Tatort Folge 258: Der Mörder und der Prinz
Erscheinungsjahr: 1992
Kommissar: Flemming
Ort: Tatort Düsseldorf
In dem Tatort „Der Mörder und der Prinz“ wird mitten während des Düsseldorfer Karnevals eine Mädchenleiche gefunden – für den Kommissar Bernd Flemming (Martin Lüttge) und seine Kollegen Mariam Koch (Roswitha Schreiner) und Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) der Beginn einer nicht ganz narrenfreien Mordermittlung.
Bei dem Opfer handelt es sich um das Model Jacqueline Bordenave, deren Leiche in einem kleinen Wald entdeckt wurde. Kurz darauf geschieht in dem Tatort „Der Mörder und der Prinz“ ein weiterer Mord: Diesmal wurde ein Taxifahrer names Poensken ausgeraubt, getötet und dann in den Kofferraum seines Fahrzeugs gesteckt. Die Ermittler um Hauptkommissar Flemming können den letzten Fahrgast des Opfers, Rene Wolff, ausfindig machen, der anscheinend häufiger mit dem ermordeten Taxifahrer gefahren ist. Doch auch eine Befragung von Wolff bringt die Fahnder in dem Tatort „Der Mörder und der Prinz“ der Aufklärung des Mordfalls kein bisschen näher.
Dann soll das Team rund um Flemming zusätzlich noch einen Zwischenfall bei einer Karnevalssitzung untersuchen, der zunächst nicht mit den beiden Morden zusammenzuhängen scheint. Während der Sitzung hat ein Unbekannter Schüsse auf den Prinzen, einen Mann namens Gero I. Schuba, abgegeben. Zum Glück wurde dieser jedoch nur leicht verletzt. Warum es jemand in dem Tatort „Der Mörder und der Prinz“ auf den Prinzen abgesehen hatte und ob er es noch einmal versuchen könnte, ist unklar. Trotz aller Warnungen der Kommissare will Schuba auf seinen nächsten Karnevalsauftritt am Rosenmontag nicht verzichten.
Rosenmontag kommt es schließlich zu einem zweiten Anschlag auf Schuba, diesmal können die Beamten den Täter jedoch erwischen. Zum Erstaunen der Fahnder handelt es sich bei dem Schützen um den Vater des getöteten Models. Doch was hatte dieser mit dem Karnevalsprinzen zu tun? Und wie passt der Mord an Poensken in den Fall?
Als Kommissar Flemming erfährt, dass auch Jacqueline am Tag vor ihrem Tod ein Fahrgast des toten Taxifahrers war, wird plötzlich doch noch ein Zusammenhang zwischen den beiden Mordfällen sichtbar …
Der WDR-Tatort „Der Mörder und sein Prinz“ wurde am Sonntag, den 17. Mai 1992 erstmals im Fernsehen ausgestrahlt. Der Fall von Kommissar Flemming stellt die 258. Folge innerhalb der Tatort-Reihe dar.
Besetzung
Hauptkommissar Flemming – Martin Lüttge
Kommissarin Miriam Koch – Roswitha Schreiner
Hauptmeister Max Ballauf – Klaus J. Behrendt
Adelheid Pönsken – Brigitte Janner
Dagmar Schuba – Nicole Heesters
Jacqueline Bordenave – Claudine Wilde
Kriminalrat Tejung – Dirk Galuba
Gero Schuba – Jürgen Schmidt
René Wolff – Uwe Ochsenknecht
u.a.
Stab
Drehbuch – Nikolaus Stein, Jacki Engelken, Wolfgang Hesse
Regie – Kaspar Heidelbach
Bilder: WDR
6 Meinungen zum Tatort Folge 258: Der Mörder und der Prinz
Boh, war der schlecht… Bin noch völlig Pharalysiert… Aber der junge Behrendt… sexy :)
Dieser Tatort war einfach super, auch die Musik von Wolf Maahn war super.
Überhaupt war das Ermittlerteam Flemming/Ballauf/Koch eines der absolut
allerbesten Tatort-Teams überhaupt. Wundert mich, das es von denen keine DVD gibt. Sehr schade.
Übrigens Rainer: Paralysiert wird ohne ‚h‘ geschrieben. Hat nix mit dem Pharao zu tun und sexy war die junge Miriam Koch und nicht der Ballauf!
Der Tatort Nummer 258. Hauptkommissar Flemming und seine Mitstreiter ermitteln im Düsseldorfer Karneval. Der Titel sagt mehr als der Film hält. Es geht um Vertuschungsmorde und Mordversuche an den amtierenden Karnevalsprinzen, einem Mann, welcher um jeden Preis den Prinzen geben möchte. Und es geht um Rache, tödliche Rache, um zwei Morde, gemeine Vertuschungstaten und um die Solidaritätsgemeinschaft der Taxi-Fahrer, die entscheidend an der Aufklärung der Verbrechen beteiligt war. KHK F. wie gewohnt in der Rolle des Unsympathischen, bekommt nach und nach gesteckt, wie alles abgelaufen sein könnte. Recherche und Befragungen halt, deshalb ist er auch Kripo. Und der spätere Ex-Advokat und auf
Archivar machende Wilsberg (Münster-Kult) durfte auch noch zeigen, was er alles drauf hat. Mehrmals gesehen, schiebe ich diesen Spielfilm nun in die „Re.Torte“. Genau.
Erster Fall von Hauptkommissar Bernd Flemming (Martin Lüttge), der mit Assistentin Miriam Koch (Roswitha Schreiner) und Hauptmeister Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) in Düsseldorf seinen Ermittlerort hat.
Nachdem Schimanski in Duisburg in den vorzeitigen Ruhestand geschickt wurde, hat der WDR dieses neue Düsseldorfer Dreigestirn mit dieser Folge hier eingeführt.
Für diese erste Folge wurden mit Uwe Ochsenknecht, Nicole Heesters, Jürgen Schmidt und Leonard Lansink schon einige gute Schauspieler für die Einmal-Rollen verpflichtet. Der Film selbst läuft dann, auch ganz gut geschauspielert, etwas kammerspielartig ab. Das hat schon seinen Flair, wirkt aber hier manchmal etwas lau. Das Thema spielt in der Faschingswoche in Düsseldorf. Und bei den Sitzungen oder auch Umzügen in dieser Filmgeschichte wirken die Bilder von Regisseur Kaspar Heidelbach oft etwas schmal und wenig. Vor allem wenn man diese Faschingszeit schon mal erlebt hat. Hier kam sie mir lascher vor als in meinem Heimatort. Und der ist nicht in den Faschingshochburgen, wie zum Beispiel Mainz, Köln oder Düsseldorf.
Story
Jacqueline Bordenave (Claudine Wilde), ein Modell wurde im Wald tot aufgefunden. Zuletzt wurde sie lebend in einem Taxi gesehen. Auch dieses Taxi wird kurz danach mit der Leiche des Taxifahrers aufgefunden. Nun muss Hauptkommissar Bernd Flemming (Martin Lüttge) mit seinem Team ermitteln, wo das Taxi überall fuhr. Als letzter Fahrgast wird Stammkunde René Wolff (Uwe Ochsenknecht) ermittelt, mit dem aber die Ermittlungen irgendwie feststecken. Doch als auf einer Karnevalsitzung auf den Prinzen Gero Schuba (Jürgen Schmidt) geschossen wird, der dabei nur leicht verletzt wird, und bei diesem Karnevalverein der René Wolff (Uwe Ochsenknecht) im Elferrat sitzt, und die ermordete Jacqueline Bordenave (Claudine Wilde), die sogar schwanger war, als Modell in der Firma von Gero Schuba (Jürgen Schmidt) Aufträge hatte, die von der Firma des René Wolff (Uwe Ochsenknecht) vermittelt wurden, sieht und sucht Bernd Flemming (Martin Lüttge) dort die Lösung seines Falles. Seine Ermittlungen legen so manche dunkele Geheimnisse im Karnevalverein frei. Auch die Träume von manchen Mitgliedern platzen deswegen, was teilweise sogar extreme Folgen hat. Dann fassen die Ermittler zwar den Schützen (Attentäter), der aber nicht richtig mit dem Mord in Verbindung zu bringen ist. Als sie bei der weiteren Suche nach dem Mörder sogar erfahren, dass in diesem Taxi 500 000 DM waren, die nun nicht auffindbar sind, können sie den potentiellen Mörder zwar ahnen, aber nicht überführen. Nun geht Flemming (Martin Lüttge) in seine geliebte Sauna, bei der ihm immer Ideen einfallen. Sein Assistent Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) dagegen greift zu einem illegalen Trick, der den Mörder zwingt ein Geständnis abzulegen. Obwohl Bernd Flemming (Martin Lüttge) die Vorgehensweise von Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) dann missbilligt, handelt er nach dem Prinzip “Der Zweck heiligt die Mittel“ und lässt alles so weiter laufen, wie es auch schon vor diesem Fall war.
Für mich das interessante an dieser Folge ist der Max Ballauf. Er wird später in Köln auftauchen und dort noch aktuell als Chefermittler tätig sein (bis jetzt 76 Folgen). Leider ist bei mir der Flemming nach Schimanski völlig untergegangen und erst die Kölner habe ich wieder vom WDR gesehen. Deshalb kannte ich den Ballauf zuerst aus Köln. So war ich bei dieser Folge von dem Charakter des Max Ballauf völlig überrascht. Nach dieser ersten Flemming-Folge ist er meiner Meinung nach von einem Chefposten in Köln weiter entfernt als ich vom Mond. Aber die Vorstellung und Interpretation seines Charakters wird von Klaus J. Behrendt schon sehr realistisch und schön dargestellt. Auf jeden Fall mehr realistisch als der Charakter von Bernd Flemming. Und mitten drin ist dann die Miriam Koch.
Als Resümee hat diese Folge schon ein wenig Unvergessenheit in sich. Sie ist auch leicht verständlich mit einem leichten Whodunit-Effekt. Die Schauspieler spielen ihre Rollen sogar etwas über dem Durchschnitt. Aber trotzdem wirkt diese Folge manchmal in der Optik ein wenig billig. Und auch die in der Filmgeschichte erzählte illegale Vorgehensweise zur Mörderaufklärung lässt die Qualität dieser Folge meiner Meinung nach gegen Ende auch etwas sinken.
Meine Schulnote: 3
Ich finde diesen Tatort gar nicht schlecht sondern sehr unterhaltsam. Schöner Karnevals Krimi mit vielen bekannten Schauspielern
Mal wieder einer dieser nicht nachvollziehbaren Sendetermine. Einen Karnevalstatort 1992 erstmals mitten im Mai zu senden war mal echt völlig daneben. Es stellte sich aber als Gerücht heraus, dass die Karnevalisten angeblich so geschockt waren, dass wegen diesem tatort der Karneval im Folgejahr komplett abgesagt worden ist und der Golfkrieg dafür nur ein Vorwand war. Dafür wiederholt der WDR ihn inzwischen gefühlt jährlich an Karneval.