Hauptkommissar Ehrlicher (Peter Sodann) von der Kripo in Dresden wird im Tatort „Tod aus der Vergangenheit“ unverhofft zum Kneipier: er schenkt in Vertretung seines Sohnes im „Körnergarten“ Bier aus. Mit mürrischer Miene bedient er seine Kollegen von der Mordkommission, die allem Anschein nach nur deshalb in die Kneipe gekommen sind, um sich über die neue Nebentätigkeit des Ermittlers lustig machen zu können. Ehrlicher schluckt seinen Ärger runter und lässt die spitzzüngigen Kommentare über sich ergehen.

Während der Kommissar im „Körnergarten“ aushilft, verlässt gerade Linde Treu, eine unscheinbare Frau, den Zug, der gerade aus Jena in den Dresdner Hauptbahnhof eingelaufen ist. Sie geht in Richtung „Weißer Hirsch“. – Wenige Stunden später liegt ihre Leiche mitten auf dem Gehweg. Was ist geschehen?

Bruno Ehrlicher und sein Assistent Kain (Bernd Michael Lade) werden mit der Aufklärung des Mordfalls beauftragt, denn die ersten Ermittlungen der Dresdner Kriminalpolizei endeten in einer Sackgasse. Bewiesen ist bislang nur, dass sich Frau Treu vor ihrem Tod in dem Hochhaus aufhielt, vor dem ihre Leiche später gefunden wurde. Eine Firma gab zur Tatzeit eine Eröffnungsparty in dem Gebäude. Die bisherigen Recherchen ergaben außerdem, dass das Opfer den Geschäftsführer Prof. Weinkauf vor der versammelten Belegschaft des Patentdiebstahls beschuldigte. Ein Skandal! – Aber kommt Weinkauf deshalb als Treus Mörder in Betracht?

Nein, denn die Indizien im Fall „Tod aus der Vergangenheit“ sprechen mehrheitlich für einen Selbstmord. – Einen Zeugen jedoch, der die Selbstmordtheorie bestätigen könnte, konnte Ehrlichers Kollege, Unterkommissar Kein, nicht ausfindig machen.

Ehrlicher und Kain suchen die Schwester der Verstorbenen auf. Die berichtet den beiden Ermittlern, dass Linde ein geordnetes, zufriedenes Leben führte. Als die Kommissare herausfinden, dass Weinkauf tatsächlich das Patent von Lindes Ehemann gestohlen und vor vielen Jahren sogar den Tod von Herrn Treu zu verantworten hatte, gerät der Firmenchef wiederum in das Visier der Kripo-Beamten.
Der Prozess geriet damals ins Stocken, weil sich Weinkauf in der ehemaligen DDR in einer gesellschaftlich gehobenen Position befand. Der erfahrene Kommissar Bruno Ehrlicher weiß sehr wohl, dass die vorliegende Beweislage nicht ausreicht, um den Verdächtigen vor Gericht zu bringen. Doch Ehrlichers Gerechtigkeitssinn ist unerschütterlich. Als der Fahnder unerwartet Unterstützung erhält, stellt er Weinkauf eine Falle…


Die Tatort-Folge 259 „Tod aus der Vergangenheit“ wurde für den MDR produziert und am 8. Juni 1992 erstmals im Ersten Programm der ARD ausgestrahlt. 9,88 Millionen Zuschauer sahen sich die Fernsehpremiere des Krimis an.

Besetzung

Ursula Gottert (Linde Treu / Anne Treu)
Renan Demirkan (Renate Schwippert)
Otto Mellies (Prof. Werner Weinkauf)
Gustl Bayrhammer (Melchior Veigl, Dienststellenleiter)
Renate Blume (Ursula Weinkauf)
Volker Ranisch (Ralf Bohm)
Thomas Rudnick (Tommi Ehrlicher)
Siegfried Voß (Petzhold)
Monika Pietsch (Lore Ehrlicher)
Kathleen Fuhlrott (Angelika Froh, Journalistin)
Thomas Bading (Inhaber einer Computerfirma)
Horst Krause (Elektriker)
Joachim Lätsch (Kfz-Sachverständiger)
Wolf-Dieter Lingk (Polizist)
Walter Nickel (Techniker Walter)
Horst Schönemann (Gerichtsmediziner)
Lutz Teschner (Anwalt Roller)
Wilfried Weschke (Arzt)
Martin Eckermann (Archivar)

Stab

Drehbuch – Hans-Werner Honert
Regie – Hans-Werner Honert
Kamera – Jürgen Heimlich, Werner Helbig
Schnitt – Margrit Schulz
Musik – Christian Steyer