Hauptkommissarin Anaïs Schmitz ist die erste Tatort-Ermittlerin mit dunkler Hautfarbe. Geboren wurde sie in Uganda, ihre Eltern flohen mit ihr nach Deutschland. Sie landeten mitten im Ruhrpott, genauer in Bochum. Dort lernte Anaïs den rauen Ton der Straßenkids kennen. Mutter und Vater hatten genug mit sich selbst zu tun und konnten sich kaum um ihre Tochter kümmern, also trieb sich Anaïs oft draußen herum und musste so manche Prügelei über sich ergehen lassen, lernte aber auch, sich durchzusetzen. Dass das Flüchtlingskind aus Uganda sportlich und künstlerisch begabt war, stand schnell fest. Tanz und Gesang zählten zu ihren Leidenschaften, sie träumte von der großen Showkarriere. Doch es sollte beim Traum bleiben, denn ihre Eltern hatten andere Pläne: Sie wollten zurück nach Uganda. Ihre Tochter ließen sie in Deutschland zurück.
Fortan musste sich Anaïs also allein durchschlagen. Auf der Suche nach einer Tätigkeit, die ihrem stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn entsprach, kam sie zur Polizeiakademie Hiltrup. Doch schon dort musste sie feststellen, dass sie sich in manchen Momenten einfach nicht unter Kontrolle hatte. Anaïs litt unter unkontrollierbaren Aggressionsschüben, die wohl auf eine mangelnde Impulskontrolle zurückzuführen waren. So hielt sie es nie lange an einem Ort aus, wechselte häufig die Dienststellen. Schließlich landete sie in der Polizeidirektion Göttingen, die eine Art Sammelbecken für „schwierige Fälle“ im Polizeidienst zu sein scheint. Seit 2019 ist dort die eigenbrötlerische und unnahbare LKA-Beamtin Charlotte Lindholm ihre Ermittlungspartnerin. Auch sie ist nicht freiwillig in Göttingen, wurde von Hannover dorthin strafversetzt. In der Zusammenarbeit der beiden Frauen ruckelte es von Beginn an heftig, schließlich treten sowohl Anaïs als auch Charlotte sehr dominant auf und möchten am liebsten alles selbst entscheiden und unter Kontrolle haben. Doch wenn man im Team arbeitet, muss man auch mal zurückstecken können – nicht die leichteste Übung für Anaïs. In ihrem ersten gemeinsamen Fall hielt Lindholm ihre neue Partnerin zunächst gar für eine Putzfrau – eine ziemliche Demütigung für die selbstbewusste Anaïs und ein denkbar schlechter Einstand für Charlotte. Die hat auch schon zu spüren bekommen, was es bedeutet, wenn Anaïs ihre Impulse nicht unter Kontrolle hat: Dann kann die Kriminalbeamtin schon mal handgreiflich werden, auch gegenüber Kolleginnen.
Mittlerweile haben sich die zwei eigenwilligen Kommissarinnen miteinander arrangiert und ein halbwegs professionelles Arbeitsverhältnis entwickelt. Eine gewisse Spannung bei der Ermittlungsarbeit ist aber immer noch zu spüren, vor allem, wenn es darum geht, wer denn nun den Ton im Team angeben darf. Erschwerend kommt hinzu, dass sowohl Anaïs als auch Charlotte zu eigenmächtigen Aktionen neigen, die nicht immer dem offiziellen Dienstweg entsprechen. Wenn dann auch noch Anaïs’ Mann Daniel Schmitz dazwischenfunkt, ist es mit der Beschaulichkeit im Göttinger Tatort-Revier endgültig vorbei.
Anaïs Schmitz und ihr Ehepartner
Anaïs’ Ehepartner ist der Göttinger Rechtsmediziner Daniel Schmitz, mit dem sie seit einigen Jahren glücklich verheiratet ist. So kommt es, dass die Kommissarin mit afrikanischen Wurzeln einen sehr „biodeutsch“ klingenden Nachnamen besitzt. Anaïs’ Kollegin Charlotte Lindholm tritt gleich bei ihrem ersten Aufeinandertreffen in ein riesiges Fettnäpfchen, als sie sich einen Flirt mit Daniel erlaubt, unwissend, hier gerade mit dem Mann ihrer neuen Ermittlungspartnerin anzubandeln. Charlotte ist umso mehr schockiert, als sie erfährt, dass Anaïs erst vor einem halben Jahr eine Fehlgeburt verkraften musste. Als Mutter eines Sohnes lässt Lindholm so eine Nachricht nicht kalt. Vielleicht erklärt dies, warum sich Anaïs zunächst so distanziert gegenüber der neuen Kollegin verhält.
Natürlich war es nie Charlottes Absicht, Anaïs zu verletzen, schon gar nicht in ihrer Beziehung zu Daniel, doch seit diesem ersten Flirt ist Anaïs grundsätzlich misstrauisch und auf der Hut, sobald Charlotte und Daniel sich zu nahe kommen, und sei es nur in scheinbar harmlosen Ermittlungsfragen. Bisher aber führen Anaïs und Daniel eine glückliche Beziehung, trotz der beruflichen Verwicklungen, die sie manchmal miteinander oder mit Charlotte Lindholm haben.
Über die Darstellerin Florence Kasumba
Florence Kasumba ist ein wahres Multitalent. Geboren in der ugandischen Hauptstadt Kampala, aufgewachsen in Essen, mitten im Ruhrpott, fühlt sich die 45-Jährige auf der Musicalbühne ebenso zuhause wie im actiongeladenen Kinoblockbuster oder im kammerspielartigen Fernsehkrimi. Alle Genres scheint sie zu beherrschen, das zeigt schon ihre breitgefächerte Ausbildung, die sie an der Fontys Dansacademie in den Niederlanden absolvierte. Dort studierte sie Gesang, Tanz und Schauspiel und war danach vor allem auf Musicalbühnen zu sehen. So spielte sie Haupt- und Nebenrollen u. a. in „Der König der Löwen“, „Mamma Mia!“, „Cats“, „West Side Story“, „Hair“ und „Die Schöne und das Biest“. Doch die ehrgeizige Kasumba will sich nicht auf ein Format festlegen lassen, will stets etwas Neues probieren. Über das holländische Kino gelangte sie schließlich zum Film und schaffte sogar den Sprung nach Hollywood, wo ihr mit Marvel-Blockbustern wie „Avengers: Infinity War“ der internationale Durchbruch gelang. Aber auch das Fernsehen entdeckte Florence Kasumba für sich. So hatte sie bereits in so manchem Tatort mitgespielt, bevor sie in der beliebtesten Krimireihe Deutschlands im Jahr 2019 an der Seite von Maria Furtwängler die Rolle der Anaïs Schmitz im Niedersachsen-Tatort des NDR übernahm, der seitdem in Göttingen spielt.
Florence Kasumba und ihr Haar
„Schatzilein, bitte einmal die Haare abrasieren!“ – So bat Florence Kasumba ihren Mann darum, ihr eine Kurzhaarfrisur zu verpassen, bevor sie ihre neue Rolle im Musical „Cats“ antrat, für die sie eine Perücke brauchte. Vorher trug Kasumba stets lange Haare, doch seitdem ist der kahlrasierte Kopf ihr Markenzeichen, das ihr eine Menge Vorteile bietet: „Im Gegensatz zu anderen Frauen stehe ich morgens auf – und bin bereits fertig.“
Florence Kasumba und ihre Familie
Florence Kasumba hält Fragen zu ihrem Privatleben – etwa, ob sie einen Freund hat – weitestgehend aus der Öffentlichkeit heraus. Bekannt ist aber, dass die Schauspielerin in Berlin lebt, verheiratet ist und zwei Kinder hat.
Autogramm-Adresse Florence Kasumba
Wer ein Autogramm von Florence Kasumba erhalten möchte, kann versuchen, dies mit einem frankierten Rückumschlag an folgende Autogramm-Adresse anzufordern:
DF Management
Neubaugasse 8/2/4
A-1070 Wien
