschlossenen Petrick Wenzel und Daniel Donskoy als charismatischer Andreas Koch. Die junge Svenja Jung verkörpert das Mordopfer Doro Meisner, während Kyra Sophia Kahre als deren Freundin Laura zu sehen ist.
Bei der Erstausstrahlung am Pfingstmontag, den 21. Mai 2018 um 20:15 Uhr im Ersten, erreichte der Film beachtliche 7,62 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 25,4 Prozent. Der Fall markiert zugleich den Abschied von Schauspielerin Alwara Höfels, die die Reihe nach nur sechs Folgen verließ. Höfels begründete ihren Ausstieg mit „unterschiedlichen Auffassungen zum Arbeitsprozess“ und einem „fehlenden künstlerischen Konsens“ mit dem Produktionssender MDR. Ihre Nachfolgerin Cornelia Gröschel, 1987 in Dresden geboren, übernahm ab dem nächsten Tatort die Rolle der neuen Kommissarin im Ermittlerteam.
Nach der Ausstrahlung wurde besonders die Darstellung der Gefahren des Online-Datings diskutiert, wobei die subtile aber eindringliche Warnung vor der Anonymität digitaler Beziehungen von Kritikern positiv hervorgehoben wurde.
Hat mir sehr gut gefallen dieser Tatort aus Dresden. Hab ihn mir direkt danach ein zweites Mal angeschaut.
Ich habe diesen TO als nur durchschnittlich empfunden.
Ich bin zwar auch kein Freund des Datings per Internet (das gute, alte „persönliche Kennenlernen“ erscheint mir da wesentlich sinnvoller bzw. unersetzbar), aber so gefährlich wie hier dargestellt ist es wohl nicht. Die Leute erzählen bei dieser Form des Datings noch mehr die Unwahrheit als sonst, aber darüber hinaus kann m.E. nicht allzu viel passieren …
Da mit Alwara Höfels die stärkere der beiden Schauspielerinnen in Zukunft als Kommissarin in Dresden wegfällt, kann man jetzt gespannt sein, ob die neue Kollegin die Lücke schließen kann.
Für mich war der vorige TO („Deja-vu“) der beste von diesem TO-Team.
Bis auf einige (wenn auch üble) Lücken in der Logik ein rundum spannender Tatort. Der nicht so wirklich vom Drehbuch, sondern von der Brillianz der Darsteller und der sensiblen Regie lebt. – Und dazu ein halbwegs starker Abgang für Frau Höfels. Ebenso Schade wie Verständlich, dass sie geht. Aber wenn Produktion, Regie und Drehbuch das Potenzial nicht ausschöpfen können, muss man sich nicht wundern, das die Darsteller lieber das weite suchen anstatt auf Dauer ihren Ruf zu ruinieren. Respekt!
Zu hoffen ist, das der MDR aus den Fehlern der Vergangenheit lernt.
Respekt, Respekt, selten – nach katastrophalen Anfängen – eine so steile Entwicklung zum Besseren gesehen wie bei dem Tatort-Team aus Dresden. Das war heute eine gradlinige, runde Sache, nicht allzu originell in den Details (verlassenes Muttersöhnchen als Psychopath, ein anderes Muttersöhnchen zum Erbarmen, das dunkle Haus), aber spannend und weitestgehend klar durcherzählt. Der (kurze) Ausflug ins Private hatte mit Sohn und Schnabel heute eine humoristische Note und war entsprechend zu goutieren, dass sich die Gorniak in den Psycho verguckt hat, musste wohl sein, um die Story weiterzubringen. Geschenkt, diesmal. Ein wenig unklar blieb (mir) die Funktion, die der Tod des Haumeisters haben sollte, als (ohnehin überflüssige) falsche Fährte hat das nicht getaugt, und als Verdachtsverstärker war es nicht notwendig. Sei’s drum.
Sehr ordentlicher, überdurchschnittlicher Tatort, 4 Sterne glatt.
Sollte es noch Fragen geben warum Alwara Höfels den Tatort verlässt, wurden sie mit diesem einfach nur schlechten Drehbuch beantwortet. Trotz toller Schauspieler, insbesondere ist da mal wieder Martin Brambach hervorzuheben, kommt diese hanbüchene Story über einen Stern nicht hinaus.
Oh, Hanz W., hätte ich doch durchhalten sollen? Ich habe das auf ONE geschaut und war nach einer knappen halben Stunde so genervt, dass ich auf einen alten Münster-TO umgeschaltet habe. Aber ich denke, dass ein Drittel ohne Spannung und mit viel Genuschel einfach zu viel ist auf die Gesamtsendezeit gesehen.
die Ersteindrücke sind schon ein wenig verflogen , nachdem ich meinen aktuell verfassten Kommentar aus technischen Gründen leider nicht absetzten konnte . Mein Fazit : recht interessante Story – leider zwischendurch extrem zäh und langatmig – speziell diese Verhörszenen – aus DD kam meiner Ansicht nach auch schon was besseres . Das von “ Kathi “ erwähnte Genuschel speziell von Frau Hanczewski ging mir ebenfalls voll auf die Nerven – wie wär´s da mal mit einem Aufbaukurs Rhetorik ? gesponsort von GEZ
Ich liebe Frikadellen…….. Stimme mir dem Kommentar völlig überein. Brambach war das einzige Highlight in diesem Tatort. Ich habe mir immer wieder überlegt warum ich diesen Tatort nicht einfach abschalte und überhaupt keinen mehr schaue. Ich weiss aber immer noch nicht warum ich es nicht getan habe. Könnte man doch nur 0 Sterne geben!
Schawout. Der Tatort mit der Nummer 1059, am 21. Mai 2018, Pfingsten, in Erstsendung, natürlich auf ARD um 20:15 h. Ein sensibler, ja fast und richtig erscheinender melancholischer Tatort-Spielfilm wird gezeigt in dem die beiden Hauptkommissarinnen der Dresdner Mordkommission, die Frau Sieland und die Frau Gorniak ermitteln dürfen und unterstützt werden die beiden von der Bullizei durch den Polizeirat Schnabel und so wie der heißt, ja so ist der auch. Die Haupt-Probanden dieses außerordentlich verunglückten Tatort-Fernsehfilms erinnerten mich ein wenig an die allmonatlichen sonntäglichen Gestalten meiner Kuchentreffen mit Tante Käthe, Tante Julchen und Onkel Josef in den, ja nunmehr und glaubhaft zurückliegenden 1960iger Jahren, kurz – in den späteren Wirtschafts- und Wunderzeiten der unseren Republik. Mehr ist nun wirklich nicht zu schreiben und zu meinen über diesen Tatort-Dresden. Nur doof war der und sonst gar nix. Oder?
Das Drehbuch hier war auch wieder solide mit verzeihbaren Unklarheiten. Dass sich Kommissarin Gorniak auf ein Techtelmechtel mit einem langweiligen Schönling und gleichzeitig Hauptverdächtigen einlässt war fast schon schmerzhaft. Spannung und Unterhaltung haben das aber wieder aufgewogen und ich runde auf 4 Sterne auf.
Aller zum Teil berechtigter Kritik zum Trotz finde ich es schade, dass dieses Team jetzt schon auseinander geht. Der Spannungsbogen „selbstbewusste Frauen und cholerischer Chef“ hat für mich super gepasst und mich bestens unterhalten. Das volle Potenzial wurde aber bis zum Ende nicht ausgeschöpft. Ich habe meine Zweifel ob das nach dem Abgang der Charakterdarstellerin Alwara Höfels besser wird.
Sehr gute Unterhaltung, auch wenn mir der Täter schnell klar war. Gelungene Bilder – das „Date“ in Wenzels Haus und er selber einfach gruselig gut, wie hier schon sehr treffend geschrieben wurde. Die humorigen Einfälle stimmten ebenfalls: Sieland als „Kinky“ und Schnabel als Teenager-Bändiger (schon dass er mit Kassettenrecorder anrückte, ließ nichts Gutes ahnen :-D) waren Spitze.
Nur, was der Hausmeister nun eigentlich erzählen wollte, werden wir leider nie erfahren.
Der Weggang von Alwara Höfels ist natürlich sehr schade. Extra für sie die 5 Sterne !!
„Unter den Tatverdächtigen befindet sich ein reicher, schöner Schnösel namens Andreas Koch … „. „Übrig bleiben nach den Verhören Koch und Wenzel als mutmaßliche Mörder.“. Darf man raten? Es ist der Schnösel, der reiche, der schöne. Damit steht dieser Krimi in der richtigen Tradition, der des Genossen Ehrlicher. Motiv: Frühkindliches Trauma oder durch Reichtum erworbene Perversion? Die Reichen, bes. die schönen oder bürgerlich daherkommenden, erwischt es in bestimmten Krimiserien eben bevorzugt. Siehe Wilsberg.
Einer von den guten Tatorten. Spannend, Dialoge nicht so spinnerig, Martin Brambach spielt einen tollen Charakterkopf und liefert wieder mal.
Heute, ziemlich genau drei Jahre nach der Erstausstrahlung, habe diesen Tatort zum ersten Mal gesehen. Einfach großartig! Düstere und spannende Handlung wie ein Skandinavien-Krimi, überragend gut die Auswahl der untermalenden Filmmusik. Kaum zu glauben, das dieser Tatort für keinen Filmpreis nominiert wurde. Sehr sehenswert!
Hier gibt es wenig Handlung und die Kommissarinnen stehen sehr im Mittelpunkt. Schon sehr früh steht fest, daß es nur 2 Tatverdaechtige gibt. Das Vorgehen der Polizei bei den Ermittlungen ist rechtswidrig und kostet insgesamt 5 Menschen das Leben ( 2 Tatverdaechtige, die alte Frau, der Hausmeister und der Agenturbetreiber). Wie soll der Bürger da das Vertrauen jn die Polizei zurückgewinnen?
Wie heißt das Lied, welches Peter Alexander singt?
meinem vor 3 Jahren verfassten Kommentar kann ich im Laufe des Zeitgeschehens nur folgendes zufügen . TO mit “ Bodo Ramelow Effekt “ – mithilfe von Candy Crush kann man eine solche Produktion etwas “ entlangweilen “ – aber nicht nur Gemecker – was mir diesmal aufgefallen ist – die Szenenmusik fand ich gut gemacht und auch ebenso gut eingesetzt .
Stimmungsvoller Tatort, die positiven Seiten wurden schon erwähnt. Es wäre etwas spannender gewesen, wenn noch mehr tatverdächtige Männer dabei gewesen wären. So war halt sehr viel filmische Stimmung. Lustig, dass Gorniak mit der Jeans und Bluse in den Pool springt und am nächsten Morgen alles wieder trocken und gebügelt ist. Wäre doch ne humorvolle Szene gewesen, wenn der begüterte Mann mal kurz die Klamotten zum Trockner gebracht hätte und er dann nackt nach dem Liebesakt sich mit Bügeleisen ans B-Brett gestellt hätte. So nach dem Motto, ich mache mich schon einmal stark für den progressiven Hausmann und Baby-Sitter.
Habe den Tatort aufmerksam mit großem TV und Sound auf mich einwirken lassen. Zum letzten Drittel mußte ich mich überwinden, nicht um- oder abzuschalten. Das ganze Werk ist mangelhaft in Technik, Darstellung und Schnitt. Eine Zumutung für Zuschauer mit Anspruch. Kalter Kaffee am Sonntag Abend. Da gähnte sicher auch das Seniorenheim, als der Sturz des Täters zuletzt durch die Kamera wiederholt vorgedeutet wurde. Das dürfte auch der Grund sein für das Ende des Trio mit Schnabel in 2018. Schlechte Regie mit verbrauchten (sorry Schnabel) und mittelmäßigen Schauspielern, das sollte sich auf die Sokos beschränken?
@Oliver: es ist ein Film, ein Spielfilm, also Fiktion und keine Doku über die Kripo…
Nun, das ging so einigermaßen. Habe es zweimal angesehen, um in etwa durchzublicken. Kein leichter Stoff. Das Alwara Höfels das Team verlässt, ist bedauerlich. Vielleicht erfindet sich Dresden weiterhin neu.
Ich bin sprach- und fassungslos. Sonntag Abend 20:15 und das ist es was das deutsche Fernsehen aufzubieten hat? Ist das deren verdammter Ernst? Wie einfallslos, durchschaubar, bedeutungsschwanger, theatralisch, in your face obvious und langweilig war das denn bitte? Ist der Verfolgten auf dem Parkplatz da wirklich der Schlüssel vom Auto runtergefallen beim gehetzten aufschließen des Wagens? Wie konnte ich das wissen und meiner Freundin „vorhersagen“? Sollten die fettigen Haare und große Brille mich wissen lassen dass der eine Verdächtige ein Internet Nerd ist und – wie sie halt so sind – Online Daten muss weil er mit Frauen nicht klar kommt? Ja? Hätte man nämlich fast nicht gecheckt (bitte nicht immer so subtil, lieber Tatort). Ich würde sagen am meisten haben wir über den Abschiedsbrief gelacht: „Entschuldige, Birdy“. Eine absolute Bankrotterklärung und Beleidung der Intelligenz des Publikums. An Plattheit nicht zu überbieten. Aber das ist die Film- und Fernsehlandschaft die wir verdient haben. Wir lassen es uns ja bieten! Ich muss nochmal fragen…Hat der Polizist dem Jungen innerhalb von 2 Einstellungen Mathe beigebracht und wurde von Schlager auf eine trendige Musik der Kids von heute gehoben (bzw. etwas das Tatort-Redakteure dafür halten) und schenkt dem Jungen am Ende Konzertkarten? Das sich nicht alle Beteiligten schämen?! Aber nein, das tun die nicht. Im Gegenteil, das Engagement findet prominent in ihren Lebensläufen statt. Das ist purer Sarkasmus. Really, doesn’t anyone notice this? I feel like I am taking crazy pills!
@Mathias Lerche:
Für „sprach- und fassungslos“ schwafeln Sie aber eine Menge „crazy“ Bullshit. Wohl zu viele „crazy pills“ eingeworfen? Wahrscheinlich, um sich eine „Freundin“ herbei zu halluzinieren, weil es mit dem Online-Dating nicht klappt :-D
5 Sterne für diesen unterhaltsamen Tatort.
Mit wem muss man mehr hier Mitleid haben? Den Schauspielern die dieses unsäglich schlechte Drehbuch umsetzen mussten und damit in der Öffentlichkeit stehen oder den Zuschauern?
Also ein paar Männer werden beim Online-Dating um Geld geprellt, schaffen es sich zu organisieren (in einer Rache Gruppe mit grenzdebilem Namen) und die Adresse der Frau, deren Fotos das Fake-Profil nutzen, herauszufinden… aber keiner soll verstanden haben, das es nicht besagte Frau war? Keiner ist zur Polizei gegangen, die diese abstrus plumpe Betrugsmasche des Plattformbetreibers dann in kürzester Zeit gelöst hat?!
Die „Undercover“ Ermittlungsarbeit der beiden Kommissarinnen, ist schmerzhaft zum Fremdschämen. Frauen die sich ranschmeißen und notgeile Typen. Wow.
Das Drehbuch bereitete dem mündigen Zuschauer sooooooviele Schmerzen. Der schauspielerisch positiv auffallende „Silversurfer“ läuft ein wenig Amok, nachdem die geliebte Mutter starb… nachdem besagter Herr verzweifelt versucht hat sie noch ins Krankenhaus zu bringen (wer kennt das nicht wen der Notruf einem sagt es dauert noch länger? That’s just lazy writing!) und das WICHTIGESTE vergessen hat, die Sauerstoffflasche. Uffff
Der durch und durch creepy Täter Playboy -stumpf ist trumpf-, muss am Schluss dran glauben. Deckel zu, kein Wort mehr dazu.
Immerhin.
Zumindest also keine Fortsetzung.
Für mich der eindeutige Tiefpunkt der Dresdner Tatort Reihe, die ich mag! In Erinnerung wird wohl am ehesten eine entblößte Gorniak und eine ulkige Freundschaft (Schnabel und Aaron Gorniak) bleiben.
Gut nachvollziehbar, das Alwara Höfels da nicht mehr mitmachen will. Ihr Schlussworte sind seltsam kryptisch….
Alwara Höfels ist per se sicher keine schlechtere Schauspielerin als Cornelia Gröschel, aber mit dem Einstieg von Letzterer in das Team Dresden wurden – vermutlich auch wg. dann besserer Drehbücher – die Folgen um mehrere Stufen besser. Die Figur der „Henni Sieland“ (Rolle der Alwara Höfels) war selten schlecht durchdacht. Kein Wunder, dass sie wg. mangelnden „künstlerischen Konsenses“ (sehr höflich ausgedrückt!) ausgestiegen ist.
Alles Gute für sie in Rollen abseits dieses TO-Teams!
Wirklich schade, da hat man mit Alwara Höfels so eine tolle Schauspielerin an der Hand und schafft es nicht mehr daraus zu machen. Was für eine Verschwendung von Talent und Möglichkeiten…
Zufällig bin ich gestern zum Glück von Anfang an in diesen Tatort gestolpert und habe die 90 Minuten genossen. Vermutlich, weil ich unterhalten sein wollte und nicht die Inhalte auf Realitätsnähe, Glaubwürdigkeit und Logik zu hinterfragen. Deshalb war ich überrascht die mehrheitlich eher negativen Kommentare zu lesen. Ich könnte jetzt seitenweise die genialen, guten, schönen Szenen erwähnen oder mich über das zu häufige Schleichen mit Pistole aufregen (wobei auch da, wenn man darauf achtet, wie die Körperhaltung und Beinbewegungen umgesetzt werden, es wieder interessant sein kann). Mein Fazit: Der Tatort hatte so vieles: Spannung, Unterhaltung, herrliche Schnitte (Verhöre), Humor, ungewöhnliche, wenn auch ertwartbare Handlungen, helle und düstere Bilder, triste und edle Kulisse …sehr gut.
Nach Jahren habe ich diesen Tatort jetzt ein zweites Mal gesehen, und er konnte mich erneut fesseln. Den Weggang von der „Kommissarin Gorniak“ finde ich bedauerlich, sie, Karin Hanczewski, hat auch hier wieder überzeugt und ist ein echter Verlust für die Serie. Den Tatort selbst fand ich spannend und auch weitgehend logisch konstruiert. Einen Fehler erkannte ich nur beim dementen Hausmeister des Täters: Wie konnte er ermordet werden, während die junge Kommissarin bei dem Hauseigentümer und späteren Täter war, warum die Murmeln und welcher Zusammenhang hätte hier, zu dem anderen Verdächtigen konstruiert werden können? Trotzdem gehobene Unterhaltung, keine Hysterie bei den Polizisten, trotz aufkochender Emotionen, ein Plus bei dieser Produktion.
Ich sehe gerade, ich habe die Namen der beiden Kommissarinnen in meiner Kritik vertauscht. Mein Fehler! Weg geht natürlich Alwara Höfels.
Finde diese Folge nirgendwo
Weder ARD Mediathek noch ARDplus ??????????
Ich finde sie auch nirgendwo im Netz wieso? Wurde der zensiert?☹️
@ Andy
Nix zensiert, in der normalen Mediathek findet sich keine Produktion für immer & ewig! Diese Folge wurde letztmalig im Jahre 2023 mehrfach auf verschiedenen Sendern wiederholt.
Meist beträgt die Frist ein Jahr nach Ausstrahlung, kann aber auch kürzer ausfallen.
Der Episodentitel ist ein Zitat aus dem Gedicht „Herbsttag“ von Rainer Maria Rilke und passt m. E. zum Inhalt dieses Tatorts „wie die Faust aufs Auge“😇:
Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gieb ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
… kleine Parallele zur späteren Gorniak-Abschiedsepisode „Herz der Dunkelheit“, in der sie sich ebenfalls in ein Liebesabenteuer stürzt 😍