Tatort Folge 1124: Das perfekte Verbrechen



„Ich kann, weil ich will, was ich muss“, lautet der Leitsatz des Kolloquiums an der Berliner School of Law, die ihren Sitz mitten im Herzen der Metropole hat. Als auf dem belebten Gendarmenmarkt, vor den Pforten der Uni, eine Jura-Studentin scheinbar ohne jedes Motiv von einem Heckenschützen tödlich getroffen wird, werden die Tatort-Hauptkommissare Nina Rubin (Meret Becker) und Robert Karow (Mark Waschke) mit der Aufklärung des Falls beauftragt. Der Täter muss Mitglied jenes Arbeitskreises sein – doch wer aus der Gruppe ist es? Ist dem Attentäter „das perfekte Verbrechen“ geglückt?

Der 1124. Tatort – es ist Einsatz Nummer elf von Rubin und Karow – wird am Sonntag, den 15. März 2020 um 20.15 Uhr im Ersten erstmals ausgestrahlt.

Inhalt der Tatort-Folge „Das perfekte Verbrechen“

Es ist Highnoon, 12 Uhr mittags. Luise, eine junge, hübsche Jura-Studentin, winkt ihrer asiatischen Kommilitonin Mina Jiang, 21 Jahre alt, fröhlich entgegen. Die hat sich gerade ihre schwarzen Haare abgeschnitten und strahlt über das ganze Gesicht. Stolz streicht sie sich durch die neue Kurzhaarfrisur. Mina genießt die wärmenden Sommersonnenstrahlen und schwebt geradezu über den Berliner Gendarmenplatz in Luise Kossens Richtung. Es ist ein herrlicher Tag.

Plötzlich verdreht die zierliche Mina den Kopf und sackt zu Boden, ganz so, als ob man einen On-Off-Schalter umgelegt hätte. Luise, noch einige Meter von ihrer besten Freundin entfernt, verlangsamt ihre Schritte. Das Lächeln der Studentin erstarrt, dann begreift sie und beginnt zu laufen. Als Luise ihre Freundin erreicht, ist die nicht mehr ansprechbar; aus Minas Hinterkopf fließt Blut. Verzweifelt schreit Kossen im Tatort „Das perfekte Verbrechen“ um Hilfe … Wenige Zeit später verstirbt das Opfer des Attentats in der Charité.

Die schreckliche Tat bedeutet die höchste Alarmstufe für die Berliner Polizei: Die Kriminalhauptkommissare Rubin und Karow werden mit den Ermittlungen beauftragt. Die Spurensicherung und die Ballistiker können die Position der Waffe, mit der Mina getötet wurde, rekonstruieren: Der Täter muss sich in einem Seminarraum der School of Law befunden und durch dessen Fenster geschossen haben. Tatsächlich können auf dem Fensterbrett und dem -rahmen im Institutzimmer Fingerabdrücke und Schmauchspuren sichergestellt, allerdings keiner bestimmten Person zugeordnet werden. Fest steht allerdings, dass das Colloquium Conatus den Raum zum Tatzeitpunkt gebucht und für ein Referat des Viertsemestlers Benjamin Renz genutzt hatte.

Jene Arbeitsgruppe besteht aus vier jungen Jura-Studenten aus wohlhabendem Hause, allesamt Männer, denn Frauen werden in dem dazugehörigen Geheimclub nicht zugelassen. Das bekommt auch Luise zu spüren, deren Freund Benjamin um jeden Preis Mitglied in dem elitären Studentenbund werden will. Die Prüfungen, die er hierfür ablegen und bestehen muss, behält der Primaner lieber für sich: er muss sich prügeln, Entscheidungen über Leben und Tod treffen, Vorträge halten. Der Club hat seine eigenen Gesetze und Rituale. Nur einmal pro Semester wird ein potentielles neues Mitglied geprüft und bei Bewährung aufgenommen; wer dem Netzwerk angehört, der kann auf gute berufliche Kontakte hoffen.

Benjamin kommt aus dem Berliner Stadtteil Oberschöneweide und nicht aus wohlhabenden Verhältnissen, wie es eigentlich für Clubmitglieder üblich ist. Seine Mutter arbeitet an der Supermarktkasse, sein Vater ist Altenpfleger. Aber der junge Mann hat ein Einser-Abi hingelegt, zeigt zu gleichen Teilen Ehrgeiz und Köpfchen. Ob seiner Herkunft muss er sich jedoch besonders beweisen und nimmt die Probation Nummer drei, die ihm von den älteren Semestern Quembach, Falkenstein, Liere und Godlewsky als Aufgabe gestellt wird, äußerst ernst. In einem der drei schwarzen Umschläge, für den sich der Prüfling entscheidet, wird er dazu aufgefordert, das perfekte Verbrechen zu begehen … Hat Benjamin Renz Mina im rbb-Tatort also auf dem Gewissen?

Rubin und Karow decken die Machenschaften des Männerbundes nach und nach auf, und vermuten bald Benjamin Renz oder ein Mitglied des Clubs hinter dem Anschlag. Doch nachweisen können die Kriminalbeamten den hochintelligenten Studenten nichts. Unvermittelt taucht eine Videoaufzeichnung des Referats auf, das Renz über „Das perfekte Verbrechen“ vor dem Kolloquium abhielt. In dem mitgefilmten Vortrag erklärt der Primaner, dass der Erfolg eines Mords auch immer von der Qualität der Ermittlungsarbeit der untersuchenden Kommissare abhängig ist. „Der Täter wollte, dass wir das Video finden. Der spielt mit uns“, konstatiert der gefrustete Hauptkommissar Karow, der den Vater des Jura-Studenten Wolfram Liere, Professor Richard Liere, sogar noch persönlich aus alten Zeiten kennt. Der Professor, Gründer der School of Law, engagiert bald den renommierten Anwalt Dr. Perner, um seinen Sohn Wolfram und dessen Freunde rechtlich zu vertreten und zu schützen. Denn auch er ahnt, dass bei Benjamins dritter Mutprobe irgendetwas schief gelaufen ist. Und doch: „Was auch immer vorgefallen ist, wir machen das unter uns aus.“


Die Dreharbeiten zum 11. Berliner Tatort „Das perfekte Verbrechen“ mit Rubin und Karow als ermittelnde Kommissare fanden im Zeitraum vom 25. Juni bis 24. Juli 2019 in Berlin-Kreuzberg und Dahlem, auf dem Gendarmenmarkt und in der Löwenvilla in Potsdam statt.

Trailer zur Tatort-Produktion



Die Redaktion von Tatort-Fans meint …

Sabine (40 J. | Kinoliebhaberin)

Ein rätselhafter Fall, dieses vermeintlich perfekte Verbrechen, das Rubin und Karow knacken müssen. Nach der Auflösung blieben einige Fragezeichen ungelöst, und das ist schade. In der Summe empfand ich diesen Krimi allerdings als äußerst gelungen und spannend inszeniert. Daumen halbhoch!

Gerald (40 J. | IT-Nerd)

Hm, also ich weiß nicht. Dass es Geheimbünde gibt okay. Aber was am Ende des Tatorts geschieht, na ja. Ich fand den Anfang des Falls richtig gut und spannend, aber im Laufe der Ermittlungen zieht sich das Ganze weil die Kripo nicht so richtig weiterkommt. Ich versteh auch nicht was der Plot mit Karows Verbindung zu Liere damit zu tun hatte, unnötig für die Handlung. Der Tatort war in Ordnung aber nicht mehr.

Tatort-Besetzung

Hauptkommissarin Nina Rubin – Meret Becker
Hauptkommissar Robert Karow – Mark Waschke
Kommissaranwärterin Anna Feil – Carolyn Genzkow
Kriminaltechniker Knut Jansen – Daniel Krauss
Primaner Benjamin Renz – Anton von Lucke
Benjamins Freundin Luise Kossen – Paula Kroh
Luises Freundin Mina Jiang – Yun Huang
Chef der Junior-Mitglieder des Kolloquiums, Theodor Alexander Quembach – Franz Pätzold
Junior-Mitglied Ansgar Godlewsky – Johannes Scheidweiler
Junior-Mitglied Friedrich Hermann Falkenstein – Lukas Walcher
Junior-Mitglied Wolfram Liere – Max Krause
Wolframs Vater, Prof. Richard Liere – Peter Kurth
Anwalt Dr. Lutz Perner – Ulrich Friedrich Brandhoff
Assistentin Frau Sander – Odine Johne
u.a.

Tatort-Stab

Drehbuch – Michael Comtesse
Regie – Brigitte Maria Bertele
Kamera – Timon Schäppi
Szenenbild – Anke Osterloh
Schnitt – David Jeremy Rauschning
Ton – Oscar Stiebitz
Kostümbild – Gitti Fuchs
Musik – Sven Rossenbach, Florian van Volxem

Bilder-Galerie zum Krimi aus Berlin


33 Meinungen zum Tatort Folge 1124: Das perfekte Verbrechen

  • Jürgen • am 15.3.20 um 20:41 Uhr

    So nach den zwei total mißlungen Dramas in den letzten Wochen , fängt
    dieser hier mal wieder wie ein echter Tatort an !
    Liegt dann doch auch irgendwie an den Kommissaren und dem auf Sie zugeschneiderten Drehbüchern !!
    Rubin und Karow find ich auch ganz ok !!


  • Renate • am 15.3.20 um 21:07 Uhr

    Endlich wieder ein guter Tatort *****
    *DANKE*


  • henry kanne • am 15.3.20 um 21:34 Uhr

    ….was für ein bullshitt, schlechte story, schlechtes drehbuch, gute darsteller,über eine mio zwangserpresste Gelder, schämt euch !!!!


  • Ulrich • am 15.3.20 um 21:49 Uhr

    Hammer Tatort, endlich mal wieder sehr gut. Weiter so !!!!!


  • Marcus • am 15.3.20 um 21:51 Uhr

    Also, ick wees nich so recht … nüscht halbes un nüscht janzes …. un wenn ma scho mal bei de Juristen sin: In dubio pro reo – 3 Sterne mit Zielfoto. Karow und Rubin können definitiv bessa ?


  • Hanz W. • am 15.3.20 um 22:00 Uhr

    Ganz verstanden habe ich die Auflösung nicht, und üblicherweise mag ich keine Tatorte, in denen Schnösel die Hauptrolle spielen, aber heute war das ganz unterhaltsam inszeniert, ein wenig vermeintliches „Voyeurtum“ in so Geheimbünde inbegriffen. Peter Kurth natürlich wie immer vorzüglich, der Mann hat eine unglaubliche Präsenz. Wie gesagt, ganz unterhaltsam, haften bleiben wird nicht viel, aber sei’s drum. 3,5 Sterne, mal knapp aufgerundet.


  • Frank • am 15.3.20 um 22:05 Uhr

    Ein ganz starker Tatort aus Berlin! Das perfekte Verbrechen ist nicht das erste Mal einer Betrachtung innerhalb des Krimi Genres unterzogen worden. Dieser Tatort spielt in einem Umfeld, der das Thema glaubhaft behandelt: Ein Geheimbund von juristischen Studenten und ihrem Aufnahmeritual. Die Auflösung erscheint dann einfach und ist gerade darum so gut. Ich habe mich lange nicht so gut unterhalten gefühlt, dass einige der besten Schauspieler Deutschlands mitwirkten, hat den Genuss abgerundet. Die fünf Sterne als Minimum.


  • Alfred Görlach • am 15.3.20 um 22:13 Uhr

    Nicht schlecht, 8 von 10 Punkten.
    Als Analogie gibt es in der Praxis natürlich das perfekte Verbrechen, auch wenn im Krimi das Bedürfnis des Mainstreams zum „guten Abschluss“ – der Festsetzung des Täters – Genüge getan werden muß. Sonst käme der Rechtsfrieden bei der Mehrheit der Zuschauer auf dem Sofa und der Glaube an den Staat gehörig ins Wanken: Allein Hunderte von unaufgeklärten „echten“ Morden beweist dies.
    Am Ende stirbt denn auch der nie gefassste Mörder, es ist alles nur eine Frage der Zeit……


  • Attila • am 15.3.20 um 22:16 Uhr

    Na ja, eine gute Unterhaltung für den Sonntagabend (abgesehen davon, dass mir immer wieder Ideen, wie „Hey, die schütteln die Hand, es ist in der heutigen Epidemie gefährlich“ und ähnliche eingefallen sind – das ist aber definitiv kein Vorwurf).
    In der Geschichte gab’s meiner Meinung nach einige Logikfehler, einige Fragen sind offen geworden. Dafür war die Regie super. 3 Punkte von mir.

    P.S., Peter Kurth und Anton von Lucke, der Chef und der junge Mann daneben, so was habe ich schon irgendwo gesehen. Und das war in Berlin. Es hieß sogar Berlin, und eine Stadt…


  • Spiderman916 • am 15.3.20 um 22:17 Uhr

    Sehr guter Tatort. Ich bin super unterhalten worden, darum geht es in erster Linie. 5 Sterne!!


  • Rachel • am 15.3.20 um 22:23 Uhr

    .. mit was wurde jetzt der täter überführt – den ausgedachten fall aus köln kannten doch die anderen auch? Es waren doch alle im vortrag anwesend..


  • Karin L. • am 15.3.20 um 22:32 Uhr

    Ganz ehrlich, den intellektuellen Schmonzes, kunstvoller Krimi etc., spare ich mir.

    Um auf den Unterhaltungswert zu kommen:
    Anfänglich dachte ich, dass könnte zur Abwechslung zu den Flops
    der letzten drei Wochen ein interessanter Krimi werden.

    Aber je länger es sich zog, desto langatmiger und langweiliger wurde es.
    Es juckte im Finger, zur Fernbedienung zu greifen.

    Die erhoffte, schlüssige Auflösung hielt mich dabei.
    Umso flacher das Ende.

    Mal wieder verlorene Lebenszeit.


  • Tiedemann • am 15.3.20 um 22:39 Uhr

    Wenn man den Tatort gesehen hat…versteht man warum die Führungspolitiker der Afd alle Akademiker sind ?


  • Kathi • am 15.3.20 um 22:41 Uhr

    Ehrliche Frage: Gibt es so etwas heute noch? Und selbst wenn ich es zur Unterhaltung geschaut habe, so ist derzeit die Tagesschau spannender und schlüssiger, wobei auch da bei mir viele Fragen offen bleiben. Ich habe mich NICHT gut unterhalten.


  • alter Fan • am 15.3.20 um 22:43 Uhr

    nach dem action Intro ist dieser TO leider spannungstechnisch absolut abgeflacht – zwar nicht direkt langweilig aber auch nicht gerade spannungsgeladen – das Ermittlerteam total o.k. aber warum Siezen die beiden sich eigentlich ? – im Gegensatz zum gemeinsamen Spühsahnegenuss – die juristenchinesischen/lateinischen Fachsimpeleien nervten zuweilen sowie auch das etwas übertriebene upper class Gehabe – man hatte zwar etwas Mühe , der Handlung in ihrem Lauf hinterher zu schlappen – hab´das Finale doch noch kapiert – leider wirft die Handlung aber ein zu schlechtes Licht auf Juristen im Allgemeinen – in der Realität sieht es Gott sei Dank doch etwas anders aus – ansonsten ansehenswerter TO aus Berlin


  • Ulrich Schmidt • am 15.3.20 um 23:48 Uhr

    Wie immer: brutal, unwirklich, flach.. Wir haben umgeschaltet.


  • JotJotEl • am 15.3.20 um 23:53 Uhr

    Es ist schon erstaunlich, daß die Tatorte, die von den Kommentartoren der Sender oder Zeitungen gelobt werden beim Zuschauer durchfallen und umgekehrt. Aber dieser Tatort war mal wieder einer, den man schauen konnte. Vernünftige Ermittlungsarbeit, keine privaten Probleme der Kommissare die im Vordergrund stehen und man konnte alles verstehen. Insgesamt nicht der Beste, aber definitiv einer der besseren Tatorte. Weiter so.


  • Epomis • am 16.3.20 um 0:52 Uhr

    Leider wie so oft beim Tatort: Eine an sich interessante Geschichte nicht konsequent zu Ende gedacht, und nach anfänglicher Spannung sinkt der Bogen leider immer weiter ab. Trotz an sich spannender Zutaten waren Figuren, Handlung und Dialoge insgesamt zu blutleer und gewollt, um wirklich zu fesseln, die Kalte-Elitäre-Juristen-Schnösel-Klischees und der Geheimbund arg übertrieben dargestellt (Da hat man sichtlich von US-Vorbildern abgekupfert, ohne es glaubhaft an deutsche Verhältnisse anzupassen), das Ende reichlich albern und die Auflösung nicht wirklich überzeugend. Und allerhand absurder Unsinn bei der Ermittlungsarbeit durfte natürlich auch nicht fehlen: Am Computer zusammengeschnipselter Fake-Anruf, Kommissarin als Fassadenkletterin, die die ganze Villa verwanzt – man kommt aus dem Lachen nicht mehr raus. Wieder mal ein Beispiel für einen interessanten Fall „killed in execution“.


  • Till Schneider • am 16.3.20 um 2:06 Uhr

    Na sowas! Der Plot war ja richtig spannend. Ein Sternchen Abzug für ein paar Zähigkeiten bei der Umsetzung, aber sonst war ich sehr zufrieden. Das alte Vater-Sohn-Thema wurde nicht penetrant ausgewalzt, sondern unaufdringlich eingeflochten. So darf das. Ich hatte kein Problem damit, dass am Ende der Sohn als Mörder entlarvt wurde. Viel schlimmer hätte ich gefunden, wenn’s mal wieder die Rechtsradikalen gewesen wären, die ja schon drohend angekündigt wurden, aber nein, man hat der Versuchung nicht nachgegeben. Nicht mal die elitären und frauenausgrenzenden Geheimbünde wurden vollständig plattgemacht. Die durften am Schluss immer noch dasein, und man konnte sogar selber entscheiden, wie man sie findet.

    Fazit: Ein guter, spannender Plot aus klassischen Motiven, gut umgesetzt und ohne öffentlich-rechtliche Volkserziehung. Was will man mehr.


  • Thorsten • am 16.3.20 um 10:05 Uhr

    Am Anfang stark, gegen Ende schwächer. Die Gerichtsverhandlung des Kapuzenclubs am Ende fand ich eher lächerlich. Anton von Lucke als Benjamin spielte großartig.


  • Thorsten • am 16.3.20 um 10:07 Uhr

    Herrgott, drei Sterne sollten es sein, deshalb einen zum Ausgleich. Liebe Redaktion, könnt Ihr die Sternvergabe mal in Ordnung bringen? Es gibt so oft ungewollte 5-Sterne-Bewertungen.


  • Gottlieb • am 16.3.20 um 10:46 Uhr

    Hat der Krimi einen realen Hintergrund? Gibt es solche widerständigen Geheimbünde? Im rotgrünen Berlin? Das wäre ja schön, aber ich kann es mir nicht vorstellen. Dabei setze ich voraus, daß die rotgrüne Perspektive der Krimimacher die Realität nur verzerrt wiedergeben würde und es sich bei solchen Studenten einfach nur um aufrechte junge Leute handelte, die die Schnauze von ihrer chaotischen Umwelt voll hätten. Das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung in der Öffentlichkeit sollte man nach Ansicht einer großen Mehrheit der Bundesbürger ja ohnehin besser nicht in Anspruch nehmen.


  • arte-Versteher • am 16.3.20 um 12:29 Uhr

    @Rachel
    —-Spoiler—
    Nein, der Fall mit dem Sohn, der seinen Vater ermordete, stammte nicht aus dem Kolloquium mit allen. Er war die erfundene Antwort auf eine neue Aufgabe, die der Täter dem Primaner gestellt hatte, um ihm lange genug im Archiv (fünf Stockwerke unter dem Zimmer, von dem aus der Schuss gesetzt wurde) zu beschäftigen.
    ——

    Da ich normalerweise keine Upper-Class-Schnöselgeschichten mag, habe ich ohne große Erwartungen eingeschaltet, konnte mich dann aber nicht mehr losreißen. Wollte unbedingt die Auflösung wissen. Etwas getrübt wurde der Genuss dadurch, dass die angewandten Ermittlungsmethoden nun wirklich weit jenseits von Gut und Böse waren. Aber ansonsten ein schöner Krimi mit einem klaren Fokus ohne unnötige Ablenkungen. Dem Team Rubin/ Karow sehe ich nach anfänglicher Abneigung inzwischen sehr gerne bei der Arbeit zu. 4 Sterne.


  • Volker Meyer • am 16.3.20 um 15:33 Uhr

    Ja hallo…ein TO zwischen unrealistisch und Kapuzenclub…Kukuxklan light
    oder to go…aber das fand ich gut am TV Twitter…was macht eigentlich
    der Frisör von Frau Rubin/Becker beruflich…klasse oder…!?


  • Martin Berger • am 16.3.20 um 18:32 Uhr

    Ich muß hier mal was klugscheißen:
    Wieso konnte Karow aus der Existenz eines einzelnen Projektils im Kopf des Opfers rückschließen, daß der Mörder eine Bockbüchsflinte, also eine Waffe mit zwei Läufen, benutzt hat? Unmöglich! Ich denke, das Drehbuch wollte hier einfach ein witziges Wort unterbringen…
    Und warum steckte das Projektil überhaupt noch im Kopf? Ein Jagdgeschoß hätte auf der Vorderseite des Kopfes austreten müssen.
    Ach, und wie konnte die emotional doch völlig aus dem Häuschen getretene Zeugin die Kopfhaltung des Opfers millimetergenau so rekonstruieren, daß der Schußkanal optisch genau auf den Seminarraum verlängert werden konnte, von dem aus gefeuert wurde?
    Aber das Aller-, Allerunwahrscheinlichste: Ja hat denn niemand den Schuß gehört? Eine Jagdwaffe, zumal ohne Schalldämpfer, produziert einen Knall von 170 dB Lautstärke. Und der der ganze voll besetzte Gendarmenmarkt war überrascht, daß eine junge Frau still zu Boden sinkt?
    Nina Rubin als professionelle Polizistin dürfte, als sie den Schuß nachgestellt hat, aus purer Intuition niemals den Finger am Abzug der Waffe haben, als sie auf ihren Kollegen Karow zielte, selbst wenn keine Patrone im Lauf ist.
    Naja… trotzdem, nach den Tatort-Desastern der letzten Zeit war die Geschichte zwar nicht super, aber einigermaßen okay.


  • wolko • am 17.3.20 um 18:11 Uhr

    Wow. Der Tatort war mal wieder gelungen.
    Weiter so.


  • Momi • am 18.3.20 um 13:32 Uhr

    5 Sterne für einen sehr gut gelungenen Tatort. Beide Kommissare und Kurth TOP, die Jungs sehr gut. Ich frage mich einfach ob solche Rituale bei Studenten und Burschenschaften immer noch vorhanden sind. Geheimbünde gab es und gibt es immer wieder, und das ist erschreckend.
    Der Schluss mit dem erfundenen Fall entpuppte sich als Falle für den Mörder – Genial gemacht.
    Ein gelungener Tatort-Abend mit Unterhaltung, Spannung bis zuletzt.
    Nichtversteher und Abschalter gibt es immer und überall.
    Konnte nicht mehr als 6 Sterne geben.


  • Lulu • am 4.4.20 um 8:51 Uhr

    Der lange blick in benjammins augen am schluss des films, zeigt eine siegessicherheit und kaltblütigkeit, die much nach aller banalität verunsichert hat.
    Er war ja def. Der intelligenteste von allen…
    Sollte er am ende das perfekte verbrechen begangen haben, in dem er die Problematische vater- sohn- beziehung zu seinen gunsten manipuliert hat?
    Ist hier jemand mit mir?


  • MadMonkey • am 16.4.20 um 15:35 Uhr

    Das ist echt ein super Tatort. Von Anfang bis Ende Hochspannung. Ein tolles Team die Berliner. So macht der Sonntag Abend doch richtig Spaß weiter so


  • Bluedust62 • am 4.5.20 um 23:38 Uhr

    @Lulu: ja. definitiv !

    ein grundsätzlich sehr interessanter tatort der mich in den bann gezogen hat. irgendwie blieb immer der gedanke in meinem kopf „hier passen dinge nicht zusammen“. (war zwischendurch mal etwas unaufmerksam/abgelenkt, als von einem komplizen oder 2. täter gesprochen wurde, ein faden der dann glaube ich nicht mehr erwähnt wurde – aber wie gesagt, unaufmerksam, vielleicht nur was nicht richtig mitbekommen) eigentlich müsste man den film ein zweites mal sehen, mir dem wissen um das ende um indizien zu finden für das was wirklich geschehen ist. … und vor allem: wie. langer rede kurzer sinn, gute unterhaltung, interessanter fall, diverse offene fäden/unklarheiten, die den zuschauer rästeln lassen was wirklich passiert ist, ein paar kleine abstriche für dinge wie rekonstruktion des tathergangs, polizei *dehnt* das recht (nix wildes).

    … und um den bogen zu lulu zu schließen: für mich war die schlußszene „die ratte lebt“ eine symbol für die gelungene umsetzung eines perfekten verbrechens (man behält das narrativ, präsentiert einen anderen als täter und kommt damit durch). die ratte ist frei


  • Klaus • am 19.3.22 um 0:39 Uhr

    Hier ist den Berlinern endlich mal ein intelligenter und interessanter Tatort gelungen, der mich etwas an Columbo, insbesondere die Folge „Luzifers Schüler“ erinnert.

    Befreit von dem üblichen Müll der viel zu oft gezeigten persönlichen Problemen der Ermittlern, überführen diese hier mit Raffinesse, Kombinationsgabe, und ein klein wenig Trickserei.

    Besonders schön fand ich die Schlussszene, in der die Maus die neue Freiheit genießt und fröhlich über das Gras läuft.

    Von solchen gelungenen Tatorten würde ich mir gerne mehr wünschen.


  • Der Fremde • am 13.12.23 um 9:31 Uhr

    Zu dieser Folge habe ich 2 persönliche Bezugspunkte:

    + In Österreich begann am Tag danach der erste scharfe Corona-‚Lockdown‘ (sehr kurzfristig festgelegt). Keiner wusste, wie lange man ‚eingeschränkt‘ sein wird und wie sich alles entwickeln wird. In Österreich herrschte an diesem Abend (15.3.20) eine einzigartige ‚Untergangs‘-Stimmung! Wenn ich mich daran erinnere, habe ich noch heute ‚Gänsehaut‘! 😯

    + Ich bin selbst Jurist, habe also Jus studiert, die Studien-Atmosphäre war damals aber bei mir eine ganz andere als in diesem TO dargestellt. Insofern konnte ich diese Folge mit lauter ‚Schnöseln‘, die so häufig in lateinischer Sprache parlieren, nicht ganz ernst nehmen. 😉

    + zum Positiven: Paula Kroh überzeugte mich als attraktive und weise ‚Studenten-Freundin‘ wesentlich mehr als der Hauptdarsteller selbst. Diese Darstellerin würde ich gerne öfters sehen!


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