Tatort Folge 1218: Das Opfer



Solo für Karow: Nach dem tragischen Tod seiner Kollegin Nina Rubin (Meret Becker) in der Tatort-Folge 1201 „Das Mädchen, das allein nach Haus’ geht“ muss der Berliner Kriminalhauptkommissar Robert Karow (Mark Waschke) diesmal allein ermitteln. Wobei er offiziell sowieso nicht im Dienst ist, sondern Urlaub macht. Doch der Tod seines Jugendfreundes Maik Balthasar, der als verdeckter Ermittler in der Mafiaszene arbeitete und womöglich einer Intrige zum Opfer gefallen ist, lässt Karow einfach keine Ruhe. Kein Wunder, denn dieser Fall führt ihn weit zurück in seine eigene Vergangenheit und tief ins Innere seiner Seele, denn obwohl er seit 30 Jahren keinen Kontakt mehr zu ihm hatte, war Balthasar für Karow viel mehr als nur ein Schulfreund. Und immer wieder stellt sich für ihn eine entscheidende Frage, damals wie heute: Wie hältst du’s mit der Wahrheit?

Der Berliner Tatort mit dem Titel „Das Opfer“ ist Episode Nr. 1218 der Krimireihe und wurde vom 8. März bis zum 8. April 2022 abgedreht. Das Drehbuch stammt von Erol Yesilkaya, der auch das Skript für den hochgelobten Berliner Tatort „Meta“ (Folge 1048) beigesteuert hat. Erstmals im TV zu sehen ist die Produktion der Geißendörfer Pictures im Auftrag der ARD Degeto und des Rundfunks Berlin-Brandenburg am Sonntag, den 18.12.2022 um 20:15 Uhr im Ersten.

Nach diesem einmaligen Solo-Einsatz für Mark Waschke wird er zukünftig zusammen mit Corinna Harfouch vor der Kamera stehen, die als Kommissarin Susanne Bonard Recht und Gesetz in der Hauptstadt verteidigen wird. Die Dreharbeiten für den ersten gemeinsamen Fall des Duos Harfouch und Waschke mit dem vorläufigen Titel „Nichts als die Wahrheit“ wurden im August 2022 abgeschlossen; gezeigt wird der Film im Jahr 2023.

Inhalt der Tatort-Folge „Das Opfer“

Ein Toter in einem Waldstück nahe Berlin. Und er läuft quasi direkt auf die Leiche zu. Nichts Ungewöhnliches für Robert Karow, den Ermittler der Berliner Kriminalpolizei. Doch eigentlich ist dies nicht Karows Fall: Ein anderer Kommissar ist bereits vor Ort, ebenso die Spurensicherung. Und dennoch fühlt sich der Kriminalbeamte auf seltsame Weise magisch angezogen – und er weiß auch, warum: Der Tote heißt Maik Balthasar und war zu Jugendzeiten ein enger Freund Karows. Zwar hat er seit 30 Jahren keinen Kontakt mehr zu ihm gehabt, doch weiß er, dass Balthasar als verdeckter Ermittler in der Berliner Unterwelt arbeitete. Der mit den Ermittlungen beauftragte Kommissar tippt aufgrund der Position der Einschusslöcher am Körper auf Selbstmord, doch für Karow ist das ausgeschlossen. Sofort entdeckt er die scharfen Messerschnitte im Mundwinkel, die ein entscheidendes Zeichen für eine Milieuexekution sind. Im rauen Tonfall wird Karow zurechtgewiesen, dass er hier nicht zuständig sei, doch er ahnt sofort, dass er sich aus diesem Fall nicht wird heraushalten können. So findet er – Zufall oder nicht – eine Pistole ganz in der Nähe der Leiche – sehr wahrscheinlich die Tatwaffe.

Dieses Fundstück wiederum weckt im Tatort „Das Opfer“ sofort die Begehrlichkeit von Staatsanwältin Sara Taghavi, vor allem, als sich herausstellt, wessen Fingerabdrücke auf der Waffe zu finden sind: die von Mesut Günes, Mafiaboss und fester Bestandteil des Berliner Rotlichtmilieus. Etwa ein Drittel aller Gewaltverbrechen in „Spree-Chicago“ sollen auf sein Konto gehen, so munkelt man – doch natürlich konnte ihm noch nie auch nur eine Kleinigkeit nachgewiesen werden. Seit Jahren fiebert Staatsanwältin Taghavi dem Moment entgegen, Günes hinter Gitter zu bringen, und nun könnte es endlich so weit sein. Wenn da nur nicht der störrische Kommissar Karow wäre. Taghavi bittet ihn inständig, sich aus den Ermittlungen herauszuhalten und Urlaub zu nehmen, bis Günes vor Gericht steht. Das wäre doch mehr als verständlich, wo er in so kurzer Zeit zwei ihm nahestehende Menschen verloren hat. „Urlaub von was?“ entgegnet Karow patzig, doch er kann nur mühsam verbergen, dass er natürlich immer noch um seine Kollegin Nina Rubin trauert, auch wenn die beiden stets ein eher distanziertes Verhältnis zueinander hatten. Aber ist das für Karow nicht sowieso der Normalfall? „Nahestehend“ ist ein seltsames Wort für den Einzelgänger, der sich von Vorschriften oder Dienstanweisungen ohnehin nicht beirren lässt. Als er dann noch einen Brief von Maiks Witwe Marie Balthasar erhält, in dem sie schildert, wie schwer es ihr fällt, sich irgendeinen Reim auf das Leben ihres Mannes, geschweige denn auf dessen Tod zu machen, steht für Karow der Entschluss fest: Er muss selbst herausfinden, was mit seinem einstigen Jugendfreund passiert ist.

So nimmt Karow das Angebot der Staatsanwältin an und beantragt Sonderurlaub. Doch nach Erholung steht dem Ermittler im RBB-Tatort „Das Opfer“ nicht der Sinn. Während das SEK Günes verhaftet, stibitzt Karow unter einem Vorwand Maiks Wohnungsschlüssel aus der Asservatenkammer und nistet sich bei ihm ein. Denn Maik hatte eine kleine Wohnung im Wedding, die er nur für seine Arbeit als verdeckter Ermittler nutzte. Dort war er nicht Maik Balthasar, sondern Robert Schwarz. Das war sein Deckname; er hatte ihn selbst gewählt. Karow liest sich durch Balthasars Aufzeichnungen und folgt seinen Spuren. Maik wurde in das direkte Umfeld von Mesut Günes eingeschleust. Der „Starlight Club“, Günes’ erstes Bordell in Berlin, war sein Revier, hier sollte er ihn beobachten, sich ihm annähern, im besten Fall Beweise gegen ihn sammeln. Und tatsächlich gelang es Maik alias Robert, einen Job bei Günes zu ergattern. Doch an einer entscheidenden Stelle brechen die handschriftlichen Notizen Balthasars ab. Welche Aufgaben musste er für den Mafiaboss erledigen? Was hat er herausgefunden? Karow sucht nach losen Zetteln, Papierfetzen, doch er findet nichts – außer: einen Schlüssel, der aussieht, als gehöre er zu einem Zimmer in einer billigen Absteige.

Nun ist Karows Ermittlerinstinkt erst recht geweckt. Er wagt sich raus auf die Straße, mitten hinein in den rauen Wedding, und erkundet das Reich von Robert Schwarz. „Memos Döner- und Tattoo-Shop“ ist für den Kommissar ein guter Beobachtungsposten, denn von hier aus hat er den „Starlight Club“ perfekt im Blick – und ein hausgemachtes Lahmacun mit Ayran und Salat gibt’s dort obendrein. Der lebenslustige Memo kann sein Glück kaum fassen, dass er in Robert Karow einen neuen Stammgast für seinen „besten Döner-Tattoo-Laden auf dem Planeten“ gewonnen hat – wo ihm ein anderer Kunde gerade abhandengekommen ist: Robert Schwarz hat ebenfalls regelmäßig im Dönerladen gespeist, doch seit ein paar Tagen kommt er nun nicht mehr. Ausgerechnet auf dem Imbiss-Klo findet Karow eine Spur, die ihn weiterbringt: ein Handy, auf dem exakt zwei Nummern gespeichert sind: die der Staatsanwältin und eine unbekannte. Sara Taghavi hat also Maik Balthasar bei Günes eingeschleust – und sie wäre Karow sehr dankbar, wenn er diese Information für sich behielte. Dafür ist sie bereit, den weiteren Kontakt Balthasars preiszugeben: Camilla Peters, eine Prostituierte, die für Günes im „Starlight“ arbeitet. Bei Karows erstem Annäherungsversuch verjagt sie ihn noch mit Pfefferspray, doch mit dem Hinweis, dass es ihm um Robert Schwarz geht, kann er schnell ihr Vertrauen gewinnen. Nach außen spielt Camilla das brave Mädchen – was bleibt ihr auch anderes übrig? –, doch eigentlich will sie aussteigen, weg vom Günes-Clan, woanders nochmal ganz neu anfangen. So beschließen die beiden einen Deal: Camilla bietet Karow an, ihm zu helfen, wenn er ihr dabei hilft, aus Berlin wegzukommen. Und die Informationen, über die sie verfügt, sind äußerst wertvoll: Zum einen ist sie bereit, gegen die gesamte Familie Günes auszusagen, zum anderen weiß sie auch so einiges über Robert/Maik, was Karow brennend interessieren dürfte: Maik hat als Fahrer für Günes gearbeitet. Jeden Dienstag musste er den Sexarbeiter Sammy Paroussi zu seinem „Steady Job“ chauffieren. Das ist ein fester Auftrag, für den ihn ein Kunde exklusiv bucht. Doch wer ist dieser geheimnisvolle Klient? Und wo ist Sammy jetzt? Beide Fragen kann auch Camilla nicht beantworten, zumal Sammy seit Maiks Tod wie vom Erdboden verschluckt ist.

In ihrem festen Entschluss, sich aus den Fängen des Günes-Clans zu lösen, ist Camilla bereit, Karow zu unterstützen, wo sie nur kann. Also macht sich das ungleiche Pärchen im TV-Krimi „Das Opfer“ auf die Suche nach Sammy und seinem „Steady Job“. Staatsanwältin Taghavi verspricht Camilla, ihr eine neue Identität in einer anderen Stadt zu verschaffen, wenn sie gegen Mesut Günes aussagt. Und Taghavi gibt Karow einen heißen Tipp: Eine riesige verwaiste Lagerhalle in Lichtenberg soll angeblich auch zum Günes-Imperium gehören. Vielleicht würde es sich lohnen, dort mit der Recherche zu beginnen. Gesagt, getan. Karow inspiziert vorsichtig, aber unter höchster Anspannung das Gelände – und kommt dabei einem Geheimnis von Mesut Günes auf die Spur, das so brisant ist, dass der Mafiaboss wohl um sein Leben fürchten müsste, sollte es an die Öffentlichkeit dringen. Doch auch der Kommissar selbst schwebt in höchster Gefahr, denn mittlerweile sind Günes’ Leute eingetroffen und haben wohl mitbekommen, dass sich jemand in ihrem Reich aufhält, der dort nichts zu suchen hat. Camilla kann Karow zwar gerade noch rechtzeitig warnen, doch kurze Zeit später hat Sinan Günes, Mesuts Bruder, sie fest in seiner Gewalt. Mit einem Trick schafft sie es, den Kraftprotz zu überwältigen und rettet Karow damit das Leben, doch auch sie kann nicht verhindern, dass Karow die Lagerhalle mit einem Finger weniger an der blutenden Hand verlässt – der Preis für sein Risiko, sich mit Günes anzulegen.

Als Staatsanwältin Taghavi den verletzten Kommissar im Krankenhaus besucht, findet sie, dass es nun wirklich an der Zeit sei, die Ermittlungen anderen zu überlassen und sich Ruhe zu gönnen. Und auch Camilla kann nicht fassen, dass Karow sich selbst aus der Klinik entlässt, obwohl seine Wunde noch nicht verheilt ist und er eine Sepsis riskiert. Doch er kann nicht anders. Er muss wissen, was mit Maik passiert ist. Und das kann nur er, Karow, herausfinden. Er selbst. Denn das mit Maik war für Karow nicht einfach eine normale Freundschaft unter Schuljungen. Von Anfang an waren sie sich sympathisch, die beiden eher ruhigen Einzelgänger, die sich für Musik interessierten. Immer mehr näherten sie sich an, trafen sich im Arbeitszimmer von Karows Vater, hörten dort neue Platten (West-Musik!), begutachteten dessen Münzsammlung, bestaunten die Zeichnungen des grafisch begabten Maik – und küssten sich schließlich. Vor 30 Jahren noch ein Tabu – vor allem für Karows strengen Vater. Doch der junge Robert hat ihm damals die Wahrheit über sich und Maik gesagt, denn, so hat er es von ihm gelernt, die Wahrheit ist das Wichtigste im Leben. Sie ist das, was den Menschen vom Tier unterscheidet. Der Mensch kann sich immer zwischen Wahrheit und Lüge entscheiden. Und ein guter Mensch entscheidet sich stets für die Wahrheit. Das waren und sind die Glaubenssätze von Karow Senior, heute wie vor 30 Jahren. Doch war es wirklich richtig, dass Karow ihm damals die Wahrheit gesagt hat? Seitdem hatte Karow keinen Kontakt mehr zu Maik, ihre Wege haben sich getrennt. Maiks Tod aber hat etwas in Karow ausgelöst, etwas, das ihn zu all dem antreibt, was er unternimmt, um die Wahrheit über seinen Freund herauszufinden. Es scheint, als ob es immer noch eine Verbindung zwischen ihnen gibt, die die Zeiten überdauert – und vielleicht sogar den Tod.

Stück für Stück wird Roberts und Maiks Geschichte in Rückblenden entfaltet, und auch Karow durchlebt das alles nochmal in Gedanken, im Hier und Jetzt, während er Maiks Mörder sucht. Vergangenheit und Gegenwart vermischen sich zu einer neuen Realität, einem neuen Bewusstsein, einer neuen Wahrheit über ihr Verhältnis. Und erst ganz am Ende wird Karow klar sehen und seinen Frieden schließen können. Mit Maik und mit seinem Vater.

Videos zur Tatort-Produktion

Trailer ARD



Making of



Tatort-Kritik

Die Redaktion von Tatort-Fans meint:
Dieser Fall ist wie gemacht für Robert Karow, den distanziert-kantigen Einzelgänger unter den Tatort-Kommissaren. Einen Film, der so konsequent die Psyche einer Ermittlerfigur ausleuchtet, hat es in der Tatort-Reihe bisher nicht oft gegeben. Allein das macht diese Folge zu etwas Besonderem.

Die unterschiedlichen Zeitebenen und Perspektiven sind dabei so stringent und schlüssig in die Handlung eingeflochten und miteinander verknüpft, dass man als Zuschauer trotz der komplexen Geschichte nie das Gefühl hat, den Faden zu verlieren. Ebenso gelungen ist die Mischung aus Thriller-Elementen, die die Spannung und den Nervenkitzel aufrechterhalten, und den ruhigen Momenten, in denen wir Karow dabei beobachten können, wie er über sich selbst und seine Beziehung zu Maik nachdenkt.

Einziger Minuspunkt: Dieser besondere Tatort hätte einen etwas originelleren und aussagekräftigeren Titel verdient. Insgesamt aber ein starkes Solo, das uns den immer etwas geheimnisvollen Karow ein Stück näherbringt. Auf das Duo Harfouch/Waschke darf man schon jetzt gespannt sein.

Tatort-Besetzung

Robert Karow, Kriminalhauptkommissar – Mark Waschke
Maik Balthasar, verdeckter Ermittler – Andreas Pietschmann
Sara Taghavi, Staatsanwältin – Jasmin Tabatabai
Camilla Peters, Sexarbeiterin – Kim Riedle
Mesut Günes, Mafiaboss – Sahin Eryilmaz
Sinan Günes, sein Bruder – Ugur Kaya
Memo, Betreiber des Döner- und Tattooladens – Burak Yigit
Sammy Paroussi, Sexarbeiter – Luka Dimic
Der junge Maik Balthasar – Laurids Schürmann
Der junge Robert Karow – Jona Levin Nicolai
Karows Vater (vor 30 Jahren) – Uwe Fischer
Karows Vater (heute) – Dietrich Hollinderbäumer
u. v. a.

Tatort-Stab

Drehbuch – Erol Yesilkaya
Regie – Stefan Schaller
Kamera – Markus Nestroy
Szenenbild – Jenny Roesler
Kostümbild – Ramona Klinikowski
Schnitt – Heike Gnida
Ton – Bertin Molz
Musik – Bert Wrede
Casting – Karimah El-Giamal
Produzenten – Hana Geißendörfer, Malte Can
Producer – Simon Pirron
Produktionsleitung – Anja Firmenich, Jörgen Radach
Herstellungsleitung – Kirsten Frehse, Ismael Feichtl
Redaktion – Birgit Titze, Verena Veihl


43 Meinungen zum Tatort Folge 1218: Das Opfer

  • kressin • am 13.12.22 um 16:01 Uhr

    Die Erwartungen sind hoch, schliesslich ist Erol Yesilkaya einer der allerbesten Drehbuchautoren, die für das deutsche Fernsehen derzeit tätig sind.

    Er hat u.a. die folgenden herausragend guten Tatorte geschrieben:

    2015: Das Haus am Ende der Straße
    2016: Die Wahrheit
    2016: Es lebe der Tod
    2018: Meta
    2019: Ein Tag wie jeder andere
    2019: Das Nest
    2020: Parasomnia

    Allein dafür kann man nur den Hut ziehen und voller Vorfreude am Sonntag einschalten.


  • Der Fremde • am 13.12.22 um 18:12 Uhr

    @kressin:
    Da waren ja wirklich tolle TO’s dabei, z.B. der erstgenannte Alkoholiker-Drama-TO ‚Das Haus am Ende der Straße‘ („endlich wieder ‚Herr im eigenen Film‘ werden!“), auch ‚Meta‘ war eine sehr eindrucksvolle, durchdachte Geschichte und ‚Das Nest‘ war für das Dresdner Team der Wendepunkt in die richtige Richtung …


  • Bruno • am 18.12.22 um 11:30 Uhr

    Die Erwartung ist bei mir sehr niedrig da ich zu einem der ‚hochgelobten‘ TOs dieses allerbesten Autors, dem TO „Meta“ schrieb.:
    Ein Mega-Tatort. Stimmt. Mega-Unsinn.
    Nein, das war wieder kein Tatort, den ich so bezeichnen möchte. Da bin ich Tatort-Purist. Ich möchte eine Handlung, die ich als Zuschauer nachvollziehen kann. Kein psychologisches Gesäusel.
    Stimmig war nur das Ende des Spielfilms „Meta“; als die psychiatrische Klinik gezeigt wurde.
    In ein solches Haus würde ich manche Tatort-Drehbuchschreiber und Regisseure wünschen.
    Wären die beiden Hauptdarsteller nicht in sich so interessante Charaktere, stünde der Tatort „Berlin“ spätestens seit gestern Abend auf meiner Blacklist der Tatorte, die ich nicht sehen muss.

    Nun bin ich vorgewarnt und nicht traurig, wenn ich ab Minute 16 den Sender wechsele


  • m_driver • am 18.12.22 um 21:42 Uhr

    Kein Tatort.
    Eher ein Sozialdrama aus der Schwulenszene.


  • Winfried Vorbeck • am 18.12.22 um 21:47 Uhr

    Punktabzug wegen einiger größerer logischer Fehler (ich kann mir zum Beispiel beim besten Willen nicht vorstellen, dass jemandem ein Finger wieder dran operiert wird, man wacht aus der Narkose auf und steht einfach so vom Krankenbett auf). Punktabzug auch dafür, dass das eher ein Beziehungsdrama als ein Krimi war.

    Ansonsten ein spannender solider Film, der allerdings nicht so ganz mein Geschmack war.


  • Der Fremde • am 18.12.22 um 21:51 Uhr

    Nach dem Fußball-WM-Final-Krimi heute Na. nun ein ziemlich guter TO-Krimi, wenn auch etwas sentimental (das passt heute).
    Es gab aus der Berliner Folge „Meta“ bekannte Elemente: Die Selfstorage-Box; die Prostituierte, die Karow hilft; ähnliche Farb- und Lichteffekte; etc.
    **** (4 Sterne)


  • Supi • am 18.12.22 um 21:51 Uhr

    Spitzen Kriminalfall. Spannung pur. Ein genialer Karow.


  • Bina • am 18.12.22 um 22:01 Uhr

    Karow schwul? Ich erinnere mich noch gut an eine besondere Szene mit der Kollegin Rubin, die gar nicht in diese Richtung ging… da war doch noch nie eine Andeutung in die Richtung, oder hab ich das verpasst? (Ernstgemeinte Frage) Passt irgendwie nicht zusammen.
    An sich kein schlechter TO, aber für meinen Geschmack zuviel Beziehungsdrama.


  • Der Fremde • am 18.12.22 um 22:05 Uhr

    @Bina:
    Karow ist bisexuell: In den ersten Folgen hatte er Beziehungen zu Männern (sh. auch seine spezielle Rolle in der Folge „Amour fou“), später zur Gerichtsmedizinerin, dann zu Rubin.


  • Attila • am 18.12.22 um 22:07 Uhr

    **

    Das persönliche Drama des Robert Karow, kombiniert mit einem Schwulen-Sozialdrama, eigentlich ganz gut dargestellt. Och, ja, es gab im Übrigen auch einen Mord.
    Eigentlich mutig vom RBB, darzustellen, das schwul zu sein in der muslimischen Gesellschaft nicht akzeptiert sei, in Berlin hätte ich es nicht erwartet.
    Ich akzepitere aber sehr schwer Tatort-Fälle, wo ein Ermittler betroffen ist, und heute war Karow nicht einfach betroffen, das ganze ging um ihn, sein Leben. Und das sogar die Grenzen des Vorstellbaren stark überschritten.
    Wenn man Sonntagabends etwas besonderes, nicht-typisches macht, muss es genial sein. Der heutige Tatort war das nicht.


  • Tom • am 18.12.22 um 22:11 Uhr

    Fand den TO heute toll durchdacht und bis zum Schluss spannend. Karow überzeugend wie selten. Trauer über Rubin kam zu kurz. Kommt vielleicht noch…


  • Jürgen • am 18.12.22 um 22:17 Uhr

    Warum kann Tatort nicht mehr einfach ein Krimi sein?


  • Jojo • am 18.12.22 um 22:18 Uhr

    **
    Meiner Frau hat es ganz gut gefallen, mir nicht so.
    Rund drei auf zwei Sterne ab.
    Überzogen, oder überzeichnet sprunghaft, brutal, teils unlogisch und mal wieder Psychogramm des Ermittlers als Krimiplot, garniert mit Rotlichtmilieu, Berlin-Mafia-Clan-Anspielungen und einer jugendlichen Schwulenbeziehung, die eine späte Auflösung nach einem Mord findet.
    Jugendfreunde, die beide bei der Polizei tätig sind, aber 25 Jahre aneinander vorbei arbeiten, ohne sich zu treffen. Sehr glaubwürdig.


  • Der blanke Hans • am 18.12.22 um 22:24 Uhr

    „..über Geschmack lässt sich NICHT streiten“ …die Redewendung stammt aus dem späten Mittelalter. Der Verfasser war ein französischer Schriftsteller. Dort lautet der Satz „de gustibus non est disputandum“.

    In dem bunten Blätterwald der sog. Fernsehzeitungen – knallrote „Daumen hoch“, Top Tipp, unbedingt sehenswert etc. wird versucht , die Einschaltquoten hoch zu halten . hmmm

    Leider gehöre ich zu den grauhaarigen Oldies die klassische (alte) Krimi- Tatorte (schwarz weiss geht ja ncht mehr :) bevorzugen – dieser Tatort? Kein Tatort, kein Stern – hätte ich evtl. unter sozial kritischer Spielfim, Dokumentation o.ä. „vor-angemeldet“.
    So weiß ich wie #Bruno: Ab Minute 16 den Sender wechseln..
    Ahoi


  • Nase • am 18.12.22 um 22:31 Uhr

    Karow ist nicht wirklich mein Lieblingskommissar. Konnte auch heute maximal im durchschnittlichen Bereich punkten. Diese Outlaw-Nummer, die er mal wieder abgezogen hat, ist zwar spannend, aber irgendwie auch nervig.

    ***


  • Ellex • am 18.12.22 um 22:38 Uhr

    Ich fand den Tatort ziemlich gut! Spannend, wendungsreich. Karow ist ein klasse Typ. Bin gespannt, wie er sich mit der bald Neuen (Corinna Harfouch) verstehen wird!
    Souveräne 4 Sterne!


  • BK • am 18.12.22 um 22:43 Uhr

    Die Umsetzung in Form von Bild, Ton, Kamera und Schnitt war gut gelungen. Anders der Rest dieses Tatorts.
    Verdeckte Ermittlungen in der Mafiaszene, Homosexuslität, alte Freundschaften und die Frage nach Wahrheit und Vernunft, all das sind Themenfelder, die in einem TO gerne beleuchtet werden dürfen, allerdings bitte auch so, dass es trotzdem noch ein guter Tatort ist. Letzteres hat hier meiner Meinung nach nicht geklappt, eher war es ein Wirrwar von Aspekten, die in ihrer Anordnung aber doch keinen Sinn ergaben, zu vieles wirkte von zu weit hergeholt oder zu zufällig sowie unrealistisch, so wirklich Spannung kam auch nicht auf, während man aus den einzelnen Personen und deren Umständen auch nicht wirklich schlau wird.
    Sicher waren ein paar gute Ansätze dabei, die hätten weiter ausgeführt werden können, anstatt sämtliche Handlungsstücke zu etwas zusammenzufügen, was am Ende dann nicht vollendet wirkt.
    Drei Sterne für eine gute Umsetzung, eine unpassend kombinierte Handlung und ein Potenzial, was leider nicht ausgeschöpft wurde.


  • Marcus • am 18.12.22 um 22:55 Uhr

    Ernstgemeinte Frage: Warum hat sich Karows Jugendfreund Maik selbst „hingerichtet“?

    Damit A) der Mörder seines Geliebten in den Knast geht, weil er jenem den Mord nicht beweisen kann und B) Maiks Familie keine Vergeltung durch den Verbrecher-Clan befürchten muss??

    Habe ich das so richtig verstanden? Oder stehe ich völlig auf der Leitung?

    Würde mich über Hinweise zur korrekten „Faktenlage“ sehr freuen 🙏


  • Bakuh • am 18.12.22 um 23:55 Uhr

    einfach nur simpel, die Losung lautet:
    Die blaue Wolke kommt


  • alter Fan ( tm ) • am 18.12.22 um 23:58 Uhr

    eigentlich hatte ich einen soliden TO auf dem Niveau der letzten Folgen von Karow & Rubin erwartet – die heutige Folge Karow im Alleingang hat mich leider ziemlich enttäuscht – eigentlich ein recht vielversprechender Anfang als Krimi – aber dann der Schwenk in eine Beziehungsgeschichte ein Mischmasch aus Clan – und Schwulenszene – dann noch diese etwas seltsamen Rückblenden in DDR Zeiten – für neue Folgen wünsche ich mir einfach wieder mehr Krimi .


  • slice me nice • am 19.12.22 um 0:25 Uhr

    @Marcus:
    Das waren sicherlich die rationalen Gründe, aber ich denke, auschlaggebend war C: Die Tragik einer verhinderten Liebe hat sich wiederholt, so dass Maik für sich keinen anderen Ausweg sah.

    Mir hat Karows Alleingang-Tatort wider Erwarten sehr gut gefallen. Es war ein spannendes Psychogramm mit Tiefgang und Raum für Gefühle, jenseits von Klischees. Und ein guter Krimi mit Beteiligung starker Frauen (Staatsanwältin und Camilla) sowie einer gelungenen Schlusspointe.

    Obwohl ich mich bezüglich letzterer schon im Verlauf des Tatorts gefragt habe, weshalb die Polizei die Sachen in Maiks Wohnung (den Schlüssel, die fehlenden Seiten) als „belanglos“ abgetan hat. Genauso die vorschnelle Einschätzung als Suizid, obwohl neben dem Toten keine Waffe lag. Und wo ist eigentlich das Messer abgeblieben?

    Dennoch 5 Sterne.


  • Tom_Muc • am 19.12.22 um 1:52 Uhr

    wäre es ein Tschiller-Tatort, würden sich hier die meisten abfällig äußern, Schweiger diskreditieren, die Story für absurd erklären, das Bashing würde kein Ende finden, häufig unterstes Niveau erreichen .. es würde Beleidigungen hageln … aber der Waschke ist natürlich ein ganz toller Typ – und der Regisseuer, ja also, das muss ja geradezu grandios sein, was der anpackt … gar Kunst, oder?

    Nein! das war/ist es sicher nicht!

    Story: dünn, bemüht, unlogisch, ermüdend, konstruiert – denn je mehr auf „divers“ gemacht wird, desto mehr werden die Stories, Darstellungen, Inszenierungen zu Karikaturen ihrerselbst.

    War es ein Tatort, fragen einige hier … ja, es war doch mal wieder genau so ein Tatort, wie er uns zunehend von einer woken RegisseurInnen- und RedakteurInnen-Schar zugemutet wird.

    Ganz im Sinne der politischen links-grünen Erzählungen, deren VorleserInnen in der ARD an allen Ecken und Enden im Programm – selbst in Nachrichtensendungen – auftauchen.

    Wenn ich an diese und die letzte Tatort-Saison denke, beschleicht mich das Gefühl, als sei die Letzte Generation am Werk. Es wird immer klebriger, trieft nur so von moralistischer Bevormundung, Ideologischen Parolen.

    Schwule Clanchefs, meine Güüüüte – da haben sie wieder einen rausgehauen in der ARD.
    „Ich mach mir die diverse Welt, wie se, wie se mir gefällt“

    Für wie blöd sollen wir eigentlich noch verkauft werden?


  • Tom_Muc • am 19.12.22 um 1:58 Uhr

    @slice me nice:
    tatsächlich fand auch ich die beiden Frauen überzeugend- und ja, sehr stark.
    Würde mir mehr JT wünschen.


  • Der Fremde • am 19.12.22 um 6:57 Uhr

    @Tom_Muc:
    Zu dem von Ihnen genannten Thema passt auch der letzte ARD-Donnerstags-Krimi „Seeland“ (Stichwort: „inclusion rider“!); eine „transidente“ Kommissarin fehlt in der TO-Szene allerdings noch …


  • IraTena • am 19.12.22 um 8:12 Uhr

    Ich bin zwiegespalten, was diesen außergewöhnlichen Tatort angeht.

    Die Optik fand ich super, der Kontrast zb zwischen den verschiedenen Zeitebenen gelungen, und das Spiel auch durchaus interessant. Die Idee war nicht schlecht und auch angemessen, dass es für Karow jetzt intensiv wird.
    Der Cast hat mich durchweg überzeugt. Wenn man gerne deutsche Filme sieht, sind einem einige der Gesichter aus diversen Nebenrollen vertraut, der schwule Mafiaboss Mesut Günes zb (habe hier gelesen, dass er Sahin Eryilmaz heißt), oder der Typ vom Döner-Tattoo-Laden, sehe ich beide gerne.

    Was mir allerdings nicht so gefallen hat, war die Überkonstruierung des Falls, die einfach wenig glaubhaft war. Damit meine ich vor allem die Hinweise, die Maik gezielt für Karow zurückgelassen hat. Das war zu gekünstelt, zu „rund“ und hat gegen die starke, realistische Atmosphäre des TOs gearbeitet.
    Und ein paar Sachen in der Handlung waren mir auch nicht schlüssig.

    Insgesamt fühlte ich mich gut unterhalten, deshalb vier Sterne.


  • sohalt • am 19.12.22 um 8:59 Uhr

    Ehrlich? Ein wirklich typischer berliner Tatort mit 0% Krimi, wieder mal 100% berliner Klischees und 100% Selbstbeweihräucherung – zäh und langweilig.
    Einzig die Rolle der Aussteigerin – und die Darstellerin – brachte etwas pepp in die sonst öde Handlung


  • Mac, der Erste • am 19.12.22 um 9:56 Uhr

    Ein durchschnittlicher Tatort, der besser hätte sein können. Der beste Freund mit 16, den man 30 Jahre nicht sieht? Und das Geheule passte nach meiner Ansicht nicht zum Charakter Karows. Hinzu kommt, dass ich die beiden Damen etwas blass fand und in einem Vergleich mit Meret einfach verlieren.
    Aber immer noch besser wie (fast) jeder andere Serienkrimi.


  • Adabei • am 19.12.22 um 10:13 Uhr

    Wollte eigentlich selbst einen Kommentar schreiben. Habe dann aber gesehen, daß „BK“ meinen Kommentar schon vorweggenommen hat. Schließe mich deshalb seiner Meinung voll an.

    Weil Weihnachtszeit ist, 3 Sterne!


  • Marcus • am 19.12.22 um 10:28 Uhr

    @slice me nice (toller nick!) – vielen Dank für Punkt C)! Und das dürfte vermutlich in der Logik jenes Tatorts fast das stärkste Argument gewesen sein für Maiks Selbst-„Hinrichtung“.

    Summasummarum: Ein ziemlich überzogener Tatort und teilweise inhaltlich eher unglaubwürdig; insbesondere der Rolle der Camilla, die quasi innerhalb von Sekunden die Wandlung vollbringt, zunächst Karow den halben Clan auf den Hals zu hetzen, um dann als Kronzeugin allumfassend gegen eben jenen Clan auszusagen (und Schmankerl zum Schluss: sich auch noch in den Lonely-Man-Desperado Karow zu verlieben). Alles ein bisschen zu viel an Wendungen, zu viele Retro-Psycho-Rückblicke, und irgendwann sind die Schneisen der Verwüstung, die Karow hinterlässt (z.B. die Finger-Story) einfach zu dick aufgetragen.

    2 Punkte für Karows Solo-Lauf – dagegen 5 Punkte fürs WM-Finale (das war real und wirklich spannend! Ein guter Kontrast am gestrigen Abend!!


  • Attila • am 19.12.22 um 11:06 Uhr

    Ich glaube, dass die beiden sich dreißig Jahre lang nicht gesehen haben, ist absolut nachvollziehbar. Nach dem Zwischenfall mit den beiden Vätern war ihre Beziehung (in beiden Sinnen) nicht mehr zu retten, und sie gingen einander aus dem Weg.


  • Harry • am 19.12.22 um 12:30 Uhr

    Ein Stern ist noch zu viel.
    Wann kommt endlich mal wieder ein richtiger TO, nur Krimi, ohne Erziehung.


  • Momi • am 19.12.22 um 13:45 Uhr

    Karow wie früher Cowboys mit Dünnlippe, fehlt nur noch der Revolvergurt um die Hüfte. Aber dass er auch noch schwul sein soll….. na ja.
    Die ersten 60 Minuten waren in jeder Beziehung toll gemacht und hat echt gut unterhalten.
    Dann war aber Schluss bei mir und ich sehnte den Schluss herbei. Die Bettgeschichten des Bosses und die Bettgeschichten in der Hütte waren zu ausgiebig und trugen nicht zur Unterhaltung bei.
    Der Schluss mit dem Selbstmord war dann wieder irre gut aufgetischt – das war mal was ganz neues.
    Ich hoffe, dass der Cowboy Karow in den nächsten Folgen wieder so auftritt wie zu Beginn dieser Folge. Aber bitte macht wieder mal einen TO ohne Schwulen, Lesben, Gendern und was es heute noch so alles gibt oder geben soll. Einfach wieder mal einen Normalen Krimi zur Unterhaltung , ohne irgendwelche Belehrungen. Im voraus DANKE


  • Bruno • am 19.12.22 um 14:00 Uhr

    @Harry
    Für richtige Tatorte braucht es Regisseure, deren Augenmerk auf den Film, auf die Handlung gerichtet ist.
    keinen Regisseur, der unbedingt ‚was Neues ausprobieren will.
    Und einen Drehbuchautor, der sein Anfangssemester Psychologie vergisst und sich auf eine stimmige Handlung beschränkt.
    Es wurde ja schon erwähnt. Die ganzen Hinweise von Maik an Karow, ohne zu wissen, ob der sie 1.) jemals finden und 2.) jemals verstehen wird, empfand ich als hirnrissig.
    Die beiden Frauen waren der einzige Lichtblick in diesem Durcheinander von gestern und heute.
    Sie wussten, was sie wollten und haben es erreicht.
    Was von Karow nicht behauptet werden kann.


  • spiderman916 • am 19.12.22 um 15:52 Uhr

    Dieser Tatort hat mir äußerst gut gefallen, auch weil die Schauspieler allesamt so stark gespielt hatten. Kim Riedle kannte ich vorher gar nicht. Die Handlung war nicht vorhersehbar und spannend bis zum Schluss gewesen. Tolles Sonntagabendkino!


  • Wolle • am 19.12.22 um 16:04 Uhr

    Zum einschlafen, dieses ständige hin und her, nervig.


  • slice me nice • am 20.12.22 um 20:30 Uhr

    @Redaktion:
    Weshalb wurde denn meine geniale psychologische Interpretation des abgeschnittenen Fingers gelöscht ??


  • Engelkarl • am 21.12.22 um 23:17 Uhr

    Also, erstens schliesse ich mich @Winfried Vorbeck in Bezug auf den „wieder angenähten“ Finger an, vielleicht schafft das nur Karow….

    UND: Ich möchte gerne wissen, wer die Dialoge/Wortwahl im Tatort verantwortet; meiner Erinnerung nach wurde das Wort „cool“ vor bummelig 40 Jahren unter Jugendlichen nicht gebraucht (in der damaligen DDR schon gar nicht), aber sei’s drum!


  • Alexander • am 22.12.22 um 13:39 Uhr

    Super Tatort. Ich fand ihn schön anzusehen, gut unterhaltend und mit überraschenden und unvorhersehbaren Wendungen in der Handlung. Kurz gesagt: Emotional, spannend, sinnlich und auf keinen Fall langweilig. (5 Sterne)


  • Der Fremde • am 22.12.22 um 17:32 Uhr

    @slice me nice:
    Es war übrigens der kleine Finger der rechten Hand (sieht man in einer ganz kurzen Einblendung, als noch kein Verband drauf war) ;-)

    @Engelkarl:
    Lt. Plot hat Karow seinen Freund ca. 30 Jahre nicht gesehen. Die Szenen mit den Jugendlichen waren also wohl gegen Ende der DDR (Ende der 80-er-Jahre), als auch schon West-Einflüsse eindrangen. Ich bin zwar kein Spezialist, würde aber nicht ausschließen, dass man „im Westen“ damals schon das Wort „cool“ verwendete (das hält sich schon ziemlich lange unter Kindern bzw. Jugendlichen).


  • slice me nice • am 23.12.22 um 19:56 Uhr

    @Der Fremde:
    Der Blutfleck am Verband war dann allerdings nicht auf der Höhe des kleinen Fingers…

    Das Wort „cool“ wurde in den 80ern durchaus bereits verwendet (hüben und drüben), neben „geil“ und „in“ ;-)


  • Christa • am 26.12.22 um 1:50 Uhr

    Mein erster Gedanke war ‚wow‘, ein beeindruckender Ritt durch Karows Vergangenheit und Gedankenwelt! Atmosphaerisch dicht und intensiv. Ich denke nicht, dass der Grund fuer Karow als ‚desperate soul‘ (oder vielleicht ’searching soul‘ – restless, never satisfied, not able to settle) in der Vergangenheit liegt oder hier erklaert werden soll, aber der Charakter ist so total stimmig und macht einfach Sinn, frueher wie heute, was schon wahnsinnig beeindruckend ist.

    Besonders gut fand ich, wie/ dass sich die Geschichte so langsam entfaltet hat, dass es eigentlich keine falschen Faehrten gab sondern eher einfach mehr und mehr Informationen ans Licht kamen, und dass hier der Alleingang (von dem ich eigentlich kein Fan bin) mal Sinn macht, dadurch dass Rubin weg ist, Karow auf Urlaub geht und privat in einer persoenlichen Angelegenheit ermittelt.

    Was mir nicht gefallen hat:
    Dem Zuschauer wird zuweilen Intelligenz und Muendigkeit (oder Erinnerungsvermoegen?) abgesprochen und man wird in den Rueckblenden quasi mit der Nase auf Karows erste? grosse? schwule Liebe gestossen – mit seinem bi Hintergrund und seiner intensiven, emotionalen Reaktion auf den Tod von Maik hat man sich das ja schon denken koennen und es haette gereicht, zu erklaeren woher und wie lange die beiden sich schon kennen.
    Camilla war zwar als toughe selbstaendige Frau dargestellt, aber ihr aktives Eingreifen war doch recht unglaubwuerdig (geht wieder so in Richtung ‚Alleingang‘: ruf doch mal einer die Polizei und / oder warte auf die Unterstuetzung wie Leute im richtigen Leben und bring dich nicht unnoetig in Lebensgefahr nur damit es spannend bleibt!).
    Die Aussprache und irgendwie Versoehnung mit dem Vater war aufgesetzt und unnoetig.


  • Siggi • am 28.12.22 um 10:48 Uhr

    Karow ist an sich ein gut gespielter Charakter….aber spätestens nach der dritten Kuss-Szene unter Männern war es dann auch mal gut.

    Überhaupt finde ich es sehr seltsam, dass man im Moment mit Zwang versucht, den Leuten zu erklären, dass Homosexualität was ganz normales ist.

    Und je mehr man das hervorhebt, umso mehr macht man etwas normales zu etwas besonderem, unnormalen.

    Es ist doch in unserer Gesellschaft nix besonderes mehr, wenn jemand gleichgeschlechtlich liebt und das ist auch gut so. Aber muss ich dann in der O2-Werbung sehen, dass ein langhaariger Mann mit Dauerwellen auf die Kinder aufpasst, bis sein Mann nach Hause kommt?…..müssen bei Douglas 80% Damen in der Werbung miteinander küssen?

    Und muss ich aus einem Tatort, der einfach mal nur ein Krimi sein wollte, einen Aufklärungsfilm a la Oswald Kolle machen? Es hat nur noch gefehlt, dass der Film mit Weichzeichner läuft…

    Abgesehen davon, dass ich mal sehen möchte, wie jemand mit angenähtem Finger ein Paddelboot bedient…bleibt doch mal auf dem Teppich, Leute…


  • schauinsland • am 28.12.22 um 13:28 Uhr

    Wie nennt man das auf Neudeutsch? „Spin off“ glaube ich. Kein wirklicher Tatort, eher „Karows Leben und Lieben“.
    Das Ende / die Auflösung, fand ich stark und nachvollziehbar.


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